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Tag Archives: digitale Transformation

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Von Andreas Weber, Head of Re-Gnose  |   Audio-Version via WebersTalkTime 

Der Himmel ist blau. Die Sonne lacht. Jetzt, im Frühling 2021 fällt ein Blick zurück auf das Corona-Jahr 2020 leichter. War die Pandemie wirklich eine Katastrophe? Ja und Nein!

Ja, weil wir im vollen Galopp gestoppt wurden, Restriktionen eintraten, für viele das Geschäft quasi zum Erliegen kam. Und der Wunsch „zurück zur Normalität“ geriet zum Irrlicht.

Nein, weil wir alles und jedes überdenken und neu sortieren mussten. Und nunmehr feststellen konnten, was uns wirklich wichtig ist. Denn nach der Krise kam die Katharsis. Und hat die Spreu vom Weizen getrennt.

Das Zauberwort lautete ganz offensichtlich: „Digital“. Gepaart mit Begriffen wie Online Chat, Video Session, Webinar, Virtual resp. Hybrid Meeting u.s.w. — Ohne Digitaltechnik ging nichts mehr, konnte man denken.

‚Weg’ mit unnötigen Geschäftsreisen, der Umwelt und Zeitersparnis zuliebe. ‚Weg‘ mit allem Unnötigen, was auch immer damit gemeint sein kann.

Bleibt nur: Ist jetzt alles besser oder doch schlechter geworden? Das muss jeder für sich selbst beantworten. 

Ganz ehrlich: Vieles, was durch die Krise als Katalysator zermanscht wurde, hatte sich schon seit langem als nicht mehr zielführend erwiesen. Profit-Streben auf Teufel komm raus, durchaus auch mit heftigen kriminellen Machenschaften. Gepaart mit Gier und Rücksichtslosigkeit. Das eigene Ich als Alter-Ego war die Maxime.

Und es gab auch elementare Missverständnisse. Die verordnete physische Distanz wurde als „soziale“ Distanz bezeichnet. Dabei haben die „Social Relations“ heftig an Intensität gewonnen. Noch nie wurde soviel miteinander statt nur übereinander kommuniziert wie seit März 2020.

Ich rede jetzt nicht nur von der Unzahl der Webinar- und Zoom-Meetings, die viel zu oft ein Zeichen sog. kontraphobischer Symptomatiken war, also vom blinden und hilflosen Aktionismus getrieben. Wer eine Video-Verbindung aufbauen kann, darf losplappern. — Ich-Du statt Du und Ich — UFF.

Ich rede vielmehr davon, dass die Kernwerte guter Kommunikation wichtiger denn je wurden. Gekonnte Rhetorik, Authentizität und Empathie bilden das Fundament, ebenso wie das Zuhören können. Das Prinzip „Erst denken, dann handeln“ kam wieder zum Tragen. Bzw. hat diejenigen belohnt, die es konsequent beherzigt haben.

Weniger ist mehr. Relevanz schlägt Ignoranz. Interessanterweise waren es die Kabarettisten, Polit-Satiriker, Musiker und Schauspieler, die sich am Besten und am Gekonntesten mit und in der Digitalität zurechtfanden.

Unvergessen die Sendung „Die Anstalt vom 24. März 2020“, die mit der „neuen“ Bildschirm-/Video-Chat-Realität perfekt spielte und zu Beginn des Lockdown alle Fallstricke aufs Korn nahm. #Benchmark

 

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Dadurch wird deutlich: Man kann und muss über vieles lachen. Und das Wichtigste sind gute Gespräche. Wenn eben nicht persönlich, dann medial.

Meine wichtigsten Erkenntnisse, jetzt im Frühjahr 2021: Nichts bleibt so, wie es mal sein wird. Und darüber kann man viele gute Geschichten erzählen. Oder was man vom leider im Oktober 2020 verstorbenen Herbert Feuerstein lernen kann und was ich in meinen Facebook- und LinkedIn-Posts so formuliert habe: Feuerstein war und ist sicher der einzige, der die Realität so absurd verpacken konnte, dass die Wahrheit zum Vorschein kam. #RIP

Das spornt an, oder?  — Gemäß dem Motto: Mit Ihnen rede ich nicht mehr. Wir sprechen uns noch. 😂 Haha!


 

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Rainer Wagner Over the Skype via INKISHTV

Von Andreas Weber | Englische Text-Version via INKISH.News | Español

Gedanken zu meinem INKISH Over-The-Skype-Gespräch mit Rainer Wagner, Senior Technical Consultant LATAM, Costa Rica

Nichts bleibt so, wie es mal sein wird! — Erfahrungen aus der neuen Welt: Rainer Wagner ist ein Print-Experte allererster Güte, mit rund 40 Jahren Erfahrung an vorderster Front. Ihm entgeht nichts. Und er kann alles Neue sofort richtig einordnen. Seit über 30 Jahren lebt und arbeitet der in Deutschland Geborene und Ausgebildete in LATAM, also Süd- bzw. Mittelamerika, ohne die Bindung an Deutschland zu verlieren. Für INKISH D-A-CH und Andreas Weber ergab sich im Gespräch ein hochinteressantes Spannungsfeld zwischen: Aus Alt wird Neu. Ohne Kompromisse!

Die Lage in LATAM ist heikel. Doch die Menschen dort reagieren mit einem Mehr an Kreativität, einem Mehr an Flexibilität. Und dem Willen, das, was nicht mehr geht, radikal abzustellen. Die europäische Maxime des Festhaltens am Status-quo, der Besitzstandswahrung auf Teufel komm’ raus, des Kompensieren wollen von wirtschaftlichem Niedergang durch Staatsverschuldung etc. kommt in LATAM aus vielfältigen Gründen nicht infrage.

Stattdessen trägt die Einsicht: Wenn Dinge sich nicht (mehr) halten lassen, muss man sich anpassen. Veränderungsfähigkeit in drastischster Form wird zum Geschäftsprinzip, das die Print-Branche komplett umkrempeln wird. Die Krise von 2008/2009 schuf laut Rainer Wagner die besten Voraussetzungen, um mit den brutalen Effekten der Corona-Pandemie zurecht zu kommen. Es zeigt sich eine neue From des „digitalen“ Darwinismus: Nicht der Stärkere, Größere gewinnt, sondern der Agile, der Smarte, Wissende, der in Echtzeit agieren kann, um Dinge neu auszurichten.

Die wichtigsten Beobachtungen und Einschätzungen von Rainer Wagner:

  1. Wissen ist Trumpf. Erfolgreiche Druckereien in LATAM organisieren ihre Beschaffung und Invests in Eigenregie. Und vertrauen nicht mehr auf das Portfolio großer, dominanter Hersteller. Dabei setzten die kundigen Druckereien auf Künstliche Intelligenz (AI). Ziel ist es nicht nur, die Produktion zu automatisieren, sondern die kompletten Geschäftsprozesse inkl. Kundenmanagement hundertprozentig transparent zu gestalten, um agil und flexibel nicht Vorhersehbares frühzeitig zu erkennen und bewerten zu können.
  2. Weniger ist das neue Mehr. Integration trifft Diversifikation trifft Hybrid-Technik. Erfolgreiche Druckereien mischen souverän Offsetdruck, Flexodruck und Digitaldruck (Toner, Elektro-Ink; Inkjet Printing ist noch aussen vor, weil zu aufwändig/teuer). Was läuft, wird ausgebaut, was nicht läuft abgeschaltet. Änderungen sind in Wochen und wenigen Monaten möglich. Neben Up-Scaling muss jederzeit auch Down-Sizing möglich sein, wenn Umsätze weg brechen und das Auftragsvolumen sich extrem rasch und nachhaltig verkleinert.
  3. Des einen Freud’, des anderen Leid. Akzidenzdruck wie wir ihn kennen, wird sich nicht wiederbeleben lassen. Commodity-Produkte ohne Differenzierung und ohne Alleinstellungsmerkmale sind tot. Basta! — Am Leben bleibt nur, was Transaktionen und Kauferlebnisse beflügelt. Dadurch wird der Verpackungsdruck, in allen seinen Facetten (Corrugated, Labels, Flexibel Packaging, POS-Material etc.) blühen und gedeihen. Falls noch Akzidenzen vom Kunden gebraucht werden, erledigen das hybride Verpackungsdrucker „nebenher“.
  4. Über den Tellerrand blicken, Abhängigkeiten eliminieren. Während in der D-A-CH-Region viele meinen, die Kunst liegt in der Spezialisierung, läufts in LATAM komplett anders. Gefragt sind professionelle, übergreifend agierende Generalisten, die in der Lage sind, ihre „Fabrikation“ breit aufzustellen sowie hoch und runterzufahren oder umzuschichten, um ad hoc neue Anforderungen der Kunden bedarfs- und marktgerecht mit höchster Kreativität rasch und unkompliziert umzusetzen. Dazu wurden von einigen klugen Druckereiunternehmen Firmenzukäufe getätigt, um kreative Köpfe aus Design, Werbung, Fotografie in der Druckerei fest einzubinden.
  5. No risk — no fun! Wer sich als Lieferant für Druckereien in LATAM träge sowie unflexibel zeigt und nur mit Fokus auf eigene Interessen agiert sowie Versprechungen macht, die sich auf die alte Welt des Print beziehen, fällt durchs Raster und wird aussortiert. Den Vorzug haben zudem Anbieter von AI-Lösungen, die online und nahtlos integrierbar ihre Leistungen auf Basis von Pay-per-use abrechnen.

So ganz ‚nebenbei’ merkte Rainer Wagner an: „Während wir uns hier im Interview unterhalten, genau jetzt, findet die Zeitenwende statt. (…)  Ich bin froh darüber. Und voller Zuversicht. Denn eigentlich warte ich seit 20 oder 30 Jahren darauf, dass sich die Dinge im Print komplett und radikal ändern!“

 


Meine Empfehlung

Das vollständige Video auf INKISH anschauen und teilen.

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My Take

Rainer Wagner skizziert am Beispiel der Entwicklungen in LATAM, wie aus der Not eine Tugend wird. Und wie Print selbst in Katastrophenzeiten wie Phönix aus der Asche steigen kann. Die „Neue Welt des Druckens“ hat mit der alten nur noch gemeinsam, dass Farbe auf Bedruckstoffe kommt.

In welcher Weise, mit welchen Konzepten für Produktion und Vermarktung, mit welcher Kreativität, Schnelligkeit und Qualität, das unterscheidet sich fundamental. Schlüsselfaktoren sind Künstliche Intelligenz bei Produktion, Administration und Geschäftsstrategie, getragen von einer neuen Form der digital-analogen ‚Brainware‘ bei Führungskräften in den Druckereien. Und alles immer im Echtzeit-Dialog mit Kunden/Auftraggebern.

Starre Systemwelten und Technik-Konzepte werden nicht überleben. Kunden der Druckereien verlangen von ihren Druck-Partnern, sich flexibel und agil auf den neuen Post-COVID-19-Konsumenten einzustellen, um ausschließlich Druckstücke zu fertigen, die sich erfolgreich am jeweiligen Verkaufsprozess orientieren.

Und vor allem: Es geht bei der Zukunftssicherung im Print nicht um einen Wechsel von Analog zu Digital, sondern um einen radikalen ‚Mindshift‘ vom traditionellen Anbieter-Denken (was kann ich wie, wo, wann bestmöglich vermarkten) zur agilen Gestaltung von bedarfsgerechten, jederzeit anzupassenden Echtzeit-Lösungen, um die sich ändernden Kundenbedürfnisse optimal bedienen zu können.

 


 

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Andreas Weber vor Gutenberg-Bild in Mainz. Foto: Archiv Value Communication GmbH

Liebe Freunde und Mitstreiter!

Ich widme Euch als ‚PrintLovers‘ einen Erfahrungsbericht, einen recht ausführlichen.

Wer weiß, angesichts von Corona und den Folgen, ob ich dazu später jemals wieder in der Lage sein werde. Keine Bange. Noch bin ich gesund und munter. Aber man kann ja nie wissen!

Ich bitte Sie/Euch darum, meine Zeilen in Ruhe zu lesen.

Ich möchte meine lebenslange, innige Beziehung zu Print und der Print-Branche dokumentieren und kundtun. Und gleichzeitig meine vielfältigen Erlebnisse aus mehr als drei Jahrzehnten mit dem „Heidelberg-Branchenprimus-Kosmos’ Review passieren lassen.

Denn es ist unbestreitbar: Geht es Heidelberg gut, geht es der Print-Branche gut. Und umgekehrt. Meinungen, Anregungen, Erlebnisse, Kritik u.a.m. sind jederzeit willkommen. So können wir gemeinsam die SAGA fortschreiben.

Hier gehts per Klick zu meiner persönlichen HEIDELBERG SAGA auf Medium.com

 


 

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Foto: Nice Branding Agency

 

Von Andreas Weber, Head of Value  | English Version

 

Im Vorfeld der drupa 2020 hat der Technologie-Konzern Ricoh im Rahmen seiner Inkjet-Printing-Aktivitäten eine interessante Fragestellung aufgeworfen: „Wie schätzen Experten den Stand bei der ‚Offset to digital transition‘ im professionellen Print ein?“ — Nachfolgend meine Einschätzung. Kommentare willkommen!

Vorweg: Ich kenne Ricoh’s Inkjet-Printing-Entwicklungen von Anfang an und war bei den Hunkeler Innovation Days 2019 sehr beeindruckt von Ricoh’s Fortschritten durch das Flaggschiff-Produkt VC70000. Meine Konversation mit Ricoh Europe’s Business Innovations and Solutions Director Erwin Busselot ergab, dass die Image Quality und Productivity quasi einen Quantensprung vollzogen hat und modernsten Anforderungen entspricht.

Zugleich ergab sich der Aspekte der optimalen Auslastung eines solchen High-End-Systems durch ‚Commercial Printers‘; und ob es derzeit und in naher Zukunft eine ausreichende Anzahl an PSP’s gibt, die über die erforderlichen riesigen Datenmengen problemlos verfügen und diese dann entsprechend verarbeiten können. Und das v. a. für den variablen Datendruck, der im klassischen Produktionsumfeld noch längst nicht Mainstream ist, aber absolut notwendig wird, um eine wirkungsvolle Alleinstellung zu markieren, respektive die Profitabilität und Zukunftsfähigkeit der Druckerei zu garantieren. 

Womit wir beim Kernthema angelangt sind, wenn wir uns Gedanken über die Offset-to-Digital-Transition machen: A) Welchem Drucktechnik-Verfahren gehört die Zukunft? Und entsprechend B): Wie gestalten sich nachhaltig erfolgreiche Print-Produktionen der nächsten Jahrzehnte, um die Anforderungen im Digitalzeitalter erfolgreich zu meistern?

Hier meine Einschätzungen und Anmerkungen:

A) Welchem Drucktechnik-Verfahren gehört die Zukunft?

„Alte Welt“

  • Offsetdruck wie auch Flexodruck als Verfahren sind klar spezifiziert, bestens erprobt und spätestens seit der drupa 2016 im Zuge von Industry 4.0-Lösungen durch Digitalisierung und Automatisierung sämtlicher Prozessschritte in der Lage, Auflagen jeder Art höchst produktiv und Effektiv zu gestalten. Autonomes Drucken hat hier der klassischen Druckwelt die Führung im industriellen On-Demand-Druck auch für Auflagen von 250 und weniger gebracht, wie sich vor allem im Online Printing, aber auch im klassischen Commercial Printing zeigt.
  • Durch die On-Demand-Befähigung bei kleinen Offsetdruck-Auflagen sind auch Versionierungen möglich und rechnen sich für Druckereien und deren Kunden.
  • Entsprechend ist der Produktivitätszuwachs, messbar durch die Overall Equipment Effectiveness OEE, im klassischen Druck exponential gestiegen. Einige Tausende Druckereien ist es bereits gelungen, sich vom Production Printing zur industriellen Produktionsweise weiterzuentwickeln. Allein der Zuwachs beim Printvolume im Offset- und Flexodruck, der nunmehr erzielt werden kann, übersteigt in Summe das Seitenvolumen der digital gedruckten Printjobs bei weitem.
  • Möglich wird dies durch Standardisierung, Skalierbarkeit und Automatisierung v.a. im Offsetdruck; damit einher gehen neue Geschäftsmodelle, die sich an Big Data/Industry 4.0/Realtime-Management u. a. m. orientieren sowie neue, hochinnovative Finanzierungsmöglichkeiten wie Subskription erlauben, bei denen nicht mehr Technik gekauft wird, sondern der Druckereiunternehmer für die Nutzung bezahlt — bei konstanter Steigerung der OEE.

 


Beispiel des Produktivitätszuwachs durch Autonomes Drucken im Offsetdruck bei Elle Media Group, UK.

Some stats from November 2019 which will see another 7 million plus impressions month [by a single offset printing system]:

Year on year 22% sales growth
2 mins 58 average makeready
1.96m impressions in 167 hrs
150k in 10 hrs
10.8k average operating sheets per hr

Quelle: Anthony Thirlby via LinkedIn


 

„Neue Welt“

  • Der Digitaldruck ist kein Begriff, der wie Offsetdruck eine spezifische Verfahrenstechnik kennzeichnet, sondern ist ein Hilfsbegriff für eine Vielzahl verschiedenster Drucktechniken, die sich an unzähligen spezifischen Anwendungsbereichen orientieren. Entsprechend ist der Entwicklungsaufwand enorm hoch, ebenso wie der Aufwand für die Inbetriebnahme, Services, Go-to-Market etc.
  • Ganz klar ist aber: Inkjet-Printing hat im Digitaldruck qualitativ wie auch effektiv die Führung übernommen. Derzeit werden durch Inkjet-Printing-Systeme der neuesten Generation aber neue Anwendungen möglich (z.B. im Verpackungsdruck) und weniger Offsetdruck-Systeme abgelöst als bestehende Tonerdruck-basierte Digitaldrucksysteme. Sprich: Die digitale Revolution im Druck frisst ihre Kinder.
  • Tatsache ist aber auch: Die überwiegende im Markt praktizierte Nutzung von Digitaldruck-Systemen erfüllt nicht die Anforderung einer industriellen Produktion; viele installierte Systeme werden quasi Stand-alone eingesetzt, mit eigenen, proprietären Digital Frontends und spezifischen Prozessen und erreichen einen unterdurchschnittlichen OEE.
  • Erschwerend kommt hinzu: Vieles im sog. Digitaldruck basiert auf falschen Annahmen. Am gravierendsten: im Frühjahr 2004 hatte die Marktforschungsagentur CAP Ventures (später durch InfoTrends übernommen) auf dem On Demand-Congress in New York City publikumswirksam prognostiziert, in naher Zukunft könne ein Drittel der weltweiten Offsetdruck-Seitenvolumen durch Digitaldruck in Schwarzweiss und Farbe substituiert werden. Ein fataler Irrtum! Bis zur drupa 2016 waren es deutlich weniger als 5 Prozent der weltweiten Druckvolumina, die digital gedruckt wurden. Dadurch wurde viel Geld verschwendet und unnötig Aufwand erzeugt.

Fazit: Die Digitalisierung hat gleichermaßen alle Print-Technologien erfasst.

„Klassische“ Druckverfahren haben längst die ‚Digital Transition‘ durchlaufen und sind heute wie auch in den nächsten 10 Jahren unabdingbar, um den Grossteil der Druckprodukte rund um den Globus in den geforderten riesigen Mengen kundengerecht herzustellen.

Digitaldruck kann aber durch industriell nutzbare Inkjet-Druck-Technologien an Boden gewinnen. Vorausgesetzt, Inkjet-Printing wird Teil der Industry 4.0-Evolution bei industriell ausgerichteten Druckereien, die die Klaviatur des Autonomen Druckers beherrschen und souverän alle für sie nützlichen Drucktechniken vernetzt und im Sinne der Kollaboration und Kohärenz einsetzen.

 


Spannend: In der Agenturszene setzt man sich, wie hier am Beispiel Nice Branding Agency, aktiv mit Print auseinander. Aber weniger aus Technik-Sicht, sondern aus der Nutzen-Perspektive.

 


 

B): Wie gestalten sich nachhaltig erfolgreiche Print-Produktionen der nächsten Jahrzehnte, um die Anforderungen im Digitalzeitalter erfolgreich zu meistern?

Den Takt gibt nicht das technisch Machbare vor, sondern der Nutzen für die Kommunikation der Auftraggeber von Print-Produktionen. Um den Nutzen zu erhöhen, müssen die Stärken von Print ausgeschöpft und bestens dargestellt sein.

Zugleich profitiert Print durch die Konvergenz. Bezogen auf Digitaldruck-Anwendungen sind variable Daten das Maß aller Dinge, wenn sie klug für zeitgemäße Multichannel-Kommunikations-Szenarien genutzt werden können. Damit ist auch ein klares Unterscheidungsmerkmal zu Offset- und Flexodruck-Anwendungen sichtbar.

Übrigens: In Deutschland wurde durch die Initiative „Creatura“ des f:mp Fachverband Medienproduktion ein Standardwerk in Buchform geschaffen, dass wissenschaftlich fundiert aufzeigt, was Print im Digitalzeitalter leisten kann und wie Qualitäts-Drucksachen wirken (siehe meine Besprechung zu „The Power of Print“).

Zum anderen hat das Expertennetzwerk #Think!Paper durch Kurzanalysen weltweit führender Experten eine Informationssammlung zusammengestellt, die im ValueBlog einsehbar ist. (Siehe: #ValueCheck: Print has a future! But the industry is facing a radical renewal! https://valuetrendradar.com/2019/07/24/valuecheck-print-has-a-future-but-the-industry-is-facing-a-radical-renewal/ ).

Es zeigt sich, dass im Wortbild „Print“ alle Schlüsselbegriffe stecken, die das Wertesystem und den Nutzen von Print darstellen:

P = Personal

R = Relevant

I = Iconic

N = Never-Ending

T = Trustful

Mehr bracht man nicht zu sagen oder wissen. Richtig?

 

ThinkPaper Wortbild PRINT

 


 

Zum Autor

Andreas Weber  begleitet als Wissensarbeiter/Advisor die Kommunikation mit Medien — geprägt durch eine Vorliebe für Print-Innovationen im Digitalzeitalter.

Bis dato hat er über 550 Innovations-/Transformations-Projekten realisiert, diverse Lehraufträge wahrgenommen (u.a an der School of Visual Arts/NYC, Hochschule Liechtenstein, Hochschule RheinMain) und Vorträge in über 30 Ländern gehalten.

Sein Blog valuetrendradar.com (ISSN-zertifiziert) inspiriert Entscheider aus mehr als 160 Ländern. Seit Sommer 2019 findet auch sein neuer Blog „#HotspotSubscription — The Renewal of Print“ bei Innovationsexperten weltweit Beachtung.

https://valuetrendradar.com
https://hotspot-subscription.blog

 

Andreas Weber Selfie mit Studie

Exzellent in Aufmachung und Inhalt: Andreas Weber präsentiert sein persönliches Expemplar (Nummer 168) der The-Power-of-Print-Metaanalyse. Foto: Andreas Weber

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By Andreas Weber, Head of Value

What is right, what is wrong? While many of us still struggling with the ever-present innovation dilemma, the current discussion in the print industry laments about price wars, margin erosion and technical issues (for example, is digital printing better than offset printing, or is the future in online print?).

If you look closely and look over the edge, it becomes clear what really matters: key for success are new economic systems for new business strategies and business model architectures that provide entrepreneurial freedom and enable connection to the digital age and Industry 4.0.

On the sidelines of the international media event on #subscription at Klampfer Druck in Graz, Austria, I was able to interview Dr. Ulrich Hermann in a short but substantial ‘un-plugged’ video. The Member of the Management Board and Chief Digital Officer at Heidelberger Druckmaschinen AG is driving forward the digital transformation, not only at Heidelberg, but also in the customer market.

Alluding to a current printers association study, which shows that the majority of printers are overwhelmed with the topic of digitization and Industry 4.0, I wanted to know if and how to solve the ‚Industry 4.0‘ dilemma at printing companies.

 

Info tip

The ValueTrendRadar subsidiary publication #hotspotsubscription – The Renewal of Print ‘is waiting with exciting news about digital transformation in the team with subscription solutions.

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German Version

Was ist richtig, was ist falsch? Während viele mit dem wohl schon immer vorhandenen Innovations-Dilemma hadern, wird aktuelle in der Print-Branche v. a. über Preiskämpfe, Margenverfall und technische Fragen lamentiert (z.B. ist der Digitaldruck besser als der Offsetdruck? Oder: Liegt die Zukunft im Online Print?).

Schaut man genau hin und blickt üben den Tellerrand, so zeigt es sich, worauf es wirklich ankommt: Neue ökonomische Systeme für neue Geschäftsstrategien und Geschäftsmodell-Architekturen, die unternehmerischen Freiraum bringen und den Anschluss ans Digitalzeitalter und Industrie 4.0 ermöglichen.

Am Rande des internationalen Media-Events bei Klampfer Druck in Graz, Österreich, zum Thema #Subscription konnte ich ‚un-plugged‘ ein kurzes, aber gehaltvolles Video-Interview mit Dr. Ulrich Hermann führen. Der Vorstand und Chief Digital Officer bei Heidelberger Druckmaschinen AG treibt die digitale Transformation voran, nicht nur bei Heidelberg, sondern auch im Markt bei den Kunden.

In Anspielung an eine aktuelle Verbands-Studie, die aufzeigt, dass die Mehrzahl der Druckereien mit dem Thema Digitalisierung und Industrie 4.0 überfordert ist, wollte ich wissen, ob und wie man das Industrie 4.0 Dilemma bei Druckereien lösen kann.

Info-Tipp

Die ValueTrendRadar-Tochterpublikation ‚#hotspotsubscription — The Renewal of Print’ wartet mit  spannenden Neuigkeiten rund um Digitale Transformation im Team mit Subskriptions-Lösungen.

 

ThinkPaper Wortbild PRINT

 

 

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Focus: New ways of transferring knowledge for profitable growth with print in the digital age

As of now, a blog focusing on interaction and knowledge transfer around the topic ‘Subscription’ is online:

https://hotspot-subscription.blog/

In German and English, a new platform will be made available that bundles factual information, expert opinions, interviews, practical experience and the latest scientific findings, makes them transparent and invites them to participate.

“Subscription is a new, exciting and multi-faceted topic that will keep us busy for a long time – with the potential to enable the graphics industry to continue its successful path to the digital future with print,” explains Andreas Weber, founder and CEO of Value Communication GmbH in Frankfurt am Main. As an experienced journalist and blogger, he moderates and designs the content of the blog. In a team with a top-class expert advisory board, relevant insights, trends and perspectives from daily work are recorded, discussed and made publicly accessible.

“The blog, as an interactive platform, aims to provide real added value to everyone who is interested in the emerging Subscription Economy in the industrial environment. Anyone who wants to contribute new and important things in this context or has specific questions can get involved”, adds Weber.

#hotspot-subscription.blog can now be subscribed free of charge for all available devices and is predestined for use by smartphone.

 


 

Experten-Blog #hotspot-subscription gestartet

Fokus: Neue Wege der Wissensvermittlung für profitables Wachstum mit Print im Digitalzeitalter

Ab sofort ist ein auf Interaktion und Wissenstransfer ausgerichteter Blog rund um das Thema ‚Subscription‘ online: 

https://hotspot-subscription.blog/

In deutscher und englischer Sprache wird damit eine neue Plattform zugänglich, die Sachinformationen, Experten-Meinungen, Interviews, Praxiserfahrungen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bündelt, transparent macht und zum Mitmachen einlädt. 

„Subscription ist ein neues, spannendes und vielschichtiges Thema, das uns lange beschäftigen wird — mit dem Potenzial, der grafischen Branche einen anhaltend erfolgreichen Weg in die digitale Zukunft mit Print zu ermöglichen“, erläutert Andreas Weber, Gründer und Chef der Value Communication GmbH in Frankfurt am Main. Als erfahrener Journalist und Blogger moderiert und gestaltet er den Blog inhaltlich. Im Team mit einem hochkarätig besetzten Expertenbeirat werden relevante Erkenntnisse, Trends und Perspektiven aus der täglichen Arbeit erfasst, diskutiert und öffentlich zugänglich gemacht. 

„Der Blog als interaktive Plattform will über die Branchengrenzen hinaus allen, die sich im Industrieumfeld für die entstehende ‚Subscription Economy‘ interessieren einen echten Mehrwert bieten. Denn wer in diesem Kontext neues und wichtiges beitragen möchte oder spezifische Fragen hat, kann sich einbringen“, ergänzt Andreas Weber. 

#hotspot-subscription.blog kann ab sofort kostenfrei subskribiert werden für alle verfügbaren Endgeräte und ist für die Nutzung per Smartphone prädestiniert.

#HotspotSubscription Banner Black

 


 

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Meilenstein für Print: Festliche Eröffnung durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann des neuen Innovationszentrum von Heidelberger Druckmaschinen. Echtzeit-Prints dürfen nicht fehlen.—  Foto: Heidelberg

Von Andreas Weber, Head of Value

Ob Fluch oder Segen — ‚Digitale Transformation‘ gestaltet sich in jedem Fall hochkomplex, erscheint abstrakt und ist für die meisten schwer fassbar. Aber ab jetzt ist das anders: Der Print-Technik-Primus Heidelberger Druckmaschinen AG hat in der ehemaligen Produktionshalle 10 auf dem Werksgelände in Wiesloch sein neues  ‚Innovationszentrum‘ (kurz: IVZ) als Ideenschmiede Plattform für Innovation und Transformation eingerichtet, das sich organisch wie eine kleine Stadt strukturiert und auf Kommunikation, Interaktion und Kreativität ausgelegt ist. Damit wird in bisher nicht dagelegener Dimension anschaulich, wie Transformation im Digitalzeitalter funktionieren muss: arbeitsteilig-kooperativ, kreativ-forschend, erfinderisch, vernetzt, transparent und nutzbringend für alle — Heidelberg, seine Kunden und Partner.

 


Make Germany Great Again! 

Branchenprimus Heidelberger Druckmaschinen schickt sich am Standort Wiesloch an, mit seinem neuen Innovationszentrum #IVZ als globale Ideenschmiede und interaktives Kompetenzzentrum für Print-Innovation und -Transformation der wichtigste Impulsgeber und Garant für die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sein. Damit kann Deutschland seine Innovationsführerschaft im Print weiter ausbauen. — Andreas Weber


 

Feierliche Eröffnung durch Winfried Kretschmann

„Heidelberger Druckmaschinen AG übernimmt eine Vorbildfunktion für Fortschritt im Digitalzeitalter“, urteilt entsprechend Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Und führt weiter aus: „Mit seinem Innovationszentrum zeigt die Heidelberg, wie ein Unternehmen die Zeichen der Zeit zu seiner Zukunft machen kann.“

Heidelberg hat laut Kretschmann in seiner Unternehmensgeschichte stets traditionsreiche Ingenieurs-Kultur mit innovativen Technologien verbunden. Nicht zuletzt dieser Verzahnung sei es zu verdanken, dass in Wiesloch die weltweit modernste Forschungsstätte für die Druckindustrie eröffnen werden konnte.

Und Kretschmann führt weiter aus: „Gerade die Digitalisierung erfordert ganz neue Formen der Zusammenarbeit. Mit ihrem Innovationszentrum reagiert die Heidelberger Druckmaschinen AG auf die Herausforderungen des Transformationsprozesses, der gegenwärtig in allen Bereichen stattfindet.“ In Baden-Württemberg, wo Spitzentechnologie, Präzision und absolute Verlässlichkeit Teil der Geschichte und Kultur sind, hat laut Kretschmann Heidelberg mit seinem IVZ eine Leuchtturm-Funktion inne, um den Weg zu zeigen, wie der digitale Wandel gelingen kann. „Durch die konsequente Vernetzung von Arbeitsebenen setzt das IVZ neue Maßstäbe von Kommunikation und Agilität“, lautet das Resümee des Ministerpräsidenten.

 



 

 

#IVZ — eine Herzensangelegenheit mit strategisch weitreichender Bedeutung

„Die Stärke des deutschen Maschinenbaus wird weltweit hoch geschätzt und in diesem Bereich sind wir nach wie vor die Nummer eins“, stellt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg, vor 200 geladenen Gästen bei der Eröffnungsfeier fest. „Mit unserer neuen Ideenschmiede wollen wir dafür sorgen, dass wir in Zukunft unsere Technologieführerschaft auch im Bereich der Digitalisierung der Printmedien-Industrie weiter ausbauen.“ 

Hundsdörfer hatte bei Amtsantritt im November 2016 das Innovationszentrum sogleich projektiert und zur Chefsache gemacht. Mit der Zielsetzung, den Innovations-orientierten Mitarbeitern eine neue Arbeitswelt zu bieten und den gesamten Entwicklungsprozess unter einem Dach und in direkter Nachbarschaft zur Produktion zusammenzufassen.

 



 

Mit dem neuen Innovationszentrum beginnt auch für die Mitarbeiter ein neues Zeitalter bei der Gestaltung ihrer Arbeitswelt“ so Hundsdörfer weiter. Modernste innovative Techniken kämen zum Einsatz, Teamarbeit und Kommunikation, Arbeiten an unterschiedlichen Orten und eine Kombination aus privatem Arbeitsplatz und Kommunikationszonen sollen für eine kreative, angenehme Atmosphäre sorgen. 

 


Infobox 

Global einzigartige Entwicklungsumgebung

Der Umbau einer ehemaligen Produktionshalle mit rund 500 Mitarbeitern in ein Innovationzentrum für über 1.000 Personen ist global einmalig. Auf insgesamt rund 40.000 m² Bruttofläche sind am Standort Wiesloch-Walldorf jetzt rund 26.000 m² modernste Bürofläche und ca. 14.000 m² Fläche für Labore und den Versuch entstanden. Die Bürofläche besteht aus 13 Quartieren für jeweils 80 Mitarbeiter, für die 43 Labore stehen allein ca. 3700 m² Fläche zur Verfügung. 


„Das neue Innovationszentrum ist eine auf Kommunikation und Transparenz beruhende Innovationsplattform und damit Schlüssel und Symbol für den kulturellen Wandel bei Heidelberg“, erläutert Stephan Plenz, Vorstand Heidelberg Technology.  

„Die Digitalisierung der grafischen Industrie schreitet rasant vorwärts und mit unserem strategischen Motto ‚Heidelberg goes Digital‘ treiben wir diesen Prozess aktiv voran. Unser neues Innovationzentrum spielt daher gleich mehrfach eine Schlüsselrolle in der Zukunftssicherung von Heidelberg und der Branche“, so  Stephan Plenz, Vorstand Heidelberg Digital Technology. 

Mit der einzigartigen Kompetenz seiner rund 1.000 hochqualifizierten Fachkräfte baue Heidelberg seine Technologieführerschaft weiter aus. Zudem könne die digitale Transformation in der ganzen Branche beschleunigt werden. Die Nähe des IVZ zur Produktion fördere gleichzeitig den agilen und bereichsübergreifenden Entwicklungsprozess. 

Plenz zieht als Fazit: „Das neue Innovationszentrum ist das Herz unseres Unternehmens und des künftigen High-Tech Campus, zu dem wir unseren Standort Wiesloch-Walldorf Schritt für Schritt ausbauen.“

 



Entwicklungsprojekte treiben den digitalen Wandel der Branche voran

„Bei unseren Kunden dreht sich alles um das Thema Digitalisierung“, stellt Frank Kropp, Leiter Forschung & Entwicklung bei Heidelberg, fest. „Das gilt zunehmend für die Möglichkeiten, individuelle Digitaldruckanwendungen in den drei klassischen Bereichen Akzidenz-, Verpackungs- und Etikettendruck industriell und damit kostenoptimal zu produzieren.“ 

Vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung aller wertschöpfenden Prozesse gelte es, neue Geschäftsmodelle und eine höhere Gesamteffizienz für den Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen. Kropp: „In unserem Innovationszentrum entstehen die genau passenden Lösungen für diese Herausforderungen – eben getreu nach dem Motto ‚Open for Innovation‘.“

 



 

Maßgabe sei es, der Veränderungsdynamik in einer zunehmend digitalisierten Welt gerecht zu werden: „Daher setzt Heidelberg verstärkt auf agile Arbeitsmethoden, wie z. B. Scrum. So kann die Entwicklung schnell und flexibel auf zunehmende und wechselnde Anforderungen der digitalen Welt reagieren und neue Markterkenntnisse rechtzeitig in den Entwicklungsprozess einfließen lassen. Produkte gelangen schneller zur Marktreife und können dann weiter in Zusammenarbeit mit Kunden auf spezifische Marktsegmente optimiert werden“, so Kropp weiter.

Zudem habe Heidelberg den Entwicklungsprozess auf Offenheit angelegt. So können Kunden, Lieferanten, Partnerunternehmen und auch Mitarbeiter jederzeit bei Bedarf in den Prozess integriert werden. Dies diene ebenfalls der Effizienz – im Hinblick auf die Kosten- und der Effektivität – im Hinblick auf den Kundennutzen.

Kropp zieht als Resümee: „Mit der Eröffnung des Innovationszentrums unter dem Motto ‚Open for Innovation‘ bricht also für uns eine neue, zukunftsweisende Ära an: Von der Idee und Patentierung über die Bildung eines digitalen Zwillings bis hin zur Qualifizierung von Einzelkomponenten und des Gesamtprodukts befindet sich der gesamte Entwicklungsprozess in dem Gebäude.“

 


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Impressionen von der festlichen Eröffnung des IVZ am 13. Dezember 2018 im Beisein von über 200 exklusiv geladenen Gästen. Fotos. Heidelberg.


 

Europäisches Entwicklungsnetzwerk mit einzigartiger Branchenexpertise

Das neue IVZ ist die Zentrale eines europäischen Entwicklungsnetzwerks, das Heidelberg mit weiteren Standorten in Kiel, Ludwigsburg, Weiden und St. Gallen (Schweiz) betreibt. Die über 1.000 Entwicklerinnen und Entwickler arbeiten im gesamten Netzwerk in den Bereichen Drucktechnologie, inklusive Druckvorstufe und Weiterverarbeitung, Steuerungen, Antriebssysteme und Software, inklusive Bedienoberflächen sowie Verbrauchsmaterialien mit Schwerpunkt in der Tintenentwicklung für den Digitaldruck. 

Weit über zwei Drittel von ihnen haben einen Hochschulabschluss oder sind promoviert. Sie verfügen neben dem klassischen Maschinenbau über Schlüsselkompetenzen in den Themen Digitalisierung und Bildverarbeitung, Elektronik- und Softwareentwicklung sowie Verfahrenstechnik und Chemie.

Darüber hinaus arbeiten verschiedene Entwicklungsteams an der Digitalisierung aller Prozesse in Druckereien, dem sogenannten Smart Print Shop, und dem weiteren Ausbau digitaler Geschäftsmodelle, wie z.B. ‚Heidelberg Subscription‘, bei denen Kunden verstärkt für den Nutzen, den ihnen ein System verschafft, bezahlen. Dabei kann die Entwicklung aus dem größten Datenschatz der Branche schöpfen, den Heidelberg seit über einem Jahrzehnt über die mit dem Unternehmen vernetzten Kundensysteme generiert.

 


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Ansichten vom Innenleben des IVZ, das sich an der organischen Struktur einer kleiner Stadt orientiert und rund 1.000 Mitarbeitern neue Formen der Arbeit und Zusammenarbeit bietet, — Fotos: Heidelberg


 

Das Gebäudekonzept zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern bzw. die Teamarbeit so einfach wie möglich zu machen. So gibt es neben persönlichen Arbeitsplätzen nicht fest zugeordnete Büroumgebungen sowie aufgelockerte Sitzmöglichkeiten und sogar Arbeitsmöglichkeiten im Freien zur Förderung der Teamarbeit. Interaktive Monitore ermöglichen digitale Reviews. Ein Bistro und verschiedene Pausenzonen und Kaffeeküchen stehen sowohl den Mitarbeitern als auch Gästen zur Verfügung. Zugleich gibt es zahlreiche Rückzugszonen für ruhiges und ungestörtes Arbeiten.

 


 

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Infobox

Key facts zum IVZ am Heidelberg-Standort Wiesloch

  • Modernstes Entwicklungszentrum der Branche nimmt am Standort Wiesloch-Walldorf den Betrieb auf
  • Industrieller Digitaldruck, Smart Print Shop und digitale Geschäftsmodelle im Fokus
  • Offener Entwicklungprozess passt sich dynamisch an Marktanforderungen an
  • Europäisches Entwicklungsnetzwerk mit Standorten in Wiesloch-Walldorf, Kiel, Ludwigsburg, Weiden und St. Gallen verfügt über einzigartige Branchenexpertise

Fakten und Zahlen: Forschung & Entwicklung bei der Heidelberger Druckmaschinen AG

Europäisches Entwicklungsnetzwerk mit Standorten in Wiesloch-Walldorf (Zentrale), Kiel, Ludwigsburg, Weiden, St. Gallen/ Schweiz

– Unternehmensweit 950 Entwickler in den Bereichen:

– Druckvorstufe, Druck und Druckweiterverarbeitung
– Drucktechnologie (Offset, Digital, Flexo)
– Steuerungen, Antriebssysteme, Bedienoberflächen, Workflow und Messsysteme
– Verbrauchsmaterialien (Tinten)

– 68 Prozent davon haben einen Hochschulabschluss oder sind promoviert

– Aufbau von Schlüsselqualifikationen bei:

  • Digitalisierung und Bildverarbeitung
  • Elektronik- und Softwareentwicklung
  • Verfahrenstechnik und Chemie
  • Maschinenbau (Schnittstellen Maschinensteuerung, numerische Simulation)

– 3.800 lebende Patente

– Verschiedene internationale Entwicklungskooperationen, z.B. mit Fujifilm

Kooperationen mit den wichtigsten Hochschulen und Universitäten der Branche

135 Millionen Euro Budget pro Jahr (ca. fünf Prozent vom Umsatz)



Informationen zum Heidelberg Innovationszentrum am Standort Wiesloch-Walldorf

  • Gesamtinvestitionssumme: rund 50 Millionen Euro
  • 1.020 Arbeitsplätze (Entwicklung und angrenzende Fachbereiche, z.B. Service)
  • 40.000 m² Bruttofläche mit Sozialräumen, Fluren, Mauern, Wege
    • 26.000 m² Bürofläche
    • 14.000 m² Fläche für Labore und den Versuch
  • Bürofläche: bestehend aus 13 Quartieren für jeweils 80 Mitarbeiter, 40 x 40 m,
    Höhe 3,5 m, komplett verglast
  • Hallenhöhe 11,5 m
  • 43 Labore mit ca. 3700 m² Fläche
    • Chemielabore: ca. 750 m² im Bereich Tinte und Inkjet
    • Elektronik-, Optik- und Reinraumlabore: ca:250 m²
    • Mechanik- und Elektroniklabore ca. 2700 m²
  • 7.105m² Fenster: 2.453m² Fassadenfenster + 4.423m² Oberlichter + 229m² Dachfenster
  • Erbaut gemäß Energiestandard KfW 70 und daher sehr gut isoliert
  • Jeder Arbeitsplatz mit 2 x 1GB Datenleitung erfordern insgesamt 80 km IT Verkabelung,
  • 750 kW peak Solaranlage auf dem Dach (Einspeisung in das eigene Netz)
  • Der Umzug der Mitarbeiter vom Standort Heidelberg nach Wiesloch-Walldorf mit 8.000 Kartons und 1.500 PCs benötigte 660 LKW-Fahrten

 

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„Nach vier Monaten Erfahrungen mit Subskription können wir sagen: die Entscheidung war richtig!“ Robert Dembinski, Geschäftsführer Lensing Druck. — Foto: Heidelberg

 

Von Andreas Weber, Head of Value  |  English Version

Kann man ein gut gehendes Druckerei-Geschäft aus dem Stand heraus noch besser machen? Ja, wenn man den Mut zu Neuem hat. „Im Herbst 2017, als ich bei Lensing Druck in Dortmund anfing, stand bei uns auf der Agenda: Wir müssen in neue Druckmaschinen investieren. Daraus wurde sehr viel mehr. Und das war gut so“, erinnert sich Geschäftsführer Robert Dembinski. 

Bis dato stand bei Lensing Druck der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit im Fokus, um Kundenwünsche zu bedienen, die vor allem Zeit und Preis bei ihren Drucksachenbestellungen im Blick haben. „Als wir von Heidelberg hörten, es sei etwas Neues in der Pipeline, waren wir neugierig, aber auch etwas skeptisch“, erläutert Robert Dembinski. „Wir konnten uns ja gar nicht vorstellen, was sich hinter dem Subscription-Angebot von Heidelberg verbirgt. Und ob es funktionieren kann.“

Mit seinem betriebswirtschaftlichen Studium ist Robert Dembinski ein Quereinsteiger im Druckerei-Geschäft. Eigentlich hatte er im Blick, gemeinsam mit seinen Kollegen eine Digitalstrategie zu entwickeln, inklusive neuen Digital-Services, um Kunden umfassender bedienen zu können und neue Geschäftsmöglichkeiten aufzubauen. Dass Heidelberg durch das Subskriptions-Modell neue digitale Tools bereitstellt, um nicht nur das Produktions-, sondern auch das Business Management zu transformieren und dabei schrittweise vorgeht, kam ihm und seiner Denkweise sehr entgegen.

Runter mit den Kosten, hoch mit der Effizienz!

Zunächst wurde durch Heidelberg-Experten eine Ist-Analyse erstellt, um zu evaluieren wie es um die Effizienz und Produktivität der bestehenden Druckmaschinen bei Lensing Druck steht. Das Ergebnis: Die Belegung der Maschinen war nicht optimal; v.a. bei kleineren Auflagen waren die Kosten sehr  hoch. Es wurde daher schnell klar, dass Effizienz- und Produktivitätssteigerung nötig und machbar sind. Der Ansatz war, gegenüber den bestehenden Druckmaschinen eine Maschinen-Generation zu überspringen. Mit der Heidelberg XL-106 9-P-L wurden zwei ältere Maschinen vom Typ Heidelberg CD 105-P+L sowie eine KBA Rapida 106 8-P ersetzt. Zugleich wurde das Geschäftsmodell durch Subskription auf Pay-per-Use umgestellt, inklusive Prinect Workflow und v. a. das Beratungsangebot Heidelberg Performance Plus zur Effizienzsteigerung und Senkung der Betriebskosten.

„Man muss sich ehrlich gesagt schon daran gewöhnen, dass man keine Druckmaschine mehr besitzt und bei allem, auch den Consumables, auf einen einzigen Lieferanten angewiesen ist“, räumt Robert Dembinski ein. Und fährt fort: „Nach vier Monaten Erfahrungen mit Subskription können wir jedoch sagen: die Entscheidung war richtig! Bereits nach dieser kurzen Zeit konnten wir die Gesamteffizienz unserer Maschinen deutlich steigern und liegen bereits jetzt mit dem Produktionsvolumen mehr als 20 Prozent über der mit Heidelberg vertraglich vereinbarten Zielmarke.“


HD Subscription — Struktur

Die Grafik entstammt der Broschüre: Das neue Erfolgsmodell. Heidelberg Subscription. 2018.


 

Absolute Transparenz durch den Assistant

Die klare und saubere Struktur des Subskriptions-Modells von Heidelberg begeistert bei Lensing Druck ebenso wie die absolute Transparenz. Robert Dembinski führt aus: „Für mich ist der Heidelberg Assistant das Herzstück und Gehirn des Ganzen. Alle Kennzahlen sind in Echtzeit abrufbar, ebenso wie Service-Status, Benchmarks im Branchenvergleich und vieles mehr.“ 

Bei Lensing Druck wird der Assistant in verschiedenen Hierarchie-Ebenen genutzt: Für die Geschäfts-, Betriebs- und Drucksaal-Leitung oder auch den Einkauf. Ebenso laufen monatliche Besprechungen zum Projektstatus mit dem Heidelberg-Team über den Assistant via Webcast-Funktionalität. So lassen sich sukzessive weitere neue Ideen oder auch Optimierungen finden, um die gemeinsamen Produktivitätsziele nicht nur erreichen zu können, sondern bestmöglich zu übertreffen. 

Wichtig ist laut Robert Dembinski zudem, dass die Mitarbeiter in der Druckerei die digitale Transformation per Heidelberg Subscription sehr gut aufgenommen haben: „Die Umstellung auf die neue Maschine hat unsere Mitarbeiter motiviert, denn sie zeigt, dass wir trotz eines schwierigen Markts auf Print setzen. Die Daten, die wir von der Maschine erhalten, und die monatliche Überprüfung ermöglichen es uns, unsere Mitarbeiter in allen Bereichen ihrer Arbeit zu unterstützen und weiter zu bringen.“ Die Monatsdaten und Statistiken werden auch für alle zugänglich in verschiedenen Schaubilder direkt neben der Masche ausgehängt.

 


Robert Dembinski stand im Rahmen eines internationalen Pressemeetings bei Lensing Druck in Dortmund-Kley Rede und Antwort. — Filmanimation: Andreas Weber. Gruppenfoto: Christian Daunke.


„Die Entscheidung war richtig!“ 

Für Robert Dembinski steht als Resümee fest: „Nach vier Monaten Erfahrung mit Subskription können wir sagen: Die Entscheidung war richtig!“. Heidelberg Subscription ermöglicht für ihn die Einbeziehung der Druckmaschinen in die eigene digitale Strategie von Lensing Druck. Und — ganz entscheidend — das Subskriptions-Modell erleichtert die Entwicklung anderer Anwendungen wie dynamische Preisfindung, dynamische Planung und Beschaffung, Kundeninformationen in Echtheit, verlässliche und transparente Kalkulationen sowie Predictive Monitoring für optimale Wartungsverläufe.

Zudem erhofft sich Robert Dembinski für Lensing Druck durch die digitale Transformation des ganzen Unternehmens auch ein noch besseres Image bei Kunden, vor allem, wenn diese im digitalen Marketing erfahren sind. Für solche Auftraggeber ist die digital durchgängige Auftragsabwicklung ein absolutes Muss. Um das ‚digitale‘ Profil als Druckerei zu schärfen und mit neuen Digital-Angeboten zu synchronisieren, wurde seit September 2018 die Stelle eines CDO — Chief Digital Officers geschaffen. 


My Take: Wenn’s läuft, dann läuft’s!

Man sieht am Beispiel Lensing Druck und Robert Dembinski: Wenn’s läuft, dann läuft’s! Print ist im Digitalzeitalter angekommen und kann sich behaupten. Vor allem, wenn Druckerei-Entscheider und die Mitarbeiter die digitale Transformation akzeptieren, verstehen, sich aktiv einbringen und nutzbringend weiterentwickeln. Der Einstieg als einer der ersten in Heidelberg Subscription machte sich in kürzester Zeit bezahlt. Und wirkt sich auch auf die künftige Unternehmensentwicklung dynamisch und stimulierend aus. Und: Sowohl Print-Fach-Leute als auch kaufmännisch versierte Betriebswirte sowie echte Digital-Marketing-Profis zeigen sich begeistert. Was will man mehr?

 


Links zu weiteren Informationen

Kontakt zu Robert Dembinski

Infos zu Lensing Druck

Infos zum aktuellen Status quo bei Heidelberg Subscription

 


 

NACHTRAG vom 11. Juli 2019

Subskriptions-Vertrag erweitert um Logistik bei Verbrauchsmaterialien

Lensing Druck übergab im Sommer 2019 das Management der kompletten Logistikkette von Verbrauchmaterialien an Heidelberger Druckmaschinen, um die Bestandverwaltung deutlich zu optimieren.

Quelle

 

 


Stets den Kunden und seine Wünsche im Fokus: Screenshots von der Website von Lensing Druck.

 

#Think!Paper #PDA Sommer Weber.001

Peter Sommer, Member of the Elanders Board, and Andreas Weber, Head of Value, met in Waiblingen, near Stuttgart, to discuss their ideas. Their meeting resulted in the #Think!Paper initiative.

 

#Think!Paper — Edition 1, Volume 1. | German Version

 

“We are launching an initiative that highlights the importance of print not only in but also for the digital era. What counts is not what we do or how we do it, but rather why print delivers sustainable success. The focus needs to be on the unique benefits that professional print production delivers. And that applies whether you’re looking at the past, present or future!” – Peter Sommer and Andreas Weber

A special kind of summit on print and transformation: Peter Sommer, Member of the Elanders Board, and Andreas Weber, Head of Value, met in Waiblingen, near Stuttgart, Germany. This European city is a major hub for the most dynamic solutions portfolio for print and demonstrates with high volumes and strong profits just how big a contribution print (based on digital printing) can make in the digital age. 

“I find it astounding and completely incomprehensible how poorly print is portrayed – especially by the print media industry itself. Why is that?” asks Sommer. The meeting picked out core issues that led to the establishment of the Think!Paper initiative. These points also represent the key thrust of the Think!Paper activities, offering a constructive and critical basis for further discussion.

Taking stock

The print media industry is underselling itself and taking far too little interest in what is going on elsewhere. It likes to keep to itself. There is usually little more than speculation about the challenges set by the digital age. Many positive aspects go unnoticed, and there is a failure to grasp the opportunities that change could bring.

Core arguments

Status quo: The industry has built its own funeral pyre and is fervently stoking the fire beneath it. However, the prospects for print shops in the digital age are far better than the image the industry is presenting, both within and beyond its own ranks.

The mistake being made is that print shops and print buyers are following false prophets.

Clarification: Print is a perfected medium with a pedigree, potential and the capacity for profitable new business. 

Consider the facts:

  • Print represents an exceptionally valuable form of communication – made by people, for people!
  • Improved functionality is exponentially increasing the benefits that print offers in the digital age.  
  • Print isn’t just about duplicating data – it can package text, images and special effects in a very special, highly personal format that moves people profoundly. 
  • As a communication medium, print has the most lasting effect and can therefore be used to great advantage. 
  • As part of the marketing mix, print is constantly raising the bar and creating new potential for customer relationships in the most effective ways possible.
  • And, when it comes to transformation – if anything has to change, then it is how print is handled as a premium product.

Paradigm: Print was, is and will remain an indispensable catalyst for cultural, social and economic developments. That is something ‘digital leaders’ such as Google, Amazon, Facebook and Apple have long since recognized. Indeed, these giants of the digital age are highly adept at using print to their benefit. 

Plea: Print will continue to be a winner in the digital era, if it can strike the right balance between what is useful on a technical level and people’s real needs. The facts are on the table. Now is the time to communicate them clearly and comprehensibly! Let’s put the beauty and diversity of print in the right light!

Aims and measures

We are kicking off creative conversations that cut to the chase with a clear focus. This is how we want to present a vivid and forward-looking picture that highlights effective solutions for using print in all types of communication where it can harness its full potential and strengths. 

We are kindling enthusiasm for innovative and exceptional communication solutions that use print.

We are reinforcing business development with print by identifying and integrating areas of the market that have so far been under-utilized but can rapidly and effectively benefit from innovation solutions using print. 

We are organizing round tables, VIP events and social media-based interactive communication using print.

We are providing clear and concise concept papers as part of the new Think!Paper activities. These include elements such as dossiers, reports with analyses, and guidelines for top decision-makers in business.

We are launching a global ideas competition. 

We are setting up and managing the international “Think!Team”, an interdisciplinary panel of experts.

 


 

Note

A number of hand-picked partners have already been found for Think!Paper, including first and foremost Mondi Group, GT Trendhouse 42 and DRUCKMARKT. More news to follow shortly.


Contact

If you are interested in the Think!Paper initiative or want to get involved, please get in touch:

Twitter @PrintDigitalAge

Andreas Weber (coordination) via LinkedIn

Hashtag: #PDA #printforthedigitalage #creativity #printinnovation #transformation

 


 

#Think!Paper the key facts at a glance

What we do

We evaluate and profile print and its proponents as an effective driving force for transformation – across all industries!

Our mission

We show, first and foremost, that print is by no means driftwood in an ocean of transformation (with Titanic-style effects) but rather a solid anchor for the ‘tsunamis in our heads’!

Our USP

We are bringing together the brightest minds to form interdisciplinary #Think!Teams with a global outlook. 

We are building up the finest pool of expertise with a clear focus on interaction, discourse and sustainable conversations.

We are reinforcing the bedrock of any successful ‘digital’ transformation – proficient, dynamic and meaningful communication.

Benefits for our partners

We help our partners make new and market-relevant discoveries that inspire them and inject new energy into their development.


 

ThinkPpaer Key Visual Blog Post.001

ValueCheck DOG Heidelberg Assistant.001

Aufschlussreich: Praxisgespräch zum Heidelberg Assistant beim Pharma-Dienstleister D.O.G. GmbH in Darmstadt

 

Von Andreas Weber, Head of Value | English Version

 


„Heidelberg Assistant ist für mich ein wichtiges und für die Zukunft unverzichtbares Tool im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie.“ — Andre Gaß, Diplom-Informatiker, Mitglied der Geschäftsleitung bei D.O.G. Gmbh, Darmstadt


Prozessmanagement durch digitale Kommunikation schafft in Echtzeit Transparenz bei komplexen Technikabläufen und hebt die industrielle Print-Produktion auf ein neues Level, so lautet die wichtigste Erkenntnis auf dem Praxisgespräch bei D.O.G. GmbH in Darmstadt. 

Ziel des Treffens war es, den Heidelberg Assistant als zentrale Plattform für Digitales Management einer hochspezialisierten Druckerei unter die Lupe zu nehmen. Gesprächspartner waren seitens D.O.G.-Geschäftsleitungsmitglied Andre Gaß, der sich als Diplom-Informatiker v. a. mit dem Heidelberg Assistant und der intelligenten Datenanalyse zum Betriebs- und Technikmanagement der Druckerei beschäftigt, sowie seitens Heidelberg Tom Oelsner, Leiter Innovation bei der Heidelberg Digital Unit.


Infobox

Präzision und Zuverlässigkeit auf Basis von Flexibilität und Innovation

D.O.G. GmbH ist ein Familienbetrieb und seit der Gründung im Jahr 1996 spezialisiert auf Kunden aus der deutschen und europäischen pharmazeutischen Industrie sowie Kosmetik und Airline. Das Lösungsangebot umfasst anspruchsvolle Druckprodukte und Dienstleistungen, wie z. B. Packungsbeilagen, Booklets, Piggybacks, Outserts, Faltschachteln, Faltschachtel-Kennzeichnung, Etiketten , Konzeptions- und Beratungsleistungen sowie Logistik und Engineering. Alles bei D.O.G. ist echte Präzisionsarbeit, die durch Audits von Kunden überprüft sind. Gründer und Geschäftsführer Johann Gaß hat den Generationswechsel eingeleitet, um seine Firma den Anforderungen ans Digitalzeitalter bestmöglich gerecht zu werden. Drei seiner Kinder sind an Bord. Produziert wird an zwei Standorten im Westen von Darmstadt. Seit Juni 2018 ist der Heidelberg Assistant bei D.O.G. im Einsatz.

Der Heidelberg Assistant ist eine universelle, Web- Plattform zum digitalen Management aller relevanten Aspekte eines Printbetriebes durch unterschiedliche Nutzer: für die eingesetzte Druckereitechnik (inkl. Performance Messung und Predictive Monitoring), Support, Einkaufen per eShop und Verwaltung. Per Heidelberg-ID und kunden- resp. mitarbeiterspezifischen Dashboard wird sichergestellt, maßgeschneidert auf das System zugreifen zu können und alle spezifischen Komponenten individuell und skalierbar einzubeziehen. Für bestmögliche Konnektivität sowie optimalen Informations- und Wissenstransfer sorgt die Heidelberg Cloud. Nach den Startmärkten Deutschland, Schweiz, USA, Kanada folgte im Juli 2018 derProjektstart in Japan. Andere Länder folgen. Die Plattform ist offen angelegt und kann auch Produkte anderer Hersteller einbeziehen. Die Basisversion steht jedem Kunden kostenfrei zur Verfügung.

Siehe auch das Info-Update vom 10. Januar 2019 zum Heidelberg Assistant. 

https://youtu.be/4PntN3yhdo8

Vom Start weg für Kunden nützlich!

„Nach dem Start im Dezember 2017 mit rund 30 Kunden zeigt sich, dass Service-affine, industriell orientierte Kunden mit modernstem Equipment besonders vom Heidelberg Assistant profitieren. Derzeit nutzen schon über 200 Kunden den Assistant, Ende des Jahres werden es 500 sein“, zeigt sich Tom Oelsner zuversichtlich. Maßgabe ist, die Plattform wie auch die Heidelberg Cloud höchsten Sicherheitsstandards folgen zu lassen.

Tom Oelsner sieht gerade in der Zusammenarbeit mit Andre Gaß als IT-Spezialisten optimale Voraussetzungen, den Praxiseinsatz auf Herz und Nieren zu überprüfen und konstant weiterzuentwickeln. Da der Assistant modular aufgebaut ist, lassen sich je nach Bedarf neue Kundenanforderungen als Erweiterungen integrieren. Alle drei Monate wird ein neues Release produktiv gesetzt. „Der Nutzungsgrad ist von Beginn an sehr hoch. Viele Kunden verwenden den Heidelberg Assistant mehrmals wöchentlich, einige sogar täglich“ wie erläutert Tom Oelsner.  

 

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Tom Oelsner, Head of Innovation bei der Heidelberg Digital Unit, treibt die Digitalisierung bei Heidelberg und seinen Kunden klug und umsichtig voran. Foto: Andreas Weber

 

Bei der hohen Nutzungsintensität gebe es kaum Unterschiede in den einzelnen Märkten, die Durchdringung ist in der Schweiz aber am weitesten fortgeschritten: „Für Kunden mit Maschinen mit Heidelberg-Cloud-Anbindung bietet der Assistant das breiteste Anwendungsspektrum. In der Schweiz nutzt bereits ca. 50% dieser Kundengruppe den Assistant, insbesondere auch um Produktivitätssteigerungen zu erreichen oder Ausfallvorhersagen einschätzen zu können.“ Am Gefragtesten sei der Servicestatus, der per Ampelsystem gekennzeichnet übersichtlich einsehbar ist. 

Besondere Akzeptanz entsteht durch die persönlichen Anpassungsmöglichkeiten; das reicht bis hin zur Vergabe von eigenen Maschinennamen und Fotos der installierten Maschine inklusive den Druckerei-Mitarbeitern. 

Tom Oelsner führt weiter aus: „Wir legen viel Wert darauf, kundenzentriert agieren zu können. D. h. wir ermöglichen unseren Kunden, die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Aufgabenstellungen passgenau zu unterstützen. Beispielsweise kann jeder Mitarbeiter die Ereignisse auswählen zu denen er eine Mitteilung per Messenger oder Email erhalten will. “Telefonieren Sie noch oder nutzen Sie schon den Heidelberg Assistant?“ – das muss unsere Fragestellung an Kunden sein – denn die Verfolgung von Serviceprozessen, Ersatzteillieferungen, Ausfallvorhersagen und Produktivität ist jetzt ohne Rückruf 7×24 Stunden für den Kunden nachverfolgbar. 

Hoher Nutzen durch digitale Kommunikation und smarte Automatismen

Im Fokus muss bei industriellen Druckereien vor allem das Wartungsmanagement stehen, wie auch Andre Gaß betont. Der Assistant erstellt automatisiert einen  Wartungskalender, der hilft, unterschiedliche Maschinen optimal in der Produktionsplanung einsetzen zu können. Denn Stillstandszeiten senken die Produktivität und sollten im Prinzip nie ungeplant auftreten. Wichtig ist eine maximale Verfügbarkeit der Produktionssysteme, um v. a. auf Planänderungen durch Terminverschiebungen seitens der Kunden flexibel reagieren zu können. Die Produktivität muss stets maximal ausgelegt sein. .

„Die digitale Kommunikation mit dem Heidelberg Service über das Messagingsystem des Assistant oder auch über eCall-Funktionen [die Maschine meldet und dokumentiert z. B. automatisch Hinweise auf Störungen] entlastet uns erheblich. Es geht nichts verloren und alle Abläufe gestalten sich stets optimal“, erläutert Andre Gaß. Ihm gefällt die klare Struktur, Übersichtlichkeit und Einfachheit in der Bedienung der Plattform. 

„Unsere Kernwerte‚ Zuverlässigkeit, Qualitätsorientierung, Flexibilität, Innovation‘  finden durch den Assistant eine hundertprozentige Entsprechung, die uns entscheidend hilft, unseren Job im Interesse unserer Kunden bestmöglich auszuführen“, ergänzt Andre Gaß.

Andre Gaß hatte sich im Vorfeld der Neuinstallation einer Heidelberg Speedmaster XL 106-2-P intensiv mit dem Heidelberg Assistant beschäftigt. „Wir gehen bei allem, was wir tun, sehr planmäßig und strukturiert vor, und arbeiten Leistungs- und Qualitätsmäßig stets am obersten Limit. Denn die Kundenanforderungen gerade im Pharma-Bereich sind extrem hoch“. Die Art und Weise, wie Heidelberg seine Premiumtechnik bei Hard- und Software nutzbar und transparent macht, sowie die Einfachheit im Handling findet Andre Gaß sehr beeindruckend. 

„Was durch den Assistant nunmehr möglich wird, kommt uns sehr entgegen, gerade weil nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden auf einen hohen Digitalisierungsgrad entscheidend Wert legen. Denn eine unserer Kernaufgabe ist es, unsererseits die bestmöglichen Schnittstellen zu den heterogen Kunden-Systemen zu schaffen“, erläutert Andre Gaß. Aufträge kommen so auf digitalem Weg zur Druckerei und können dann in der Druckerei durchgehend digital gesteuert, überwacht und durch Prozessmanagement ggf. optimiert werden. 

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Andre Gaß (rechts) im Gespräch mit Tom Oelsner. Foto: Heidelberg.

Für die Zukunft könnte daher wichtig werden, sogar eine Schnittstelle vom Heidelberg Assistant zum ERP-System bei D.O.G. zu schaffen. Tom Oelsner ergänzt: „Eine Systemanbindung bei Störungsmeldungen ist bereits im Test. Hier kann das System des Kunden einen XML-File an den Assistant zur elektronischen Verarbeitung übergeben, ohne dass ein Mitarbeiter ein Formblatt neu ausfüllen muss.“

Doch zunächst gilt es, die vorhanden vielfältigen Möglichkeiten auszuschöpf en. Vor allem auch im Hinblick auf die in der Plattform vorhandenen Zusatzoptionen, gerade im Hinblick auf Performance-Maßnahmen. Der Assistant liefert in der Basis-Version die Kennziffern, zusätzliche detaillierte Analysemöglichkeiten können gesondert vertraglich vereinbart werden.

Wichtige Effekte: Schnelligkeit, Fehlervermeidung, Komfortfunktionen

Die Einbindung des Heidelberg eShop, der exakt auf die Bedarfe seiner Firma zugeschnitten ist, begeistert Andre Gaß: „Wir haben Einkaufslisten vorkonfiguriert und kommen mit wenigen Klicks zur richtigen Bestellung. Das eShop-Angebot stellt den Kontext zu uns her und selektiert die Verbrauchsmaterialien, die wir auch tatsächlich brauchen. Es kann nicht mehr zu Fehlern bei Bestellungen kommen. Schon heute ist der Heidelberg eShop auf eine schnelle Abwicklung ausgelegt.

Laut Tom Oelsner benötigt ein Bestellvorgang mittels Einkaufslisten im Schnitt 70 Sekunden. Zukünftig werden die notwendigen Bestellmengen anhand der Produktionskennziffern vorausschauend berechnet und dem Kunden zur Bestellung empfohlen, so dass keine überschüssigen Bestände in der Druckerei gelagert werden müssen. Abgesehen von einem komplett autonomen Bestellvorgang, wie es ihn in einer späteren Ausbaustufe des Assistant geben wird, könne die Beschaffung durch die Druckerei nicht sicherer erfolgen.  

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Andre Gaß, von Hause aus Diplom-Informatiker, setzt auf Digitalisierung im Print. Foto: Heidelberg.

Andre Gaß findet die Möglichkeit beim Assistant, sich nicht nur auf Automatisierung zu verlassen, sondern im Bedarfsfall auch persönlich einbringen zu können, äußerst praxisgerecht. Tom Oelsner ergänzt, was er von vielen Kunden zu hören bekam: „Über das Servicesystem kann jede Art von Zusatzdokument wie Texte, Bilder, Video an Heidelberg übermittelt werden, sogar als Sounddatei mit einem Klappergeräusch, das sonst nur schwer erklärbar wäre.“ 

All das, so Andre Gaß, bedeute ein entscheidendes ‚Mehr an Kommunikation‘ und steigere nachvollziehbar die Geschwindigkeit und Qualität der Störungsbeseitigung. Insbesondere auch die Dokumentation dessen, was sich getan hat, ist ihm wichtig, um dem Management Transparenz zu bieten. 

Andre Gaß resümiert: „Der Heidelberg Assistant ist für mich ein wichtiges und für die Zukunft unverzichtbares Tool im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie. Und: Alles was man im Privatleben aus der zeitgemäßen digitalen Kommunikation per Social Media kennt, bietet der Assistant für unsere Geschäftsbelange: Messenger- und Chat-Funktionen, Notification und vieles mehr. Alles wird automatisch in Chroniken erfasst und recherchierbar.“

 


 

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My Take: Die Zeiten ändern sich. Und das ist gut so!

„Im Print-Geschäft kann im Rahmen einer klugen, von Informatik-Fachwissen getriebenen Digitalisierungsstrategie noch vieles wesentlich optimiert werden. Gerade wenn Technikhersteller wie Heidelberg wie im Falle des Heidelberg Assistant neuartige, skalierbare, interaktive Plattformen schaffen, die von Druckereien in strukturierter, personalisierter und kreativer Form genutzt werden können. 

Bei D.O.G. in Darmstadt wird das nicht nur verstanden, sondern aktiv in die neue Geschäftsstrategie integriert und bildet einen wichtigen Baustein im Generationswechsel bei der Unternehmensführung. Das passt umso besser, als D.O.G. auf Basis seiner klar definierten Unternehmenswerte die Marschrichtung auf höchstem Qualitäts- und Präzisions-Level vorgibt. 

Digitale Kommunikation über alle Prozessschritte bei der industriellen Printherstellung hinweg ist dabei ein Muss, um die Betriebs- und Endkunden-Belange zeitgemäß gestalten zu können. 

Wenn alle notwendigen geschäftlichen Dialoge zwischen Technik-Hersteller und Druckerei-Kunde dermaßen optimal gestaltet werden können, gewinnen alle Seiten, um sich gegenseitig zu befruchten, profitabel zu wachsen und die Geschäftstätigkeiten nachhaltig auszuweiten!“ — Andreas Weber


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Über den Autor

Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer. Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Mit seinem Blog www.valuetrendradar.com inspiriert er Leser aus über 150 Ländern der Welt.


 

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