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#drupa2016 Review Teil 1 Key Visual.001

@ 2016 Foto/Collage: Andreas Weber, Mainz/Frankfurt am Main

Kritische und bewusst streng gehaltene, selektive Analyse von Andreas Weber, Head of Value, im Rückblick auf die famose #drupa2016 — Lesezeit: 10 Minuten. Halbwertzeit min. bis zur #drupa2020 — Die Themengliederung im Überblick:


Vorbemerkung

Andreas Weber ist Gründer und CEO der Value Communication AG sowie des DigitaldruckForum mit Sitz in der Gutenberg-Stadt Mainz. Seine Spezialität: Brainware&Solutions sowie per ValueTrendRadar.com-Blog klare Analysen zur Zukunft von Print im Kommunikationsmix, die er kontinuierlich mit über 100.000 Fachleuen in über 100 Ländern teilt. Auf der #drupa2016 gründete er mit Christian Kopocz die Expertenplattform MUCHcomm.

Im Fokus dieses umfassenden #drupa2016 Review stehen drei wesentliche Überlegungen als Leitlinie, die sich durch meine umfassenden Vor-drupa-2016-Analysen bereits abzeichneten:

  • Was bringt die Branche und den Markt tatsächlich voran?
  • Wie ordnet sich Print in der Big Data-Welt ein?
  • Welche Player/Hidden Champs sind wichtig?

Da sich dieser Sachverhalt nicht trivial erschließen lässt, indem man einfach eine Vielzahl an Neuheiten und Pressemeldungen auflistet, nachfolgend mein Bericht in drei Teilen, der das #drupa2016-Messegeschehen bewertet, plausibel in den Kontext stellt, Hintergründe erläutert und am Beispiel des für mich gelungensten Messeauftritts detailliert erklärt, welche Lösungsansätze Sinn machen. — Stichwort: #unleashprint!

Hinweis: Wer sich für alles bis ins feinste Detail informieren möchte, kann dies im ValueBlog in besonderer Form tun. Unter dem Suchwort: „Mike Hilton’s Global News“ finden sich über 600 Pressemeldungen zu allen relevanten drupa-2016-Neuheiten. — Siehe auch den Vortrag mit dem kompakten #drupa2016 Review auf dem Swiss Publishing Day 2016 in Winterthur vom 30. Juni 2016 via YouTube (Live-Video-Doku) oder via Slideshare (42 Min.-Video plus alle Charts).

 


drupa2016 ValuePublshing Review Social Media Heroes.001


Teil 1 — Die #drupa2016 als Prüfstein für die Kommunikationsfähigkeit der Printbranche

Vorbemerkung

Frage: Warum ist das Thema Kommunikationsfähigkeit wichtig?
Antwort: Weil es in der Printbranche (bei Druckereien wie auch bei deren Lieferanten) riesige Defizite gibt.
Begründung: In der Printbranche ist es üblich, die Geschäfts- wie auch die Fachkommunikation auf die Darstellung dessen, was man tun kann und wie man Produktionsaufgaben löst, hinzuweisen. Und dies zumeist dadurch, dass man das direkte Gespräch sucht. Sinnvoller ist es aber, Kompetenzen, Kundennutzen und -vorteile medial und damit effektiv in den Fokus zu rücken, um Unterscheidungsmerkmale erkennbar und öffentlich zugänglich zu machen. Bedenke: Das Geschäft mit Print ist schon längst kein Produktions-, sondern ein Dienstleistungsgeschäft, das pro-aktiv kommuniziert werden muss, um Dialoge über relevante Fachthemen zu beflügeln! Erfolg bringt, was in der medialen Kommunikation Markt- und Kundenanforderungen ins Zentrum stellt und nicht das eigene Tun!


In medias res

Die #drupa2016 war famos. Ich weiss, wovon ich rede. Es war meine ZEHNTE drupa! Noch nie zuvor konnte man so gut vorbereitet sein (wenn man sich die Zeit nahm), um im Prinzip alles Wesentliche wissen zu können, bevor die #drupa2016 ihre Pforten öffnete. Doch das Detail hat es in sich. In der Rückschau gab es noch nie eine drupa bei der so viele Experten „lost in details“ gingen! Während und vor allem nach der #drupa2016, die von Top-Experten einengend als die „Ink-Jet 2.0“-drupa bezeichnet wurde, stellte sich nämlich heraus, dass entsprechend dem klugen Messe-Konzept von Sabine Geldermann und ihrem drupa-Team alles Mögliche im Fokus stand, aber nicht mehr die Nabelschau der Technik quasi als Maschinen-Bullenprämierung!

„Touch the future“. So lautete das Messe-Motto. Endlich, wirklich endlich war die #drupa2016 thematisch und konzeptionell Meilensteine nach vorne gerückt, um sich der normativen Kraft des Faktischen zu beugen: Am Ende zählen nicht Technik oder die Anwendung (brav in Druck-Muster-Sammlungen präsentiert), sondern der Nutzen daraus. Die Liste der drupa 2016-Highlight-Themen, die Innovationen und neue Wachstumssegmente fokussierten, machte dies im Vorfeld mehr als deutlich: Dem Kernthema „Druck und Papier“ waren die Sektionen Multichannel, 3D Printing, Functional Printing, Packaging und Green Printing als Themengruppen beiseite gestellt. Offenkundig sollte und musste über den Tellerrand geblickt werden. Und das war gut so, um den maximal hohen Erwartungen der Besucher und der Aussteller gerecht werden zu können.

Wie nun aber die #drupa2016 in den Griff bekommen? Man war chancenlos, alle 1.800+ Aussteller in 17 (resp. eigentlich 19) Messehallen zu besuchen. Der Ausweg: Wie noch nie zuvor boten sich durch Google und Social Media (hier besonders: Twitter) eine grandiose Informations-Rundumversorgung! Davon machten leider die Wenigsten auf der drupa 2016 richtig Gebrauch. Am allerwenigsten die über 1.900 Fachjournalisten, darunter einige wichtige Industry Analysts, die aus 74 Ländern angereist waren. Hektisch und fast konfus rannten viele ihren unzähligen Terminen nach, um so viel wie möglich PERSÖNLICH in Augenschein zu nehmen, um anschließend beliebige Aussteller-News zu kolportieren. Dialoge mit Lesern finden über Fachmedien so gut wie nicht statt. Entsprechend lesen sich im Nachgang deren Reports. So manches, was längst vor der drupa 2016 publik war resp. während der drupa Online in Echtzeit Diskussionen prägte — wurde im Nachgang als Entdeckung, Überraschung und/oder bahnbrechende Premiere tituliert. — Puh! — TOTALLY LOST IN DETAILS ?!?

ValuePublishing Mike Hilton News Review 24062016.001

Kurios und mit leichter Verzögerung von fast 1 Woche: Print folgt Twitter! Foto-Collage: Andreas Weber

Man kann nicht wissen, was man nicht weiss!

Aber auch via Online/Social Media wurde es uns allen nicht leicht gemacht. Viele drupa-Aussteller nutzten Twitter gar nicht — oder wenn doch, dann reichlich unprofessionell als weiteren, notwendigen Push-Kanal zur Selbstdarstellung. Das ist für Social Media aber kontraproduktiv. Gerade über Twitter in aller Kürze und z. B. über LinkedIn für mehr Ausführlichkeit können Dialoge in Gang gesetzt werden. Die Folge, wenn dies wie bei der #drupa2016 zumeist unterbleibt: Die Reichweiten blieben trotz allem Bemühen niedrig. Und der Interaktionsgrad war lausig. Erstrecht erzielt man so nicht die Einbindung neuer Zielgruppen, die per Twitter erreichbar und einzubinden wären, selbst wenn sie gar nicht zur drupa gekommen sind. — Die meisten aus der Printbranche denken wohl: Nun ja, Schuster, bleib bei deinen Leisten… Und warum sollten Print-Fachleute auf einmal werthaltig kommunizieren? Es gehe doch ums Drucken und Technik, so hört man land(a)auf, land(a)ab.

Wollte man dieser drupa 2016 Herr werden, musste man Twitter richtig nutzen — d. h. strategisch klar, zielführend und stringent vorgehen — und sich fast im Sekundentakt informiert halten. Wie gesagt, die Messe Düsseldorf hatte mit ihrem Neu-Konzept exzellente Vorarbeit geleistet. Und Social Media via Twitter war das Top-Kommunikationswerkzeug für die Messe Düsseldorf. Ergänzend kommt v. a. die Idee hinzu,die einzelnen Highlight-Themen durch über die Messehallen verteilte Touchpoints zu präsentieren. Dort konnte man aus erster Hand, Aussteller-übergreifend von Experten das Wichtigste zu den wichtigsten Themen erfahren. Die drupa-Social-Media- sowie drupa daily-Teams machten einen guten Job, um die Messebesucher aktuell zu informieren. Alleine die drupa-Apps waren nicht sehr hilfreich. Die hätte man einfach weglassen können.

Bye Bye „Push-PR“ — Twitter kann es besser!

Nur ganz wenige Pressekonferenzen auf der #drupa2016 waren lohnenswert. Vor allem diejenigen, die von Ausstellern ohne PR-Agenturhilfe gestaltet wurden, lieferten gute Inhalte, die für Social Media-Kommunikation tauglich waren! — Twitter entpuppte sich als unverzichtbare Top-Plattform: Und zwar

  • a) als beste Nachrichten- und Interaktionsquelle — zur Erinnerung: auf Twitter tummeln sich die engagierten, kompetenten Fachleute, die an Innovation und qualitativen News/Facts & Meinungen/Kommentierungen in Echtzeit interessiert sind;
  • und b) als hervorragende Analyseplattform. Denn wer als Besucher wie auch als Aussteller auf Zack war, konnte durch Twitter Seismografie-ähnlich erfahren, was gerade die wichtigen Gespächsthemen war, wie Neuheiten ankamen und bewertet wurden, was sich lohnt und was eben nicht. Zugleich kann man im Nachgang bis auf Einzelne runter brechen, wer sich für was interessiert bzw. wer was honorierte. Denn Tweets mit Hashtags sind sozusagen „for ever“ und können außerhalb von Twitter von allen per Google gefunden werden.

Grosse Bedeutung und Wirkung haben sog. Twitterlisten, die sich nach relevanten Hashtags ausrichten und von Twitternutzern geführt werden. Und Analysetools wie z. B. Keyhole sind hilfreich, da sie die wichtigsten Hashtags, Tweets, User/Influencer, geographische Lokalisierungen, Nutzungs-/Device-Ergebnisse sowie Word-Clouds in Echtzeit erfassen und Mehrwerte liefern. So entstand, wenn man weiss wie es geht, zum ersten Mal auf einer drupa mit und durch Twitter ein iterativer Informations-, Bewertungs- und Erkenntnisprozess. Mit dem erstaunlichem Ergebnis: Das, was Fachleute, Journalisten und Analysten zumeist als Top-Themen im Nachgang kolportieren, spielte eigentlich auf Twitter kaum keine Rolle — und wenn, dann eine untergeordnete. (Hinweis: Im Fall meiner Aktivitäten war von besonderem Vorteil, in deutsch und englisch zu kommunizieren sowie den ValueBlog und ValueStorifys einbinden zu können.)

Analysiert man die per Analyse-Tool generierte Word-Cloud zum Hashtag #drupa2016 im Nachgang (bewusst gewählte Post-drupa Stichtag-Zeitpunkte: 18. Juni 2016 bis 20. Juni 2016), so erscheinen als Echo folgende Begriffe als maßgeblich — nachfolgend in Form einer Top-Ten gelistet:

  1. #drupa2016
  2. #BigData
  3. #Print
  4. #Innovation
  5. #Storify (zur Doku/Visualisierung von relevanten Tweets)
  6. #unleashprint (das Canon-Motto)
  7. #cloud
  8. #mail
  9. #digitalcutting
  10. #drupa (viele hatten dies als Hashtag genutzt, statt sinnvollerweise #drupa2016)

Vortrag Andreas Weber Swiss Publishing Days 2016.037


Zwei drupa-Aussteller tauchen im Umfeld der Top-Ten namentlich auf: Heideldruck
(der Börsenkurz-Name der Heidelberger Druckmaschinen AG) sowie Canon — wie gesagt als einziger Aussteller durch sein Twitter-konformes drupa-Motto #unleashprint herausragend, somit exzellent gewählt und positioniert (mehr dazu in Teil 3).

Von „Insidern“ benutzte Hype-Begriffe wie Inkjet/Inkjet-Druck, Workflow, Print 4.0, Digitalisierung u.a.m. tauchen im Top-Ten-Ranking ebenso wenig im öffentlichen Social-Media-Interesse auf, wie z. B. der „größte“ Aussteller, HP, oder der mit den angeblich meisten Besuchern, Landa. Erstaunlicherweise fehlt auch Xerox, obgleich Xerox über das wohl engagierteste und kundigste Social-Media-Team auf der #drupa2016 verfügte. Und mit XMPie verfügt Xerox über eine Weltklasse-Multichannel-Kommunikationslösung, die von Xerox zur #drupa2016 erst gar nicht eingesetzt wurde. Das könnte daran liegen, dass Xerox für die eigene Marketing-Kommunikation den nutzen von XMPie völlig verkennt und/oder mit seiner Corporate-Social-Strategie bis dato  zwar große Reichweite, aber zu wenig Interaktion erzielt.

Viele andere, gleichrangig hoch frequentierte Hashtag-Begriffe zeigen das weite Spektrum, an dem man sich orientieren muss, wenn man das Thema Print künftig weiter entwickeln und bei Kunden populär machen und im Gespräch halten möchte:

  • virtual, strategy, automation, client, multichannel, success, review, geospital sowie gis, interactivevideo, marketing, iIoT (als das industrielle Internet-of-Things) sowie communications, 3d printing und youtube.
  • Als einziger Produktname taucht „clarity“ auf, der die neue, wegweisende Cloud-Lösung von Pitney Bowes bezeichnet. Nebenbei: Als mir bis dato einzig bekannter drupa-Aussteller setzt Pitney Bowes Twitter global als wesentliche Säule des Business Development ein.

Fazit Teil 1

Kommunikation über Print ist wahrhaft eine Kunst. Wer sich auch nach der #drupa2016 über Print adäquat informieren will, muss maximale Online-/Twitter-Kompetenz besitzen. Sonst landet man im Nirwana des Lost in details“-Syndroms und holt aus seinem hohen Messe-Investment viel zu wenig raus! — Übrigens ist es anders als über Twitter/Posten kaum möglich, in Echtzeit das Wichtigste auf den Punkt zu bringen und multimedial durch Text, Foto, Video in einer digitalen und globalen Welt erlebbar zu machen! Dies gelingt vor allem durch ValueStorifys. Siehe: #drupa2016 review — All about the role of print in the communications mix sowie #drupa mc — print re-invented!


Fortsetzung folgt mit Teil 2:
Worauf kam es bei der #drupa2016 wirklich an?


Some insights

Value Publishing About @drupa2016.001

ValuePublishing Storify Review 18062016.001

drupa2016 - In Medias Res ValuePublishing REVIEW 2.001

Die drupa ist stets ein Ort der Top-Gespräche und einzigartigen Momente, wie mit Didier Gombert (großes Foto am Stand von Objectif Lune). Foto/Collage: Andreas Weber

 

Kritische und bewusst streng gehaltene, selektive Analyse von Andreas Weber, Head of Value, im Rückblick auf die famose #drupa2016 — Lesezeit: 10 Minuten. Halbwertzeit min. bis zur #drupa2020 — Die Themengliederung aller drei Berichte im Überblick:


Fazit Teil 1

Kommunikation über Print ist wahrhaft eine Kunst. Wer sich auch nach der #drupa2016 über Print adäquat informieren will, muss maximale Online-/Twitter-Kompetenz besitzen. Sonst landet man im Nirwana des Lost in details“-Syndroms und holt aus seinem hohen Messe-Investment viel zu wenig raus! — Übrigens ist es anders als über Twitter/Posten kaum möglich, in Echtzeit das Wichtigste auf den Punkt zu bringen und multimedial durch Text, Foto, Video in einer digitalen und globalen Welt erlebbar zu machen! Dies gelingt vor allem durch ValueStorifys. Siehe: #drupa2016 review — All about the role of print in the communications mix sowie #drupa mc — print re-invented!


 

Frage: Ist es möglich, das Angebot einer drupa als globale Leitmesse komplett zu erfassen?
Antwort: Nein! Das ist auch gar nicht nötig. Das beste Prinzip lautet: Reduktion auf das maximal Wichtige. Daher nachfolgend eine analytisch-subjektive Selektion dessen, was aus ValuePublishing-Sicht relevant war!


Vorspiel: Wo bleibt der Bezug zu dem, was die Printbranche voranbringt?

„Rund 260.000 Besucher (2012: 314.248 Besucher) aus 188 Ländern und rund 1.900 Journalisten aus 74 Ländern sind nach Düsseldorf gereist, um sich über technologische Innovationen, Weiterentwicklungen und neue Geschäftsfelder zu informieren,“ verlautbarte die Messe Düsseldorf am 10. Juni 2016 stolz. Und mit 76 Prozent lag die Quote der internationalen Besucher um 16 Prozentpunkte höher als im Jahr 2012. Deutschland markiert damit einen riesigen Besucherrückgang! Quelle: drupa/Messe Düsseldorf

Ob die Zahl der Besucher den Ausschlag für nachhaltigen Erfolg gibt, sei dahingestellt. Aber eine Schrumpfung um fast 55.000 Besucher im Vergleich zur drupa 2012 ist in jedem Fall bedenkenswert. Zu behaupten, das sei OK, weil die Messedauer ja verkürzt worden sei, erscheint ungefähr so „logisch“ wie das Argument, gutes Essen schmecke umso besser, je mehr man davon mengenmässig verspeist.

Fakt ist vielmehr: Der allseits herausgestellte Dreiklang der modernen Druckindustrie — Digitalisierung, Automatisierung und Flexibilisierung, kurz mit Print 4.0 in Anspielung an Industrie 4.0 charakterisiert – hat zur Folge, dass immer weniger Betriebe mit immer weniger Personal ein inzwischen wieder dynamisches Produktionsvolumen stemmen. Ergo: Weniger ist mehr! ABER: Für die #drupa2016 hätte die beste Voraussetzung bestanden, neue Zielgruppen zu motivieren und zu mobilisieren, um die ambitionierte globale Leitmesse zu besuchen. Das hat aber (wie schon 2012) nur marginal/punktuell geklappt, aber nicht breitenwirksam. Denn neue Besuchergruppen sind durch „Wir können Print 4.0“-Rufe und „Wie toll, was wir da machen-Selbstdarstellungen von Ausstellern nicht zu mobilisieren. Aus meiner Sicht ist eine riesige Chance vergeben worden. Viele Marktteilnehmer werden sich dadurch unnötig schwer tun, um das zu kompensieren. 

Vortrag Andreas Weber Swiss Publishing Days 2016.001

Der kompakte Vortrag mit dem #drupa2016 Review von Andreas Weber kam sehr gut an auf dem Swiss Publishing Day 2016 am 30. Juni 2016 in Winterthur. — Doku via YouTube (Live-Video-Doku) oder via Slideshare (42 Min.-Video plus alle Charts).

Zu vielen Ausstellern muss es wohl egal sein, was die Kunden ihrer Kunden denken. Einige Hersteller betonten, das Wichtigste sei, dass sie weit über ihre Erwartungen hinaus Verkaufsabschlüsse tätigten.

  • Beispiel: Landa verkaufte nach eigenem Bekunden für über 450 Millionen EURO Nano-Druckmaschinen, die (allerdings) immer noch nicht lieferfähig sind. — Siehe dazu meine Traumgeschichte „Danke Benny. Touch the future again and again…”
  • Seriöser resp. sinnvoller aus meiner Sicht: Heideldruck erwähnte bei seiner Annual Analyst Conference am 8. Juni 2016 über 1.000 Kaufverträge über lieferfähige Produkte und Lösungen, um Kunden zu ermöglichen, ihr Kerngeschäft Offsetdruck zu stärken und/oder gleichzeitig sich der Herausforderung „Digitaldruck auf industriellem Fertigungsniveau“ anzunehmen; mehr als 5.500 Heideldruck-Kunden meldeten sich für den neuen Heidelberg eShop an.
  • HP Inc. rühmte sich, mit der kompletten Halle 17 im Gepäck, der größte Aussteller der drupa 2016 gewesen zu sein, und lobt sich selbst: „HP experienced its best attended drupa ever with sales far exceeding expectations, achieving 150 percent of our sales goal,” urteilte laut Branchendienst WhatTheyThink.com Francois Martin, Global Marketing Lead Graphics Solutions Business HP Inc. Fast schon pingelig wird aufgezählt, wieviel Maschinen man verkauft habe, um zu dokumentieren, dass man die eigenen Lösungen zur Marktführerschaft gebracht habe. — Nur mit dem von HP vielgelobten PrintOS, dem neuen und ultimativen Betriebssystem fürs Drucken, kam man laut divergierenden Medienmitteilungen mit 200 resp. 500 Subskribenten, in jedem Falle also weniger als 5% aller Kunden, nicht so weit. — Damit ist HP entgegen der eigenen Einschätzung vom Mainstream weit entfernt und  immer noch nicht vollständig im Print 4.0-Zeitalter der durchgängigen Digitalisierung, Automatisierung und Flexibilisierung angekommen.

Die Umsätze bei Heidelberg wie auch bei KBA, Canon, Xerox, Ricoh und KonicaMinolta liegen allesamt höher als beim „größten“ Aussteller der #drupa2016, der zudem deutlich höhere Stand- und Werbekosten zu verzeichnen hat. (Kann man so etwas einen Pyrrhussieg nennen?). Allein drei Aussteller als Newcomer aus Israel konnten in Summe HP’s Umsätze weit übertreffen resp. eine sehr viel bessere Relation zwischen Invest und Return-on-Invest erzielt haben; neben Landa sind dies Highcon und Scodix, wie der israelische Wirtschaftsdienst Globes vermeldet hat. — Learning: Wer wie HP darauf setzt, sich Erfolg erkaufen zu wollen, muss nicht automatisch erfolgreicher sein als andere. Zumal, wenn wie im Falle HP zur #drupa2016 eigentlich nur Optimierungen der bestehenden HP-Lösungen geboten wurden. Tatsächlich Neues und für die Print-Branche im Sinne des „Touch the future“ insgesamt Relevantes hat sich für mich bei HP auf der #drupa2016 nicht erschlossen. Schon gar nicht durch HP’s mediale Kommunikationsarbeit!

ValuePublishing #drupa20150 Review.001

Petra Lüftner kommentierte am 4. Juli 2016 per XING als Reaktion auf mein Traum-Erlebnis — Danke, Benny! Touch the future again and again… — wie folgt: „Ich war total traumatisiert von so viel Zukunftsvisionen und der ernsthaften Frage, für WEN und welchen MARKT all dieses dort stattgefunden hat. Die Realität sieht meines Erachtens heute und auch in den kommenden Jahren ganz anders aus. Verkaufen, nur um des Verkaufens Willen, ohne fachliche und zeitnahe Analyse der Marktes? Wie oft schon wurde in der Vergangenheit der Hype um neue Technologien zum Untergangsszenario mancher Firma 🙁  Denn nicht die ‚Technology’ ist es, was wir zuerst überdenken müssen, vielmehr die Wertschöpfungskette und die Anwendbarkeit des vorhandenen Instrumentariums.  Ein erfolgreiches Unternehmen zeichnet sich durch einen realistischen Bezug zum Markt und die darauf optimierten Prozesse und Produkte, nicht durch blinkende Displays aus.  So stellte sich am Ende meines Traums die Frage, ist alles was glänzt Gold oder sollte man doch den guten alten Fadenzähler zur genaueren Betrachtung des Ganzen nutzen? Herzliche Grüße in die Stadt des URSPRUNGS, die Gutenberg-Stadt Mainz“.

In medias res: Willkommen im digitalen Printmedienkosmos

Wichtiger erscheint mir, der Nabelschau einiger Top-Aussteller nicht zum Opfer zu fallen, sondern stattdessen konkret aufzuzeigen, welchen Einfluss tatsächlich innovative Technologien-Angebote auf der #drupa2016 für die Branchenentwicklung haben. Denn, wie und ob Print gewinnt, hängt nicht von Boxen-Verkäufen, sondern von Lösungskompetenz und drei zentralen Faktoren ab:

  1. Welche Rolle spielt Print im Kommunikationsmix? Gerade mit Blick auf BigData, Cloud, Social Media und IoT.
  2. Wie und warum definiert Inkjet-Druck die industrielle Herstellung von Printmedien neu?
  3. Wer als Aussteller hat auf der #drupa2016 die Messe-Leitidee „Touch the future“ tatsächlich am besten verkörpert und nach vorne gebracht?

Zeit also für eine an der Realität orientierte Bestandsaufnahme, die alle (kaum noch zu überblickenden) Neuheiten der #drupa2016 zusammenfasst, plausibel bewertet und in den Kontext mit den gewachsenen Anforderungen im Digitalzeitalter stellt.

Das Prinzip der Digitalisierung im Kontext mit Print erklärte Heideldruck-CEO Dr. Gerold Linzbach im Vorfeld der drupa 2016 ganz exzellent (Siehe „drupa ante portas: Automatisierung, Flexibilisierung, Digitalisierung machen Print zum Top-Wachstumsmarkt!“). Auf der drupa präsentierten Dr. Linzbach und sein Vorstandsteam am 8. Juni 2016 souverän vor hochrangigen Finanzanalysten, was Heidelbergs Comeback ausmacht  — übrigens von der drupa-Community kaum bemerkt, führte die gelungene Konferenz für #Heideldruck zu einem Kurssprung nach oben, inklusive Kaufempfehlung der Analysten:

  1. Ein radikales Umdenken und Umschwenken Richtung Print 4.0
  2. Maximale Markt- und Kundenorientierung mit Fokus auf ‚Customer Journey‘ (im Sonne von: Welchen Weg wird mein Kunde gehen, wenn er neue Lösungen einsetzen möchte?)
  3. Neupositionierung Richtung autonomes Drucken sowie das „Amazon-für-Printherstellung“ durch eine integrierte Heideldruck eShop-Lösung

07-drupa2016 ValuePublishing Storify on HeideldruckWeitere Informationen zum Comeback von Heideldruck: ValueStorify „drupa 2016 — #Heideldruck: Back to profitable growth!“ mit Live-Texten, -Fotos, -Videos.

Heideldruck sieht für sich gute Chancen, die „alte“ Welt des Offset-Druckens mit der neuen Welt des „digitalen“ Druckens zu vereinen. Das wird belohnt: Wie Mike Hilton in seinem Global News Review dokumentiert, erhielt Heideldruck in mehreren Kategorien den IDG Business Media and Dimension Data Deutschland’s Digital Leader Award 2016.

Daran anknüpfend ist zu beachten, dass der Umgang mit dem Phänomen „Big Data“ in der Printproduktion mehrere Dimensionen und eine dynamisch stärker werdende Priorität aufweist:

  • Aus dem Web resp. der Social Media-Welt und via Cloud-Services explodiert die Datenmenge dessen, was aus der virtuellen Welt ins Print überführt wird;
  • Inhalte können dabei automatisiert auf Basis von intelligenten Algorithmen zusammengestellt werden für massenhaft individuelle, bedarfsgerechte Druckprodukte.
  • Zum anderen müssen riesige Datenströme beim Produktionsmanagement intelligent gehandhabt werden, um effizient, qualitätvoll, ohne Medienbrüche und möglichst schnell, das heisst in Tagesfrist fertigen und liefern zu können.

Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen, wobei im Web verstärkt Systemarchitekturen zur freien Verfügung stehen, die nahtlos Druckdaten automatisiert erzeugen und per Internet an selektiertere Dienstleister/Drucksysteme transferieren können. Die einfachste Form sind Drucke beliebiger Daten via Smartphone oder Tablet. Apple mit AirPrint oder Google mit CloudPrint waren die Pioniere der Generation X; Drucksystemhersteller wie Canon oder HP folgten mit eigenen ePrint-Lösungen. Zum Anderen werden Daten aus Wiki—Plattformen zum Beispiel per PediaPress-Technologie in Bücher verwandelt, auf Basis der vom Internetnutzer online selektierten Wikipedia-Artikel. Weiterhin können Social-Media-Nutzer per Knopfdruck ihre Chroniken auf Twitter, Instagram oder Facebook in Publikationen verwandeln, um gedruckte Poster z.B. der Facebook—/Instagram-Freunde, Leinwanddrucke  oder Tagebuch-Chroniken in Buchform aus Twitter und Facebook automatisiert zu erstellen (siehe mySocialBook, Twenty20 oder boomf mit Druck von Instagram-Fotos auf essbare Marshmellows).

Diese Services werden von Konsumenten ebenso genutzt wie von Unternehmen für Werbezwecke, die solche Projekte in ihre digitalen Marketingkonzepte einbinden (Siehe den ValuePublishing drupa-Vorbericht zum Highlight-Thema Multichannel). Bei den reinen Unternehmensanwendungen werden Marketing- und IT-Daten automatisiert ohne Medienbruch zusammengefügt und daraus Cross-Media-Kundenkampagnen erstellt, die Unternehmensangebote wie zum Beispiel Vertragsverlängerungen bei Versicherungen koppeln mit den Feedbacks von zehntausenden Kunden, die dann an die Unternehmens-IT und deren CRM-Systeme zurückgespielt werden, um die Kundenprofile aktuell zu halten und sogar einzelne Transaktionen zu dokumentieren. Alle Unterlagen sind dann sowohl digital als auch gedruckt verfügbar. Der Kunde entscheidet, welche Form er bevorzugt.

 Als Lesetipp empfehle ich die brillanten Kommentare von Christian Kopocz auf LinkedIn, der als Entrepreneur und Finanz-, Marketing-, Digitaldruck- und Multichannel-Profi exzellent twittern sowie bloggen kann und sein #drupa2016-Erleben aus Sicht des kundigen Fachbesuchers schildert:

Druckers Dilemma: „Herrje! Was habe ich denn mit Social Media und Big Data zu tun? — Eigentlich will ich doch einfach nur drucken!“

Naturgemäß stellen Big Data resp. Social Media die Welt der Druckereiunternehmer auf den Kopf. Das Denken und die Technik-Ausstattung in Druckereien sind darauf ausgerichtet, dass der Kunde/Drucksachenbesteller die Pre-Media-Arbeit selbst erledigt. Und der Druckerei druckbare PDF-Dateien übergibt. Man bedient einen Nachfragemarkt. Denn bis dato folgen Printproduktionsprozesse einem starren, linearen Ablaufschema: Daten werden digital editiert, mit Expertenwerkzeugen formatiert und dann unveränderlich für den Druck aufbereitet und an Druckereien übergeben. Der Mensch diktiert sozusagen der Maschine, was sie tun muss. Die Druckerei lebt vom Bereithalten von Produktionsmitteln und -kapazitäten — mit dem Vorsatz bzw. der Verpflichtung, Bedürfnisse der Kunden bestmöglich zu erfüllen. Damit sind Drucker wie ihre Lieferant glücklich. Aber: Tatsächlich haben beide Fraktionen im Drucksektor die Kontrolle über den Markt längst abgeben. Und wer kennt schon durch Innovationen hervorgerufene Bedürfnisse, die sich erst noch entwickeln können, wenn das neue auch bekannt ist? Wie gesagt, die Kunden der Druckerei waren kaum auf der #drupa2016 zugegen und können sich auch nicht über klassische Fachmedien oder durch bloggende Marktforscher  informieren, weil die sich in Details verlieren…


 Zwischenruf: Anders agieren!

Kai Büntemeyer„Den schlimmsten Fehler, den man machen kann, ist auf der drupa einfach eine Maschine zu kaufen, ohne vor- und nachgelagerte Prozesse zu bedenken!“ — Kai Büntemeyer, Vorsitzender VDMA Druck- und Papiertechnik sowie Geschäftsführender Gesellschafter von Kolbus GmbH & Co KG auf der pre-drupa-Pressekonferenz des VDMA am 4. April 2016.


Der einzig mögliche Innovationsansatz ist daher, den starren Prozess aufzulösen, indem Daten von verschiedener Seite stationär und mobil bearbeitet werden, also von Analog zu Digital und umgekehrt als iterativer Prozess nahtlos automatisiert transformiert, inhaltlich angereichert sowie individuell und „on-demand“ per Digitaldruck ausgegeben werden können. Workflow-technisch gesehen, wird ein Pipeline-Prozess in ein vernetztes, interaktives, individuell auszugestaltendes  Plattform-Konzept überführt, das neue Formen der Konnektivität bietet.

Ganz nah an Big Data: Print 4.0 braucht Communication 4.0

Auf der drupa 2016 konnte man darüber mit Pionieren und Unternehmern wie Didier Gombert, einer der Gründer und Vorstandsvorsitzender des Technologie-Entwicklers Objectif Lune (OL), bestens und auf hohem Niveau diskutieren. Gombert hatte vor einiger Zeit schon den technischen Umbau aller seiner Software-Lösungen vorgenommen. HTML, CSS und JavaScript bilden nunmehr den Ausgangspunkt. Der Fokus liegt auf digitalem Business Communication Management (kurz: ccm). Print kann sich dort stets nahtlos „andocken“ und wird Teil digitaler Kommunikations- und Geschäftsprozesse.

„In der Auseinandersetzung mit der Digitalisierung hat sich die Printmedienbranche lange auf die Steigerung der Herstellungseffizienz fokussiert. Entsprechend folgt jede Art Printmedienherstellung stets digitalen Prozessen. Das ist gut so. Aber: Die Effektivität von Print als vernetzbarem Medium im Digitalzeitalter kam zu kurz und hat jetzt höchste Priorität“, stellt Gombert fest. Der visionäre Unternehmer gilt seit über 20 Jahren als Vorreiter einer neuen „digitalen“ Philosophie, die Printmedien zeitgemäß im Kommunikationsmix einbindet. Grundlage bildet für Gombert das „Connect“-Prinzip. Aus einem „digitalen“ Baukasten verschiedenster Lösungen entwickelte sich ein skalierbares Lösungsszenario, das Einsteigern wie Profis hilft, Print in der Geschäfts-/Kundenkommunikation optimal einzusetzen und stets mit digitalen Kommunikationsprozessen einfach und kostengünstig zu vernetzen. Themenhighlights zur drupa 2016 sind für Gombert sozusagen „beyond technology“ neue Kommunikationsaufgaben wie „Customer Experience“ und „Customer Journey“. Darunter wird verstanden, hundertprozentig markt- und kundenorientiert Produkte und Lösungen im Dialog mit Kunden (weiter) zu entwicklen. Im Fokus: Optimale Schnittstellen zwischen Mensch-Maschine — Maschine-Maschine — Maschine-Mensch. Kein Wunder, dass Gombert auf der drupa 2016 mit allen seinen wichtigen Kunden und Partnern zusammentraf, um den Ball weiter zu spielen. Dazu gehören Konzerne wie Canon, Konica Minolta Pitney Bowes und Ricoh.

ValuePublishing Big Data Visuals.001Ganz nah an Big Data ist auch der Titel eines Reports, den Andreas Weber für das #drupa2016-Print-Special der führenden Technik&Innovations-Zeitung VDI nachrichten verfasste. — Erweiterte Fassung des Reports als Trendanalyse (in englischer Sprache).


Fazit Teil 2

Print als Medientechnologie spielt nicht mehr eine Sonderolle quasi als Analog-Relikt in einer digitalen Welt. Print ist und bleibt die tragende Säule der Geschäfts- und Kommunikationswelt und kann nahtlos in digitale Geschäfts- und Kommunikationsprozesse eingliedert werden! Um in der neuen Welt des Print bestehen zu können, erfordert es seitens der Druckereien den Neustart-Knopf zu drücken. Mit Technik-Käufen oder dem Versuch, durch Technik-Einsatz gar neue Geschäftsmodelle zu entwicklen, kommt keiner weiter. Alle sind aufgefordert, das Zusammenspiel von Brainware, Software und Hardware neu zu definieren und daraus Markt-konforme Lösungsangebote im Dialog mit Kunden zu entwickeln.


Fortsetzung folgt mit Teil 3 — Des Pudels Kern: #unleashprint („entfessele Print“)


Hinweis

Im Fokus dieses umfassenden #drupa2016 Review stehen drei wesentliche Überlegungen als Leitlinie, die sich durch meine umfassenden Vor-drupa-2016-Analysen bereits abzeichneten:

  • Was bringt die Branche und den Markt tatsächlich voran?
  • Wie ordnet sich Print in der Big Data-Welt ein?
  • Welche Player/hidden Champs sind wichtig?

Da sich dieser Sachverhalt nicht trivial erschließen lässt, indem man einfach eine Vielzahl an Neuheiten und Presemeldungen auflistet, nachfolgend mein Bericht in drei Teilen, der das #drupa2016-Messegeschehen bewertet, plausibel in den Kontext stellt, Hintergründe erläutert und am Beispiel des für mich gelungensten Messeauftritts detailliert erklärt, welche Lösungsansätze Sinn machen. — Stichwort: #unleashprint!

Wer sich für alles bis ins feinste Detail informieren möchte, kann dies im ValueBlog in besonderer Form tun. Unter dem Suchwort: „Mike Hilton’s Global News“ finden sich über 600 Pressemeldungen zu allen relevanten drupa-2016-Neuheiten. — Siehe auch den Vortrag mit dem kompakten #drupa2016 Review auf dem Swiss Publishing Day 2016 in Winterthur vom 30. Juni 2016 via YouTube (Live-Video-Doku) oder via Slideshare (42 Min.-Video plus alle Charts).

Value Publishing About @drupa2016.001

ValuePublishing Storify Review 18062016.001

drupa2016 ValuePublshing Review Social Media Heroes.001

Great work. Great tweets. Great results. And a lot of fun beyond technology by LOVRA’s amazing chill-out sessions. Last but not least: Many THANKS to the Xerox Social Media team members Stefan, Bill, Jenna.

#drupa2016 Review: Print wins! If…

Dear friends of drupa!

Please read and share our unique series of #drupa2016 reports. We are proud to enable a real multimedia and multichannel experience. And we are happy to interact with a huge global audience covering 120+ countries.

Kick-off: splendid #drupa2016

Our ValuePUBLISHING TRILOGY — a quite critical, selective analysis looking back at the splendid #drupa2016 (in german language)

Topics Outline Overview:
• Part 1 – Proof of concept: Does the printing community communicates properly?
• Part 2 – Crucial: Reduce to the max — don’t get lost in details!
• Part 3 – The crux of the matter: #unleashprint 

 


Back to the future: Some fun

#drupa2050 — TX to Benny: Touch the future again and again…
#drupa2050 — Danke, Benny! Touch the future again and again…


Enjoy ValuePUBLISHING’s #Storify stories the most valuable way to catch up all major topics of #drupa2016 in a smart multimedia format. Convenient to navigate, wonderful to explore and easy to share. Our guideline: Less is more — so reduce to the max!

 

Note: We are proud of the fact that around the globe hundreds of thousands of unique viewers follow us already and interact with our content — shared via Twitter (@ValueCommAG plus @zeitenwende007), Facebook, LinkedIn, XING and Google+. — More than 70 % of our viewers are leading innovators dedicated to all kind of graphic communications applications. 

 

 

The secret of #drupa2016 in 20 sec. — Summary by Andreas Weber, Head of Value.

 

 

GENERAL OVERVIEW

drupa2016 REVIEW — ValuePublishing Storify:
All about the role of print in the communications mix

drupa2016 — ValuePublishing Storify:
Pre-drupa media conference March 2016

 

 

 

IN MEDIAS RES

drupa2016 — ValuePublishing Storify:
Ready for #unleashprint? YES WE CAN(on)

drupa2016 — ValuePublishing Storify:
Heideldruck back to profitable growth

drupa2016 — ValuePublishing Storify:
Heideldruck Press Conference Feb 2016

drupa2016 — ValuePublishing Storify:
PitneyBowes reinvented mail (live at drupa may/June 2016)

drupa2016 – ValuePublishing Storify:
Objectif Lune put business communications to the next level

drupa2016 — ValuePublishing Storify:
Automated Digital Cutting made by Zünd Systemtechnik

 

Das Geheimnis der #drupa2016 in 23 Sekunden — Von Andreas Weber, Head of Value.

 


In addition for extended reading check out our focused trend reports via ValueBlog posts by Andreas Weber

Note: Almost all Blog posts are available in english and german.

 

ValuePublishing Storify Review 18062016.001


As well you can find a whole series of ValueDialog stories:

ValueDialog — Christian Kopocz: “Multichannel ensures relevance!”

To get access to more ValueDialog stories use our Blog search tool.

 

Value Publishing About @drupa2016.001

 

ValuePublishing ValueDialog BW Papersystems.001

Click for English Version


Das Thema Papier und Papierweiterverarbeitung rückt (endlich!) auf einer drupa wieder fulminant ins Blickfeld. Denn dieser wichtige Sektor, ehedem immer als Appendix angesehen, da die spektakulären Neuheiten stets aus dem Druckmaschinen-Bereich stammten, hat mehr zu bieten denn je. Im Zuge der Digitalisierung mit Vernetzung und Automatisierung aller Prozesse (Stichwort Industrie 4.0) haben die Papier- und Weiterverarbeitungs-Spezialisten ihr Geschäft grundlegend erneuert. Das zeigte sich vor allem bei der Wirtschaftspressekonferenz des VDMA am 4. April 2016 im Frankfurter „Haus des Buches“ — und fand exzellenten Anklang
.

BW Papersystems übernimmt hier als Papierspezialist eine globale Vorreiterrolle durch eine innovative, marktgerechte Firmenstruktur mit kundenorientierten Lösungsangeboten. Grund genug, sich mit einem der Top-Manager, der nahe am Kunden und weltweit aktiv ist, zu unterhalten. Patrick Walczak verantwortet als Vice President Global Mill Sales die globalen Verkaufsaktivitäten bei BW Papersystems. 

Die Kernaussagen von Patrick Walczak: Kundenorientierung

  • „Oberste Priorität hat: Wir gehen auf individuelle Kundenwünsche ein.“
  • „Wir sprechen entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit Lieferanten und Partnern unserer Kunden über sämtliche Prozesse.“
  • „Wir sind mehr als nur Techniklieferant für einzelne Komponenten, wir werden immer stärker Problemlöser für Kunden und deren Kunden durch innovative, erfolgreiche Lösungsangebote. Die drupa 2016 wird das noch intensivieren.“

Der Kernpunkt von Patrick Walczak: Mehrwerte für Kunden

Um Mehrwerte für unsere Kunden zu erzielen, genügt es nicht nur, innovative oder gute Produkte zu bieten. Für uns sind drei Maßgaben wesentlich:

  1. Zuhören.
  2. Flexibel sein.
  3. Lösungsorientiert handeln, immer über den Tellerrand hinaus blickend!“

 

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Interview von Andreas Weber

Der Messename drupa steht für Druck und Papier. Beides bietet die Plattform für einen neuen Geschäftsansatz von BW Papersystems. Was hat sich bis dato getan?

Patrick Walczak: Neue Technologien im Drucksektor greifen erst jetzt richtig. Denn die sich lange anbahnenden Trends, die dynamisches Wachstum versprachen, wirken sich erst heutzutage richtig aus. Unsere spezielle Herausforderung: Bislang war das Verarbeiten von Papier sozusagen „ungeliebtes Stiefkind“. Wir waren das notwendige Übel, etwas isoliert. Aus diesem Dilemma heraus haben wir vieles bei uns verändert, letztlich konnten wir unsere Gedankenwelt ausweiten. Aus der Körber Gruppe gingen Unternehmensteile wie Will und Pemco an die Barry Wehmiller Gruppe über und wurden mit anderen Firmen, auch Zukäufen zusammengefasst. Es hat sich strukturell und kulturell viel bei uns getan, so dass wir nunmehr über den Tellerrand hinausschauen können…

… sprich, Sie durchliefen eine heftige wirtschaftliche Krise?

Patrick Walczak: Ja. Die Zeit nach der drupa 2012 brachte zunächst sehr harte Jahre für uns. Unsere damaligen Marktaktivitäten waren zu einseitig, gleichzeitig ließ die Nachfrage nach. Das Asien-Geschäft brach weg, in Nord-Amerika erfolgte ein starker Investitions-Rückgang. Wir suchten und fanden eine neue Heimat, die zu einer sehr guten Heimat wurde. In der börsennotierten Barry Wehmiller Gruppe [kurz: BW Gruppe] sind mit uns rund 80 Firmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau beherbergt, die sich in vier Plattformen versammeln. Wir sind jetzt viel solider in der Finanzstruktur und breiter aufgestellt in der Produktstruktur; und die Papiersparte des für WillPemco stärksten Wettbewerbers Bielomatik wurde Teil der BW Gruppe. Hinzu kommen die Änderungen im Umfeld: Der Digitaldruck übt viel mehr Einfluss aus auf uns alle als früher. Alle Teilnehmer der gesamten Print-Herstellung-Wertschöpfungskette reden miteinander und arbeiten intensiver miteinander. — vom Hersteller für Technik und Papier über Anwender bis zum Papierhändler und Endkunden.

Wie wirkt sich dieser Neuanfang im Papiersektor konkret aus?

Patrick Walczak: Lieferzeiten fast in Echtzeit sind Standard im Papiergeschäft. Es werden zumeist kleinere Mengen in 24 Stunden bestellt und geliefert. Das schafft neue Herausforderungen, die wir angenommen haben. Unser Geschäftsmodell hat sich komplett geändert: Wir sind mehr als nur Techniklieferant für einzelne Komponenten, wir werden immer stärker Problemlöser für Kunden und deren Kunden durch innovative, maßgeschneiderte Lösungsangebote. Die drupa 2016 wird das noch intensivieren. Es wird gemeinsame Auftritte mit Papierlieferanten, Händlern und Anwendern geben. Die Maßgabe sind enge Kooperationen und perfektes Teamwork. Wir sprechen entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit Lieferanten und Partnern unserer Kunden über sämtliche Prozesse.

Wie deckt sich Ihr neues Geschäftsmodell mit Marktveränderungen?

Patrick Walczak: Der Gebrauch von Papier nimmt global gesehen nicht in dem Maße ab wie das Bedrucken von Papier für Konsumzwecke im Speziellen. Wir stellen und meistern durch unser neues Geschäftsmodell ein sich in Veränderung befindliches Marktumfeld. Das ist eigentlich historisch gesehen nichts neues; Änderungen gab es immer, aber die Geschwindigkeit, in der das geschieht, hat sich wesentlich erhöht.

Wir haben entsprechend ganz andere Anforderungen an unsere Kommunikations- und Kollaborations-Fähigkeiten zu erfüllen. Oberste Priorität hat: Wir gehen auf individuelle Kundenwünsche ein.

 

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Können Sie ein Beispiel nennen?

Patrick Walczak: Nehmen Sie den Boom-Markt der digital gedruckten Fotobücher. Hier müssen starke saisonale Schwankungen gemeistert werden, bei Formaten oder Papiersorten. Entsprechend sind unsere Prozesse z. B. bei Schneide- und Bindelösungen optimiert und am Kunden ausgerichtet. Im Zuge unserer neuen Strategie haben wir uns entsprechend nicht nur konsolidiert, sondern uns proaktiv nach vorne entwickelt. Im Konzern nennen wir das Customer Trust- und Customer Care-Initiative. Dadurch ist es uns möglich, mit kompetenten Teams im Markt ‚beyond sales‘ den Fokus nachhaltig exakt auf den Kunden und seine spezifischen Anforderungen zu legen. Das Ziel endet also nicht bei Erreichen der Kundenzufriedenheit; relevant ist, dass sich dauerhaft Vertrauen aufbaut. Für mich ist dabei entscheidend: Kann unser Kunde mit uns als Partner sicher gehen, wie man so schön sagt, „Pferde zu stehlen“? So schaffen wir es, im Ergebnis gemeinsame Visionen zu entwickeln und zu verwirklichen.

Wie wirkt sich das auf die Unternehmenskultur aus?

Patrick Walczak: Unsere Kundenorientierung zur Schaffung von Vertrauen und nachhaltigen Partnerschaften soll nicht einfach als Präambel in einer Image-Broschüre stehen, sondern in der täglichen Arbeit die Gedanken eines jeden Mitarbeiters leiten. Jeden Tag, jede Stunde muss das für alle Kunden spürbar sein. Die Bandbreite bei unseren Kunden reicht von fünf Mitarbeitern im Familienbetrieb bis zu globalen Playern mit zehntausenden Mitarbeiten rund um die Welt. Was uns eint: Am Ende zählen persönliche Bindungen und optimale Kundenbeziehungen. Unser Chairman & CEO Bob Chapman  will jeden Monat ganz genau wissen, wo wir stehen. Gutes wie Schlechtes. Alle Prozesse werden daher konsistent bewertet und optimal auf den Kunden ausgerichtet. Das bezieht Kosten wie auch Maschinen/Lösungen ein.

 

 

Welche Mehrwerte erwarten in diesem Kontext Ihre Kunde resp. Neukunden, die sie erreichen wollen?

Patrick Walczak: Um Mehrwerte für unsere Kunden zu erzielen, genügt es nicht nur, innovative oder gute Produkte zu bieten. Für uns sind drei Maßgaben wesentlich:

  1. Zuhören.
  2. Flexibel sein.
  3. Lösungsorientiert handeln, immer über den Tellerrand hinaus blickend!

Die pure Maschinentechnik wirkt so gesehen sekundär; am Ende muss sich zeigen, dass für Kunden wie für uns etwas Anderes und Größeres entsteht, das wir in der Wirtschaft wie auch in der Gesellschaft etwas bewegen, das Freude bereitet. Das Motto unseres Konzern lautet: Building a better world through business.

Welche Vorteile sehen Sie für BW Papersystems als gegeben?

Patrick Walczak: Wir bedienen wie gesagt auf globaler Ebene  verschiedenste Industrien rund um Papier, Karton und Druck. Aus unseren übergreifenden Trendbeobachtungen und Trendgestaltungen entstehen dann die passenden Produkte und Lösungen. So kann beispielsweise die kundenspezifische Modifikation einer Maschine eine Lösung darstellen. Unsere globale Sichtweise erlaubt große Märkte wie auch Nischen zu bedienen; wichtig ist es in jedem Fall, das man global Akzentuierungen erkennen kann, um rasch auf heterogene Marktanforderungen reagieren zu können. Kulturelle Nähe ist entscheidend und dies stellen wir sicher durch Ansprechpartner vor Ort. Denn durch die Zugehörigkeit zur BW Gruppe hat sich unsere Infrastruktur erheblich erweitert, um Kundenwünsche bestmöglich zu erfüllen.

Gibt es industrieübergreifend Vorbilder auf die sie zugreifen? 

Patrick Walczak: Wir sehen durchaus den Automobilsektor inkl. dem Zuliefermarkt als Vorbild. Vor allem in Bezug auf schon erreichte Industry 4.0-Standards. Im Maschinen- und Anlagenbau zählt: Maschinen müssen ihren Zweck erfüllen, sie müssen reibungslos laufen und Kunden in ihrer Arbeit perfekt unterstützen. Die Erwartungshaltung für Verlässlichkeit ist gestiegen, über physikalische Rahmenbedingungen hinaus. Daher sind auch bei Spezialmaschinen regionale Ersatzteillager sowie Service-Techniker vor Ort unheimlich wichtig. Wie gesagt, unsere Richtschnur ist das Geschäft unserer Kunden, die zumeist in 24 Stunden ihre Kunden beliefern müssen.

 

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Was zeichnet die technischen Services bei BW Papersystems aus?

Patrick Walczak: Bei Fernwartung sind wir führend. Wir haben unser seit 8 Jahren etabliertes ‚ExpertOnline‘-System gerade einem Relaunch unterzogen. Jetzt bietet sich per eigener Software ein erheblich verbesserter Zugriff auf Auswertungen von Maschinendaten, insbesondere zur Fehlerdiagnose. Anfangs setzen wir Remote-Service ein, um Neuinstallation schneller zum Laufen zu bekommen. Nunmehr können wir per Flatfee den Kunden neuartige Services anbieten, die notwendige Wartungs- oder Reparaturzeiten von 30 bis 40 Stunden auf bis zu 3 bis 4 Stunden reduzieren.

Gerade Papierhersteller sind eher konservativ und geben nicht gerne senible Dinge aus der Hand. Wie gehen sie damit um?

Patrick Walczak: Klar, man muss Barrieren ausräumen. Denn unsere Vorgehensweise mit ExpertOnline ist für eine in Summe konservative Branche wie Papierfabriken ungewöhnlich und darum erfordert es neue Formen von uns, das zu kommunizieren. Das setzt zudem starkes Vertrauen in uns voraus, da der Kunden einiges aus der Hand gibt. Wir haben daher eine flache Anlaufkurve erwartet, einige sind aber sofort angesprungen und waren hochzufrieden. Wesentlich ist: Neue Funktionen kommen hinzu, wie Produktionsoptimierungen oder Qualitätsverbesserungen. Denn es entstehen eine Fülle von Produktionsdaten, die wir strukturiert aufbereiten und die klug analysiert werden können.

ExpertOnline Diagramm

Wie stellen Sie diese doch recht komplexen neuen Ansätze mit dem angesprochen Nutzen und Mehrwert dar?

Patrick Walczak: Zum einen: Wir setzen einerseits gezielt auf Social Media-Kommunikation und haben z. B. zu ExpertOnline ein Erklärungsvideo auf YouTube eingestellt. Zum anderen kommen auf der drupa 2016 Kiosksysteme zum Einsatz, die Themen gezielt abhandeln, eines davon für ExpertOnline. Diese multimedialen Inhalte werden von Beratungen und Gesprächen flankiert werden, inklusive Statements von Nutzern/Kunden. Authentische Kundenbewertungen und Dialoge sind uns wichtig. Das gibt ganz neue Ideen, um über für Social Media (via Foren, Blogs etc.) zusätzlich Meinungen darzustellen und neue Anregungen zu erfahren. Das gilt für Produkte, aber insbesondere für Services, Fernwartung oder Ersatzteile etc. Laut unseren Kunden ergeben sich bereits durch diese offene und informative Kommunikation Vorteile und Effekte, um Kaufentscheidungen gegenüber kaufmännischen Entscheidern oder sogar Controllern transparent zu machen.

 

 

Was macht einen Besuch bei BW Papersystems auf der drupa 2016 besonders lohnenswert?

Patrick Walczak: Primär lohnt sich aus meiner Sicht das Zusammentreffen der Menschen: Kunden, und Mitarbeiter/Experten werden ins Gespräch gebracht. Das Geschäft wird von Menschen als handelnde Personen durch Beziehungen gemacht. Insofern fördert das Konzept der ExpertOnline-Fernwartung dann auch das ExpertPersonal-Erlebnis. — Zum Zweiten: Vertrauen entsteht durch Expertise, Zuverlässigkeit und persönliche Kontakte. Dafür bietet die drupa beste Möglichkeiten. Wir zeigen einen sehr gut strukturierten Mix aus hoher Expertise durch Gespräche/Beratung (Stichwort: „Meet the Expert“) sowie persönlicher Anschauung z. B. durch ausgewählte Exponate sowie Prozessstrecken für Schneiden und Verpacken von Papier und berücksichtigen auch kleine Invests für Nischenmärkte. Wir zeigen zudem, dass unsere Lösungen hochflexibel und schnell verfügbar sind. Statt wie früher 8 bis 9 Monate Lieferzeit und 6 Wochen Installation benötigen wir heute für einige Produkte lediglich 6 bis 8 Wochen Lieferzeit und 1 Woche Installation.

Wer kann vom BW Papersystems-Angebot besonders profitieren resp. welche Impulse entstehen mittel- und langfristig für den Markt?

Patrick Walczak: Das ergibt sich ganz klar aus der großen Bandbreite unseres Lösungsangebots, das sich an Druckereien und speziell Digitaldruck-Anwender richtet, an die Papierhersteller und den Papier-Fachhandel sowie an die Verpackungsbranche. Daneben sprechen wir Fachleute an, die sich mit Spezialthemen wie Schreibwaren/Stationery, Blocks, Schreibhefte, digitale Bücher sowie Spezialbereiche wie Banknoten, Sicherheitsdokumente usw. befassen.

Last but not least: Was motiviert Sie persönlich in Ihrem Job und welche Bedeutung hat die drupa für Sie?

Patrick Walczak: Meine Motivation beruflich wie privat auf den Punkt gebracht lautet: Tage wie diese. Interaktion mit unterschiedlichen Menschen. Austausch, Zusammentreffen, an schönen Orten zu besonderen Anlässen. Mein Job als globaler Vertriebschef liefert ein tolles Spiegelbild dessen, was unsere Kunden und uns selbst auf der drupa 2016 erwartet — eine globale Zusammenkunft, interkulturell, sprachlich vielfältig. Das Messegelände und die Stadt Düsseldorf als Location schaffen Dynamik und bieten gleichzeitig EINEN Ort, wo wir alle zusammentreffen. Die drupa stellt sozusagen ein Stück Heimat dar für die Papierindustrie in einem bestimmten Zeitrhythmus. Gemeinsam für neue Herausforderungen wappnen. Meine Erfahrungen sind da glänzend und frisch in Erinnerung aus dem Jahr 2012. Hier konnte durch verschiedene persönliche Treffen und intensive Gespräche eine jahrelang andauernde Situation des „Sich-Ignorierens” in eine exzellente Geschäftsfreundschaft verwandelt werden, die neben hohen Investitionen zu einem neuen gemeinschaftlichen Auftreten bei Fachkongressen zum Thema Value-Chain und Value-Innovation in Nischenmärkten führte. Wer Details wissen möchte, kann das von mir selbst auf unserem drupa-Stand erfahren!

—Vielen Dank für das umfassende und aufschlussreiche Gespräch!

 

 

Patrick Walczak

Zur Person

Patrick Walczak ist Vice President Global Mill Sales — verantwortlich für die globalen Verkaufsaktivitäten bei BW Papersystems. Sein Team deckt alle wichtigen Regionen ab, in Nord- und Süd-Amerika, EMEA und Asien. Er selbst sagt über seine Aufgaben: „Es ist faszinierend mit einem international ausgerichteten Team zu arbeiten und Verantwortung zu tragen innerhalb eines wichtigen globalen Konzerns, der sich kundenorientiert neuen und zukunftssicheren Lösungen widmet.“

Ausbildung und Berufserfahrung: Patrick Walczak erwarb den Universitätsabschluss Bachelors Degree in Business Administration, Controlling, Marketing und Human Resources Management. Fünf Jahre arbeitete er für Pemco als Vice President Sales & Marketing. Insgesamt war er 16 Jahre bei der Hamburger Körber Gruppe als Marketing Director und Sales Manager, zuvor sechs Jahre als Sales Director und Commercial Director bei der Thyssen Krupp-Tochter Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH tätig (Geschäftsfeld Edible Oil Industry).

 

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Zum Unternehmen

BW Papersystems, eine Division von Barry-Wehmiller, fasst starke Markennamen, innovative Technologien und jahrelange Erfahrung für das Schneiden und Verpacken von Papier und Karton, die Verarbeitung von Schreibwaren sowie von Wellpappe unter einem Dach zusammen.

Über BW PAPERSYSTEMS

BW Papersystems vereint fünf der stärksten Marken der Papierindustrie: WillPemcoBielomatik, MarquipWardUnited, SHM, Wrapmatic, Kugler-Womako, BW Bielomatik und JAG Synchro. Geboten werden nach eigener Auskunft marktführende Lösungen für das Schneiden und Verpacken von Papier, Karton und anderen Materialien im Großformat-, Kleinformat- und Digitalformat-Bereich, sowie Lösungen für die Schreibwarenindustrie, die Herstellung von Reisepässen und spezielle Papierverarbeitungsanwendungen. Kunden der Wellpappenherstellung und -verarbeitungsindustrie stützen sich auf die bekannten Marken MarquipWardUnited, Curioni und VortX. Ein globales Servicenetzwerk sowie „ExpertOnline“ zur Fernwartung reduzieren Wartungs- und Reparturzeiten drastisch und schaffen neue Analyseansätze zur Produktions- und Qualitätsoptimierung.

Über BARRY-WEHMILLER

Barry-Wehmiller Barry-Wehmiller ist ein breitgefächerter globaler Anbieter von Ingenieursdienstleistungen und Fertigungstechnologien für die Verpackungs-, Wellpappen- und Papierverarbeitungsindustrien. Die Kombination eines mitarbeiterorientierten Führungsstils mit operativen Strategien und nachhaltigem Wachstum ließ Barry-Wehmiller zu einem Unternehmen werden, das heute einen Umsatz von 2,4 Milliarden USD generiert und dessen 11.000 Mitarbeiter eine gemeinsame Vision verbindet: Durch rücksichtsvolles Verhalten einen angenehmen Umgang miteinander zu schaffen. Building a Better World through Business. Mehr Informationen unter barry-wehmiller.com.

Weitere Links zum Unternehmen: 

Website: http://www.bwpapersystems.com
Facebook: https://www.facebook.com/BW-Papersystems-745846972142305/?fref=ts
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/bw-papersystems?trk=top_nav_home
XING: https://www.xing.com/companies/bwpapersystems
Twitter: https://twitter.com/BWPapersystems Zum Angebot auf der drupa 2016

 

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Zum Messeauftritt auf der drupa 2016

BW Papersystems vereint erstmalig führende Marken für Schreibwaren- und Digitaldruckverarbeitungsmaschinen und Großformatquerschneider.

Halle 10, Stand D 20

 

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Ein Highlight des Auftritts von BW Papersystems wird die Vorführung eines eCon Großformatschneiders sein. Der eCon Formatschneider, der mittels moderner Konstruktionsmethoden entwickelt wurde, bietet die hohe Schnittqualität eines Dual-Rotary-Querschneiders. Durch das attraktive Preisniveau soll sich die Investition für Druckereien und Faltkartonhersteller in kürzester Zeit rentieren, während gleichzeitig Lagerbestände reduziert, Stapelwender abgeschafft, Materialkosten reduziert und die Effizienz der Druckmaschinen erhöht werden können.

Darüber hinaus wird auf dem Stand eine automatische Wrapmatic GREC Rieseinschlagmaschine für großformatige Materialien zu sehen sein. Diese Maschine für eine mittlere Produktionsleistung ist die perfekte flexible Lösung für Papierverarbeiter und kleinere Papierhersteller die verpackte Riese in höchster Qualität produzieren wollen. Dabei kommen als Einschlagmaterial traditionell beschichtete Papiere die gegen Feuchtigkeit schützen oder Packpapier zum Einsatz. Schnelle Formatverstellungsmöglichkeiten machen die GREC ideal für das effiziente Verarbeiten von kleinen Auftragsgrößen.

Die Besucher des Stands können des Weiteren das bedeutend erweiterte Produktspektrum von WillPemcoBielomatik, BW Bielomatik und Kugler-Womako für die Verarbeitung von Schreibwaren, Digitaldruck und digital gedruckten Büchern, das Binden von Büchern sowie für RFID-Anwendungen entdecken. Zum ersten Mal sind die besten Technologien von ehemals E.C.H. Will und der Papierverarbeitungssparte von Bielomatik sowie von Kugler-Womako kombiniert. Kunden können jetzt die ideale Maschinenlösung für einfache oder auch höchst automatisierte Produktionsanforderungen wählen. Das Angebot umfasst Lösungen für die Produktion von Schulheften, für geleimte oder für plastik-, draht- oder sogar Papier gebundene Produkte.

Für den schnell wachsenden Digitaldruckmarkt bietet BW Papersystems flexible Schneideanlagen für digitale Papierformate, Book-on-Demand Bindelösungen für kleinste Buchauflagen sowie eine innovative Anlage auf Einzelblattbasis für die Verarbeitung von großen Volumina digital gedruckter Bücher. Anlagen für Spezialanwendungen wie die Verarbeitung von RFID-Technologie und die Herstellung von Reisepässen vervollständigen die beeindruckende Produktpalette.

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Wichtige Nachricht — für Freunde des DigitaldruckForum!

Auch nach 19 Jahren als führende Brancheninitiative gelingt uns erfreulicherweise immer wieder Neues: Zum ersten Mal können wir im Oktober 2015 ein exklusives Fachgruppen-Treffen im Rahmen einer hochinteressanten Konferenz in Wien durchführen. Mit den Marktanalysten von EMGE (UK) konnten wir eine diesbezügliche Vereinbarung für Digitaldruck-Anwender treffen. Und als Gruppe einen mehr als attraktiven Spezialpreis aushandeln, den wir Ihnen auf Anfrage gerne mitteilen.

Wir treffen kompetente Experten, die sich mit Forschung und Entwicklung, Trends, Innovationslösungen, Branchenanalysen u. v. m. für Papier- und Digitaldruck-Anwendungen beschäftigen. Ausgewiesene Fachleute, die man normalerweise, auch auf Fachmessen nicht trifft oder sprechen kann.

DigitaldruckForum-Gründer und Sprecher Andreas Weber steht der Gruppe als Ratgeber und Netzwerker vor Ort zur Verfügung. Er organisiert auch Treffen mit wichtigen Referenten sowie mit Michael Seidl, dem Verleger und Chefredakteur des internationalen Branchenmagazins „Print and Publishing“, das von Wien aus im deutschsprachigen Raum, Ost-Europa und Indien verlegt wird.

Interessenten wenden sich bitte direkt an Andreas Weber, per XING oder per Email.
Die Zahl der Teilnehmer ist limitiert.

Um Antwort wird bis 31. Juli 2015 gebeten!

Ich freue mich auf rege Teilnahme.
Beste Grüße aus der Gutenberg-Stadt Mainz
Ihr

Andreas Weber
Gründer und Sprecher des DigitaldruckForum
E-Mail: zeitenwende(at)me.com

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Wichtige Details:

  • Am 15. und 16. Oktober 2015 treffen wir uns in Wien und besuchen die Konferenz ”RIDING THE TRANSITION“.
  • Veranstaltungsort ist in Wien das NH Hotel Danube City.
  • Am 15. Oktober treffen wir uns nach dem 1. Konferenztag zu einem informell-fachlich-attraktiven Abend.
  • Details zum Konferenzprogramm:
    http://www.emge.com/events/conference/conference.html
  1. Hinweise:
    1. Teilnehmen können auf XING in der Gruppe DigitaldruckForum registrierte Anwender von Digitaldrucktechnik.
    2. An- und Abreise sowie Transfer zum Veranstaltungshotel organisieren die Teilnehmer für sich selbst. Verlängerungstage für ein ausgedehntes Wien-Wochenende bieten sich an,
    3. Die (reduzierte) Konferenz-Gebühr schließt Tagungsgetränke und Speisen ein. Die Zahlung ist nach der verbindlichen Anmeldung über Andreas Weber fällig und wird vom DigitaldruckForum an die Teilnehmer berechnet. Nach der verbindlichen Anmeldung kann von den Teilnehmern über den Konferenz-Veranstalter das Hotelzimmer zu Spezialpreisen gebucht werden.

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Iwan Le Moine, der mit seinen Kollegen von EMGE die Konferenz organisiert, hat eine kurze Botschaft für die Gruppe vorbereitet:

”Im excited to be able to inform you about a great opportunity coming up in a few months time for Digital Printers to meet up with all parts of the print supply chain, as well as gaining valuable insights into our industrys trends and innovations.

EMGEs Office & Digital Printing Papers Conference (Vienna, 15-16 October 2015) will include presentations by Ricoh, Canon, Adveo, Mondi & Double A (TBC), among others.

It is also renowned for its networking opportunities for the whole supply chain, including Papermakers, Paper Merchants, Printing Machinery Manufacturers, Printers & Print Consumers.

For more information on the exceptional deal being offered to the DigitalPrintingForum community, comment on this Tweet or send a personal message to Andreas Weber.”

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Warum es sich lohnt, diesen Beitrag zu lesen:
1. Relevante Trends und Entwicklungen frühzeitig erkennen!
2. Wie man das allgemeine Bewusstsein für Print verändert!
3. Etwas Altes wird etwas Neues!

 

Text von Andreas Weber
Grafiken/Foto: Messe Düsseldorf, drupa Global Trends, 2014

 

Vorspiel

Der legendäre Apple iCEO Steve Jobs brachte es in einer Email vom 24. Oktober 2010, 18:12 Uhr, auf den Punkt und identifizierte das „Innovators Dilemma“ als existentielle Bedrohung: Firmen seien in Gefahr, wenn sie zu lange an alten Paradigmen festhalten. — Was kann die Traditionsbranche Print daraus lernen?  Und wie vollzieht man den Sprung von der etablierten in die neue (digitale) Welt?  Ein spannendes Ausgangsszenario, um sich gedanklich auf die nächste drupa vorzubereiten.  

 

Das Dilemma: Hohes Innovationstempo – mäßige Adaptionsrate

Das Innovations-Dilemma, das Steve Jobs seinerzeit bekümmerte, in einer Phase, als Apple zur wertvollsten Marke der Welt wurde, hat die Print-Branche längst erfasst. Und ebenso ihre Marktplätze. Große Fachmessen wie die Print in Chicago oder die IPEX, neuerdings in London, sind gestrauchelt. Weniger Aussteller, weniger Besucher, weniger Relevanz — trotz hohem Innovationstempo der Hersteller. Der Druckereimarkt und seine Kunden scheinen nicht mithalten zu wollen. Ersatzinvestitionen lahmen und Neuheiten werden gerade in Deutschland nur zögerlich angenommen. Die Messe Düsseldorf beschreitet aus diesem Grund neue Wege, um die drupa als Leitmesse für die weltweite Druck- und Papierbranche aufzufrischen. Grund genug für einen Value Talk kurz vor der Halbzeit zwischen drupa 2012 und drupa 2016. Zentrale Frage: Wohin steuert die drupa?

 

drupa global trends 3

 

„Einer Leitmesse wie der drupa kommt in Zeiten der Veränderungen eine noch entscheidendere Bedeutung zu“, stellt Sabine Geldmann gleich zu Beginn des Value Talks fest. Seit Anfang 2013 ist sie als drupa Director bei der Messe Düsseldorf für die Olympiade der Druck- und Papierbranche zuständig. Dabei belässt sie es nicht beim Fachmesse-Organisieren, das sie von der Pike auf beherrscht. Vielmehr werden die weltweiten Kontakte und Besucherprofile der Messebesucher genutzt, um daraus wertvolle Marktinformationen abzuleiten. Globale Trends und Branchen-Insights werden seit Jahresbeginn 2014 durch Studien/Reports dokumentiert. Selektiert wurden rund 4.900 Teilnehmern aus drei Gruppen (Print Service Provider, Print Buyers, Suppliers), davon über 2.600 Entscheider aus Druckereien, auf denen zunächst der Hauptfokus liegt. Das repräsentative Panel erstreckt sich auf 119 Länder der Welt.

Innovation ist Trumpf!
Vor allem bei den drupa-Vorbereitungen.

„Unsere Aufgabe als Organisator der drupa ist es vor allem“, so Sabine Geldermann, „Trends zu erkennen, um belastbare, qualitative Entwicklungen auf globaler Ebene aufzuzeigen.“ Ziel sei es, nicht nur die drupa und ihre Positionierung entsprechend marktgerecht gestalten zu können, sondern den Herstellern als Ausstellern und ihren Besuchern als Anwendern fundierte, aktuelle Fakten bieten zu können. Die Voraussetzung erfolgte mit der Herausgabe des drupa Global Trend Report im Februar 2014. Bis 2016, jeweils zum Jahresende, werden Updates durchgeführt. Im Halbjahresabstand folgen die Themenspecials in den drupa Global Insights. Die Ergebnisse dieser Analysen werden breit gestreut über digitale Wege: Per Social Media, Presseverteiler/Fachmedien, über Web-Downloads der PDF-Zusammenfassungen, in persönlichen Gesprächen.

Der innovative Ansatz dieser Trendstudien und -analysen liegt laut Sabine Geldmann darin, dass „über das zur Verfügung stellen von Ergebnissen zusätzlich Tiefenanalysen vorgenommen werden können. Dies gelingt aufgrund der umfassenden Datenstrukturen, die Regionen, Länder, spezifische Zielgruppenprofile, Marktsegmente u. a. m. unterscheiden.“ Als Haupt-Sichtweise werde die Situation der Druckereien zugrunde gelegt.  Mit quasi mikroskopischem Blick können erstmals in den Märkten Trends aufgezeigt und analysiert werden. Wesentlich erscheint, nationale Entwicklungen im internationalen Kontext abgleichen zu können, da im Print-Business die Unterschiede eminent gross sind.

 

drupa global trends 1

 

Spektakulär sind die Ergebnisse bei der Nullmessung durch den 1. drupa Global Trend Report erwartungsgemäß noch nicht. Bis auf die Prognose, dass die Investitionen wieder steigen sollen. Vieles habe man schon wissen können, durch Medienberichte oder eine Vielzahl von Einzelstudien. Es geht der drupa Direktorin und ihrem Team vielmehr darum, aus einzelnen Puzzle-Teilchen ein komplettes Bild zu formen, das systematisch aktualisiert wird. Die drupa mit über 60jährigen Tradition biete genug Substanz, um ein solides Markt-, Wirtschafts- und Investitionsbarometer abzubilden, verknüpft mit neusten Technologie- und Anwendungstrends.

Profitieren soll durch diese exklusive Wissens- und Recherchearbeit das Themen- und Aktivitätenprogramm der drupa 2016. „Strukturwandel und Marktkonsolidierung bewirken, dass neben dem Stammpublikum der drupa neue Zielgruppen angesprochen werden müssen“, erklärt Sabine Geldermann. Quasi per Seismograph müssen diese neuen Anforderungen erkennbar sein. Die bei der Messe Düsseldorf vorhandenen digitalen Kommunikationskanäle bekommen daher neben der Herausgabe von Printpublikationen eine hohe Bedeutung. In umfassender Weise sollen Interaktionen entstehen, die messbare Ergebnisse durch valide Auswertungen erlauben. Getreu dem Motto „Man kann nicht wissen, was man nicht weiss!“ besteht für die drupa die Herausforderung, neue Zielgruppen zu identifizieren, die nicht oder nur unzureichend über die technisch-funktionellen Vorteile von aktueller Print-Technologie informiert sind.

 

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Das Risiko der Printbranche:
Nicht-Wissen!

Print gerät durch Nicht-Wissen über das immense Spektrum von Einsatzmöglichkeiten aus dem „relevant Set“ der Kommunikationsentscheider, da das Medium Print und seine Hersteller, Drucker wie Lieferanten, als nicht mehr zeitgerecht abgestempelt werden. Wer weiss schon unter den Print Buyern und Marketing-Kommunikations-Entscheidern, wie Print und IT und Web harmonieren (Stichwort: Gedruckte Bücher aus Social Media-Plattformen automatisiert herstellen). Wer weiss schon, wie man Social Media Inhalte und Printmedien durch Digitaldruck in Kommunikationskampagnen zusammenführen kann?

Dies soll laut Sabine Geldermann anders und das notwendige Anwendungs-Wissen durch die drupa Global Insights Reports erzeugt werden. Innovative Anwendungsmöglichkeiten von Print in intermediären Szenarien müssen anschaulich und populär gemacht werden: „Es bietet sich ein ungeheures Potenzial für Innovation der Kommunikation mit Print. Man kann nur über neue Erkenntnisse und Lernergebnisse das Bewusstsein für Print verändern“, sagt die drupa Direktorin. Diese Maßnahmen, die drupa substantieller durch die branchenübergreifende Diskussion neuer Inhalte „beyond print“ vorzubereiten, sollen den Stellenwert der drupa als Leitmesse mit globaler Stahlkraft deutlich erhöhen. „Wir tragen dazu bei, die neuen Möglichkeiten im Print zu visualisieren. Es gibt global dermaßen viele neuartige, wirkungsstarke Anwendungen mit Print, die aus eigener Kraft heraus nicht ins allgemeine Bewusstsein rücken“, bringt es Sabine Geldmann auf den Punkt.

drupa global trends 2

 

Neue Wege:
Kommunikation über Print ist so wichtig wie die Kommunikation mit Print!

Die Frage stellt sich: Sollte die drupa nicht nur als „reale“ Messe, sondern zudem als virtueller Kommunikations-Marktplatz wirken können? Gerade im Hinblick darauf, dass jede Branche, jeder Wirtschaftszweig von Print-Innovationen profitieren kann? Die weiterhin zu optimierende Kommunikation der Printbranche oder die noch gewünschte Steigerung der Kommunikation in der Printbranche kann zur erstklassigen Chance der drupa werden. [Vgl. den ValueCheck: Kommunikation als Motor neuer Geschäftsmodelle].

Das Besondere besteht laut Sabine Geldermann darin, dass der Vorteil von Print in seiner Breitenwirksamkeit gleichzeitig ein hohes Potenzial an Erklärung mit sich bringt: Die Zielgruppenprofile und die Kundenbasis der Druckereien sind extrem heterogen gestaltet. Ebenso heterogen wie das Leistungsangebot von Druckereien, die technisch extrem innovativ und entsprechend spezialisiert sein müssen. Print bleibt ein unverzichtbarer und elementarer Bestandteil unserer Kommunikation, jedoch sind Print Service Provider nicht mehr ausschließlich “Drucksachenherstellter” sondern müssen zukünftig eine noch höhere Beratungskompetenz erbringen. Lösungsangebote umfassen Workflow-Architekturen, variablen Datendruck, Veredelungen, Logistik-/Supply-Chain-Aufgaben, Response-Auswertung und vieles mehr.

 

Vielfalt der Printbranche
als Chance nutzen!

Sabine Geldermann betrachtet diese wachsenden Anforderungen an ihre Klientel gänzlich unerschrocken und führt aus: „In der Vielfalt der Printbranche sehen wir das spannende Potenzial der Möglichkeiten: Die unglaubliche Bandbreite, die Printkommunikation über die Wertschöpfungskette hinaus allen Wirtschaftsbereichen bietet, erfahrbar zu machen. Die Printbranche ist keinesfalls auf dem Rückzug oder eindimensional, sie dehnt sich in alle möglichen Ebenen des Lebens und der Geschäftstätigkeit aus.“ Die Vorbereitungsarbeiten der Messe Düsseldorf zur drupa 2016 setzen auf relevante Fakten und Inhalte, die helfen sollen, die Branche und ihre Lösungsangebote per Online-Recherche jederzeit, an nahezu jedem Ort auf der Welt auffindbar zu machen.

Das Credo der drupa 2016-Vorbereitungen formuliert Sabine Geldermann wie folgt: „Unser Ziel ist es, z. B. über Web- und Blogbeiträge inkl. der richtigen Verschlagwortung ein gutes Storytelling zu bieten. Nur so können wir neue Zielgruppen auf unsere Aussteller und ihre Kunden mit ihren wichtigen Innovationsangeboten aufmerksam machen.“ Im übrigen stütze eine wachsende Zahl der drupa-Aussteller diesen Ansatz, um die Aufmerksamkeit bei den Kunden der Druckereien zu erhöhen. Agenturen,  Werbungtreibende und Markenunternehmen seien schließlich die Impulsgeber und müssten umfassender einbezogen werden. Dazu zählt, dass diejenigen Print Service Provider, die marktgerechte, zeitgemäße, vernetzbare Printkommunikationslösungen anbieten, sofort über Google auffindbar sind. Die reine Beschreibung oder Bemusterung von innovativen Anwendungen, die Face-to-face präsentiert werden, reicht dabei nicht mehr aus; es müssen Wirkungsfaktoren und ökonomisch verifizierbare Resultate aufgezeigt oder besser permanent medial inszeniert werden.

 

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Unsere Meinung

Die Messe Düsseldorf beschreitet einen Erfolg versprechenden und für die Branche richtigen Weg: Die drupa als Leitmesse für die Druck- und Papierbranche kann nur dann gelingen und global wirken, wenn Themen und Ausstellungsprogramm mit der Situation der Besucher (und Kunden der Aussteller) perfekt synchronisiert sind. Dazu bietet sich über die neuen Trendstudien die besten Möglichkeiten, um mit Märkten und allen Marktpartnern im steten Fach-Dialog zu stehen. Nicht nur während der drupa, sondern auch vorher und nachher!

Spannend für die drupa 2016 wird sicherlich die Frage, wie man die fulminanten, noch lange nicht abgeschlossenen strukturellen Veränderungen im Druckmarkt in den Griff bekommt. Branchenführer Heidelberger Druckmaschinen tritt nach einem längeren Boxenstopp mit neuer Digital Strategie an. Das wird der Branche guttun. [Siehe die Value Analyse zum Heidelberg Digital Sneak Peek, April 2014].

Die Printbranche muss nunmehr lernen, weit über den Tellerrand hinauszuschauen. Viele Neu- und Quereinsteiger, die sich z. B. mit Hochleistungs-Inkjet- und/oder variablem Datendruck auf industriellem Fertigungsniveau, mit Printer Electronics oder 3D- /4D-Printing beschäftigen, lassen sich nicht mehr klassisch der Druckbranche zurechnen. Auch hier gilt: Wirksame Kommunikation über Print tut not; und das innovationsgetriebene Dienstleistungsgeschäft mit Print muss popularisiert werden, damit die Nachfrage stimmt.

 

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Auf einen Blick:

drupa Global Trends – Ergebnisse vom Februar 2014

Bei allen nationalen Unterschieden bringt der “drupa Global Trends Report” wesentliche – und teilweise überraschende – Trends und Erkenntnisse zu Tage, die sich durch alle Wirtschaftsregionen und Druckbereiche (Publishing, Packaging, Commercial) ziehen. Erwartungsgemäß hat der Report bestätigt, dass sich die weltweite Druckindustrie nach wie vor in einem Strukturwandel befindet, was sich in Kostensteigerungen bei gleichzeitigem Preisverfall und sinkenden Margen dokumentiert. Doch viel entscheidender sind drei zentrale Ergebnisse der Studie:

  1. Es gibt klare Signale für einen wirtschaftlichen Aufwärtstrend: Die weltweite Druckindustrie quer durch die Bereiche Commercial, Publishing und Packaging wird in den kommenden zwölf Monaten deutlich investieren. Investitionstreiber hierbei sind in den Industrieländern Effizienzsteigerung und die Schaffung neuer Services. In diesem Zusammenhang gibt es klare Indikatoren für eine Art Führer- oder Vorbildrolle der nordamerikanischen Industrie. In den Schwellenländern hingegen ist der Investitionstreiber das Auftragsvolumen.
  2. Die Druckindustrie wandelt sich von einer produkt- bzw. technikgetriebenen zu einer servicegetriebenen Industrie. Im Trend sind neue Lösungen und Geschäftsmodelle, die die Bedürfnisse des Kunden reflektieren.
  3. Erwartungsgemäß spielt Digitaldruck im eingesetzten Technologie-Mix eine wichtige Rolle. 65 Prozent aller Druckdienstleister produzieren sowohl konventionell als auch digital. Über 30 Prozent der Commercial Printer erzielen bereits heute ein Viertel ihrer Gewinnmargen mit Digitaldruck. Doch auch konventioneller Druck (vor allem Bogenoffset) ist nach wie vor ein wichtiger Eckpfeiler der Druckbranche. Das spiegelt sich bei den Investitionsabsichten wider: 29 Prozent aller Druckdienstleister wollen 2014 in Bogenoffset investieren.

Link: Quelle und weitere Informationen

 

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