Marktszenario: Probleme der Digitaldruck-Branche sind hausgemacht!
Warum es sich lohnt, diesen Beitrag zu lesen:
1. Innovation hat stets eine Geschichte!
2. Warum Print als Medium unter Druck gerät, da eine Traditionsbranche sich ins Abseits stellt.
3. Welche Folgen schlechte Marktkommunikation hat! — Und wie man gegensteuert!
Notizen aus der Gutenberg-Stadt Mainz zum Jahresauftakt 2014
Die Zeit, sie rinnt dahin, scheint es. Letzten Sommer fast unbemerkt, wurde der Farb-Digitaldruck per Xeikon und Indigo 20 Jahre alt. Und das in der Gutenberg-Stadt Mainz angesiedelte DigitaldruckForum (DDF), als national wie international erste Brancheninitiative im B2B, wurde im März 18 Jahre alt. Und damit volljährig.
Grund und Anlass, um kurz darzulegen, wie der Stand der Dinge ist.
- In der Anfangsphase des DDF hat sich eine kleine Schar von Pionieren getroffen, um die neue Technik zu besprechen. Mit all ihren Startschwierigkeiten und Aussichten.
- Viele Jahre haben wir mit dem DigitaldruckForum Congress erstklassige Top-Konferenzen durchgeführt und viele tausend Fachbesucher eingebunden. Mit Kongressen in der Gutenberg-Stadt Mainz, in Basel, in Wien, in Dubai und Peking. Dazu kamen hunderte Vorträge auf Konferenzen, in Workshops und Seminaren im In- und Ausland. Die positive Wirkung blieb nicht aus!
- Seit 2004 war der Fokus, neben den „Techies“ vor allem Agenturen und Kreative einzubeziehen. Im Team mit dem Gesamtverband Kommunikationsagenturen ist dies sehr gut gelungen. Fachtagungen auf der drupa setzten seit 2004 echte Meilensteine.
- Seit 2012 zeigte sich aber, dass ein Grossteil der Print-Spezialisten den Blick fürs wesentliche verlor, da man sich immer stärker darauf kaprizierte, Produkt- und Technologie-Neuigkeiten nachzujagen, statt (Neu-)Kunden zu begeistern. Gewollt oder ungewollt: Den ungeheuren Innovationsschüben im Kommunikationsmarkt kann kaum noch Stand gehalten werden.
- 2013 kam es folgerichtig zu a) den ersten großen Pleiten reinrassiger, hochvolumiger Digitaldruck-Firmen. Und b) zum Stillstand: Der Anteil der digital gedruckten Druckprodukte wächst zu langsam, und liegt gemessen am Gesamtvolumen bei deutlich unter 15 Prozent. D. h., die unzähligen neuverkauften Digitaldruckmaschinen bringen keine nennenswerte Steigerung der Marktanteile am Gesamt-Printvolumen.
Gemälde von Dr. Ying Lin-Sill.
“Gutenberg’s Pain(ting)”,
Öl auf Leinwand, 2009.
Scheidepunkt erreicht
Woran liegt das? Hand aufs Herz: Es wurde vergessen, die Auftraggeber für Printproduktionen besser und vollständig ins Boot zu holen. Unsere Value-Check!-Analysen und auch die von Kollegen und Herstellern zeigen, dass der Markt, sprich die Kunden der Digitaldrucker, nur völlig unzureichend wissen, welche Innovationsmöglichkeiten es gibt, welche relevant sind, und welche Symbiose Print & Online eingehen können. Den meisten Digitaldruckern fehlt schlicht die Professionalität in der Eigendarstellung und Marktkommunikation.
Das ist fatal. Und heisst: Unsere Digitaldruck-Branche kommuniziert gegenüber dem Markt/den Auftraggebern völlig unzureichend (um nicht zu sagen: LAUSIG!).
Mit der Folge, dass sogar die per se innovative Digitaldruck-Branche in den Sog des Abgesangs auf Print (im klassischen Sinne) gerät und die Digitaldruck-Volumen und Wertschöpfungsmöglichkeiten nicht so dynamisch steigen, wie es sein könnte. Sprich: Wir verschenken durch unzureichende Marktkommunikation Geld und Chancen und überlassen anderen das Feld.
Gegensteuern tut Not
Wir haben uns darum entschlossen, eine Reihe neuer Maßnahmen und Aktivitäten auszubauen, die wir seit 2007 gestartet haben und mit der Value Community ausbauen. Entsprechend wird das DigitaldruckForum umpositioniert und komplett unter das Themen-Dach der „Innovation der Marketing-Kommunikation“ von Value Communication AG gestellt.
Hierin sehen wir den entscheidenden und Erfolg bringenden Ansatz:
Wir halten uns nicht mehr damit auf, zu zeigen, dass Digitaldruck so gut ist wie Offset, oder tragen händisch Druckmuster aus und versuchen dadurch zu missionieren. Nein, wir fokussieren uns auf den ROI, den Digitaldruck-Dienstleister für Marketing-/Kommunikationsprojekte bieten können. Und stärken ganz erheblich die Online- und Social-Media-Kommunikation. Nur so lassen sich Märkte und Kunden richtig adressieren. Vorausgesetzt, man weiss, wie das geht!
Fataler Nebeneffekt: Die Digitaldrucktechnik-Hersteller tun ein übriges. Viele Top-Manager der Big-Players haben keine fundierte Branchen- oder Marktkenntnis;
sie denken in Stellplätzen und Page-Volumes.
Wer sich dafür im Detail interessiert, sollte
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oder sich persönlich melden: via email a.weber@value-communication.com oder via XING.
Soviel für heute.
Beste Grüße aus der Gutenberg-Stadt Mainz
sendet
Andreas Weber
Gründer und Sprecher DigitaldruckForum
Vorstand Value Communication AG
Präsident der Value Academy
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Unsere Digitaldruck-Branche kommuniziert gegenüber dem Markt/den Auftraggebern völlig unzureichend (um nicht zu sagen: LAUSIG!).
Tehcnik-Lieferanten der Digitaldrucker tun ein übriges: Den Top-Managern fehlt zumeist fundierte Markt- und Kunden-Kenntnis.Sie denken in Boxen-Verkauf, Stellplätzen und Page-Volumes.
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