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WEBER + REITOFT Episode 3 — Zauber der Karibik

 

Von Andreas Weber

Die östlichste Karibik-Insel ist Barbados. In der Hauptstadt Bridgetown sitzt eine bemerkenswerte, hochspezialisierte Druckerei: Caribbean Label Crafts Ltd. Unsere 3. Episode von WEBER + REITOFT widmet sich buchstäblich dem Zauber der Karibik, von dem wir hierzulande profitieren können.

 


STECKBRIEF

INKISH.TV besuchte Caribbean Label Crafts Ltd. in Bridgetown, Barbados

Caribbean Label Crafts Ltd. wurde 1986 gegründet. Heute führend auf Premium-Ebene.

LEITLINIE: Qualität – Exzellenz – Handwerkskunst

Tätigkeitsfeld: Etikettendrucker für die Karibik und Mittelamerika, mit Standorten in Barbados, Jamaika und neu in der Dominikanischen Republik

VISION: Führend vom Konzept zur Anwendung!

„Wir wollen renommierte Designer und Drucker hochwertiger Verpackungen sein, die durch Innovation, Handwerkskunst und Exzellenz stets die Erwartungen unserer Kunden erfüllen oder übertreffen, vom Konzept bis zur Anwendung.“

MISSION: Caribbean Label Crafts Ltd. ist bestrebt, seinen Kunden erstklassige Verpackungslösungen, Support und Dienstleistungen zu bieten, die die Standards ihrer Verpackungen verbessern und einen Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen und gleichzeitig langfristige Beziehungen aufbauen und pflegen

CLC deckt fast alle Anwendungsbereiche des Etikettendrucks ab, vor allem für FMCG-Retail-Produkte aller Art, Preis- und Barcode-Labels bis hin zu Pharma-Produkten.

Link zur Website

Mein Fazit

Selten erfährt man so offen und inspirierend, wie ein Premium-Geschäft in einem Nischenmarkt sich gestaltet und erfolgreich weiter entwickelt. Und das alles mit Bedacht und gründlicher Überlegung sowie entschlossenerem, konsequentem Handeln! Bravo!

Kernaussagen aus dem INKISH-Video

Greg Coles, Sales & Customer Service bei CLC: „Es geht bei und immer um High-end und damit High-Value-Added-Produkte und Services“

CEO Paul Evelyn: „Alle Aktivitäten inklusive Investitionen richten sich immer danach, höchste und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Das macht im Team mit erstklassigen Mitarbeitern unsere sehr gute Reputation aus.“

Neben den höchsten technischen Standards ist bei CLC immer wichtig, die Handwerkskunst vollendet und durchgängig vom Design, über Prepress und Printproduktion zu beherrschen.

Alle Basismaterialien müssen auf die Insel importiert werden. Und 93% der Produkte werden dann wieder in über 30 Inseln & Lokalitäten in der Karibik und Mittelamerika exportiert. Das macht nur Sinn, wenn man auf Premium-Level agieren kann. Dazu gehört, Umweltaspekte im Blick zu halten und höchstmögliche Special-Effects im Druck zu nutzen. Der spezielle Fokus bei CLC liegt dabei auf dem Luxus-Spirituosenmarkt, der 80% des Produktionsvolumens ausmacht.

 

 

 

Kreativität ist ausschlaggebend, daher verfügt CLC über eine Design-Abteilung im eigenen Haus. Dadurch sei man sehr eng und schon sehr frühzeitig bei Kunden involviert, wenn Bestehendes optimiert oder Neues entwickelt werden soll. Kunden sind ebenso kleine Destillerien der Region wie auch globale Konzerne wie Campari, Rémy Cointreau mit höchsten Ansprüchen und Erwartungen an uns.

Das Ziel sei daher, ein fokussiertes Geschäft mit einer Vielfalt von drei Produktionsstandorten (spanisch wie auch englisch sprechend) zu betreiben, die letztlich alle sinnvollen Technologien bündeln. Das erhöhe die Produktionssicherheit für die CLC-Kunden ganz enorm. Dabei wirke sich auch die Optimierung der Logistik wie auch der Import- und Export-Kosten positiv aus, was die Wettbewerbsfähigkeit steigere.

Drucktechnisch liegt für CLC die Zukunft auf hybrider Druckproduktion v. a. in Kombination von UV-Inkjet- und klassischem Flexodruck. Daher fiel die Wahl auf BOBST Master DM5, laut Paul Evelyn durch die hohe Flexibilität den modularen Aufbau und hohen Automatisierungsgrad inkl. Inline-Veredelungsfertigungsmöglichkeiten.

Wichtig war, wie gründlich und auch über welch langen Zeitraum von fast eineinhaklb Jahren CLC seine Investitionsentscheidung vorbereitet hat, mit rund einem Dutzend Anwendungsbeispielen für anspruchsvolle Etikettenproduktionen, die von unterschiedlichen Lieferanten getestet werden mussten.

CLC machte von Anbeginn an gute Erfahrungen mit BOBST plus signifikante Einsparungen bei Zeit und Material. Der Zweischicht-Betrieb wurde nach der Eingewöhnungsfrist von 3 Monaten zum Jahresbeginn 2023 auf drei Schichten erweitert.

BEMERKENSWERT: Der Mix der Begriffe Handwerkskunst und Hybrid-Druck

Zum einen dadurch, dass ich vor vielen Jahren schon, nach er drupa 2012 um eine Analyse gebeten wurde, welcher Gattung, welcher Betriebstyp im Druckerei-Sektor langfristig wachsen und Erfolg haben wird. Mein Ergebnis damals wie heute: Die Moderne Manufaktur, sprich ein Unternehmen, dass neueste Technik und Prozesse souverän einsetzt und dabei auf die hohen Prinzipien der Handwerkskunst bei der Drucksachenherstellung nicht verzichtet. Et voilà: CLC auf Barbados kann und macht das!

Zum anderen der Hybrid-Druck. Eigentlich ein „altes „Thema“, das sich auf der drupa 2008 abzeichnete, sich aber dann doch nicht breitenwirksam durchsetzte. Es ging damals z.B. darum, wie man Inkjet-Druckköpfe in Offset-Rotationsmaschinen integriert, um Magazine oder Zeitungen zu personalisieren. Es gab einige Versuche, mehr aber nicht. Stattdessen hat man die Druckergebnisse bei unterschiedlichen Verfahren im Digitaldruck mit dem Offsetdruck-Ergebnis harmonisiert, damit man Drucke in der Verarbeitung mischen konnte. Das war letztlich aber nur ein netter Gag,m ziemlich selbstverliebt und ohne wesentlichen Nutzen für Kunden der Druckereien …

DARUM: Das was bei CLC in der fernen Karibik passierte, ist für mich ganz klar ein Leuchtturm-Projekt. Und BOBST mit der vor vier Jahren vorgestellten Hybrid-Maschine DM 5 ein echter Vorreiter. Überhaupt, BOBST hat sich eine Führungsrolle erarbeitet, und stellt schon lange Kundenanforderungen in den Fokus, wie CEO Jean-Pascal Bobst immer wieder betont. Dahin zu kommen war aber gar nicht so einfach. Und die richtig genutzte Digitalisierungskompetenz hilft.

Überhaupt: Das was BOBST macht, ist für mich tatsächlich nicht nur Pionierarbeit wie damals die Mondlandung, sondern eine echte Transformation im Print, mit dem Etikettendruck-Markt als Vorreiter!!! Bravo!

 


 

 


 

Weber+Reitoft 02 Titel Morten

Von Andreas Weber

Nach einem wie ich finde erfolgreichen Auftakt setzen wir unsere Reihe der WEBER+REITOFT-Gespräche weiter fort!

Nachdem wir mit dem Video über Scott von Courier Graphics in den USA als einen smarten und erfolgreichen Druckunternehmer zum Gespräch hatten, geht es heute um Fachmesse-Interviews, die Mitte September 2023 live auf der LabelExpo in Brüssel aufgezeichnet werden.

Ich selbst war schon lange nicht mehr auf einer LabelExpo, zuletzt wohl 2017, daher meine Frage an Morten B. Reitoft: Wie hast Du die weltweit bedeutendste Messe für Label Printing empfunden? Antwort (zusammengefasst): Das Messegelände ist nicht gut geeignet, darum ab 2025 der neue Messeort Barcelona für die LabelExpo. Aussteller, Angebote und Zuschauerstruktur waren 2023 wieder sehr gut.

 


Auf INKISH-TV sind alle rund 30 Videos in einer Rubrik zusammengefasst, man muss nur LabelExpo als Suchbegriff eingeben.

Wir haben speziell 4 Videos ausgewählt mit Interview-Partnern von interessanten Herstellern. Im Detail:

Filip Weymans von Xeikon

Tobias Theurer von Theurer.com

Volker Selg von IST Metz

Christoph Gamper CEO der DURST Group

Also diesmal ein mehr oder weniger europäischer Fokus mit Firmen, die über Branchengrenzen hinaus nicht so sehr allgemein bekannt sind, weil eben hochspezialisiert. Es zeigt sich aber, wie dennoch ein globaler Spirit herrscht, der uns auch hierzulande äußerst nützliches bietet!


Mein Eindruck zu den vier Videos

Filip Weymans, Xeikon, Belgien: Der Fokus der LabelExpo ist einzigartig und passt zur Xeikon Café-Strategie. Gute Auffrischung zu dem, was Xeikon (als Teil der Flint Group) heute leistet, im Sinne von spezifischen Lösungen für spezifische Anwendungen, quer über Technologien hinweg. Sogar für flexible Verpackung aus Papier.

Wichtigstes Statement von Filip Weymans: „Es geht nicht mehr darum, Technologien in den Markt zu pushen, sondern innovative und beste Lösungen für spezifische Anwendungen zu bieten!“

Tobias Theurer, theurer.com, Deutschland: Interessant, wie eine deutsche Firma im Norden von Stuttgart, gegründet und gemanagt von zwei Brüdern, sich international behauptet im Etiketten- und Verpackungsdruckmarkt. Das umfasst wichtige Prozesse – von der Kalkulation, dem Verkauf und der Produktionsplanung über die Logistik bis hin zum Controlling.

Mit rund 16.000 Anwendern aus über 200 Unternehmen in 30 Ländern. Automatisierung, Customization sprich individuelle Anpassungsmöglichkeiten stehen im Fokus. Und KI spielt eine immer wichtigere Rolle. Bravo!

Volker Selg, IST Metz, Deutschland: Das Gespräch mit Volker Selg erscheint mir besonders interessant. Und Kompliment an Morten, dass er so tief in das Thema einsteigt, weil es sehr speziell ist. Denn IST Metz ist ein hochspezialisierter Anbieter und verkauft LED-UV-Härtungsgeräte für andere OEMs in eigenen oder fremden Umgebungen. Für den Etitkettendruckmarkt ist dies enorm wichtig. Speziell auch für die große Zahl installierter Systeme, die IST Metz nachrüsten kann. Ein Highlight: LED Härtung von Silikonen und anderen Beschichtungen unter Ausschluss von Sauerstoff. Auch hier spielt Customization, sprich die Anpassungsmöglichkeit auf spezifische Kundenbedürfnisse eine wichtige Rolle.

Besonders faszinierend zu hören, dass selbst High-Speed-Produktionen mit Druckgeschwindigkeiten von bis zu 500 m pro Minute bzw. 12 m pro Sekunde unterstützt werden. Dies sei ein Quantensprung und wäre vor 3 oder 5 Jahren noch Utopie gewesen. Wichtig ist auch zu wissen, dass die in der Praxis eingesetzte IST Metz Technik bewusst im Energieverbrauch ist, die Geräte verbrauchen dann Energie, wenn sie eingesetzt werden und nicht im Stand-by-Betrieb.

Christoph Gamper, CEO Durst Group, Südtirol/Italien: Ein Gespräch mit Christoph Gamper ist immer interessant. In diesem Interview von der LabelExpo Europe 2023 wird auch darüber gesprochen, wie sich die LabelExpo von einer Messe wie der drupa unterscheidet. Morten stellt zurecht fest: „Wenn wir mit Christoph Gamper sprechen, ist er einer der wenigen CEOs, die keine Angst haben, Themen wie den Wert einer Messe oder die Mängel des Veranstalters zu diskutieren. … Christoph Gamper wird einer der Gäste unserer kommenden NON-EVENT-Ausgabe 2020 in Kopenhagen sein.“

Meine Meinung: Im INKISH-Interview wird klar, dass Christoph Camper ein Unternehmer durch und durch ist. Und kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Defizite geht. So sieht er Fachmessen durchaus als ein MUSS an, um Interessenten und Kunden zutreffen, Leads zu generieren, und sich gleichzeitig mit dem Wettbewerb zu messen; selbst wenn es aus Sicht des Ausstellers auf Organisationsseite der Messeveranstalters Kritik gibt. Wobei die LabelExpo sich von allgemeinen Großmessen wie der drupa deutlich unterscheidet. LabelExpo ist viel fokussierter, hier zählen weniger Visionen und Ausblicke, als konkrete Lösungen, die sofort implementiert werden können.

Partnerschaften sind dabei wichtig. Und für Unternehmen in Privatbesitz wie Durst sei das überlebenswichtig, da man nicht selbst bei Allem das Beste leisten kann. Dazu gehört auch, sich auf Neugründungen einzulassen, wie im Fall von Durst mit Hawk Eye (Deutsch: Falkenauge), einem vor 7 Jahren in New York City gegründeten KI- und Deep-Learning-Startup. Und das mit Partnern, die sich nicht nur mit Print-Anwendungen beschäftigen. Hut ab!

 

 

APROPOS KI…

Ich habe die KI-PLattform CHatGPT gefragt: Welchen Stellenwert hat Etikettendruck / Label Printing in Deutschland? ChatGPT (Version 3.5) hat geantwortet:

Der Stellenwert des Etikettendrucks (Label Printing) in Deutschland kann als bedeutend angesehen werden, da er in verschiedenen Branchen eine entscheidende Rolle spielt. Etiketten werden für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet, darunter:

Lebensmittelindustrie: Etiketten sind entscheidend für die Kennzeichnung von Lebensmittelverpackungen. Sie enthalten Informationen über Inhaltsstoffe, Nährwertangaben, Verfallsdaten und mehr, um die Verbrauchersicherheit zu gewährleisten und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.

Pharmazeutische Industrie: In der Pharmaindustrie sind Etiketten unverzichtbar, um Medikamente richtig zu kennzeichnen und sicherzustellen, dass Patienten die richtigen Dosierungen erhalten.

Logistik und Versand: Etiketten werden verwendet, um Produkte während des Transports und der Lagerung zu kennzeichnen. Dies ist wichtig, um den reibungslosen Ablauf in der Lieferkette sicherzustellen.

Einzelhandel: Produktetiketten dienen im Einzelhandel nicht nur zur Identifikation, sondern auch zur Preisgestaltung und zur Information der Kunden über Produkteigenschaften.

Industrielle Anwendungen: Etiketten werden auch in der Industrie für die Kennzeichnung von Maschinen, Bauteilen und Rohstoffen eingesetzt.

Umgebungsetiketten und Barcodes: Etiketten mit Barcodes und QR-Codes sind weit verbreitet, um Produkte zu verfolgen und den Lagerbestand zu verwalten.

Nachhaltigkeit: In Deutschland, einem Land mit einem ausgeprägten Umweltbewusstsein, spielt auch die nachhaltige Etikettierung eine wichtige Rolle. Dies umfasst Etikettenmaterialien, die umweltfreundlicher sind, sowie Kennzeichnungen für Recycling- und Entsorgungshinweise.

Die Bedeutung des Etikettendrucks in Deutschland spiegelt sich in der Qualität und Präzision der Drucktechnologie sowie in den strengen regulatorischen Anforderungen wider, die in vielen Branchen gelten. Darüber hinaus ist die Innovationsfähigkeit der deutschen Druckindustrie bemerkenswert, da sie sich ständig an neue Anforderungen und Technologien anpasst, einschließlich digitaler Druckverfahren und Individualisierung von Etiketten.

Insgesamt kann gesagt werden, dass Label Printing in Deutschland eine wichtige Rolle in verschiedenen Wirtschaftszweigen spielt und hohe Standards in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit erfüllen muss.“

Das ist, wie ich finde, eine sehr treffende und pointierte Zusammenfassung per KI zu Label Printing, dass in Zukunft selbst stark von KI geprägt sein wird!


Statista Produktionsvolumen Etiketten in D 2022

Zur Statistik

Details zum Etikettendruckmarkt sind in Deutschland nur partiell zugänglich, indem man sehr spezielle Quellen finden muss. Die Statista-Auswertung umfasst nur Betriebe mit 20 und mehr Mitarbeitern. D. h. das tatsächliche Produktionsvolumen liegt höher.  Umsatz der deutschen Verpackungsindustrie bis 2022

Veröffentlicht von Statista Research Department, 14.04.2023

 


 

Weber+Reitoft 02 BEIDE

Das ganze Video gibt es hier auf INKISH-TV:
https://inkish.tv/inkish-video/weberreitoft2/

 


 

 

Von Andreas Weber

Willkommen zur neuen Video-Reihe! Weber+Reitoft finde ich ein perfektes Format, um zu diskutieren, in welcher Form der deutschsprachige Markt von INKISH.TV profitieren kann. Und umgekehrt. Und wir folgen dem Prinzp von Hannah Arendt: “Wahrheit gibt es nur zu zweien”!

Entsprechend bin ich sehr glücklich, ab Herbst 2023 zunächst für drei Monate mit Morten B. Reitoft zu testen, wie sich ein wöchentliches kurze Gespräch per Videochat gestalten lässt. Und ob es für uns alle Nutzen bringt. Wir starten am 27. September 2023 mit einer Video-Reportage über eine herausragende Firma in den USA, Courier Graphics in Phoenix, Arizona.

 


 

WEBER+REITOFT — Die neue wöchentliche Video-Serie für den deutschsprachigen Markt. Morton schrebt dazu:Liebe Freunde, ich spreche nicht gut Deutsch, aber es ist wichtig für mich zu versuchen. In unserem neuen wöchlichen Programm mit Andreas Weber sprechen wir über Filme und Themen, von denen wir denken, dass sie für deutsche Drucker und Geschäftsführer interessant sein könnten. Ich hoffe, dass es Ihnen gefällt und lassen Sie mich wissen, wenn Sie Vorschläge zur Verbesserung haben.

Nächste Woche sprechen Andreas Weber und ich über LabelExpo.

Vielen Dank,
Morten B. Reitoft
Redakteur

Weber+Reitoft Folge 01-2023


 

Das Weber+Reitoft-Projekt hat für mich eine besondere Bedeutung, weil ich dieser Tage, im Spätsommer bzw. Herbst 2023 mein 50-jähriges Berufsjubiläum begehen darf. WOW! Ein halbes Jahrhundert. Unglaublich! Ich habe früh angefangen, mit 14 Jahren und bin dem Medium Print treu geblieben und durfte vielen Menschen, die sich mit Print-Kommunikation beruflich beschäftigen, auf unterschiedlichsten Ebenen und in rund 40 Ländern der Welt auf allen Kontinenten begegnen.

Insofern berühren mich die INKISH-Aktivitäten und -Videos, die ebenfalls die gesamten Printwelt ansprechen, ganz besonders. 

 


PRINT VERBINDET!

Ich sitze schon seit einiger Zeit grübelnd darüber, was wohl die Meilensteine in meinem Berufsleben waren. Und komme zu folgendem Ergebnis sozusagen als kürzester Formel: „Print verbindet!“ — Wenn man das googlet, taucht immer nur auf, wie verschiedene Devices (Smartphone, Tablet, Drucker etc.) Print-Ausgaben v.a. über Apples AirPrint ermöglichen. Es geht mir aber nicht nur um diese Konnektivität. Es geht mir darum, dass Print-Kommunikation resp. Print-Medien Menschen miteinander verbindet.

Print ist wie der Mensch selbst ein analoges Medium, sprich in der Realität verhaftet, und adressiert bei Menschen das unwillkürliche, vegetative Nervensystem – einerseits durch den Sympatikus für eine Leistungssteigerung und zur Bewältigung von Stress- und Notfallsituationen; und andererseits stimuliert Print den Parasympatikus, der „Ruhenerv“, der für Entspannung und Regeneration sorgen kann. Das ist sogar in der bildenden Kunst ein wichtiger Topos, in Form der zahllosesten Bilder von Lesenden Personen. Sprich die Interaktion von und mit Menschen durch Print ist das für mich Faszinierende. 


 

Zum Video, das heute Thema sein soll: Es zeigt wunderbare Menschen, die sich mit Hingabe und großem Geschick der Printmedienherstellung in vielfältiger Weise und mit modernsten Techniken widmen.

https://www.youtube.com/watch?v=VP23TW7vNCU

Courier Graphics hat seinen Sitz in Phoenix, Arizona, und ist eine weitere großartige Druckerei. Wenn Sie die Produktion betreten, sehen Sie die riesige 32-Seiten-Manroland-Rollenoffsetmaschine, die bei der Arbeit großartig zu sehen ist, und es ist lustig zu sehen, wie klein eine Heidelberg XL-106 – 8-Farben – plötzlich im Vergleich zur Manroland – ist. Für ein Unternehmen, das sich auf hochwertige Zeitschriften, Kataloge usw. konzentriert, ist die Kombination jedoch super. Wir besuchen Courier Graphics und Präsident Scott Carritt, da das Unternehmen kürzlich in eine neue MIS/ERP-Lösung von PrintVis aus Dänemark investiert hat, was gut geklappt hat Produktivitätssteigerungen von Courier Graphics und viele andere Vorteile, über die wir in diesem INKISH-Film sprechen.

Die Firma Courier Graphics und ihr Präsident werden sehr anschaulich präsentiert, wenn auch für Deutsche der US-Südwest-Akzent von Scott Carritt nicht einfach zu verstehen ist, zumal er eloquent und schnell spricht.

Meine Highlights:

  • es wird sofort klar, was wie getan wird, um hoch-produktiv und hoch-qualitativ Kataloge, Zeitschriften, Bücher bis hin zu Postern, Umschlägen etc. herzustellen;
  • besonders gut: Gleich am Anfang (min. 1:03) sieht man  den Show-Room mit vielen Dutzend Print-Anwendungen; und es wird darauf eingegangen was Kunden wünschen: immer schneller und flexibler die Leistungen zu bekommen. Und das zu einem optimalen Preis;
  • der große Teil des Video-Interviews liegt dann auf der installierten Technik bzw. der Prozesse, um automatisiert das Beste aus der umfangreichen und durchaus heterogenen Hardware rauszuholen! Genutzt wi´werden Druckmaschinen von manroland und Heidelberg sowie MIS/EREP-Software aus Dänemark von PrintVis.
  • Interessant ist die Bemerkung von Scott, in welch hohem Maß sowohl die installierten Software als auch Hardware „customized“ wurde, sprich exakt auf seine Firma und die Bedürfnisse bei den Abläufen und den damit betreuten Mitarbeiter abgestimmt wurde und wird – und auch ständig erweiterte werden kann.
  • PLUS: Die Rentabilität und der Profit konnten mit dem Einsatz von Software deutlich gesteigert werden! Das würde man aus deutscher Perspektive nicht vermuten, dass es im Akzidenzdruckbereich noch diese Art von Erfolg geben kann.
  • FAZIT: INKISH-TV präsentiert uns in einer kompakten Form, mit sehr guter Bildsprache und Erzählweise einen — aus deutscher Perspektive gesehen  — Hidden-Champ, weit weg im Südosten der USA, eine Firma, die wir von uns aus nie entdeckt hätten. Die aber unseren bisweilen vorteilhaften Vorstellungen widerspricht: denn nicht wenige Druckfachleute denken, in den USA wäre am verbreitetstes das „Quick&Dirty“-Prinzip.  Kurzum: Scott bietet uns mit seiner Firma Courier Graphics viel Inspiration und ein tolles Fallbeispiel für einen innovativen Druckereibetrieb.

Was mir prinzipiell an INKISH-TV gut gefällt ist:

  • Viele Touchpoints werden geboten: via Social-Media, Website und YouTube. Die Videos funktionieren besten auf unterschiedlich großen Screens: ob Smartphone, Tablet, PC oder Flatscreen-Grossbildschirm mit 4K.
  • Die Bildsprache ist stets abwechslungsreich, aber nie hektisch.

Aber: Die Masse an Videos und die schnelle Folge von neuen macht es nicht immer einfach, alles im Blick zu halten. Zudem sind Sprachbarrieren immer ein Problem. Und dass der Fokus meist auf Technik-Anwendungen liegt. Ich fände es gut, ein weiteres Themenspektrum zu eröffnen:

Denn es gibt einen hohen Bedarf an anderen Themen wie Go-To-Markt, Kundenbedürfnisse inkl. Kundenkommunikation, sprich alle Themen zwischen Druckereien und ihren  Kunden in Zeiten  des digitalen Wandels.

Eine große Herausforderung besteht m. E. darin, als INKISH-Nutzer optimal navigieren zu können. Das ist nicht einfach, weil die vorhandene Stichwort-Suche entweder wenig oder zu viel anzeigt.

Anregung: Über den Tellerrand schauen!

Hier lohnt sich der Blick in andere Themenbereiche, z. B. die Ernährung: Wir haben in Deutschland eine TV-Plattform der „Ernährungsdocs“ als Mischung aus hochwertigen Video-Reportagen zu relevanten Themen und kreativen Kochrezepten, die alle super gesundheitsfördernd und dabei einfach zu kochen sind – bestens verschlagwortet, um dann für uns einzelne die spezifischen Symptomen und Krankheitsbildern punktgenaue Ergebnisse liefern. Sprich wenn ich beispielsweise als Diabetiker auch Herzprobleme habe, finde ich sofort eine Fülle fantastischer Kochrezepte, die mir bei der Selbstheilung helfen können. So etwas wünsche ich mir auch für Print! Bzw. das wäre für mich eine gute Form, INKISH weiterzuentwickeln: Als lebendes intermediäre Fachpublikation für Print-Medien mit innovativ-kreativen Rezepten, die Appetit machen und Kommunikationsprobleme lösen können.

 


 

WEBER+REITOFT – Folge 01-2023 in voller Länge

 

 

 


 

#ISSAward23 Jury 26062023.‎001

Fotos | Photos: Dr. Volker Dorsch, Offenbach am Mai/Germany

English Version Below

#ISSAward23 / Internationaler Senefelderpreis 2023 — Der von der Internationalen Senefelder-Stiftung ISS ausgeschriebene internationale Lithographie-Wettbewerb ist entschieden. Drei Hauptpreise wurden am 26. Juni 2023 vergeben, die am 9. September 2023 im Kunstverein Offenbach im Rahmen einer Ausstellung öffentlich verliehen werden.

Insgesamt gab es 27 Finalisten-Arbeiten aus 157 Einreichungen aus allen Teilen der Welt. Bewertet wurde dabei künstlerischer Wert, technische Fertigkeit und Innovation der Lithographien. Alle Finalisten-Arbeiten werden ausgestellt und gehen danach in die weltweit einzigartige ISS-Lithographie-Sammlung über.

Bemerkenswert war aus Sicht der Jury, „dass eine überwiegend große Anzahl hochwertiger Beiträge eingereicht wurden, es zeigte sich ein beeindruckender Querschnitt des gegenwärtig weltweiten Schaffens mit lithographischen Drucktechniken.“

Hinweis: Der Internationale Senefelderpreis 2023 wird gefördert vom Rotary Club Offenbach am Main. Die Jurysitzungen fanden im Print-Technology-Center des ISS-Fördermitglieds manroland Sheetfed GmbH in Offenbach am Main statt. Die Organisation der ordnungsgemäßen Wettbewerbsdurchführung lag in den Händen von Dr. Volker Dorsch, ISS-Geschäftsstellenleiter.

Im Bild

Die Jury bei der Arbeit zur Preisfindung am 26. Juni 2023. Im Gruppenbild von links nach rechts: Eckhard Gehrmann (ISS-Vorstandsmitglied), Prof. Dr. Kilger (ISS Vorsitzender und Juryleiter), Andreas Weber (ISS-Vorstand und Chairman FISS e.V.), Wilhelm Graeff (ISS-Beirat), Roswitha Pape (BBK Künstlerin), Dr. Ralf Philipp Ziegler (ISS-Vorstand), Barbara Wilhelmi (ISS Vorstand).


 

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#ISSAward23 / International Senefelder Award 2023 — The international lithography competition announced by the International Senefelder Foundation ISS has been decided. Three main prizes were awarded on June 26, 2023, which will be publicly presented on September 9, 2023 at the Kunstverein Offenbach/Main, Germany as part of an exhibition.

There were a total of 27 finalist works from 157 submissions from all parts of the world. The artistic value, technical skill and innovation of the lithographs were evaluated. All finalist works will be exhibited and then transferred to the ISS lithography collection, which is unique in the world.

From the jury’s point of view, it was remarkable “that a predominantly large number of high-quality contributions were submitted; an impressive cross-section of current global work with lithographic printing techniques was shown.”

Note: The International Senefelder Award 2023 is sponsored by the Rotary Club Offenbach/Main. The jury sessions took place in the Print Technology Center of ISS sponsoring member manroland Sheetfed GmbH in Offenbach/Main. The organization of the proper execution of the competition was in the hands of Dr. Volker Dorsch, ISS office manager.

Caption

The jury working on the award on June 26, 2023. In the group picture from left to right: Eckhard Gehrmann (ISS board member), Prof. Dr. Kilger (ISS chairman and head of the jury), Andreas Weber (ISS board and chairman FISS e.V.), Wilhelm Graeff (ISS advisory board), Roswitha Pape (BBK artist), Dr. Ralf Philipp Ziegler (ISS Board), Barbara Wilhelmi (ISS Board).

Bildschirmfoto 2021-11-07 um 09.11.50

 


 

Fachjournalist Titel

Morten B. Reitoft spricht in einem LinkedIn-Post einen wichtigen Aspekt an: Wie gut ist unsere Fachpresse-Berichterstattung für Print & Publishing (inkl. Papier und Substraten aller Art). Und wem nutzt das bzw. welcher Nutzen entsteht?

— Was denkt Ihr? Kommentare erwünscht! —


Morten auf LinkedIn am 13042023Morten auf Linkedin am 14042023


 

Kritische Analyse von Andreas Weber

 

Mein POV: Ich gebe Morten völlig recht!

Zu oft werden Pressemeldungen der Industrie unverändert publiziert sowie Berichterstattung von Anbietern bezahlt. Zudem bestimmen die Anbieter gemäß ihrem Marketingplan die Themen, die in den Medien behandelt werden. Was für Leser, sprich die Beschäftigten in den Druckereien sowie deren Kunden, wirklich relevant wäre, findet so gut wie keine Beachtung.

Als dient der Nutzen der Fachmedien gar nicht dem Leser, sondern nur dem Anbieter, quasi als durchgängige, selbstverliebte  Nabelschau und Selbstbeweihräucherung.

Zur Qualität des Fachjournalismus orientiert sich Morten an den bekannten allgemein gültigen „Sieben News Criteria“:

„Timeliness · Proximity · Impact · Prominence · Oddity · Relevance · Conflict“

Das ist gut so. Aber m. E. geht es nicht nur um News, sondern um umfassende Berichtsertattung in Form von Analysen, Bewertungen, Kommentaren, Marktszenarien etc. — Sprich alles, was dem Leser erlaubt, Dinge einordnen zu können bzw. Orientierung zu finden.

Hinzu kommt, wie diese Form des massiven Anbieter-Lobbyismus nicht nur die Qualität der Berichterstattung herabsetzt, sondern auch dazu führt, dass eine unabhängige Berichterstattung nicht mehr möglich ist, weil Finanzierungsmodelle fehlen.

Die meisten Fachmedien bestehen aus Gratis-Angeboten für den Leser/User. Das heisst, für den Konsum von Inhalten wird nicht bezahlt. Warum auch, wenn die Inhalte über die Anbieter selbst und ihre PR-Agenturen verfügbar gemacht werden? Bzw. sie nicht die Interessen der Leser treffen…

Fakt ist zudem, dass ein Großteil der Fachpresse-Berichterstattung über Events erfolgt, zu denen die Anbieter die Journalisten einladen und die Reisekosten (oft auch mit Zusatzwünschen) bezahlen. Streng genommen ist dies eine Form der Vorteilsnahme resp. sogar Bestechung, die zum Beispiel vom Axel Springer Verlag als Nummer 1 in Europa schon vor über 10 Jahren stigmatisiert wurde und das Unternehmen seinen Journalisten dies ausdrücklich verboten hat.

„Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit“

Die Deutsche Journalisten Akademie bezieht dazu wie folgt Stellung: Qualitätsjournalismus sei gefordert, gemeint sei damit ein Schlagwort, das die professionelle Redaktion vom Laienjournalismus abgrenzen soll, deren Inhalte meist kostenlos verfügbar sind.

Und weiter: „Die journalistische Berufsethik entspricht den Kriterien für den sogenannten Qualitätsjournalismus“. In Einzelnen wird genannt:

  • Wahrhaftigkeit
  • Sorgfalt bei Recherche und Dokumentation
  • Sachlichkeit bei der Berichterstattung
  • Unparteilichkeit im Konfliktfall
  • Argumentation statt Meinungsinflation
  • Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit
  • Vertraulichkeit

 

Folgende Faktoren können sich auf die Qualität journalistischer Arbeit auswirken:

  • Geld: Personalabbau, geringere Honorare
  • Zeit: Mehrarbeit und Zeitmangel
  • Routinen: zu wenig Recherche, routinierte Themenselektion
  • Recht: Einschränkung journalistischer Freiheit, inkonsequent umgesetztes Akteneinsichtsrecht, geschwächtes Urheberrecht
  • Bildung: mediale Elite als Ergebnis des Ausbildungssystems, Mainstream-Journalismus
  • Selbstverständnis: Vernachlässigung relevanter Themen durch mediale Elite, Prioritätenverlagerung vom journalistischen Selbstverständnis zum notwendigen Broterwerb
  • Public Relations: externe Einflussnahme, Abnahme der Trennung zwischen Redaktion und Werbung, Uneinigkeit journalistischer Berufsverbände bezüglich ethischer Prinzipien
  • Digitalisierung: Zunahme der Partizipation von Laien, Aushebelung der Gatekeeper-Funktion durch zunehmende Internetnutzung

Daraus lassen sich drei Kernprobleme für die Qualität journalistischer Arbeit ableiten:

  1. Geld- und Zeitmangel führen zu Qualitätsverlust.
  2. Einschränkungen der Berichterstatterfreiheit und interne sowie externe Einflussnahme beschneiden die journalistische Unabhängigkeit.
  3. Die gesellschaftliche Funktion des Journalisten verliert ihre bisherige Bedeutung.

Fazit

Bezogen auf die Print- und Publishing-Branche inkl. dem Markt der Bedruckstoffe ergibt sich ein m. E. überaus trauriges Bild, das in der Breite keinen Qualitätsjournalismus zuläßt. Tiefgehende, fundiert recherchierte Berichte gibt es kaum; stattdessen mehr oder weniger redigierte Pressetexte, die mitunter dann sogar unter dem Namen des Redaktionsmitglieds publiziert werden.

Die Wertschöpfungsoptionen der meisten Fachmedien sind antiquiert sowie limitiert und klammern Vertriebserlöse zumeist komplett aus. Im Ergebnis erhalten wir Gratismedienangebote mit zumeist gleichlautend-beliebigen, von der Lieferindustrie gesteuerten Inhalten.

Leserinteressen werden nicht evaluiert und kaum berücksichtigt. Ausnahmen bestätgen die Regel, wie zum Beispiel in Deutschland Fachmagazine wie Druck&Medien und Druckmarkt, sowie international die Angebote von Inkish.tv (Videoportal) und Inkish.news (offener Blog und Newsportal) oder aber die Fachbeiträge und Blogs von anerkannten Fachleuten wie Hamilton T. Costa und Rainer Wagner (LATAM), Ludovic Martin (Frankreich) und einigen anderen mehr.

Gerade durch Expertenblogs wird die Meinungsbildung und das Vermitteln aktueller Fachthemen deutlich geprägt. Im Übrigen belegt auch mein Blog Valuetrendradar.com seit dem Jahr 2012, dass relevante Stories ein großes Publikum weltweit erreichen, mit bis dato über 130.000 Nutzern aus mehr als 160 Ländern. Als erster Fachblog im Print-Sektor wurde Valuetrendradar.com 2015 von der Deutschen Bibliothek ISSN-zertifiziert und gilt damit als wissenschaftlich zitiertfähig. 

 


 

Druckblog Rainer Wagner.png


 

INKISH Team ChatGPT.001

The Print Champs Morten B. Reitoft & Jacques Michiels. Selfie by INKISH via LinkedIn

 

Druck und Papier treffen KI  – Teil 3   |   Link zu Teil 2  |   Link zu Teil 1

Kommentiert von Andreas Weber, Head of HI (Human Intelligence)

Besonders spannend ist für mich im nächsten Schritt meiner Analyse und Serie von Beiträgen, die automatisch und vollständig über #ChatGPT-4 generiert und nur von mir kommentiert werden: Es geht um Fachmedien im Speziellen und im Allgemeinen.

Sowie um die Frage: Gibt es Unterschied im Ergebnis, wenn ich ChatGPT in deutsch bzw. englisch befrage? Und ja, es gibt Unterschiede. Aber sehen Sie selbst. – Hey Morten, my dear friend, you will be surprised about your AI identity!

 

Fallbeispiel 1 zu Fachmedien für die Druckbranche – mit überraschendem Ende…

(Hinweis: Alle nachfolgenden Abfragen wurden über Version 4 von ChatGPT gemacht, und zwar am 22. März 2023, zw. 11h35 und 11h42).

 

Frage an ChatGPT: Welche Rolle spielen Fachmedien für Print?

Fachmedien spielen eine wichtige Rolle für Print, da sie sich auf eine spezifische Branche oder Fachgebiet konzentrieren und somit gezielte Informationen und Neuigkeiten liefern können. Fachmedien können als gedruckte Zeitschriften oder Magazine sowie als Online-Publikationen erscheinen.

Für Leserinnen und Leser, die in bestimmten Branchen oder Fachgebieten tätig sind, bieten Fachmedien eine wertvolle Informationsquelle. Sie können aktuelle Trends, Entwicklungen und Best Practices in der Branche verfolgen, sich über neue Produkte und Dienstleistungen informieren und von Expertenmeinungen profitieren. Fachmedien können auch dazu beitragen, das Wissen und die Fähigkeiten der Leserinnen und Leser zu erweitern und sie bei der beruflichen Entwicklung zu unterstützen.

Für Unternehmen, die in diesen Branchen tätig sind, können Fachmedien auch eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Marketingbotschaften spielen. Durch Anzeigen oder gesponserte Inhalte können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen einem gezielten Publikum präsentieren und so potenzielle Kunden ansprechen.

Insgesamt können Fach [SIC!]

[HOPPLA! ChatGPT bricht abrupt ab mit einer FEHLERMELDUNG! Ist das ein Omen?]

Fachmedien Error 2023-03-22 um 11.35.39

 


 

Fallbeispiel 2 zu Ranking von spezifischen Fachtiteln und den Print-Fachzeitschriften – Kompliment an Bernhard Niemela und Klaus-Peter Nicolay!

Frage an ChatGPT: Welches sind national und international die wichtigsten Fachmedien für die Print-Industrie?

In der Print-Industrie gibt es verschiedene Fachmedien, die national und international von Bedeutung sind. Hier sind einige Beispiele:

National:

Deutscher Drucker: Eine der wichtigsten Zeitschriften für die Druck- und Medienbranche in Deutschland.

Druckmarkt: Eine Fachzeitschrift für die Print-Branche, die sich insbesondere an Entscheidungsträger in Druckereien und Agenturen richtet.

print.de: Ein Online-Portal mit aktuellen Nachrichten und Hintergrundberichten zur Print-Industrie in Deutschland.

International:

Printing Impressions: Eine der ältesten und bekanntesten Fachzeitschriften für die Print Industrie in den USA

PrintWeek: Eine britische Fachzeitschrift, die sich an Entscheidungsträger in der Druck- und Verlagsbranche richtet.

WhatTheyThink: Ein Online-Portal mit aktuellen Nachrichten und Marktanalysen zur Print Industrie weltweit.

Diese Liste ist natürlich nicht abschließend, aber sie gibt einen guten Überblick über einige der wichtigsten Fachmedien in der Print Industrie.

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Fallbeispiel 3 zu INKISH und meinem Freund Morten B. Reitoft – inklusive Zweisprachen-Testversuch mit recht unterschiedlichen Ergebnissen zwischen deutschem und englischem Resultat… — Morten, please feel free to post a comment! 

Frage an ChatGPT: Was gibt es wissenswertes zu INKISH und Morten B. Reitoft?

INKISH ist ein dänisches Medienunternehmen, das sich auf die Druck- und Medienindustrie spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde von Morten B. Reitoft im Jahr 2016 gegründet und ist seitdem zu einem wichtigen Akteur in der Branche geworden.

INKISH produziert und verbreitet Inhalte in verschiedenen Formaten, wie z.B. Videos, Podcasts und Artikel. Dabei decken sie Themen wie Drucktechnologien, Geschäftsentwicklung, Nachhaltigkeit und Innovation in der Branche ab. INKISH verfügt über ein internationales Netzwerk und kooperiert mit zahlreichen Unternehmen und Organisationen in der Branche.

Morten B. Reitoft, der Gründer von INKISH, hat langjährige Erfahrung in der Druck- und Medienindustrie. Er arbeitete für verschiedene Unternehmen in der Branche, bevor er INKISH gründete. Reitoft ist auch als Redner und Moderator bei verschiedenen Veranstaltungen in der Branche tätig und setzt sich für Innovation und Nachhaltigkeit ein.

Im Jahr 2020 gründete Reitoft das INKISH.Nano Projekt [SIC!], das sich mit der Erforschung von Nanotechnologie in der Druckindustrie beschäftigt. Das Projekt soll die Entwicklung neuer Materialien und Technologien vorantreiben und die Druckindustrie nachhaltiger machen.

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What’s up with INKISH and Morten B. Reitoft?

INKISH is a media company that focuses on the printing industry, and Morten

B. Reitoft is the CEO and founder of INKISH. INKISH provides news, interviews, and educational content related to the printing industry, and has a strong presence on YouTube, where they produce video content about printing technology, trends, and business practices.

Morten B. Reitoft is a well-known figure in the printing industry and has been involved in various printing-related businesses for over 25 years. He is also a regular speaker at printing industry events and conferences, where he shares his insights and experiences about the industry.

Recently, Morten B. Reitoft has also been involved in advocacy efforts related to the printing industry. In 2021, he launched a campaign called “Print Powers America” to raise awareness about the importance of the printing industry in the United States and to promote the use of printed materials as a sustainable and effective communication medium.

 


 

Note: As far as I know “Print Powers America” is a campaign launched in 2018 by the US Association Printing United Alliance. See:

 

 


 

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Wie Hotwired auf Expansionskurs reüssierte!  –  Interview mit Michael Winnick, San Francisco

#Flashback — HORIZONT Nr. 46 vom 13.11.1997, Seite 092 (Sonderteil HORIZONT Interactive)

Das ambitionierte Kultobjekt wandelt sich zum Big Business im World Wide Web. Valide Marktforschung ist künftig unerläßlich. Die Web Community wird zur Trumpfkarte. In San Francisco stand Hotwired-Marketing-Manager Michael Winnick Horizont Rede und Antwort. Interview: Andreas Weber

Seit diesem Jahr [1997] schreibt Hotwired schwarze Zahlen, zuvor waren zwei Verlustjahre zu verzeichnen. Was hat die Wende ausgelöst?

Michael Winnick: Hotwired ist in der denkbar frühesten Phase des Webs mit einem innovativen Business-Modell angetreten: Internet als Basis des geschäftlichen und privaten Lebens zu erschließen. Dieser Ansatz mußte und wurde kontinuierlich ausgebaut. Vieles war am Anfang pures Experiment, weil keinerlei Erfahrungswerte vorlagen – entsprechend waren Vorinvestitionen nötig. Wir konnten hierfür sogar Venture-Kapital gewinnen. Die zentrale Frage lautete aber stets: Wie kann man Umsatz generieren, um Investitionen wieder hereinzuholen? Wir haben im Prinzip nach zwei Jahren gelernt, daß da Werbeeinnahmen nicht genügen. Man muß andere Wege gehen.

Können Sie das präzisieren?

Winnick: Im Zuge der neuesten Version von Hotwired.com, 4.0, die im Frühsommer 1997 gelauncht wurde, haben wir neue Bereiche etabliert: Online-Commerce, Lizenzgeschäft und Allianzen. Commerce heißt, daß wir mit Markenartiklern kooperieren, um deren Produkte via Internet zu vermarkten, die ihrerseits wiederum unsere Produkte promoten. Hierzu zählt vor allem auch Merchandising. Gegenseitige Provisionszahlungen sind vereinbart. Lizenzabkommen haben wir beispielsweise mit NTT (Nippon Telegraph and Telephone) geschlossen, die hotwired auf japanisch adaptieren. Und wir haben ein erstes Abkommen mit der Nachrichtenagentur Reuters getroffen zusammen mit Yahoo. Partner sind aber auch High-Tech-Firmen wie Intel, Microsoft, Netscape oder Bell Atlantic.

Was macht Hotwired für Partner und Werbetreibende interessant?

Winnick: Über den Hotwired Content erreichen wir hochqualifizierte Zielgruppen, wobei man bei derzeit fast 650000 Subscribers mit hoher Verweildauer pro Tag und Woche schon von einer Community reden kann. Der Zuwachs pro Tag beträgt immerhin 5000. Interessant ist, daß unsere Partner und Werbekunden nicht nur diejenigen sind, die wir über Wired bereits erreichen. Unsere Sektion Webmonkey zum Beispiel zieht alle aktiven Webmaster dieser Welt als User an. Als Werbekunden erreichen wir durch Webmonkey alle, die dieses kleine, aber exklusive Zielgruppenprofil und -potential nutzen wollen, also Firmen unterschiedlichster Branchen, bis hin zu Automobilherstellern wie Toyota. Das nennen wir zielgruppengerechte und kontextorientierte Werbung, die sehr erfolgreich ist. Webmonkey ist mit rund 107 Prozent ständig ausverkauft.

Das heißt, Sie wollen und werden kein Massenpublikum ansprechen?

Winnick: Doch, aber das muß man differenzieren. Erstens haben wir eine weltweite, globale Userbasis, zweitens zählen wir die Elite der Online-User zu unserer Community. Und diese Basis wächst explosionsartig. Unsere Marktforschung belegt, daß Internet das am schnellsten wachsende Medium aller Zeiten ist: In nur fünf Jahren betrug die technische Reichweite des WWW fast 50 Millionen User. Zum Vergleich: Das Radio hat dazu etwa 38 Jahre gebraucht. Wenn wir die rasche Technologieentwicklung einbeziehen, werden Webangebote in Kürze auch über andere Medien wie Kabel-, Digital- oder Satelliten-TV verbreitet und die Reichweitenzahlen mittelfristig in die Milliarden gehen.

Was unterscheidet Internet-Konzepte und -Angebote dann noch von herkömmlichen Massenmedien?

Winnick: Etwas Entscheidendes: die Kreativität, Dynamik und Interaktivität des Users. Denn Hotwired verstehen wir als Medium mit der Möglichkeit der “Individual Participation”, kombiniert mit einer weltweiten Informations- und Kommunikationsplattform. Wir möchten für unsere User entsprechend den Begriff “Web-Participants” prägen. Denn das sind keine Web-couch-potatoes oder Surfer mehr, das sind Menschen, die aktiv und kompetent im Web sind: Web Sites entwickeln, Live Events per Webcast organisieren, programmieren, Live-Chats beiwohnen und selbst Reviews von Websites vornehmen für Print, TV oder Online-Medien. Wir schätzen, daß Web Participants bereits ein Viertel der Web-Population insgesamt ausmachen.

Wie ist diese Dynamik überhaupt in den Griff zu bekommen?

Winnick: Indem man sich als Anbieter klar positioniert, permanent den Markt beobachtet und seine Strategien anpaßt. Wir haben – wohl im Unterschied zu Europa und Deutschland – schon sehr valide Marktforschungsergebnisse, die nicht dazu dienen, uns selbst etwas vorzumachen, sondern Fakten zu liefern. Daran orientieren wir uns und unser Angebot ständig.

Wie sieht Ihre Positionierung denn aus? Ihr Kollege Mike Homer von Netscape sagt voraus, im Internet würden sich die “big five hubs” – Netscape selbst sowie Suchmaschinenanbieter – als Erstadressen etablieren, für mehr sei kein Platz.

Winnick: Von Hubs sprechen wir nicht, sondern von “Portal sites”. Das sind in der Tat Suchmaschinen und Websites mit mehr als 20 Millionen Zugriffen pro Monat. Die werden gefolgt von “Category Killers”, wie zum Beispiel Toys R” us, mit bis zu fünf Millionen Zugriffen pro Monat. Erst dann kommen “Micro Hobbies”, also Spezialangebote mit einer Million Zugriffen pro Monat, wie beispielsweise Hotwired. Klar ist, daß wir mittelfristg zur zweiten Gruppe gehören wollen.

Welche Strategie verfolgt Hotwired?

Winnick: Wir wollen und müssen Geld verdienen. Hotwired ist nichts für Freaks, sondern ein ernsthaftes Geschäft. Und das bedeutet Wachstum generieren einerseits und eine optimale Zusammenarbeit mit den Web Participants und den Anzeigenkunden andererseits. Wenn die Vorhersagen stimmen, werden wir 1998 allein in den USA 100 Millionen Internet-User haben – eine Steigerung von 2500 Prozent in vier Jahren. Zugleich steigt das Interesse von Firmen bei Online-Werbung und -Commerce.

Was muß man bei Kostenaspekten besonders berücksichtigen?

Winnick: Für die meisten kommerziellen Web-Anbieter wird der Erfolg gleichzeitig zum Problem. Ist man klein und elitär, kann man hohe Preise pro Customer per month (Cpm) erzielen – beispielsweise bis zu 150 Dollar pro 100 Cpm. Je höher die Userbasis ist, desto niedriger wird der Cpm – und pendelt sich bei einer Verzehnfachung der Userzahlen bei rund 30 Dollar ein. Dies muß man kaufmännisch in den Griff bekommen, sonst geht es leicht schief. Der zweite Aspekt ist die Online-Vermarktung. Hier haben wir bereits letztes Jahr für Wired Digital einen Top-Werbeprofi von J. Walter Thomson abgeworben: Hunter Madsen. Er treibt die Vermarktung von Hotwired kräftig voran.

Was ist Ihre größte Herausforderung?

Winnick: Das interaktive Medium Web noch multimedialer werden zu lassen und viel stärker in unser Privat- und Berufsleben einzubeziehen. Ich bin jetzt 23 Jahre alt und möchte gerne noch eine Zeitlang Action haben.

Das [seinerzeitige] Erfolgsrezept von Wired Ventures Inc.: High-Tech-Produkte und Digitaltechnologien prägen den Lifestyle moderner und erfolgreicher Menschen. 1994 wurde dem Printobjekt ein Cyber-Pendant zur Seite gestellt. Wired Digital Inc. umfaßt drei Geschäftsfelder: Hotwired (als selbständiges Online-Medium), wired.com (die Website zur Printausgabe mit Wired news) und hotbot (das Wired- eigene Search-Center, aktuell erweitert um den intelligenten Search agent newbot). Beschäftigt werden rund 160 Mitarbeiter, der Hauptsitz ist in San Francisco. Am 23. Oktober 1994 ging Hotwired mit Version 1.0 als erste kommerzielle Website ins Internet. Innovativ-avantgardistische Themen werden in unverwechselbarer Weise aufgegriffen. Getreu dem erfolgreichen Wired-Motto: Die Inhalte dynamisch, die Visualisierung fetzig und auffallend gestalten. Michael Winnick, 23, ist seit Sommer 1996 als Marketing-Manager für Hotwired verantwortlich.

LINKS zu Hotwired https://en.m.wikipedia.org/wiki/HotWired  und zur Person Michael Winnick https://www.linkedin.com/in/michael-winnick-482293, der immer noch mit seinem Unternehmen dsout in der Echtzeit-Marktforschung aktiv ist.

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Heute, am 14. Dezember 2022, erschien die Anzeige in der Mainzer Allgemeinen Zeitung, initiiert von Monika Evelo, Valy Wahl und mir. Eine Herzensangelegenheit.

 

Daraufhin hat SWR 2 Kultur am Abend einen wunderbaren Radio-Beitrag gesendet. — Das Bild im Video ist eine Arbeit von Valy Wahl, geschaffen für die Jahresausstellung des Kunstvereins Ingelheim am Rhein im Dezember 2022.

 


 

 

01-Alle Vier Akteure

RLP Landtagsvizepräsidentin Astrid Schmitt (2.v.l.) mit Andreas Weber und dem Künstler-Duo Verena Reinmann und Christian Reinmann (rechts)

Vortrag von Andreas Weber
im Abgeordnetenhaus des Landtags von Rheinland-Pfalz

 

Reinmann & Reinmann — Das raffinierte Urgestein der rheinland-pfälzischen Kunst- und Kulturszene

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Frau Vizepräsidentin Astrid Schmitt, liebes Künstler-Duo Verena Reinmann und Christian Reinmann! 

„Worauf wir stehen …“ impliziert zunächst, dass wir den Blick bewusst zum Boden führen. Oder aber, dass wir intuitiv die Augen schließen, um den Untergrund zu erspüren. Beides dient der Orientierung und Standpunkt-Bestimmung. 

Und beides kreiert dieses besondere Spannungsfeld zwischen Erkenntnis durch den Intellekt und das instinktive Fühlen, das sich heute durch diese Ausstellung für uns in einzigartiger Weise darstellt. 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer äußerte zum Jubiläumsfest des Bundeslandes Rheinland-Pfalz am 18. Mai 2022: „Die Vielfalt der Menschen und Regionen ist der Schatz unseres Landes.“ Menschen prägen eine Region, nachdem zuvor Regionen Menschen geprägt hatten. Mit dem römischen Erbe in Trier und Mainz erhielten wir hierzulande eine großartige Mitgift auf dem Weg in die kulturelle Entwicklung unserer Region. Rheinland-Pfalz war ein Schmelztiegel der Kulturen – gestaltet von Menschen aus vielen Ländern. 

Vielfalt ermöglicht oder besser bedingt Perspektivwechsel, so die Botschaft von Reinmann & Reinmann durch die hier ausgestellten Werke. 

Unser gemeinsamer Freund, der Kunsthistoriker Dr. Otto Martin, über Jahrzehnte in Mainz aktiv, vor allem mit dem Kunstverein Eisenturm, hat sich mit der Reinmann’schen Kunst intensiv auseinander gesetzt. Und führt an: „Für mich sind (diese) Arbeiten eine Hommage an die Natur – nicht auf direktem Wege, nein – in abstrakten Kompositionen, die an Archetypen der Landschaft erinnern, es baut sich etwas Auratisches zum Topos Landschaft auf, etwas Immerwährendes in innerer Stimmigkeit des Kunstwerks – etwas, das an die gute alte Harmonie im Kunstwerk denken lässt, nicht zuletzt auch formal unterstützt durch die Ausgewogenheit des oft gewählten Quadrates als Bildformat – diese können dadurch wie Module eingesetzt werden und ungeahnte Mobilität in Serien entfalten: zum ewig-kreativen Spiel!“ (Quelle: Vortrag vom Oktober 2014 zur Ausstellung Christian Reinmann „Spiegel der Erinnerung“ in der Mainzer Akademie der Wissenschaft und der Literatur, nachzulesen auf der Website von Christian Reinmann).

Und in der Tat, die Aura der hier versammelten Bildwerke und der noch in den Ateliers des Künstler-Duos versammelten Schätze hat mich sofort gepackt. Warum? Ich bin in der Pfalz großgeworden und 1978 nach Mainz umgesiedelt (wohl ungefähr zu der Zeit, als Verena Reinmann und Christian Reinmann ihr schönes Haus in Bodenheim bezogen haben). Das heisst, vom Kleinkind-Alter an, habe ich zunächst auf allen Vieren und später durch aufrechten Gang die Regionen, die Landschaften, die Natur erkundet. Teil meines Grundschul-Unterrichts in Kaiserslautern war, auf dem Feld bei der Kartoffelernte zu helfen. Noch heute ist mir das sinnhaft im Bewusstsein. Der Geruch der Erde, die Farbe und Beschaffenheit des Erdreiches der Ackerflächen auf dem Seß (wohl heute längst überbaut!), die mit Erdreich umgarnten Kartoffeln…

Mir war es sozusagen in die Wiege gelegt, die Regionen in RLP und ihren Naturreichtum zu erkunden. Durch die hier versammelten Bildwerke kann sich dieser persönliche Erinnerungs-Horizont aber entscheidend erweitern. 

 

 

Zur Erde — Zu Sand — Zur Kunst

Verena Reinmann und Christian Reinmann – ein leidenschaftliches Künstler-Duo – zwei Kreativ-Charaktere. Das zeigt sich, wie differenziert sie bei ihrer künstlerischen Arbeit mit ihrem Lieblingsmaterial aus der Natur umgehen. Aus Nah und Fern haben sie inzwischen eine weltweite, kunstvoll bearbeitete Sammlung von Originalsanden und -erden zusammengetragen. Der Ankerpunkt war aber immer Rheinland-Pfalz, das zur Heimat geworden ist. Dafür spricht insbesondere die ausdrucksstarke, als Tableau angelegte fünfteilige Bildkomposition, die Verena Reinmann zum 75-jährigen Bestehen des Landes geschaffen hat. 

Hier bietet sich ein einzigartiges Kaleidoskop an Erden und Sanden aus dem ganzen Land. Vom höchsten bis zum tiefsten Punkt, von Ost nach West und Nord nach Süd. Die Künstlerin nutzt dabei ihr kreativ-detektivisches Präzisions-Talent, ihre Sammel- und Dokumentationsleidenschaft, um Vorhandenes, eigentlich für uns alle Zugängliches, in einen unnachahmlichen künstlerischen Kontext zu stellen. Ihr Thema: „Worauf wir stehen“. Ihre Intention: Das Bewusstsein für die Schönheit unter unseren Füßen schärfen, sozusagen eine besondere, visuell-haptische Achtsamkeits-Erfahrung zu schaffen. 

Übrigens: Die wohl exklusivste Erd-Probe in der Kollektion von Verena Reinmann stammt vom Nordpol, geborgen in mehr als 4.000 m Tiefe.

Bedenkt man, dass unser leidenschaftliches Künstlerpaar global aktiv ist, so hat das Werk zum Rheinland-Pfalz-Jubiläum eine besonders strahlende Bedeutung. Die vielfältige Farbenkraft wirkt sogar für uns Lokalpatrioten unvermutet. Starke, intensive, mitunter bunte Farbigkeit verorten wir doch eher in der Karibik, in Afrika oder auch im orientalischen Raum. Aber weit gefehlt. – Und on top: Dieser Farb-Dynamik setzen die streng geometrischen Rahmenflächen eine Grenze, die hilft, die Vielfalt einzuordnen. 

 

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Sande und Erden (im Bild eine kleine Auswahl) aus aller Welt bilden das Roh-Material für die Kunstwerke von Verena Reinmann und Christian Reinmann.

 

Wenden wir uns kurz nochmal dem Gesamtbild der Ausstellung zu. Wir sehen die Werke zweier Künstler, die farbige Sande und Erden als Basis für ihr künstlerisches Schaffen nutzen. Und dabei zu ganz unterschiedlichen Gestaltungsansätzen finden, die gar nicht so leicht zu fassen sind, und uns beim Betrachten geradezu verblüffen. 

Und mich ganz eindrücklich berühren. — Nach meinem Atelierbesuch Ende Oktober, zur Einstimmung auf den heutigen Abend, kam mir spontan in den Sinn: 

Wenn man die Werke der beiden in andere Kunstgattungen transformieren könnte, so steht für mich die Arbeit von Verena Reinmann für Poesie, Lyrik – zum Beispiel im Sinne des Goethe’schen Impetus (Faust 1):

„Werd ich zum Augenblicke sagen:

Verweile doch! du bist so schön!

Dann magst du mich in Fesseln schlagen,

Dann will ich gern zugrunde gehn!“

Dahinter verbirgt sich das Streben nach Erkenntnis, die Suche nach Wissen und auch die damit verbundene Unrast und bisweilen auch Unzufriedenheit.

In Frage kommt auch die Anlehnung an Rainer Maria Rilkes „Sonette an Orpheus“ (publiziert 1922, Erster Teil, IV. Sonett): „Fürchtet euch nicht zu leiden, die Schwere, gebt sie zurück an der Erde Gewicht; schwer sind die Berge, schwer sind die Meere.“

Rilke sah seine Arbeit ja nicht als von spontaner Eingebung getrieben, sondern als Ergebnis akribischer, hoch präziser, intensiver Arbeit. Ganz klar ein Berührungspunkt mit Verena Reinmann – sicher finden sich ebensolche mit Dichterinnen wie Annette von Droste-Hülsdorff oder Ingeborg Bachmann.

Bei Christian Reinmann kam mir in den Sinn, dass er literarisch gesehen ein Geschichtenerzähler wäre, ein Romancier — vielleicht sogar gekoppelt mit Musik von Leonard Cohen, dessen Titel Hallelujah von 1984 gerade eine Renaissance feiert. Aber auch Gustav Mahler oder Antonín Dvořák kämen m. E. in Betracht. – Denken wir aber wieder literarisch. Mir kommt in den Sinn: Carl Zuckmayer, in Nackenheim, also in Nachbarschaft zum Rein-mann’schen Wohnort geboren: „Man steht am Ende der Welt und zugleich an ihrem Ursprung, an ihrem Anbeginn und in ihrer Mitte“, wie Zuckmayer 1966 in seiner Autobiografie „Als wärs eine Stück von mir“ schrieb.

Nicht durch Zufall hat Christian Reinmann aus meiner Sicht den lesens- bzw. hörenswerten Text tituliert „Christian Reinmann – Zu meinen Arbeiten“ verfasst, den ich vortragen möchte:

„In meinen ungegenständlichen Bildern sehe ich oft Erinnerungen an die auf vielen Reisen erlebten faszinierenden Wüstenlandschaften und vulkanischen Gebiete gespiegelt. Die Arbeiten bilden keine konkreten Wirklichkeiten, keine bestimmten Landschaften ab. Es sind Erinnerungsspuren, die in der Bildgestaltung ihren Niederschlag finden – als formale oder stimmungsmäßige Elemente. So finden die Eigenarten und Schönheiten rauer Natur ihren Ausdruck aber auch die in vielen Landschaften sichtbaren Verletzungen der Umwelt durch Eingriffe des Menschen oder durch Naturkatastrophen. 

Meine Bilder – auf Leinwand oder Papier – sind in ihren Oberflächen meist von einer ausgeprägten Materialität bestimmt. Dabei spielt Sand unterschiedlicher Herkunft, Körnung und Farbe eine wesentliche Rolle als strukturgebendes Element. Als Basismedium der aus vielen Schichten aufgebauten Arbeiten dient oft ein speziell gehärtetes Gipsmischmaterial – bei der Überarbeitung kommen selbstgewonnene Naturpigmente, seltener auch Acrylfarben, zum Einsatz. Mit den starken Strukturen, Zerklüftungen und den erdigen, naturhaften Farbtönen versuche ich im Idealfall eine ‚eigene Natur‘ zu formen.“

Wie gesagt, hat Dr. Otto Martin eine umfassende kunsthistorische Einordnung der Arbeit von Christian Reinmann beim eingangs genannten Vortrag in der Akademie vorgenommen — von der Art Brut über Jean Dubuffets Intention “die Materie zum Sprechen zu bringen” zum Spanier Antonio Tapies. Bemerkenswert erscheint mir zudem folgendes zum Werk selbst, ich zitiere Dr. Otto Martin: 

Seine Bilder locken uns in einen andauernden Prozess zwischen genauer sinnlicher Wahrnehmung bis hin zum Tasten der Reflexion dieser Wahrnehmung und dem möglichen Bedeutungsumfeld. Dies obliegt weitgehend demjenigen, der sich auf den Prozess des Dialogs mit dem Kunstwerk einlässt. Dabei ist auch die Beschränkung auf Formal-Ästhetisches ein weiteres Erlebnisfeld.

(…)

Manche der Bildoberflächen erscheinen wie Bodenprofile – etwa die kleinen Landschaften, nahezu Assemblagen sind es, die im vergleichenden Blick auf die Natur eine Kraft entwickeln, als seien sie gerade geologischen Formationen entnommen. Man denkt an den sogenannten Lackabzug, an ein Verfahren, das die naturgetreue Bergung von Lockergesteinen erlaubt. Ein Erdschichtenbild entsteht, das naturgetreu, jedoch spiegelbildlich einen Ausschnitt der Ablagerungen in lockeren Sedimenten wiedergibt. In aufwändigen Arbeitsschritten werden mit Hilfe von Kunstharzen und Lacken dünne aber farbgetreue Schichten aus dem Grund herauspräpariert.“

Soweit Dr. Otto Martin. – Eine Beobachtung bzw. ein Erlebnis von mir schließt sich an: Im lichtdurchfluteten Atelier – umgeben von Ortschaft und Weinbergen – änderte sich meine Wahrnehmung der einzelnen Bildwerke mit ihren und durch ihre spezifischen Pigmente aus Sanden und Erden immerfort. Das heisst, die Werke bekommen je nach Lichtstimmung einen neuen Charakter und geben optisch wie spirituell immer mehr Inhalte frei. So wird das Betrachten zur sinnlich-experimentellen Erlebnistour, die nie enden will.

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Lenken wir zum Abschluss nochmals das Augenmerk auf das Tableau von Verena Reinmann zum 75-jährigen Jubiläum des Landes Rheinland-Pfalz. Sie erläutert detailgenau (und hier am Original-Werk per Skript nachzulesen) einige Beispiele für interessante Orte des Landes RLP.

Ich zitiere aus der Dokumentation von Verena Reinmann: „Bei den 133 Fundorten und über 270 Fundstellen in den Mosaikquadraten spielen nicht nur die vielen Farbvariationen der Erden eine Rolle, es sind auch herausragende geologische, geographische, historische, kulturgeschichtliche oder sonstige interessante Punkte des Landes Rheinland-Pfalz.

So zum Beispiel:

  • der Kastanienberg bei Neustadt, auf dem sich das Hambacher Schloss erhebt, das seit 1832 als Ort der Wiege der deutschen Demokratie gilt
  • am Rhein, direkt bei der Loreley-Statue
  • die Nationalen Geotope wie der „Druidenstein” im Westerwald oder der „Teufelstisch” in der Pfalz
  • die Fossilfundstätten wie das „Eckfelder Maar” in der Eifel oder die „Trift” in Rheinhessen
  • der steilste Weinberg Europas, der „Bremmer Calmont“ an der Mosel
  • ,,die Glöck“ in Nierstein a. Rh., die älteste dokumentierte Weinbergslage in Deutschland aus dem Jahr 742
  • der höchste Kaltwassergeysir der Welt in Andernach-Namedy
  • das einzige Felsenkloster nördlich der Alpen, die „Felseneremitage“ in Bretzenheim/Nahe
  • der höchste und niedrigste Punkt von RLP, der „Erbeskopf“ im Hunsrück und die Kalkgrube der Firma „Schaefer-Kalk” in Hahnstätten im Rhein-Lahn-Kreis (in die Grube passt sogar der Kölner Dom!)
  • die vielen unterschiedlichen Farbnuancen der wirtschaftlich bedeutenden Tonerden im Westerwald
  • aus der römischen Geschichte des Landes, der alte römische Steinbruch „Kriemhildenstuhl” in Bad Dürkheim oder auch
  • die Original-Tonerde, die die größte römische Töpferwerkstatt nördlich der Alpen verwendete; in Rheinzabern wurde das berühmte römische Terra-Sigillata-Geschirr gefertigt
  • das Material vom Mittelpunkt von Rheinland-Pfalz sowie von dem nördlichsten, südlichsten, östlichsten und westlichsten Ort des Landes.“

Soweit die Erläuterungen von Verena Reinmann zu den Highlights. Wenn Sie die umfangreiche Gesamtliste, die hier ausliegt, nachlesen – von Alsheim bis Zeller-Hamm – werden sie mit Freude erkennen, wieviel und welche Schätze es hierzulande zu entdecken gilt. 

Oder, wie Dr. Otto Martin in seinem genannten Vortrag so trefflich formulierte: „Es geht nicht um ein Verstehen auf die Schnelle, um ein befriedigendes Wiedererkennen, sondern es geht um den immer wieder neuen Austausch zwischen Betrachter und Bild – wenn dies gelingt, dann ereignet sich Kunst.“

In diesem Sinne: Auf in den Dialog mit Kunst und Künstler-Paar. Meine Frage wäre: Wie seid ihr darauf gekommen, das, was ihr macht, so zu tun wie ihr es macht?

Vielen Dank für ihre geduldige Aufmerksamkeit. Und Dank an den Landtag und die Organisatoren dieser gelungene Ausstellung. 

 

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Die Ausstellung läuft bis zum 6. Januar 2023. Mo–Fr 8.00 bis 20.00 Uhr, SA 10.00 bs 16.00

 


 

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Neues Führungsteam für die FISS Freunde und Förderer der Internationalen Senefelder Stiftung e.V. | Andreas Weber und Roland Walter einstimmig gewählt.

ENGLISH TRANSLATION BELOW

Auf seiner Mitgliederversammlung Ende Oktober 2021 hat der FISS Freunde und Förderer der ISS Internationalen Senefelder Stiftung e. V., turnusgemäß und einstimmig ein neues Vorstandsgremium gewählt. 

Martin Lange, der FISS erfolgreich als Vorsitzender durch die Gründungsphase führte, übergab im Vorfeld des 250. Geburtstags des bahnbrechenden Erfinders Alois Senefelder den Führungs-Stab an Andreas Weber. Der international renommierte Print-Kommunikations- und Druckkunst-Fachmann aus Frankfurt am Main ist mit der ISS Internationalen Senefelder Stiftung schon seit Jahrzehnten eng verbunden und hatte seit 2001 ein Mandat im Beiratsgremium und seit 2018 im Stiftungs-Vorstand. Andreas Weber gehörte 2017 wie Roland Walter zu den Gründungsmitgliedern von FISS. Der Offenbacher Unternehmer Roland Walter ist wie bisher Schatzmeister und stellvertretender Vorsitzender. Er nimmt zahlreiche weitere Ehrenämter wahr, um sich für die Belange der Druck- und Papierbranche  einzusetzen, und engagiert sich in der kommunalen Politik. Auch Roland Walter ist der ISS seit langem eng und mit Leidenschaft verbunden und hat ein Mandat im Beirat der Stiftung.

Über FISS Freunde und Förderer der Internationalen Senefelder Stiftung e.V.

Der gemeinnütziger Verein FISS wurde im Jahr 2017 aufgrund des steigernden Interesses an der Arbeit und des Wirkens der Internationalen Senefelder Stiftung mit Sitz in Offenbach am Main gegründet. Als Förderverein kann FISS den Mitgliedern ermöglichen, sich eng mit Alois Senefelder, seiner bahnbrechenden Erfindung und seiner nach wie vor hohen weltweiten Bedeutung für die Kunst des Chemischen Drucks zu verbinden und ehrenamtlich zu engagieren. — Am 6. November 2021 wurde anlässlich eines Festaktes zum 250. Geburtstags Senefelders dessen Wirken bis in die Jetzt-Zeit gewürdigt. Siehe Festrede von Prof. Dr. Gerhard Kilger: „Das Glück der Eingebung“. — Der FISS-Jahresmitgliedsbeitrag beträgt für de Einzelmitgliedschaft € 30,00, MitgliedschaftPlus € 100,00 sowie Firmenmitgliedschaft € 300,00. Mitgliedsanträge finden sich auf der ISS-Website, Sektion Förderverein.

FISS betreibt eine offene Facebook-Gruppe, bei der sich jeder Interessierte beteiligen kann. 

Kontakt

Geschäftsstelle der ISS: Dr. Volker Dorsch
Dielmannstraße 23
63065 Offenbach | Germany
Tel: 069 98340506
Mail: info@senefelderstiftung.com
Web: www.senefelderstiftung.de

 


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Change in the board of the FISS

New management team for the FISS Friends and Supporters of the International Senefelder Foundation e.V. | Andreas Weber and Roland Walter elected unanimously.

Offenbach am Main, November 6, 2021 — At its general meeting at the end of October 2021, the members of FISS Friends and Supporters of the ISS International Senefelder Foundation e. V., a new board of directors was elected by rotation and unanimously.

Martin Lange, who successfully led FISS through the founding phase as chairman, handed over the management baton to Andreas Weber as the new chairman in the run-up to the 250th birthday of the pioneering inventor Alois Senefelder. Andreas Weber as an internationally renowned print communication and the art-of-print specialist from Frankfurt am Main, Germany, has been closely associated with the ISS International Senefelder Foundation for decades and has had a mandate on the advisory board since 2001 and on the foundation board since 2018. Andreas Weber was like Martin Lange and Roland Walter one of the founding members of FISS in 2017. The Offenbach entrepreneur Roland Walter is treasurer and vice chairman as before. He also holds numerous other honorary posts to support the interests of the printing and paper industry and is involved in local politics. Roland Walter has also been closely and passionately connected to the ISS for a long time and has a mandate on the foundation’s advisory board.

About FISS friends and sponsors of the International Senefelder Foundation e.V.

FISS is recognized as a non-profit association and was founded in 2017 due to the increasing interest in the work and activities of the International Senefelder Foundation based in Offenbach am Main, Germany. As a sponsoring association, FISS can enable its members to closely connect with the spirit of Alois Senefelder, his groundbreaking invention and his worldwide importance for the art of chemical printing, and to get involved on a voluntary basis. — On November 6, 2021, on the occasion of a ceremony for the 250th birthday of Senefelder, his life and work up to the present time was honored. See the speech by Prof. Dr. Gerhard Kilger: “The luck of inspiration”. — The FISS membership fee for individual membership is € 30.00 p.a., membership plus € 100.00 and corporate membership € 300.00 p.a. Membership applications can be found on the ISS website, section ’Förderverein’.

Contact

ISS office: Dr. Volker Dorsch
Dielmannstrasse 23
63065 Offenbach | Germany
Tel: 069 98340506
Mail: info@senefelderstiftung.com
Web: http://www.senefelderstiftung.de

FISS operates an open Facebook group in which anyone interested can participate.

 


 

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