Trendwende: Peter Sommer beschreitet mit dem hochvolumigem Inkjet-Druck neue Wege!

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© 2015 by Value Communication AG, Mainz/Germany

Vom Saulus zum Paulus: Auf der drupa 2012 betrachtete Peter Sommer, Geschäftsführer der Elanders Germany GmbH und Mitglied des Vorstands der Elanders Group, den Inkjet-Druck noch skeptisch. Für ihn war damals absolut nicht vorhersehbar, welch gewaltigen Qualitätssprung Inkjet-Technik in den letzten Jahren machen konnte. Das hat sich in jüngster Zeit geändert. Grund genug für einen ValueTalk von Andreas Weber mit Peter Sommer.

Wie sehen Sie die Perspektiven für die Herstellung von Drucksachen?

Peter Sommer: Vieles, was per Vierfarb-Druck bis zu einer Auflagenhöhe von bis zu 3.000 Exemplaren gedruckt wird, ist zukünftig dem Inkjet vorbehalten. Das passt gut zum Trend, denn die Höhe der Auflagen sinkt, viele Aufträge werden für die Offsetdruck-Produktion uninteressant. Nach unserer erfolgreichen Erstinstallation einer HP T 230 Inkjet-Druck-Anlage in Waiblingen werden wir an unseren wichtigsten Standorten in Schweden, in England und in den USA weitere Inkjet-Anlagen installieren.

Ihre Firma lebt das Credo „Masse mit Klasse“. Können Sie das mit Inkjet-Druck durchhalten?

Peter Sommer: Klasse im Print entsteht nicht nur durch schöne Druckbilder. Kunden wollen flexibel, schnell, zuverlässig und kostenoptimiert ihre Inhalte gedruckt, verarbeitet und distribuiert haben. Wirtschaftliche Kriterien kreuzen sich dabei mit maximaler Produktivität. Der hochvolumige Inkjet-Druck schließt die Produktivitäts-Kluft zwischen Offsetdruck und High-end-Digitaldruck per HP Indigo Technologie, wie wir es bislang praktizieren. Unsere Kunden sind durchaus bereit, ihre Konzepte und Inhalte auf die Möglichkeiten des Inkjet-Drucks abzustimmen.

Es gibt demnach Verschiebungen zugunsten des Inkjet-Drucks?

Peter Sommer: Sicherlich. Wir haben unseren Offsetdruck-Maschinenpark gestrafft. Den Bogendruck-Bereich mit HP Indigo haben wir erweitert, die HP Indigo Rollendruckmaschinen reduziert. Es ist aber ein Irrglaube, dass es nur auf die Druckmaschinentechnik ankommt. Wir haben in grossem Umfang in das Workflow-Handling inklusive der Durchgängigkeit des gesamten Fertigungsgrosses investiert. Die hohen Druckvolumen, die wir per Inkjet-Druck in maximalem Tempo erzeugen können, müssen durch integrierte und automatisierte Weiterverarbeitungs-Möglichkeiten gestützt werden. Es kommen Hunkeler Anlagen für Flugfalz sowie Roboter zum Einsatz, um den Hochleistung-Klebebinder von Kolbus zu bedienen.

Das heisst, Sie haben die Produktionsarchitektur, die Sie in Waiblingen einsetzen, mit ihrem Team selbst entworfen resp. konfiguriert?

Peter Sommer: Das war unabdingbar. Druckmuster zu begutachten und Investitionen betriebswirtschaftlich zu analysieren, ist das eine. Das andere ist, neue Herausforderungen zu identifizieren und in den Griff zu bekommen. Das nimmt ihnen kein Lieferant ab. Beispiel: Wenn man in solch hoher Geschwindigkeit mit Tinte druckt, muss das Paper, um sofort verarbeitet werden zu können, besonders behandelt werden, damit es nicht wellig wird. Letztlich ist die Bedienung einer solchen Inkjet-Druck-Anlage nicht die Schwierigkeit, sondern das Handling der gesamten, hochkomplexen Produktion. Wir konnten dies durch Tests und das rasche Sammeln von neuen Erfahrungen souverän in den Griff bekommen. Darin liegt heute und morgen unser Vorsprung!

Welche Anwendungsgebiete haben Sie als ideal identifiziert? Fotobücher werden Sie im Inkjet vorerst nicht herstellen können?

Peter Sommer: Fotobücher produzieren wir auf höchstem Niveau mit den HP Indigo-Bogenmaschinen. Wir haben unsere HP Inkjet-Druck-Anlage wie angedeutet auf bedarfsgerechte Druckprodukte mit Klebebindungen ausgelegt, entweder für die Vorklebebindung von Hardcover oder in der Mehrzahl für Softcover. Denn ein für uns wichtiger Stammkunden-Bereich ist die On-Demand-Herstellung von Gebrauchsanleitungen für die Automobilindustrie. Hier sind wir führend, auch durch neue Abrechnungsmodelle, die wir bieten. Da ist der Inkjet-Druck in Verbindung mit Klebebindung hervorragend und unverzichtbar. Dies als Basis genommen, erschließen sich Anwendungen für Neukunden aus dem Katalogbereich. Hier gibt es einen deutlich höheren Bedarf, als man gemeinhin vermutet: Kataloge in verschiedenen Sprachen, mit hohen Seitenumfängen (bis zu 2000 Seiten!) und in niedriger werden Auflagenhöhen, zumeist um die 2000 Exemplare pro Ausgabe. Gleiches gilt für Bücher und den Verlagsbereich. Wir punkten hier, weil wir die Flexibilität und das „Time-to-Market“ erhöhen und die Kosten gegenüber der Offsetdruck Produktion drastisch senken, und zwar bisweilen um bis zu 50 Prozent!

Impressionen von der Installationen und Erst-Inbetriebenahme im Oktober 2014 der HP T230 bei Elanders Germany in Waiblingen:

Produktvideo zur HP Inkjet-Druck-Anlage der T200-Baureihe:

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