Es war einmal (in der Zukunft) …

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Von Andreas Weber, Head of Re-Gnose  |   Audio-Version via WebersTalkTime 

Der Himmel ist blau. Die Sonne lacht. Jetzt, im Frühling 2021 fällt ein Blick zurück auf das Corona-Jahr 2020 leichter. War die Pandemie wirklich eine Katastrophe? Ja und Nein!

Ja, weil wir im vollen Galopp gestoppt wurden, Restriktionen eintraten, für viele das Geschäft quasi zum Erliegen kam. Und der Wunsch „zurück zur Normalität“ geriet zum Irrlicht.

Nein, weil wir alles und jedes überdenken und neu sortieren mussten. Und nunmehr feststellen konnten, was uns wirklich wichtig ist. Denn nach der Krise kam die Katharsis. Und hat die Spreu vom Weizen getrennt.

Das Zauberwort lautete ganz offensichtlich: „Digital“. Gepaart mit Begriffen wie Online Chat, Video Session, Webinar, Virtual resp. Hybrid Meeting u.s.w. — Ohne Digitaltechnik ging nichts mehr, konnte man denken.

‚Weg’ mit unnötigen Geschäftsreisen, der Umwelt und Zeitersparnis zuliebe. ‚Weg‘ mit allem Unnötigen, was auch immer damit gemeint sein kann.

Bleibt nur: Ist jetzt alles besser oder doch schlechter geworden? Das muss jeder für sich selbst beantworten. 

Ganz ehrlich: Vieles, was durch die Krise als Katalysator zermanscht wurde, hatte sich schon seit langem als nicht mehr zielführend erwiesen. Profit-Streben auf Teufel komm raus, durchaus auch mit heftigen kriminellen Machenschaften. Gepaart mit Gier und Rücksichtslosigkeit. Das eigene Ich als Alter-Ego war die Maxime.

Und es gab auch elementare Missverständnisse. Die verordnete physische Distanz wurde als „soziale“ Distanz bezeichnet. Dabei haben die „Social Relations“ heftig an Intensität gewonnen. Noch nie wurde soviel miteinander statt nur übereinander kommuniziert wie seit März 2020.

Ich rede jetzt nicht nur von der Unzahl der Webinar- und Zoom-Meetings, die viel zu oft ein Zeichen sog. kontraphobischer Symptomatiken war, also vom blinden und hilflosen Aktionismus getrieben. Wer eine Video-Verbindung aufbauen kann, darf losplappern. — Ich-Du statt Du und Ich — UFF.

Ich rede vielmehr davon, dass die Kernwerte guter Kommunikation wichtiger denn je wurden. Gekonnte Rhetorik, Authentizität und Empathie bilden das Fundament, ebenso wie das Zuhören können. Das Prinzip „Erst denken, dann handeln“ kam wieder zum Tragen. Bzw. hat diejenigen belohnt, die es konsequent beherzigt haben.

Weniger ist mehr. Relevanz schlägt Ignoranz. Interessanterweise waren es die Kabarettisten, Polit-Satiriker, Musiker und Schauspieler, die sich am Besten und am Gekonntesten mit und in der Digitalität zurechtfanden.

Unvergessen die Sendung „Die Anstalt vom 24. März 2020“, die mit der „neuen“ Bildschirm-/Video-Chat-Realität perfekt spielte und zu Beginn des Lockdown alle Fallstricke aufs Korn nahm. #Benchmark

 

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Dadurch wird deutlich: Man kann und muss über vieles lachen. Und das Wichtigste sind gute Gespräche. Wenn eben nicht persönlich, dann medial.

Meine wichtigsten Erkenntnisse, jetzt im Frühjahr 2021: Nichts bleibt so, wie es mal sein wird. Und darüber kann man viele gute Geschichten erzählen. Oder was man vom leider im Oktober 2020 verstorbenen Herbert Feuerstein lernen kann und was ich in meinen Facebook- und LinkedIn-Posts so formuliert habe: Feuerstein war und ist sicher der einzige, der die Realität so absurd verpacken konnte, dass die Wahrheit zum Vorschein kam. #RIP

Das spornt an, oder?  — Gemäß dem Motto: Mit Ihnen rede ich nicht mehr. Wir sprechen uns noch. 😂 Haha!


 

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