Zu oft werden Pressemeldungen der Industrie unverändert publiziert sowie Berichterstattung von Anbietern bezahlt. Zudem bestimmen die Anbieter gemäß ihrem Marketingplan die Themen, die in den Medien behandelt werden. Was für Leser, sprich die Beschäftigten in den Druckereien sowie deren Kunden, wirklich relevant wäre, findet so gut wie keine Beachtung.
Als dient der Nutzen der Fachmedien gar nicht dem Leser, sondern nur dem Anbieter, quasi als durchgängige, selbstverliebteNabelschau und Selbstbeweihräucherung.
Zur Qualität des Fachjournalismus orientiert sich Morten an den bekannten allgemein gültigen „Sieben News Criteria“:
Das ist gut so. Aber m. E. geht es nicht nur um News, sondern um umfassende Berichtsertattung in Form von Analysen, Bewertungen, Kommentaren, Marktszenarien etc. — Sprich alles, was dem Leser erlaubt, Dinge einordnen zu können bzw. Orientierung zu finden.
Hinzu kommt, wie diese Form des massiven Anbieter-Lobbyismus nicht nur die Qualität der Berichterstattung herabsetzt, sondern auch dazu führt, dass eine unabhängige Berichterstattung nicht mehr möglich ist, weil Finanzierungsmodelle fehlen.
Die meisten Fachmedien bestehen aus Gratis-Angeboten für den Leser/User. Das heisst, für den Konsum von Inhalten wird nicht bezahlt. Warum auch, wenn die Inhalte über die Anbieter selbst und ihre PR-Agenturen verfügbar gemacht werden? Bzw. sie nicht die Interessen der Leser treffen…
Fakt ist zudem, dass ein Großteil der Fachpresse-Berichterstattung über Events erfolgt, zu denen die Anbieter die Journalisten einladen und die Reisekosten (oft auch mit Zusatzwünschen) bezahlen. Streng genommen ist dies eine Form der Vorteilsnahme resp. sogar Bestechung, die zum Beispiel vom Axel Springer Verlag als Nummer 1 in Europa schon vor über 10 Jahren stigmatisiert wurde und das Unternehmen seinen Journalisten dies ausdrücklich verboten hat.
„Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit“
Bildung: mediale Elite als Ergebnis des Ausbildungssystems, Mainstream-Journalismus
Selbstverständnis: Vernachlässigung relevanter Themen durch mediale Elite, Prioritätenverlagerung vom journalistischen Selbstverständnis zum notwendigen Broterwerb
Public Relations: externe Einflussnahme, Abnahme der Trennung zwischen Redaktion und Werbung, Uneinigkeit journalistischer Berufsverbände bezüglich ethischer Prinzipien
Digitalisierung: Zunahme der Partizipation von Laien, Aushebelung der Gatekeeper-Funktion durch zunehmende Internetnutzung
Daraus lassen sich drei Kernprobleme für die Qualität journalistischer Arbeit ableiten:
Geld- und Zeitmangel führen zu Qualitätsverlust.
Einschränkungen der Berichterstatterfreiheit und interne sowie externe Einflussnahme beschneiden die journalistische Unabhängigkeit.
Die gesellschaftliche Funktion des Journalisten verliert ihre bisherige Bedeutung.
Fazit
Bezogen auf die Print- und Publishing-Branche inkl. dem Markt der Bedruckstoffe ergibt sich ein m. E. überaus trauriges Bild, das in der Breite keinen Qualitätsjournalismus zuläßt. Tiefgehende, fundiert recherchierte Berichte gibt es kaum; stattdessen mehr oder weniger redigierte Pressetexte, die mitunter dann sogar unter dem Namen des Redaktionsmitglieds publiziert werden.
Die Wertschöpfungsoptionen der meisten Fachmedien sind antiquiert sowie limitiert und klammern Vertriebserlöse zumeist komplett aus. Im Ergebnis erhalten wir Gratismedienangebote mit zumeist gleichlautend-beliebigen, von der Lieferindustrie gesteuerten Inhalten.
Leserinteressen werden nicht evaluiert und kaum berücksichtigt. Ausnahmen bestätgen die Regel, wie zum Beispiel in Deutschland Fachmagazine wie Druck&Medien und Druckmarkt, sowie international die Angebote von Inkish.tv (Videoportal) und Inkish.news (offener Blog und Newsportal) oder aber die Fachbeiträge und Blogs von anerkannten Fachleuten wie Hamilton T. Costa und Rainer Wagner (LATAM), Ludovic Martin (Frankreich) und einigen anderen mehr.
Gerade durch Expertenblogs wird die Meinungsbildung und das Vermitteln aktueller Fachthemen deutlich geprägt. Im Übrigen belegt auch mein Blog Valuetrendradar.com seit dem Jahr 2012, dass relevante Stories ein großes Publikum weltweit erreichen, mit bis dato über 130.000 Nutzern aus mehr als 160 Ländern. Als erster Fachblog im Print-Sektor wurde Valuetrendradar.com 2015 von der Deutschen Bibliothek ISSN-zertifiziert und gilt damit als wissenschaftlich zitiertfähig.
Es gibt besondere Ereignisse im Leben. Zum einen Krisen von nie dagewesenem Ausmaß — zumindest für meine Familie und mich — wie die durch COVID-19. Und es gibt sofort auch Lichtblicke und neue Perspektiven.
Mit meinem Geschäftsfreund Morten B. Reitoft war urspärnglich im Feberuar 2020 in Kopenhagen besprochen, was wir zusammen auf der Leitmesse drupa 2020 im Juni in Düsseldorf unternehmen wollten.
Doch mit dem Lockdown war alles gestoppt. Alles? Nein. Es ging eigentlich erst richtig los. Wir riefen INKISH D-A-CH ins Leben, als nationaler Partner von INKISH mit Sitz in Frankfurt am Main, um den Märkten in Deutschland, der Schweiz und Östereich nahe zu sein. Und um nicht nur in englischer Sprache, sondern auch auf deutsch den wichtigen Themen rund um Print-Innovationen nachgehen zu können.
Das alles traf auf weitmehr Resonanz und positives Feeedback als wir uns das erträumt hatten. Das nachfolgende Video fasst die wichtigsten Aspekte zusammen, Und fordert zum Dialog auf.
Meine Empfehlung
Nutzen wir gemeinsam INKISH als Plattform für Erfolg. Wie das gehen soll? Sehr einfach. Der erste Schritt ist, sich auf den INKISH.NEWS kostenfrei zu registrieren. Hier können wir alle, auf deutsch wie auch in fünf anderen Sprachen, unsere Themen als multimediale Stories inszenieren, alles, was uns und der Branche wichtig scheinen mag.
Und per INKISH.TV teilen wir Video-Inhalte allererster Güte. Ich selbst habe schon eine ganze Reihe von Conversations geführt. Eine der wichtigsten finden sie im Anschluss, die mit Ralf Sammeck, CEO von Koenig & Bauer Sheetfed AG. Viel Spaß beim Anschauen. Feedback willkommen.
Monday, May 25th, 2020 means a milestone in knowledge transfer in print. And it was a good start to an exciting week. The first day ‘Learn With Us’ went very well. Morten B. Reitoft, CEO/editor of INKISH did a great job!
#FreitagsGedanken von Andreas Weber| English version below
Die ganze Welt scheint nun erstarrt. Doch zu verharren wäre tödlich. Noch sind wir in der Lage, zu kommunizieren. Wenn auch nicht mehr persönlich von Angesicht zu Angesicht, so doch per Kommunikations-Technik. Wunderbar. Oder?
Aber: Ein Neustart in der Kommunikation nötig. Für uns in der Print-Branche hat Kommunikation eh eine ganz besondere Bedeutung. Sie ist Teil unserer DNA.
Darum hier aus meiner Sicht ein paar Anmerkungen und Tipps:
Haben Sie schon einen Notfallplan? Im Fokus: Vernetzung & Interaktion.
Besonders bedrohlich für uns im B2B:
Die Print-Fachpresse diffundiert; ca. die Hälfte oder sogar mehr der Titel wird wohl vom Markt verschwinden! Die ersten Verlage haben angekündigt, die Produktion der Print-Titel auszusetzen. Ob e-Newsletter, die Pressemeldungsinhalte der Herstellereindustrie kolportieren, Nutzen stiften, wage ich zu bezweifeln,
Fachpressearbeit/PR, wie wir sie kennen, erscheint sowieso zu langsam in der Umsetzung, zumeist ohne eigenen Inhalt — und ohne Reichweite. Und ohne zu wissen, wie die Inhalte beim Empfänger ankommen.
Direktmarketing verpufft derzeit völlig. Denn: Viele arbeiten momentan nicht im Büro, an das die Mailings gehen.
Generell scheint für mich folgendes relevant:
Egal was ich tue/anbiete: Wie erreiche ich überhaupt noch meine Kunden, Interessenten, Mediatoren und Multiplier?
Wie evaluiere ich, was meine Stakeholder bewegt?
Wie stelle ich sofort dynamische Beziehungen über Netzwerke her?
Wie finde ich inhaltlich den richtigen Ton. Im Sinne von:„Ich höre zu und gebe pro-aktiv Hilfestellung“. Und nicht: Ich sage Dir, was ich biete. Und spezifisch:
Wie kann ich als Hersteller meine zur #drupa2020 geplanten Neuheiten ab sofort erfahrbar machen?
Wie muss ich als Druckerei das Geschäft kommunikativ absichern bzw. Kontakte medial herstellen und ausbauen?
Mit wem muss ich mich verbünden, um im Team schlagkräftiger zu sein.
Falls Se weitere Ideen oder Anregungen haben: Bitte bei mir melden. Wir schaffen das. Gemeinsam!
#FridayThoughts by Andreas Weber
Drupa wants to embrace the future. — We embrace the CHAOS!
The whole world now seems frozen.But to remain would be fatal. We are still able to communicate. If no longer face to face personally, it does so using state-of-the-art communication technology. Wonderful. Isn’t it?
But: A restart in communication is necessary. Communication has a very special meaning for us in the print industry. It is part of our DNA.
Therefore, from my point of view, here are a few comments and tips:
• Do you already have an emergency plan? In focus: networking & interaction.
Particularly threatening for us in B2B:
• The print trade press diffuses; about half of the titles or even more will probably disappear from the market! The first publishers have announced that the production of the print titles will be suspended. I doubt whether e-newsletters, crowded with press release content of the manufacturing industry, create benefits, will be the solution.
• PR work and trade press publishing as we know it seems too slow to implement anyway, mostly without its own content — and without reach. And without knowing how the content is received by the recipient.
• Direct marketing is currently evaporating completely. Because: Many are not currently working in the office to which the mailings go.
In general, the following seems relevant to me:
1. No matter what I do / offer: How can I still reach my customers, prospects, mediators and multipliers?
2. How do I evaluate what moves my stakeholders?
3. How do I instantly create dynamic relationships across networks?
4. How do I find the right tone in terms of content? In the sense of: “I listen and give proactive support”. And not: I tell you what I offer.
And specifically:
5. As a manufacturer, how can I make my new products planned for #drupa2020 tangible from now on?
6. As a print shop, how do I have to secure the business communicatively or establish and expand contacts in the media?
7. Who do I have to team up with to be more effective in the team?
If you have further ideas or suggestions: Please contact me. We can do it together!
BTW: I think the INKISH team could support all of us in the best way!
Technologie-Entwicklungen im Print entfesseln die Marken-Kunst des Packaging | Im Fokus: Customer Experience und Mass Customized Marketing
Eine Analyse von Andreas Weber, Head of Value
Apple, Procter & Gamble (P&G), Nestle, Adidas, Chanel, Swarovski und viele andere Top-Marken tun es: Sie definieren sich im Digitalzeitalter verstärkt über High-End-Lösungen an der wichtigsten ‚realen’ Schnittstelle zum Kunden: Der Verpackung.
Jährlich werden weltweit weit mehr als 1.000 Milliarden Euro aufgewendet, um Verpackungen zu konzipieren, gekonnt zu gestalten, zu produzieren und am Point-of-Sales in bestmöglicher Form zu präsentieren. Die talentiertesten kreativen Köpfe werden von Top-Marken eingesetzt, verstärkt auch „Techies“ und Media-Fachleute, um Verpackungen ständig weiter zu entwicklen. Verpackungen werden inzwischen als eigenständiges Medium im Kommunikationsreigen begriffen.
Die Verpackung als Markenbotschafter ist für Marken genauso wichtig wie das Produkt selbst.David Taylor, CEO, Chairman & President von P&G als größtem Werbungtreibenden der Welt, erklärte daher ‚Packaging‘ zur Chefsache und sagte vor kurzem: „Die Verbraucher erwarten von den Marken, denen sie vertrauen, überdurchschnittliche Leistungen und helfen dabei, einige der komplexesten Herausforderungen unserer Welt zu lösen. Unsere globale Reichweite, unser Verständnis der fünf Milliarden Verbraucher, denen wir dienen, und unsere Innovationsfähigkeit geben uns die einzigartige Möglichkeit, einen positiven Unterschied zu machen.“
Laut Taylor gehe P&G noch „bewusster vor, um die Verbraucher zu erfreuen und verantwortungsvollen Konsum zu ermöglichen.“ Er spricht damit nicht nur das Thema „Sustainability“ an (90 % der P&G-Verpackungen sind recyclebar), sondern auch technische Innovationen, die helfen, die sog. „Customer Experience“ zu beflügeln. [Quelle]
P&G stellt bei seinem Internet-Auftritt seine Produkte inkl. Verpackung ins Zentrum – auch auf der Seite für Investoren.
Der „positive Unterschied“: Persönlich, individuell und kundenspezifisch
„You guys could take the lead in mass customization“, brachte es der US-Amerikaner Mark Schaeferauf einer Multichannel-Konferenz Anfang November 2017 in Orlando, Florida, auf den Punkt. Schaefer gehört zu den globalen Top-12 der Marketing-Gurus, ist Pionier im Social Media und ein gefeierter Bestseller-Autor gedruckter Bücher.
Schaefer hatte sich im Detail mit seinem Publikum, die Elite der printkundigen Multichannel-Dienstleister aus aller Welt, und ihrem Innovations- und Leistungsangebot beschäftigt. Neben dem Mass Customization bei Produkten fasziniert ihn die Möglichkeiten des Mass Customized Marketing. Individualisiert gedruckte Verpackungen gehören dabei ins Bild.
Zugleich wurde aber offensichtlich: Es gibt ein Dilemma! Selbst die fortschrittlichsten Multichannel- und Print-Dienstleister sind kaum in der Lage, sich in der fachlichen, öffentlichen Diskussion gegen die puristischen „Only-Online-is-beautiful“-Propheten durchzusetzen. Mark Schaefer empfahl eindringlich, sich auch für Print (und damit v. a. für den Verpackungsdruck) kommunikativ besser in Szene zu setzen.
Info-Box —Boom-Markt Verpackung entfesselt neue Print-Techniken
Rund 60 Prozent der jährlichen, globalen Investments von mehr als 1.000 Milliarden Euro liegen in der Kreation, den IT- und Workflow-Management-Prozessen. 40 Prozent, und damit über 400 Millionen Euro werden aufgewendet, um Verpackungen aller Art inkl. Etiketten und Umverpackungen zu drucken.
Damit wird deutlich, warum die Druck- und Papierbranche mit großer Wucht auf die Innovation durch die aufmerksamkeitsstarke Differenzierung von Verpackungen setzt. Bis dato waren dies vor allem außergewöhnliche Veredelungsmöglichkeiten wie Lacke sowie Metallfarben und speziell für den Verpackungsdruck konzipierte Sonderkonfigurationen von Maschinen und Medien.
Bedruckt und veredelt werden Verpackungen bisher vor allem im Flexo-, Offset-, Tief- und Siebdruckverfahren. Dies trägt den hohen Auflagen sowie Qualitäts- und Kostenanforderungen Rechnung. Gemeinsam decken Flexo- und Offsetdruck aktuell rund zwei Drittel des Weltmarkts für Verpackungsdruck ab.
Der Anteil des Digitaldrucks ist mit weniger als 10 % noch relativ klein, bietet also genug Raum für Wachstum. Dies wird sich mittelfristig durch die Fortschritte bei industriellen digitalen Drucktechniken ändern, denn auch bei den Verpackungen sinken die Auflagen. Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung.
Übrigens: Innovative Verpackungshersteller setzen mittlerweile auf Online-Shops um auf diesem Wege den Kunden und Markeninhabern noch einfacher und schneller die Möglichkeit für individualisierte Verpackungen anzubieten. Ein gelungenes und professionell ansprechendes Beispiel hierfür ist www.designyourpackaging.de (siehe nachfolgend den Screenshot).
Print ist ziemlich digital: Ein Online-Shop für Verpackungsdesign und -druck zeigt alle zeitgemäßen Möglichkeiten auf.
Innovations-Dilemma
Die Zahl der technischen Innovationsmöglichkeiten explodiert. An jedem Tag, praktisch im Minutentakt, werden Markeninhaber wie auch Agenturen mit neuen „digitalen“ Sensationen bombardiert. Die Print-Fraktion gerät dabei ins Hintertreffen. Für mich unverständlich, da man sich im Print-Sektor nicht zu verstecken braucht.
Denn Print ist „High-Tech-at-its-best“. Allerdings hat Print auch den höchsten Erklärungsbedarf und leidet unter zahlreichen Missverständnissen. Es gibt hierzulande auch kaum spannend inszenierte Fachveranstaltungen, bei denen sich Marketing-Fachleute wie auch die unterschiedlichsten Talente der Kreativ- und Agentur-Branche informieren können.
Zumeist begnügt sich die Druckbranche damit, unter sich zu bleiben, Markenvertreter und Agenturen auf die Bühne zu holen, damit sie vor Druckereifachleuten reden, statt sie im Publikum sitzen zu haben. Das sollte und wird sich ändern.
Mein Tipp für Neugierige aus der Agentur- und Marken-Welt
Im naturverbundenen Baiersbronn (Nordschwarzwald) hat die Firma colordruck Baiersbronn eine aus meiner Sicht folgerichtige und gut durchdachte Initiative ergriffen: „printSPIRATION: Think Digital“.
Es geht um Innovationsthemen wie Mass Customization im Kontext mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten mit Blick auf Time-to-Market durch höhere Relevanz, Flexibilität und Individualität. Den Auftakt bildet ein Workshop-Tag am 12. Juni 2018.
Andreas Weber ist Gründer und CEO von Value Communication AG. Als Analyst & Berater für Erfolg mit Print im Digitalzeitalter ist er zugleich auch globaler Netzwerker und Publizist. Sein Blog www.valuetrendradar.com inspiriert Nutzer/Leser aus über 130 Ländern.
Many brands boast that they “create worlds of experience for our customers.” The question I ask myself is: do brands still meet the momentum which really determines customer needs, or rather: customer satisfaction? Or does an increasingly enforced brand experience approach not just miss the mark, but create more frustration than enjoyment?
Preliminary remark: learn from the best! Before any initial questions can be answered, looking back will help to bring us forward (‘Back to the Future’ style). Apple is a prime example to learn from. In the mid-90s, the company was at an all-time low, almost to the point of bankruptcy. Despite this, they managed a turnaround. Today, Apple has been the world’s most valuable brand for years. How was this possible? — “Communication first” was a central statement of the legendary Steve Jobs at the ‘Apple confidential meeting’ on September 23, 1997.
With the “Think Different” Campaign he launched shortly afterwards, he initiated a tremendous upheaval in the industrial industry. 10 years later, they went on to break the sound barrier with the release of the iPhone. Since then, Apple as been making a higher per capita profit than most companies in terms of per capita sales.
Although Jobs emphasized that products, marketing and distribution are important, he put smart communication above all else and made it a top priority. With his iPhone presentation on January 9, 2007, he achieved an ad-hoc gain of around $1 billion (media coverage, share price growth) before the product was even on the shelves. The trick: Jobs personally demonstrated the new device in great detail, and thus made himself identifiable with his customers and their new experience possibilities.
The credo: Smart Communication puts the central focus on the customer experience. This has made the pioneer Apple the number one premium brand to date. As an iCEO, Jobs was also a dedicated Chief Communications Officer, which enabled his ideas to become part of the DNA of Apple, its partners and, in particular, its customers. This is a principle to which other companies, such as Berkshire Hathaway by Warren Buffett or Virgin by Richard Branson presumably also owe their success.
In my opinion, Apple is by far the most capable Smart Communication Company — and that includes maximum loyalty to their customers around the globe.
Personal note: Anyone who buys an Apple product can experience
this — I’ve just bought the new iMac 27” with a Retina 5K Display and a MagicTrackPad. From (online) procurement including leasing to
free-of-charge delivery, the incredibly easy setup (just unpacking the iMac is a beautifully designed experience) up to the iCloud registration following Apple’s welcome email — which offered the very best professional support — the new computer seamlessly became a part of both my personal and professional life. This includes marvelous surprises, numerous technical innovations and quality features at the highest level. In conclusion: benchmark!
So let’s ask ourselves:
What distinguishes customer experience from brand experience?
Learning from the best: If you take a closer look, Apple and many other of the world’s most valuable brands follow a similar principle. Google, Facebook, Amazon, Uber and Airbnb – all of which are highly successful companies of recent times – have internalized and practiced the customer experience principle.
Experts like to claim that their success is due to the superior innovative platform business model. To an extent, in my opinion, this is true: exponential growth is possible with this model, as you are able to address millions, even billions, of customers directly. However, business model innovations, as well as new digital technologies, are ‘only’ a means to an end — and not necessarily a guarantee of success.
Think different!
Consideration 1
It is crucial to exploit the innovation and technology mechanisms in such a way that dialogues or conversations with customers take place in real time. This enables us to perfect services and create products that are tailored to the customer’s needs. Smart Communication ensures all of this!!
Consideration 2
The brand itself is no longer the center of attention; instead, it rather becomes a common vehicle for companies and customers. Mass Marketing becomes Customized Mass Marketing. The majority of established brand companies put their focus on brand experience in order to impress customers with the strongest possible brand impact. This is a way to impress your customers with the strongest possible brand experience and thus induce them to buy your products. However, the best case scenario in this: you end up covering your costs, but you can barely manage to grow profitably and organically or achieve double-digit margins.
Consideration 3
Reality is inevitable: customers often feel more and more disappointed if they feel that brands have lost personal contact with them.
Adobe’s study, “Reinventing Loyalty: The New Loyalty Experience” (Fall 2017) found that 75% of CMOs admit that customer loyalty/customer satisfaction need to be improved, or that they don’t even know what their customers are dealing with. “This clearly demonstrates that CMOs feel that there is huge room for improvement when it comes to implementing new loyalty dimensions.”
In my opinion, these new “loyalty dimensions” are entrenched in “old” values: trust, satisfaction, and relatedness. These values also form the core of Smart Communication.
In this context: The usual“digital” transformation efforts of many companies miss the point. Instead of focusing on customer experience, many companies focus instead on the optimization of internal processes.
While these do save the company time and money, they tend to drastically increase time and effort for the customer. Personal, human-to-human consultation opportunities are thus almost impossible. Anyone who’s spent far too much time on hold knows what I’m talking about.
Consideration 4
In my view, in order to avoid customer dissatisfaction and loss of loyalty, it is not necessarily a matter of changing qualifications, but of changing the mandate of those responsible for marketing.
Why?
Brand experience puts the focus on buying. It mainly uses expensive media and creative services from third parties (although Nielsen reports that in Germany, Europe’s premium market in 2017, gross advertising expenditure declined in some cases, despite high growth in mobile advertising). The corresponding strategies and measures are aimed at, almost as if on a hunt, bombarding customers with advertising, anywhere, anytime. So-called bonus programs make the hunt all the more dynamic.
But: Customer Experience, on the other hand, relies on customer satisfaction and service, through methods of direct contact and dialogue. Customer Experience follows the principle of ‘Listen & Learn.’ Real-time capturing of customers experiences is used to continuously improve products and services. Communication and transaction are interlinked as closely as possible, preferably seamlessly. The credo: It’s all about interaction and relatedness by smart communication.
Consideration 5
The Brand Experience Principle no longer applies. Customer sensitivities and expectations can best be met with an individually-tailored Smart Communication architecture, which should be designed with a customer experience focus.
If the Smart Communication strategy, which is so successful for Apple, is structured in a systemic way, adapted to your company, and precisely understood in detail, the essence of Smart Communication, you will be able to respond extremely quickly to individual customer needs. There is no other choice! ‘Communication first’ thus goes hand in hand with ‘Customer benefits first.’
Instructions
Think different! Put your current branding and customer experience strategies to the test and discuss your findings with others.
Rethink and critically assess the values of your company’s current communication approach and processes (i. e. via the ValueCheck questionnaire).
Listen & Learn. Understand and use the insights that my White Paper on Smart Communication offers, including specific instructions for action and organizational models.
I am always available for further explanations and support.
About Andreas Weber, Founder and CEO of Value Communication AG Since more than 25 years Andreas Weber serves on an international level as a business communication analyst, influencer and transformer. His activities are dedicated to the ‘Transformation for the Digital Age’ via presentations, management briefings, coachings, workshops, analysis&reports, strategic advice. — Andreas Weber’s Blog inspires readers from around 130 countries around the globe.
Was bringt dem Kunden eine Marke? Was fordert eine Marke dem Kunden ab?
Überlegungen von Andreas Weber, Head of Value | English Version
Marken schwärmen: „Wir schaffen Erlebniswelten für unsere Kunden.“
Die Frage, die sich mir stellt, lautet: Treffen Marken noch das Momentum, was Kundenbedürfnisse, oder besser: die Kundenbefindlichkeit, tatsächlich ausmacht? Oder führt eine zunehmend forcierte Brand Experience-Attitüde nicht am Ziel vorbei — schafft mehr Frust als Lust?
Vorbemerkung: Von den Besten lernen! — Bevor sich die Eingangsfragen beantworten lassen, tut ein Blick zurück nach vorne gut (’Back to the Future’). Apple ist ein Paradebeispiel, von dem wir lernen können. Mitte der 1990er Jahre im Dauertief, fast nahe der Pleite, gelang der Turnaround. Heute ist Apple seit Jahren die wertvollste Marke der Welt. Wie konnte das gelingen? — „Communication first“ war ein zentrales Statement des legendären Steve Jobs beim ‚Apple confidential meeting‘ am 23. September 1997.
Mit der kurz darauf gestarteten, unendlich erfolgreichen „Think Different“-Kampagne leitete er einen gewaltigen Umbruch in der Industriegeschichte ein, um mit dem iPhone 10 Jahre später die Schallmauer zu durchbrechen. Apple macht seitdem einen höheren Pro-Kopf-Gewinn als die meisten Unternehmen Pro-Kopf-Umsatz.
Jobs betonte, dass Produkte, Marketing und Distribution wichtig seien, stellte aber die ‚Smart Communication‘ über alles und machte sie zur Chefsache. Mit seiner iPhone-Präsentation am 9. Januar 2007 erzielte er ad-hoc einen Zugewinn von rund 1 Milliarde US-Dollar (Media-Coverage, Aktienkurszuwachs) ohne das Produkt schon verkaufen zu können. Der Kniff: Jobs führte das neue Gerät bis ins Detail persönlich vor und hat sich damit mit seinen Kunden und ihren neuen Erlebnismöglichkeiten identifizierbar gemacht.
Das Credo: Smart Communication rückt die Customer Experience ins Zentrum und machte den Vorreiter Apple bis dato zur Premium-Marke Nummer 1. Als iCEO war Jobs zugleich auch ein engagierter Chief Communication Officer, um seine Vorstellungen Teil der DNA von Apple, seiner Partner und v. a. seiner Kunden werden zu lassen. Ein Prinzip, dem andere Unternehmen wie z. B. Berkshire Hathaway durch Warren Buffett oder Virgin durch Richard Branson vermutlich ebenfalls ihren Erfolg verdanken.
Apple hat sich aus meiner Sicht mit Abstand als fähigstes Smart Communication-Unternehmen profiliert. Mit maximaler Loyalität bei Kunden rund um den Globus.
Persönliche Anmerkung: Die Erfahrung kann jeder machen, der ein Apple Produkt kauft — so wie ich gerade den neuen iMac 27’’ mit Retina 5K Display und MagicTrackpad: Von der (Online-)Beschaffung inkl. Leasing bis zur Lieferung frei Haus, der kinderleichten Inbetriebnahme (allein das Auspacken des iMac ist ein Designerlebnis!), bis zu der iCloud-Anmeldung unmittelbar folgenden Welcome-Email von Apple — die Profi-Support anbot, der sogleich aufs Beste erfolgte — wurde in kürzester Zeit der neue Computer Teil meiner persönlichen Erlebnis- und Arbeitswelt. Mit wunderbaren Überraschungen dank zahlreicher Technik-Innovationen und Qualitätsmerkmalen auf höchstem Niveau. In Summe: Benchmark!
Fragen wir uns also:
Was unterscheidet Customer Experience von Brand Experience?
Von den besten lernen: Schaut man genau hin, verfolgen neben Apple auch andere der wertvollsten Marken der Welt ein ähnliches Prinzip: Google, Facebook, Amazon, Uber und Airbnb — alles überaus erfolgreiche Unternehmen der neueren Zeit, die das Customer Experience-Prinzip verinnerlicht haben und praktizieren. Von Experten wird gerne angeführt, der Erfolg liege am überlegenen innovativen Plattform-Geschäftsmodell.
Aus meiner Sicht stimmt das zwar, weil exponentielles Wachstum möglich wird: man ist in der Lage, Millionen und Milliarden von Kunden direkt anzusprechen; aber Geschäftsmodell-Innovationen wie auch neue Digital-Technologien sind ‚nur’ Mittel zum Zweck — und per se keine Erfolgsgaranten.
Wir müssen also das Andere denken — Think different!
Überlegung 1
Entscheidend ist, die Innovations- und Technologie-Mechanismen so auszunutzen, dass Dialoge respektive Konversationen mit Kunden in Echtzeit entstehen, um für die Perfektionierung von Services und Produkten nutzbar zu werden, die sich am individuellen Bedarf des Kunden ausrichten. Smart Communication stellt das sicher!
Überlegung 2
Die Marke selbst steht nicht mehr im Zentrum, sie wird quasi zum gemeinsamen Vehikel von Unternehmen und Kunden. Aus Mass Marketing wird Mass Customized Marketing. Legt man wie die Mehrzahl der etablierten Markenunternehmen den Fokus auf Brand Experience, um über die möglichst starke Strahlkraft der Marke per Mass Penetration Kunden zu beeindrucken und so zum Kaufen zu bewegen, kann man im besten Falle noch Kosten decken, aber kaum noch profitabel organisch wachsen oder zweistellige Margen erzielen.
Überlegung 3
Die Realität ist zwangsläufig: Kunden fühlen sich mehr und mehr enttäuscht, wenn Marken offensichtlich den persönlichen Kontakt zu Ihnen verloren haben.
Adobe hat in seiner aktuellen Studie „Reinventing Loyalty: The New Loyalty Experience“ (Herbst 2017) herausgefunden, dass 75 Prozent der CMO’s zugeben, dass bei Kunden-bindung/Kundenzufriedenheit Verbesserungsbedarf besteht bzw. dass sie gar nicht wissen, was ihre Kunden eigentlich beschäftigt. „This clearly demonstrates that CMOs feel that there is huge room for improvement when it comes to implementing the new loyalty dimensions.“
Die neuen ‚Loyalty Dimensions’ fußen meines Erachten auf ‚alten‘ gemeinsamen Wertvorstellungen, geprägt durch Vertrauen, Zufriedenheit, Verbundenheit (relatedness), die auch den Kern von Smart Communication ausmachen.
In diesem Kontext zu beachten:Die üblichen ‚digitalen‘ Transformations-Bestrebungen führen am Ziel vorbei, da nicht Customer Experience, sondern die Optimierung unternehmensinterner Prozesse erfolgt, die dem Unternehmen Aufwand und Kosten sparen, den Aufwand beim Kunden aber drastisch erhöhen. Persönliche Rückfrage-Möglichkeiten von Mensch zu Mensch sind dann allzuoft kaum noch möglich.
Überlegung 4
Um Unzufriedenheit und Loyalitätsverlust bei Kunden zu vermeiden, bedarf es aus meiner Sicht nicht unbedingt einer veränderten Qualifikation, sondern der Änderung des Auftrags der Marketing-Verantwortlichen.
Warum?
Brand Experience legt den Fokus auf „buying“ und benutzt überwiegend kostspielige Medien und Kreativ-Leistungen Dritter (wobei wie Nielsen in Deutschland als Premiummarkt in Europa für das Jahr 2017 vermeldet, die Brutto-Werbeausgaben zum Teil rückläufig sind, trotz hohem Wachstum bei Mobile-Advertising). Die entsprechenden Strategien und Maßnahmen zielen darauf ab, Kunden ständig, fast wie auf einer Treibjagd, mit Werbebotschaften zu befeuern, anywhere, anytime. Sog. Bonusprogramm dynamisieren die Hetze erheblich.
Aber: Customer Experience setzt dagegen auf „serving & satisfying“ v. a. durch Direktkontakte und Dialoge. Customer Experience folgt dem Prinzip des ‚Listen & Learn‘. Die Echtzeit-Erfassung der Kundenerlebnisse wird genutzt, um Produkte und Services stetig zu verbessern. Kommunikation und Transaktion werden dabei so eng wie möglich, am besten nahtlos, verzahnt. — Credo: It’s all about interaction and relatedness by smart communication.
Überlegung 5
Das Brand Experience Prinzip führt nicht mehr weiter. Mit einer individuell zugeschnittenen Smart Communication-Architektur, die Customer Experience-fokussiert ausgestaltet wird, lassen sich Kundenbefindlichkeiten und Erwartungen am besten decken. Im Fokus: Great Conversations!
Wenn man die für Apple so erfolgreiche Smart Communication-Strategie systemisch strukturiert, aufs eigene Unternehmen adaptiert sowie im Detail das Wesen der Smart Communication exakt versteht, wird man extrem rasch auf individuelle Kundenbefindlichkeiten eingehen können. Es bleibt nämlich gar keine andere Wahl! ‚Communication first‘ geht dann einher mit ‚Customer benefits first‘.
Handlungsanweisungen
Think different! Stelle Deine aktuelle Branding- und Customer Experience-Strategie auf den Prüfstand und diskutiere Deine Erkenntnisse mit anderen.
Überdenke und hinterfrage kritisch den Wert der gegenwärtigen Kommunikationspraxis in Deinem Unternehmen (gerne mithilfe des ValueCheck Fragenkatalogs).
Listen & Learn: Verstehe und nutze die Insights, die mein White Paper zu „Smart Communication“ bietet, inkl. konkreten Handlungsanleitungen und Organisation-Modellen.
Gerne stehe ich mit meinem reichen Erfahrungswissen für weitere Erläuterungen und Unterstützung zur Verfügung.
Über den Autor: Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer.Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Mit seinem Blog www.valuetrendradar.com inspiriert er Leser aus über 130 Ländern der Welt.
“In today’s digital age with its cutting-edge business models based on networks and platforms, everything needs to be transparent, in real time, and focused on enhancing customer benefits.” – Professor h. c. Dr. Ulrich Hermann
Interview and analysis by Andreas Weber, Head of Value | German version
Successful printing doesn’t just happen. It’s all down to innovative plans and putting these into action. That’s the main focus of Chief Digital Officer Professor Ulrich Hermann, member of the Management Board at Heidelberger Druckmaschinen AG since November 2016. In an exclusive interview, he explains the principles of the ‘subscription economy’, which is now firmly established at Heidelberg and is set to bring about success right from the get-go.
Note: In April 2018 some new reports in the news came up. Handelsblatt published via its global edition some great observations: “Heidelberger Druckmaschinen AG begins to look less like a factory and more like an information processing hub for industrial operations.“ — MORE
The subscription economy is taking Heidelberg as a market leader and its primarily industrial customers to the next level of the transformation process. For the first time, printing performance is being assessed and billed on a customized basis, thus representing a brand new development and a challenge for the print sector. Conventional billing methods, i.e. selling equipment at a fixed price in offset printing or click charge models in digital printing, are being replaced by subscription models. This has its benefits.
Info box: What is the meaning behind ‘subscription economy’?
The subscription economy correlates with the fundamental transition toward customized buying and selling in the B2C, and increasingly in the B2B, sector. The focus has shifted away from acquiring and owning products toward long-term, flexible customer relationships and ongoing customer benefits. The resulting technical and organizational demands are high. Some subscription-based solutions already exist in the printing industry, such as standalone software-as-a-service agreements. Important factors include automation, scalability, complex data models, and changed accounting principles right through to analytics. A constant supply of information on customer satisfaction and, most importantly, the way products and services are used is essential to enable businesses to further customize their services. What’s more, this data also helps both the supplier and customer achieve greater growth. Studies show that in the United States – the birth place of digitization – the subscription economy is already well-developed, generating approximately 800 billion US dollars in added value in the past ten years alone. – aw
What is it all about?
The subscription economy could become the main focus in our sector, too. It has already achieved great economic success in the United States but remains largely disregarded in Germany. What difference will it make?
Dr. Ulrich Hermann: Subscription models offer a new approach for generating value by consistently focusing on customer benefits. Primarily, this means the end of product-oriented business models whose added value derives from creating a product, rather than from the benefit customers gain from that product.
Companies with analog models focused on manufacturing and selling products are eager to pass on expenses incurred in development, production, sales and supply to the customer as soon as possible. Whether customers are able to recover their costs is a question that is only considered relevant when it comes to the customer making repeat purchases, in other words it only becomes relevant at some point in the future.
What are the important features of a subscription?
It all boils down to a lasting customer relationship. This undoubtedly develops for services relating to the product, but not for the value of the product itself.
A product-centric focus was the perfect approach for the analog world and shaped the industrial era for over 100 years because it was very difficult to quantify how the product was used and the associated added value for the customer.
In today’s digital economy, however, this approach is outdated as data is available on how products are being used and new business models are shifting the focus away from the value of the product itself and towards the usage value. We now aim to adopt this approach at Heidelberg as the leading supplier on the print shop market.
What are the advantages of focusing on the benefits to the customer and the disadvantages of focusing on the product?
As I’ve said, suppliers in the digital age can use platforms to gather, profile and analyze data on all participants with the aim of continuously and sustainably increasing customer benefits and thus instilling valuable, long-lasting customer loyalty. All processes must therefore focus on this and remain transparent for all participants in real time. If companies focus on the product, they can’t work out in any great detail or very quickly what it is their customers do with the product, when and how. Incidentally, that is a trend that affects many areas of professional and personal life…
… can you give a few examples?
It starts with reading a book or magazine, or when customers switch production equipment on or off, or why they are in the car and where they’re going. Manufacturers/suppliers usually know nothing about how their products are being used. As a result, they have to carry out costly questionnaires and analyses to anticipate how the products are being used and implement laborious improvements in long cycles.
During the analog era, innovations were therefore subject to protracted innovation cycles that were often staggered due to the risks involved. This led to analog companies spending a disproportionately large amount of time on optimizing internal value creation. It is clear that during this era the price of a product did not reflect how the customer used it but rather covered material and production costs.
A milestone on the road to the digital transformation and finally implementing the subscription program. A YouTube video of Dr. Ulrich Hermann discussing the market launch of the Heidelberg Assistant in December 2017.
The key to success
How can the focus be switched to customer benefits?
If we consider customer benefits to be the cornerstone of a company’s business operations, we end up with completely different approaches. Companies want to know what customers are paying for when using the products they have provided. This is exactly what disruptive business models in the digital world are based on. Usage patterns serve as the measure of all things – supported by the user experience and the customer journey.
Have companies in the print industry grasped this point? After all, nearly everyone nowadays is talking about customer orientation.
Technology suppliers often do not fully grasp that customer orientation, as a prerequisite to focusing on customer benefits, itself requires a comprehensive organizational transformation. Everything changes – from the mindset and culture right through to product creation. The ability to digitally measure the usage of products and services is key to creating added value. All business activities must pursue this aim.
Analyzing valid, long-term data collected from installed machinery and systems helps develop benchmarks with reference groups, which in turn enables the derivation of target figures and reference variables for optimum usage. We have been collecting such data at Heidelberg since the introduction of Remote Service technology back in 2004 and it has formed the basis for introducing Heidelberg Subscription.
With regard to the print industry, does this mean that it is not enough to simply introduce digital processes into print product manufacturing?
Exactly. In the digital economy, competition isn’t all about the product – the main focus is on developing the relevant user experience. I like to show a picture that presents the bustling streets of Manhattan as the heart of New York City. Some ten years ago, the streets were still filled with yellow cabs. Today, it’s dark sedans.
The product in this example is the same, just black and not yellow. It is a vehicle with a driver and passenger – and from the outside it is not immediately recognizable as a digital product. The difference, however, lies in the user experience. It is much easier to order, select, pay for and travel in a taxi with Uber and to influence the quality of the business model by writing a review.
Passengers feel like they are being taken seriously – as a business partner rather than a prisoner behind a plexiglass pane, if you like. It is no longer just about the service or product portfolio, but rather the customer journey and a new, intelligent way of using the product.
What does this mean in real terms for Heidelberg and its customers?
In our line of work, the subscription economy offers the opportunity to think about how we need to fundamentally change our business not just by selling machinery and services, i.e. billing for the product value, but by developing new models that assess the usage and the resulting positive effects.
This film on Heidelberg Subscription shows how Heidelberg is going down new paths in marketing, too.
How it works
What is the concept behind Heidelberg Subscription?
More than a year has passed since we began the transformation. We initially asked ourselves the following questions. What offers the biggest profit potential for our customers? Cost-effective printing capacity or optimum utilization? If our customers only derive added value from maximum machine utilization – in other words from optimized utilization of a coordinated combination of numerous individual products such as printing presses, consumables, software and services – why shouldn’t they actually pay us for this added value rather than for the individual components?
How did you go about answering these key questions?
A team of people with backgrounds in a wide range of disciplines such as finance, services, product development, sales and marketing / product marketing were tasked with developing a business model in which Heidelberg would not sell individual products to the customer, but rather offer the use of an end-to-end system that has been optimized for the specific needs of that customer. As early as December 2017, we concluded our first comprehensive subscription contract with folding carton manufacturer FK Führter Kartonagen, which is part of the WEIG Group. More contracts are in place, and interest in the market is continuing to grow significantly.
Aren’t print shops skeptical? Many are still coming to terms with click-charge models, which are now used as standard in digital printing.
There is a disadvantage to the click-charge models commonly found on the market. They reflect the market prices of digital printing press suppliers and are not based on the customer’s actual cost per printed page for offset printing. There are also no benchmarks for productivity targets etc. In our model, we bill per printed page using the ‘impression charge’.
What is an ‘impression charge’?
The price per page reflects the potential of increased utilization during the contract period. However, the customer has to have a successful business model that allows for sustainable growth. Our subscription model is quite simply a genuine performance partnership. If Heidelberg fails to boost productivity during the contract period, neither the customer or we can fully satisfy margin targets. That is the difference to click-charge models.
The normal click charges for digital printing are based on the costs incurred by the digital press manufacturer and its profit expectations, not on the comparative costs for the customer. They represent a product-based pricing that the customer, the print shop, cannot control and that does not reflect their actual cost structure. Digital printing is therefore not a digital business model.
Added to this is the fact that if utilization fluctuates or is insufficient, click charges can quickly have disastrous effects.
So what is key for developing billing models based on customer needs?
Print shops want to be able to manage their costs themselves. And with good reason, as for many centuries printing was a skilled trade with humans controlling the quality of the work. Only recently has the business started to be industrialized following the automation of production processes with the help of standards. For a craftsman, what’s important is focusing on customer proximity and creating a bespoke end product with a special touch. Accordingly, print results sometimes varied dramatically in terms of quality and price.
An introductory explanation on Heidelberg Subscription.
What are the benefits?
What does industrial production do differently to craftsmen?
Industrial production based on standards creates results that are largely consistent. Only the level of automation creates differences in production, and defines the print outcome and the operating result.
To stand out, print shops must therefore make substantial investments in their own, increasingly digital customer relationships. Digital marketing, an online presence and digitizing the process of ordering best-selling products are becoming very important. Investing in the pressroom may be an age-old tradition but it opens up few opportunities to stand out. It also distracts from the actual job of a printing company in the digital age – namely to attract customers. With this in mind, switching to a subscription model is an easy and entirely logical decision.
What does results-based payment entail?
Our experienced performance-focused consultants conduct a comprehensive analysis of the print shop, reviewing costs for personnel, consumables, downtimes, plate changes, waste, depreciation, and much more. Once this thorough analysis has been completed, a unit page price can be determined that is specific to the relevant customer.
What’s more, we use the performance data we have gathered from more than ten thousand networked machines to establish reference variables. Thanks to this database we can make an offer to the customer to lower this price through a subscription contract because we know how to optimize their operations.
What criteria apply for the subscription?
Heidelberg Subscription is based on the following considerations/criteria:
Customers must demonstrate growth potential in terms of overall equipment effectiveness (OEE). For most customers, this averages between 30 % and 40 %.
Concentrating on product innovations and customer acquisitions, customers must aim to significantly boost order volumes.
Suitable customers are offered an attractive price based on the above considerations and on a specific expected OEE increase, e.g. from 35 % to 45 %. Using this model, we sell productivity gains and help customers to achieve and exceed their goals. Heidelberg is responsible for setting up the turnkey system accordingly. We promise customers that the price premium for our optimized and more productive turnkey system will not only be worth it, but will out-do their expectations.
How do potential customers react to this new approach?
Many customers are enthusiastic as they are not dealing with a supplier that demands money up front for better quality and even charges for servicing if a machine breaks down. Instead, Heidelberg does everything it can to exceed agreed performance targets and ensure quality matches customer expectations.
Is Heidelberg taking a risk by standing as guarantor for success?
Yes and no. Yes because with the subscription contract, it is in our own interest to ensure machinery is running, software updates are carried out, the use of consumables is optimized, and to do everything we can to increase output. No because ultimately, we take care in choosing our subscription customers. Most importantly, customers must all have one thing in common – they need to concentrate on growth and product innovation on the market, and their business model must demonstrate the potential for further growth.
Analyzing such factors has always been important for us as a manufacturer. We want to grow alongside our successful customers. In the traditional business, this took a back seat provided the customer could pay for the equipment. What we are talking about here is an excellent, new dimension to the partnership. We are no longer looking at whether our machinery, services or materials are cheaper or more expensive than rival products. Everything is defined by the mutually agreed performance targets, using the calculated price per page as a guideline.
Another important aspect of the subscription model is based on autonomous printing following the Push to Stop principle presented at drupa 2016. – See our ValueCheck and case report.
Invoicing method
How do you determine the costs with a subscription contract?
That is tailored to the customer and their potential. For customers wishing to expand their business, for example, we might recommend our Speedmaster XL 106. Customers then make an upfront payment, which is only a small portion of the overall cost that would have been due if they had purchased the machinery. They also pay a fixed monthly charge based specifically on the price per page calculation of the agreed page volume that the customer aims to print and that is lower than their average page production. Additional impression charges are only incurred if the page volume exceeds the agreed targets.
Is the subscription tailored to the customer?
A fundamental and unique element to our offer is that we can customize the subscription in its entirety. For example, for companies unable to greatly increase productivity because excellent industrial systems already ensure a high OEE, we adjust the upfront payment and the fixed monthly charge accordingly. Alternatively, for customers with significant potential to increase performance and dynamic opportunities to increase order volume, we focus more on the variability of the payments.
With our subscription program, customers no longer need to worry about investing in their pressroom, making full use of available technology, or keeping systems up to date.
Why should customers tie themselves exclusively to Heidelberg?
If customers opt for the conventional model, they are dependent on a much bigger group of partners. Buying machinery takes up a large part of investment and often means being dependent on a bank. The supposed freedom that comes with pulling together consumables and optimizing the various features themselves comes with greater outlay, and all the separate relationships with numerous suppliers are diametrically opposed to the print shops’ profit targets…
…so that means the classic method of gathering lots of offers before purchasing brings its own problems?
Everyone tries to pass on their costs. If we focus on the actual purpose of printing on paper, I believe all these dependencies are a much bigger issue than signing up to a long-term subscription contract with one manufacturer in which the profit interests of the manufacturer and customer are aligned for the first time. A Heidelberg Subscription contract runs for five years. We anticipate continuous OEE growth within that period. For example, if we increase page volume from 35 million pages per year to 55 million pages, this corresponds to OEE growth from approximately 35 % to 60 %. There is no need to explain what this means for the customer’s profits.
Is Heidelberg therefore financing the manufacturing costs for the production equipment?
The equipment belongs to Heidelberg and forms part of our balance sheet and/or our financing partners’ balance sheets. On the one hand, this fits in with the expectations of those customers who are undergoing digital transformation, i.e. the move toward an automated printing operation and digital customer relationships. Subscription customers always enjoy the highest possible level of automation without having to worry about technology updates, or financing new investments.
On the other hand, such customers also want to use digitization to bolster relationships with their own customers. Digital expertise helps to significantly improve go-to-market capacity across a broad spectrum.
How go-to-market is changing
Does this mean the subscription model also helps improve customers’ go-to-market capacity because it frees up resources at the print shop?
Every new print shop development until now has required enormous effort to ensure the technology is sound but also to secure prices that reflect more complex and thus more effective products. Placing a unilateral focus on production and ignoring customer value in digital customer relationships will come back to haunt even extremely successful modern printing companies.
Devoting resources to further develop the customer journey offered by the print shop and not getting bogged down by technical and administrative aspects is the best way of standing out from competitors and keeping ahead of the curve.
In other words, you are shifting your customers’ business focus?
Our high-growth customers are all excellent entrepreneurs who always focus on where the money flows so as to protect their investments. Customer orientation is greatly enhanced if we no longer force them to buy and maintain capital-intensive production equipment. Focusing completely on the customer as a core concept of the digital economy is always the best way forward for a prosperous business. That applies both to us and our customers.
With the subscription model, Heidelberg takes care of the financing. Do you anticipate any new challenges as a result?
A listed company with experience in customer financing such as Heidelberg cannot help but adopt new approaches in terms of financing. We even have a banking license. What works best for our investors is always cash-stable contracts with selected customers that have good potential for growth and are highly innovative.
That’s exactly what our subscription program ensures with its guaranteed monthly payments – particularly given that we can pool contracts and also trade through a financing partner. This is a much more attractive option for investors than having to negotiate contracts with individual print shops. Risks are balanced thanks to a diversified base of carefully assessed and chosen subscribers.
Last but not least, how quickly can you and do you want to increase market share with the subscription model?
There is very strong demand. But we are taking our time and signing contracts with selected ‘early adopters’. In this financial year, we aim to conclude ten contracts to gain experience and lay a solid foundation to gradually establish the offer across the market.
As early as December 2017, Heidelberg concluded its first comprehensive subscription contract with folding carton manufacturer FK Führter Kartonagen, which is part of the WEIG Group. Photo: Heidelberg
Final conclusions
How would you summarize this development?
We live in exciting times with completely new opportunities for both Heidelberg and its customers. The digital economy offers entirely new mindsets for these opportunities. Ensuring the transparent use of products and services in a digital business relationship enables us to concentrate on the real source of added value…
…and what does that ultimately mean?
The transparency we provide establishes fair business relationships between those involved, but also places great responsibility on all participants in the interest of preserving their freedom. This responsibility puts the spotlight on the values of the business partners. Heidelberg values have remained constant throughout our long industrial history and play a particularly important role in our digital strategy. We have reworded the responsibility assumed by Heidelberg in its role as a printing industry partner: Listen. Inspire. Deliver. Digital business models hardly get any better than that.
Thank you for agreeing to this interview and giving a detailed insight into the hidden complexities of mastering digital transformation.
#ValueCheck – Heidelberg Subscription as a new economic system
Why the subscription model from Heidelberg is not only a logical choice, but also essential for ensuring growth with innovative ideas
STATUS QUO
The print production volume (PPV) is stable at approximately 410 billion euros worldwide each year.
Despite this, the number of print shops and print units is decreasing due to improved press performance.
Even as print runs shrink, OEE (overall equipment effectiveness) can be increased through the automation of industrial-scale operations.
Today, growth rates can be more than doubled from 30 percent to 70 percent over ten years.
Given that the PPV cannot be doubled, there is an inevitable and considerable decrease in the number of print units that can be sold (up to 50 percent).
Heidelberg therefore has to generate added value elsewhere if it is to avoid becoming dependent on crowding out competitors or snatching market shares in order to survive in a shrinking machinery market.
MEASURES
Heidelberg is gaining attention as an “all-in system” thanks to its extensive print know-how and its servicing database, which has been established on the basis of predictive monitoring since 2004 and focuses on the continuous analysis and improvement of installed production equipment. More than 10,000 Heidelberg presses are currently subject to continuous analysis.
With its subscription model, Heidelberg takes care of everything to ensure maximum use is made of installed print shop technology.
EFFECTS
The risk associated with innovations is not only dramatically reduced, but also more widely spread.
Capital-intensive investments in production equipment no longer put a financial strain on print shops. Heidelberg supports customers, pooling and implementing investments with financing partners on good terms.
This has immediate positive effects on our industrial-scale customers, as increased flexibility and variability of usage provides immense freedom to concentrate on optimizing the marketing of enhanced performance and accelerating print shop growth.
The continuous increase in utilization results in improved profitability in the short, medium and long term.
The subscription program opens up linear and exponential growth opportunities for both Heidelberg and its customers.
Photo: Heidelberg
About Dr. Ulrich Hermann
Dr. Ulrich Hermann has been a member of the Management Board at Heidelberger Druckmaschinen AG in his role as Chief Digital Officer since November 2016. Thanks to his proven expertise in the digital transformation of businesses, Hermann was made an honorary professor at Allensbach University, Constance, Germany, in August 2017.
Born 1966 in Cologne, he earned a bachelor’s degree in mechanical engineering at RWTH in Aachen and the Massachusetts Institute of Technology M.I.T., Cambridge, United States.
In 1996, he completed a doctorate in business economics at the University of St. Gallen, in 1998 he became the Managing Director of Bertelsmann Springer Science and Business Media Schweiz AG, and in 2002 he was appointed Managing Director of Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformation.
In 2005, he assumed the role of Chairman of the Management Board at Wolters Kluwer Germany Holding, later becoming a Member of the Divisional Executive Board for the Central European Region at Wolters Kluwer n.v. in 2010.
About Andreas Weber, Founder and CEO of Value Communication AG: Since more than 25 years Andreas Weber serves on an international level as a business communication analyst, influencer and transformer. His activities are dedicated to the ‘Transformation for the Digital Age’ via presentations, management briefings, coachings, workshops, analysis&reports, strategic advice.
Das Kölner Start-up AutLay.com schickt sich an, die Welt der Datenaufbereitung für den Druck zu revolutionieren. Bildcollage: Andreas Weber
Von Andreas Weber
Das Kölner Start-Up „AutLay.com” profitiert von jahrelanger, erfolgreicher Forschungsarbeit an der Universität zu Köln. Wirtschaftsinformatiker beschäftigen sich dort seit über einem Jahrzehnt mit Personalisierung und Individualisierung im Druck.
Herausgekommen ist eine neue, funktionsfähige Software-Architektur, die die automatisierte Erstellung von Layouts für druckfertige Dokumente in Echtzeit ermöglicht. Der Name AutLay steht für „Automatisches Layout“.
Seit Sommer 2017 fördern die Europäische Union im Rahmen des EFRE.NRW sowie die NRW-Landesregierung das Spitzenprojekt im Rahmen des Förderwettbewerbs START-UP-Hochschul-Ausgründungen. Bis November 2018 sollen finale Marktest abgeschlossen sein.
Innovationsansatz
Die Wissenschaftler sehen die Innovationsmöglichkeiten im Digitalzeitalter nicht nur auf rein digitale Entwicklungen begrenzt, sondern haben das größte Potenzial identifiziert in der Kombination von Print (via Digitaldruck) und eines integrierten Verfahrens durch neuentwickelte Software-as-a-Service-Lösungen zur vollautomatisierten Layout-Erstellung inkl. Druckdatenaufbereitung in Echtzeit.
Der Clou: Die Kölner kommen ohne sog. Templates aus, bislang das Nadelöhr der Pre-Media-Prozesse bei Print-Produktionen aller Art. Denn Templates sind starre Vorlagen, die als „digitale Schablonen“ bei Web-to-Print- resp. Web-to-Publishing Anwendungen bis dato notwendig sind und definieren fixe sowie variable, veränderbare Bestandteile, wie Texte oder Bilder.
Statische Templates werden bei AutLay.com durch Algorithmen ersetzt, die auf frei bestimmbaren Regelwerken basieren und vordefinierte Druckergebnisse in Echtzeit sicherstellen. Es werden dabei Metriken zur Quantifizierung von Ästhetik identifiziert, konsolidiert und entwickelt. Durch sogenannte Recommender-Systeme (automatisierte Empfehlungstechnologien) lassen sich die relevanten Inhalte für jeden Empfänger individuell festlegen.
Der venezianische Buchdrucker und Verleger Aldus Manutius (1449-1515) gilt als wegweisender Typograph, der u. a. den Satzspiegel ‚erfand“‘ und damit die Basis für moderne Layout-Techniken und die Verwendung von Templates legte. Sein Druckerzeichen zeigt einen Anker und einen Delphin: Der Anker steht als Symbol für die Langsamkeit, der Delphin für die Geschwindigkeit. [Im Bild: Das Geburtshaus von Aldus in Bassiano]. — Der dynamische Erfinder-Geist von Aldus wie auch von Johannes Gutenberg verfügt auch heute noch über Strahlkraft und Leitbild-Funktion bei Innovatoren, die sich aber im Digitalzeitalter nicht mehr mit beweglichen Lettern, sondern mit variablen Daten beschäftigen. Bildcollage: Andreas Weber.
Innovationspotenzial
Weltweit werden pro Jahr über 3.000 Milliarden Euro aufgewendet, um für über 800 Milliarden Euro Drucksachen aller Art herstellen zu können.[Quelle: ValueTrendRadar Analysis: Print in seiner wirtschaftlichen Bedeutung.]
Erste Analysen zeigen, dass bei einzelnen Anwendungen wie z. B. für individualisierte Verkaufskataloge oder kurzfristige Verkaufsaktionen für Lagerbestände die üblichen Produktionsprozesses im Zeitaufwand um ein vielfaches reduziert und im Kostenaufwand nahezu halbiert werden können.
Den enormen Einsparungen durch den Einsatz von AutLay.com an Zeit und Geld stehen signifikante Vorteile beim Time-to-Market gegenüber, da schneller, unkomplizierter und Kundenbedürfnis-orientierter Waren und Leistungen aller Art angeboten und verkauft werden können.
Beispiel “Geschenkideen” von Ruck. Foto: AutLay.com
Ein Umdenken wird möglich und praktikabel, um Kommunikation und Transaktion soweit es geht nahtlos zu vereinen und einfach, schnell sowie äußerst wirkungsvoll in der Praxis umzusetzen. Mit dem Effekt: Mass Marketing wandelt sich zu Customized Mass Marketing, denn grundsätzlich ist AutLay.com in seinem Leistungsvermögen beliebig skalierbar.
Ein wichtiger Zusatz-Effekt ist, dass Unternehmen erfolgreich den Kunden und seine spezifischen Bedürfnisse in den Mittelpunkt einer werthaltigen Kommunikation über alle Ebenen und Kanäle hinweg stellen können – dazu zählt insbesondere die Print-Kommunikation. Denn erstmals wird das in zahlreichen Systemen vorliegende Wissen über den Empfänger auch für die Print-Kommunikation nutzbar.
Fazit
Mit diesem neuartigen Ansatz und dem engen Kontakt mit begleitender, unabhängiger wissenschaftlicher Forschung setzt sich AutLay.com deutlich von bestehenden Modellen der Software-Entwicklung zur Automatisierung von Medienkommunikation ab.
INFOKASTEN — Das Wichtigste im Überblick
(Ergebnisse aus aktuellen Expertengesprächen)
Der generelle Nutzen von AutLay.com liegt nicht nur darin, Digitaldrucktechnik besser ausnutzen zu können, sondern darin, entscheidend zu helfen, Marketing-Prozesse und Print-Kommunikations-Abläufe durch Automatisieren qualitativ und quantitativ zu verbessern.
Der ökonomische Nutzen liegt primär darin, dass Werbungtreibende mit ihren Dienstleistungspartnern entscheidend die unabänderlich steigenden Herstellungskosten im Druck wie auch im Versand (Logistik) kompensieren können. Und zwar indem durch AutLay.com die Premedia-Prozesse vereinfacht werden und sich dadurch Kosten- und Zeitaufwand drastisch reduzieren.
Der funktionale Nutzen: AutLay.com nutzt alle relevanten Business Intelligence- und Big Data-Funktionalitäten, um Inhalte zweck- und zielgerichtet im Sinne des Targeting und der Mass Customization an die richtigen Zielpersonen per Print und damit nachhaltig wirkungsvoll auszuliefern.
AutLay.com ist zukunftssicher aufgestellt und unterscheidet sich von anderen etablierten Lösungen durch sein variables SaaS-/Subscription-Modell: Es müssen keine hohen (Vor-)Investitionen in Soft- und Hardware getätigt werden, sondern es wird für die Nutzung bezahlt, die sofort Wirkung durch besseres Verkaufen zeigen kann. (Stichwort: Return-on-Invest quasi in Echtzeit!)
AutLay.com verschafft Werbungtreibenden wie auch Agenturen mehr Freiraum für Kreativität, da man sich nicht mehr mit Technik/Layout/Design, sondern mit Kampagnen für Verkaufsaktionen beschäftigen kann.
Last but not least: Die Wirkungsweise bewährter klassischer Direktmarketingmaßnahmen wird auf ein neues Level gehoben und durch Individualisierungsmöglichkeiten in Echtzeit erheblich aufgewertet.
Den bereits vorhandenen prototypischen Lösungen werden rasch weitere Beispiele im realen Praxistest für verschiedene Bereiche wie Handel oder Direktverkauf folgen. Denkbar sind zudem Kooperationen mit Print-Technologie-Herstellern.
AutLay.com ist als digitale Plattform durch sein SaaS-/Subscription-Preismodell sofort und unkompliziert nutzbar.
Ein hoher Installations- oder Schulungsaufwand entsteht nicht. AutLay.com kann zudem je nach Anforderung individuell angepasst, modifiziert und erweitert werden.
Das AutLay.com Projektteam: Dr. David Schölgens (links) und Sven Müller.
Kurz-Übersicht zu Projekt & Team der Universität zu Köln
AutLay.com ist ein Ausgründungs-Projekt der Universität zu Köln. Im Mittelpunkt steht das vollautomatische und Template-freie Layouten druckfertiger Erzeugnisse. Mit diesem Ansatz ermöglichen die Kollegen Dr. David Schölgens und Sven Müller die individualisierte Kommunikation mit gedruckten Medienerzeugnissen. Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie Gelder des NRW-Haushaltes im Rahmen des Förderwettbewerbs START-UP-Hochschul-Ausgründungen. Professionell wird das Team unterstützt von ihrem Mentor Prof. Dr. Detlef Schoder und dem Coach Prof. Dr. Kai Thierhoff. Als Tutor steht der Analyst, Print- und Kommunikations-Experte Andreas Weber zur Verfügung.
Über den Autor: Über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer. Er hat zahlreiche Firmen mit begründet oder als Start-up betreut. Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Seit dem Jahr 2004 unterstützt er als Ratgeber und „Denk-Partner“ Prof. Dr. Detlef Schoder und sein Team bei der Innovationsentwicklung zu AutLay.com.
Vorbemerkung:Als Teenager machte ich meine erste Flugerfahrung mit Lufthansa. Das war toll! Im Verlauf der folgenden 45 Jahren hatte ich mit der Kranich-Airline (auch einige Jahre mit Lufthansa-Senator-Status) so manche ‘Ups & Downs’. Neuigkeiten beobachte ich als Analyst stets hochinteressiert.
Mit einem Big-Bang, vielen Werbemillionen und voller Inbrunst inszeniert sich Lufthansa als Marke neu. Im Kern steht ein aufwendiges Re-Design — vor allen Dingen des Kranichs als Wappenzeichen — , das nach Schätzungen mindestens sieben Jahre zur vollständigen Umsetzung in Anspruch nehmen wird.
Die neue Markenwelt sei für ihn das I-Tüpfelchen der Modernisierung, meinte Konzernchef Carsten Spohr voller Stolz und Freude. Das wirkt. Experten werden nicht müde, sich über sämtliche Designaspekte im neuen Markenauftritt auszulassen. [Die Zeitung HORIZONT lieferte einen Überblick].
Der Nachrichten-Sender n-tv bemerkte aber zurecht mit Hilfe des Media-Experten Thomas Koch: Ob das Re-Design tatsächlich neue Kunden bringe und das Geschäft beflügele, sei fraglich. Der Kunde, so Koch, entscheide nach der Leistung [und Güte] des Angebotes. Ein renoviertes Logo als Markenzeichen sei da eher beiläufig.
Lufthansa Marketing-Chef Alexander Schlaubitz betont, dass es um mehr [oder gar alles!] gehe. Wie sein Konzernchef sagte: Die Lufthansa bedarf der Modernisierung. Für das Konzern-Marketing heisst das, sich allem zu entledigen, was nicht optimal digitalisierbar ist, um der digitalen Transformation und der mobilen Kommunikation auf den Pixel genau gerecht zu werden.[Siehe Interview von Fabian Wurm].
Das Lufthansa Logo seit 1990.
Das hatte eigentlich schon der Design-Urvater Otl Aicher im Blick, der Anfang der 1960er Jahre den Kranich als Markenzeichen im Rahmen einer umfassenden CI neu gestaltet hat. Doch seinen Anspruch nach Klarheit, Prägnanz und Einfachheit hatte man seiner Zeit doch etwas die Federn gerupft und Kompromisse an die Tradition verlangt. Erstaunlich, dass nunmehr, fast 60 Jahre später, man zu Resultaten kommt, die vielfach auf Aichers ursprüngliche Absichten zurückgreifen. [Hinweis: Das konnte ich aus erster Hand erfahren, da ich persönlich einige Jahre mit Aicher eng an seinem Schriftenprojekt Rotis zusammen gearbeitet habe, und er oft von Lufthansa und anderen Kunden sprach.].
Die umfassendste Bestandsaufnahme zum Lufthansa-Design lieferte am 8. Februar 2018 der englischsprachige Beitrag “Feeling Blue“.
Viel Lärm um nichts?
Wie so oft, ist das Kundenerleben im Umgang mit der Marke ein ganz anderes, als das, was vom Marketing vorausgesetzt wird. Zeitgleich verschickte die Lufthansa ein E-Mail (wohl an alle Kundenprogramm-Mitglieder, in modifizierter Form auch als Manifest per Anzeigenmotiv verwendet), das nachdenklich macht, da es das Selbstlob überfordert und dabei in vielen Stakkato-ähnlichen Satzfetzen den möglichen Kundennutzen ziemlich ausser Acht lässt:
Der Einleitungssatz beginnt mit „Wir“ (i. S. v. „wir bei Lufthansa“ und nicht im Sinne von „wir als Gemeinschaft“).
Der Kunde wird gleich zu Beginn, spitz formuliert, als „Flug-Begleiter“ stilisiert.
Es wird vorausgesetzt, dass Kunden dem Anspruch von Lufthansa folgen müssen.
Der angepriesene Claim im modernen Hashtag-Gewandt #SayYesToTheWorld ist lächerlich banal und impliziert, dass Lufthansa-Kunden am besten abheben, in dem sie zu Ja-Sager werden.
Last but not least; Das Key-Visual im E-Mail zeigt die Heckflosse eines Flugzeugs — gerade so, als hätte der geneigte Reisende seinen Flug verpasst…
Und last but not least: Eine Möglichkeit oder gar aktive Aufforderung, sich zum modernisierten „Outfit“ der Lufthansa unmittelbar und per Reply zu äußern, erhält der E-Mail-Empfänger nicht. Schade. Oder? Denn das konterkariert die Werte, wofür das Digitale im Social Media-Zeitalter steht.
Anmerkung: Es ist davon auszugehen, dass viele Hunderttausende Kunden das E-Mail erhalten haben, in jedem Fall vermutlich deutlich mehr, als zum Zeitpunkt des E-Mail-Versandes vom Re-Branding über die Medien Kunde erhalten hatten.
Der „krass zeitgemäße“ digitale E-Mail-Schuss ging damit aus meiner Sicht nach hinten los, weil es dem Kunden nichts bringt, sondern Eindruck schinden will. Das ruft bei mir ungute Erfahrungen ins Gedächtnis, die ich als langjähriger Lufthansa Senator immer wieder durchmachen musste.
Lufthansa Manifest – Anzeigenmotiv
Lufthansa E-Mail vom 8.2.2018 an Andreas Weber
Besser spät als nie: Das Kommunikationsruder rumreißen!
Sollte es tatsächlich darum gehen, die Marke Lufthansa, dem Selbstverständnis nach dem „Premium“ verpflichtet, ins Digitalzeitalter zu transformieren, müssen radikale Änderungen im Denken und im Kommunikationsverhalten der Lufthansa erfolgen.
Diese Aspekte sollten aus meiner Sicht bedacht werden:
Entscheidend ist, die Innovations- und Technologie-Mechanismen so auszunutzen, dass Dialoge respektive Konversationen mit Kunden in Echtzeit entstehen, um für die Perfektionierung von Services und Produkten nutzbar zu werden, die sich am individuellen Bedarf des Kunden ausrichten.
Die Marke selbst steht nicht mehr im Zentrum, sie wird quasi zum gemeinsamen Vehikel von Unternehmen und Kunden. Aus Mass Marketing wird Customized Mass Marketing. Legt man wie die Mehrzahl der etablierten Markenunternehmen den Fokus auf Brand Experience, um über die möglichst starke Strahlkraft der Marke per Mass Penetration Kunden zu beeindrucken und so zum Kaufen zu bewegen, kann man im besten Falle Kosten decken, aber kaum noch profitabel organisch wachsen oder zweistellige Margen erzielen.
Die Realität ist zwangsläufig: Kunden fühlen sich mehr und mehr enttäuscht, wenn Marken offensichtlich den persönlichen Kontakt zu Ihnen verloren haben.
My Take
Manchmal erscheint mir der Kranich wie eine Schwalbe, die noch keinen Sommer bringt. Um bestmöglich kundenorientiert zu sein, und damit Unzufriedenheit und Loyalitätsverlust bei Kunden zu vermeiden, bedarf es aus meiner Sicht nicht unbedingt eines veränderten Markenauftritts, sondern zunächst der Änderung des Auftrags und einer Wandlung des Denkens der Verantwortlichen. Mit dem Bekenntnis „zur Globalisierung, zur Weltoffenheit und Neugierde” ist ja bei Lufthansa ein Anfang gemacht. — But at least: Customer First! — Das ist umso wichtiger, da die Lufthansa laut eigenem Bekunden dabei ist, die „größte Werbeinvestition in der Geschichte des Unternehmens” zu starten — nachdem 2017 das beste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte war, und man 130 Millionen Kunden verzeichnete. Ich bin gespannt.
Nachtrag
Stand 5. Juni 2018 kommt die Lufthansa nicht aus den Negativschlagzeilen. Eine peinliche Panne bei einem Fussball-WM-Werbespot für Russland sowie ständige Nachbesserungen beim Re-Design sind schon mehr als erstaunlich. Klingt nach wie gewollt, aber nicht gekonnt. Wer übrigens, wie ich vor kurzem, einen Lufthansa-Jet im neuen Look beim Start beobachtet, stellt fest, dass man selbst bei niedriger Flughöhe über der Stadt mit bloßem Auge gar nicht mehr erkennt, dass der Flieger von Lufthansa ist… Es fehlt halt die Prägnanz des Gelbs! Autsch!
Das Blau ihrer neuen Bemalung musste die Lufthansa kürzlich zum wiederholten Male ändern, da es zu dunkel war (Foto: Lufthansa)
Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer. Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice.
In seinem aktuellen ‚Think Paper’ hat Andreas Weber provokative Gedanken zu ‚Brand Experience vs. Customer Experience’ dargelegt. Mit den zentralen Fragen: „Was bringt dem Kunden eine Marke? Was bringt eine Marke dem Kunden?“.
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