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Tag Archives: heideldruck

Gestern. Heute. Morgen. Der Print-Branche tut es gut, sich mit jungen Menschen auseinanderzusetzen. Denn die Generation Smartphone schätzt Print-Innovationen.

Kommentar von Andreas Weber, Head of Value

 

Mit der Premiere des Heidelberg Digital Print Forum 2019 ist auf Anhieb ein wirklicher Überraschung-Coup gelungen. Ambiente, Themen und Programmgestaltung im Wieslocher Print Media Center weichen vom Üblichen ab. Das Auditorium: grossartig, aufgeschlossen, neugierig, aber auch kritisch und wachsam. Mit anderen Worten: Ich habe mich extrem wohlgefühlt — wie die insgesamt über 170 anderen Teilnehmer und Co-Referenten auch.

Alles was ich heute erleben konnte, deckt sich mit meiner Analyse, die ich vorgetragen habe: Print als Medium und Druckereien als Kompetenzpartner profitieren dann, wenn der Nutzen in den Vordergrund gestellt wird. Das begeistert die, die als Kunde/Auftraggeber oder als Mediennutzer persönlich angesprochen, oder besser berührt werden wollen. Drucken kann nicht nur Inhalte vervielfältigen, sondern auf höchstem Niveau höchst individuell inszenieren.

 


 

Fotos: Andreas Weber


 

Ob auf dem Podium oder beim Marktplatz oder den informativen kurzen Fachvorträgen, es hat sich gezeigt, dass die Print-Welt im Wandel ist, aber durchaus zum Schrittmacher im Digitalzeitalter werden kann.

Meiner Auffassung nach: Druckereien brauchen sich nicht zu verstecken. Sie können mutig und pro-aktiv nach vorne gehen, um neue Geschäftsfelder zu erschließen bzw. Bestehendes zu reformieren.

Die moderne Digitaltechnik im Print steht an der Spitze der Medientechnologien. Und erfüllt die Anforderungen um zeitgemäß und zukunftssicher profitabel Geschäft zu machen.

Die Veranstaltung hat aus meiner Sicht nicht nur wichtige Fragestellungen geliefert, sondern auch konkrete, nützliche Ergebnisse, die für die Branche wichtig sind.


 

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Erfolgreiches Team (v.l.n.r.): Matthias Langner, Laura Sturm, Andreas Weber, Laura Breitner, Manuela Gomez, Daniel Szkutnik, Marc Schmitz. Foto: Heidelberg.

Ein Plädoyer für Print aus anderer Perspektive: Andreas Weber beginnt mit seinen Lieblingsbüchern, u.a Designing for Print und Vienna Stories. Foto: Juliette Pickl, Business Development Manager at Mondi Uncoated Fine Paper

 

Aus meiner Sicht als Referent ist folgendes wichtig:

Customization rückt in den Fokus! — Und hilft, den Akzidenzdruck zu reformieren.

Social Media kann ein Eldorado für Print sein! V.a. Facebook, Instagram im B2C und LinkedIn im B2B beflügeln neue Geschäftsmodelle.

Der Nutzen rückt in den Vordergrund. Digitaltechnik im Print ermöglicht das.

Das Marktpotential ist erheblich größer als man denkt und bietet Chancen für profitables Wachstum!


 

Eine von zahlreichen Innovation: Spektakuläre Neon-Bilder im Toner-Digitaldruckdruck

Video: Andreas Weber


Impressionen vom Forum und Statements der Organisatoren und Referenten

 

Video: Heidelberger Druckmaschinen AG/HDU


Alle Charts zum Vortrag von Andreas Weber via SlideShare.net

 

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ThinkPaper Quo Vadis PrintTends.001

Die Druckbranche ist angeblich auf dem Sprung in die Zukunft! Gelingt die Landung?

 

#Think!Paper Edition 2 / Volume 1

Von Andreas Weber, Head of Value, Initiator der Think!Paper-Initiative

Wer sich krampfhaft mit der Zukunft beschäftigt, verliert den Bezug zur Gegenwart!

Prolog

Da kommt vermeintlich Freude auf: „Druck ist die stabilste Währung“, lautet die Erkenntnis vom Print Trend Day 2019, den der Verband Druck & Medientechnik Österreich in Wien organisierte. In bewährter Manier präsentierten Experten Technologie- und Geschäftslösungen von morgen. Die Maßgabe war: Wie macht sich die Druckbranche zukunftsfit? Die Experten sind wie üblich zumeist Vertreter der Lieferindustrie, die auch den Event sponsern. 

Wir lernen: „Die Druckbranche ist [im Schulterschluss von Zulieferern und erfolgreichen Druckereien] bereit für den Sprung in die Zukunft. Die Digitalisierung schafft großartige neue Möglichkeiten, die nun mit vorausschauenden Investitionen und cleverem Marketing ergriffen werden.“

Und auch die „Print Trends zur Zeitenwende“ werden angesprochen: Print-Technologie-Experte Bernd Zipper stellte in Wien klar: „Online, Print, TV, Radio — all das sind Bestandteile des Medienkanons, den wir für unsere Information und Marktwirtschaft dringend benötigen.“

Lichtblick statt nur Ausblick: Heidelbergs Chef Digital Officer Dr. Ulrich Hermann, dynamischer Treiber der digitalen Transformation des Branchenprimus, empfiehlt, sich an den Besten der Branche zu orientieren, um „besser gerüstet für die ständig wachsenden Anforderungen der Kunden“ zu sein. Und er betont: „Print-Medien-Industrie 4.0 bedeutet hochflexible Produktion von individualisierten Druckprojekten, wobei die Druckerei in die digitale Lieferkette des Kunden eingebettet ist“. Das trifft ins Schwarze, kennzeichnet aber die Gegenwart und darf nicht als Zukunftsmusik gedeutet werden.

Gewollt, aber nicht gekonnt?

Warum mäkle ich an einem durchaus ehrenwerten Verbands-Event rum? Nun, er steht symbolisch für eine Vielzahl solcher Events, die mit viel Aufwand für Veranstalter, Redner, Sponsoren und auch fürs Auditorium verbunden sind; und zumeist nicht erfüllen können, was versprochen wird.

Mit Tunnelblick suhlt man sich im eigenen Saft und tauscht sich mit KollegInnen aus, ohne gemeinsam Botschaften zu entwickeln, die Kunden / Nutzer und Prospects von Print-Medien begeistert und ins Gespräch bringen kann. 

Sprich: Es entsteht wenig Nutzen und führt aus meiner Sicht kaum weiter. Denn hinterfragen wir, was eigentlich gemeint sein soll und wie die Gegenwart im Spiegel der sog, Trends aussieht,  kommen wir zu überraschenden Überlegungen, die von Absurdität geprägt sind: 

  • Muss man tatsächlich in die Zukunft ‚springen‘ können oder wollen, zumal diese doch von alleine kommt, selbst wenn man stehen bleibt oder sogar rückwärts läuft?
  • Ist Print tatsächlich eine ‚Währung‘? Wenn ja, was kann man z. B. mit einem exzellent gedrucktem Hochglanz-Prospekt ganz real bezahlen? 
  • Besteht der Medienkanon tatsächlich aus ‚Online, Print, TV und Radio‘? Was ist mit den Boom-Bereichen Blockchain, Streaming, KI, Mobile etc, die bereits im Hier & Jetzt alles auf den Kopf stellen?

Der Schlüssel zum Erfolg: Das Hier & Jetzt begreifen!

Während ich über die digital kolportierten ‚Print Trend Tag 2019’-Resultate sinniere und mich über die Tunnelblick-Mentalität wundere, erfahre ich parallel, was in der Welt tatsächlich wichtiges passiert. Zum Beispiel, dass Amazon quasi aus dem Stand heraus nach Google und Facebook die Nummer 3 im Werbemarkt geworden ist. Mit über 10 Milliarden US-Dollar Umsatz in 2018 und einer gigantischen Wachstumskurve. Das ist fast schon soviel, wie die OTTO Group, die gerade den gedruckten Hauptkatalog beerdigt hat, jährlich an Konzernumsatz erwirtschaften kann. Und weitaus mehr, als die auch international ambitionierten deutschen Großverlage Werbeeinnahmen generieren. So traurig das klingen mag: Print spielt bei dieser Art des profitablen und hochwirksamen Werbegeschäfts keine Rolle.

Ich erfahre auch, dass ein Bollwerk deutscher Finanzkunst wie die Deutsche Bank taumelt und im internationalen Vergleich zum Winzling geworden ist. Im Gegensatz zu N26, einem neuen FinTech-Unternehmen, das Geldgeber begeistert und schon einen Marktwert im mittleren Milliarden-Euro-Bereich verzeichnet. Das meint: Nutzenstiftende Innovation schlägt Tradition. 

Und fast noch spannender erscheint: Ich lerne als neuer Autor und Experte der europaweiten „MoreThanDigital“-Initiative von Benjamin Talin, Zürich, das sich die wissensdurstige Klientel — kleinere und mittlere Unternehmen aller Art, die an Transformation interessiert sind — bis dato mit allem auseinandersetzt, nur nicht mir Print! — Nun, das kann man ‚Zeitenwende‘ nennen, oder?

Meine Empfehlung

Wir sollten uns aktiver, cleverer und ehrlicher mit der Gegenwart auseinandersetzen, die immer Klärwerk und Katalysator für die Zukunft ist. Um die Gegenwart zu begreifen, gehört nämlich, die Vergangenheit richtig einschätzen zu können, um daraus Erkenntnisse für das hier und jetzt zu gewinnen. Damit tut man sich, warum auch immer, in der Print-Branche verdammt schwer. Und über den Tellerrand zu blicken, kann nicht schaden. Aber bitte nicht in der o. g. Form, die Trends verspricht und bisweilen wohlklingend Absurdes liefert.

Mein Resümee

Wer sich krampfhaft mit der Zukunft beschäftigt, verliert den Bezug zur Gegenwart! — Nichts für ungut, sich wie in Wien und anderswo unter Kollegen zu treffen, mag hilfreich sein, ist aber aus meiner Sicht in der geschilderten Form keinesfalls zielführend, um akute Probleme der Gegenwart zu lösen. Ebensowenig wie Zukunftsprognosen, die an anderer Stelle der VDMA als einer der Träger der #drupa2020 Ende des Jahres 2018 publizierte — sinngemäß: auch im Jahr 2040 wird noch gedruckt (!). Das sind für mich wie vieles andere im allzu wirren Trend-Geschehen nichts als teuer erkaufte Nebelkerzen.

Apropos drupa: Irre ich mich oder ist es so still wie nie zuvor um die globale Leitmesse der Print-Medien-Industrie geworden, die doch schon nächstes Jahr stattfinden soll? Schaun wir mal.

Vorher können wir uns bei dem für mich im Jahr 2019 wichtigsten internationalen Event, dem 7. Online Print Symposium (#OPS2019) Anfang April in München, selbst ein Bild machen, ob und welche Trends wirklich relevant ins Feld geführt werden. Und wie sich die Resonanz nach außen entwickelt.


 

Tipp zum Schnuppern

Die Plattform MoreThanDigital zeigt ganz hervorragend, wie man den Wissenstransfer und das Netzwerken rund um Innovation und Transformation im Digitalzeitalter erfolgreich gestaltet. Uns allen aus der Print-Branche ist das Anschauen&Mitmachen sehr zu empfehlen. Die Subskription des Newsletters ist kostenfrei möglich. Die Inhalte sind in deutsch und englisch gefasst.

 

Screenshot MoreThanDigital-Website.png


 

Über den Autor

Andreas Weber begleitet als Wissensarbeiter/Advisor die Kommunikation mit Medien — geprägt durch eine Vorliebe für Print-Innovationen im Digitalzeitalter. Bis dato hat er über 500 Innovations-/Transformations-Projekten realisiert, diverse Lehraufträge wahrgenommen (u.a an der School of Visual Arts/NYC, Hochschule Liechtenstein, Hochschule RheinMain) und Vorträge in über 30 Ländern gehalten. Sein Blog valuetrendradar.com (ISSN-zertifiziert) inspiriert Entscheider aus mehr als 150 Ländern.

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Meilenstein für Print: Festliche Eröffnung durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann des neuen Innovationszentrum von Heidelberger Druckmaschinen. Echtzeit-Prints dürfen nicht fehlen.—  Foto: Heidelberg

Von Andreas Weber, Head of Value

Ob Fluch oder Segen — ‚Digitale Transformation‘ gestaltet sich in jedem Fall hochkomplex, erscheint abstrakt und ist für die meisten schwer fassbar. Aber ab jetzt ist das anders: Der Print-Technik-Primus Heidelberger Druckmaschinen AG hat in der ehemaligen Produktionshalle 10 auf dem Werksgelände in Wiesloch sein neues  ‚Innovationszentrum‘ (kurz: IVZ) als Ideenschmiede Plattform für Innovation und Transformation eingerichtet, das sich organisch wie eine kleine Stadt strukturiert und auf Kommunikation, Interaktion und Kreativität ausgelegt ist. Damit wird in bisher nicht dagelegener Dimension anschaulich, wie Transformation im Digitalzeitalter funktionieren muss: arbeitsteilig-kooperativ, kreativ-forschend, erfinderisch, vernetzt, transparent und nutzbringend für alle — Heidelberg, seine Kunden und Partner.

 


Make Germany Great Again! 

Branchenprimus Heidelberger Druckmaschinen schickt sich am Standort Wiesloch an, mit seinem neuen Innovationszentrum #IVZ als globale Ideenschmiede und interaktives Kompetenzzentrum für Print-Innovation und -Transformation der wichtigste Impulsgeber und Garant für die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sein. Damit kann Deutschland seine Innovationsführerschaft im Print weiter ausbauen. — Andreas Weber


 

Feierliche Eröffnung durch Winfried Kretschmann

„Heidelberger Druckmaschinen AG übernimmt eine Vorbildfunktion für Fortschritt im Digitalzeitalter“, urteilt entsprechend Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Und führt weiter aus: „Mit seinem Innovationszentrum zeigt die Heidelberg, wie ein Unternehmen die Zeichen der Zeit zu seiner Zukunft machen kann.“

Heidelberg hat laut Kretschmann in seiner Unternehmensgeschichte stets traditionsreiche Ingenieurs-Kultur mit innovativen Technologien verbunden. Nicht zuletzt dieser Verzahnung sei es zu verdanken, dass in Wiesloch die weltweit modernste Forschungsstätte für die Druckindustrie eröffnen werden konnte.

Und Kretschmann führt weiter aus: „Gerade die Digitalisierung erfordert ganz neue Formen der Zusammenarbeit. Mit ihrem Innovationszentrum reagiert die Heidelberger Druckmaschinen AG auf die Herausforderungen des Transformationsprozesses, der gegenwärtig in allen Bereichen stattfindet.“ In Baden-Württemberg, wo Spitzentechnologie, Präzision und absolute Verlässlichkeit Teil der Geschichte und Kultur sind, hat laut Kretschmann Heidelberg mit seinem IVZ eine Leuchtturm-Funktion inne, um den Weg zu zeigen, wie der digitale Wandel gelingen kann. „Durch die konsequente Vernetzung von Arbeitsebenen setzt das IVZ neue Maßstäbe von Kommunikation und Agilität“, lautet das Resümee des Ministerpräsidenten.

 



 

 

#IVZ — eine Herzensangelegenheit mit strategisch weitreichender Bedeutung

„Die Stärke des deutschen Maschinenbaus wird weltweit hoch geschätzt und in diesem Bereich sind wir nach wie vor die Nummer eins“, stellt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg, vor 200 geladenen Gästen bei der Eröffnungsfeier fest. „Mit unserer neuen Ideenschmiede wollen wir dafür sorgen, dass wir in Zukunft unsere Technologieführerschaft auch im Bereich der Digitalisierung der Printmedien-Industrie weiter ausbauen.“ 

Hundsdörfer hatte bei Amtsantritt im November 2016 das Innovationszentrum sogleich projektiert und zur Chefsache gemacht. Mit der Zielsetzung, den Innovations-orientierten Mitarbeitern eine neue Arbeitswelt zu bieten und den gesamten Entwicklungsprozess unter einem Dach und in direkter Nachbarschaft zur Produktion zusammenzufassen.

 



 

Mit dem neuen Innovationszentrum beginnt auch für die Mitarbeiter ein neues Zeitalter bei der Gestaltung ihrer Arbeitswelt“ so Hundsdörfer weiter. Modernste innovative Techniken kämen zum Einsatz, Teamarbeit und Kommunikation, Arbeiten an unterschiedlichen Orten und eine Kombination aus privatem Arbeitsplatz und Kommunikationszonen sollen für eine kreative, angenehme Atmosphäre sorgen. 

 


Infobox 

Global einzigartige Entwicklungsumgebung

Der Umbau einer ehemaligen Produktionshalle mit rund 500 Mitarbeitern in ein Innovationzentrum für über 1.000 Personen ist global einmalig. Auf insgesamt rund 40.000 m² Bruttofläche sind am Standort Wiesloch-Walldorf jetzt rund 26.000 m² modernste Bürofläche und ca. 14.000 m² Fläche für Labore und den Versuch entstanden. Die Bürofläche besteht aus 13 Quartieren für jeweils 80 Mitarbeiter, für die 43 Labore stehen allein ca. 3700 m² Fläche zur Verfügung. 


„Das neue Innovationszentrum ist eine auf Kommunikation und Transparenz beruhende Innovationsplattform und damit Schlüssel und Symbol für den kulturellen Wandel bei Heidelberg“, erläutert Stephan Plenz, Vorstand Heidelberg Technology.  

„Die Digitalisierung der grafischen Industrie schreitet rasant vorwärts und mit unserem strategischen Motto ‚Heidelberg goes Digital‘ treiben wir diesen Prozess aktiv voran. Unser neues Innovationzentrum spielt daher gleich mehrfach eine Schlüsselrolle in der Zukunftssicherung von Heidelberg und der Branche“, so  Stephan Plenz, Vorstand Heidelberg Digital Technology. 

Mit der einzigartigen Kompetenz seiner rund 1.000 hochqualifizierten Fachkräfte baue Heidelberg seine Technologieführerschaft weiter aus. Zudem könne die digitale Transformation in der ganzen Branche beschleunigt werden. Die Nähe des IVZ zur Produktion fördere gleichzeitig den agilen und bereichsübergreifenden Entwicklungsprozess. 

Plenz zieht als Fazit: „Das neue Innovationszentrum ist das Herz unseres Unternehmens und des künftigen High-Tech Campus, zu dem wir unseren Standort Wiesloch-Walldorf Schritt für Schritt ausbauen.“

 



Entwicklungsprojekte treiben den digitalen Wandel der Branche voran

„Bei unseren Kunden dreht sich alles um das Thema Digitalisierung“, stellt Frank Kropp, Leiter Forschung & Entwicklung bei Heidelberg, fest. „Das gilt zunehmend für die Möglichkeiten, individuelle Digitaldruckanwendungen in den drei klassischen Bereichen Akzidenz-, Verpackungs- und Etikettendruck industriell und damit kostenoptimal zu produzieren.“ 

Vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung aller wertschöpfenden Prozesse gelte es, neue Geschäftsmodelle und eine höhere Gesamteffizienz für den Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen. Kropp: „In unserem Innovationszentrum entstehen die genau passenden Lösungen für diese Herausforderungen – eben getreu nach dem Motto ‚Open for Innovation‘.“

 



 

Maßgabe sei es, der Veränderungsdynamik in einer zunehmend digitalisierten Welt gerecht zu werden: „Daher setzt Heidelberg verstärkt auf agile Arbeitsmethoden, wie z. B. Scrum. So kann die Entwicklung schnell und flexibel auf zunehmende und wechselnde Anforderungen der digitalen Welt reagieren und neue Markterkenntnisse rechtzeitig in den Entwicklungsprozess einfließen lassen. Produkte gelangen schneller zur Marktreife und können dann weiter in Zusammenarbeit mit Kunden auf spezifische Marktsegmente optimiert werden“, so Kropp weiter.

Zudem habe Heidelberg den Entwicklungsprozess auf Offenheit angelegt. So können Kunden, Lieferanten, Partnerunternehmen und auch Mitarbeiter jederzeit bei Bedarf in den Prozess integriert werden. Dies diene ebenfalls der Effizienz – im Hinblick auf die Kosten- und der Effektivität – im Hinblick auf den Kundennutzen.

Kropp zieht als Resümee: „Mit der Eröffnung des Innovationszentrums unter dem Motto ‚Open for Innovation‘ bricht also für uns eine neue, zukunftsweisende Ära an: Von der Idee und Patentierung über die Bildung eines digitalen Zwillings bis hin zur Qualifizierung von Einzelkomponenten und des Gesamtprodukts befindet sich der gesamte Entwicklungsprozess in dem Gebäude.“

 


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Impressionen von der festlichen Eröffnung des IVZ am 13. Dezember 2018 im Beisein von über 200 exklusiv geladenen Gästen. Fotos. Heidelberg.


 

Europäisches Entwicklungsnetzwerk mit einzigartiger Branchenexpertise

Das neue IVZ ist die Zentrale eines europäischen Entwicklungsnetzwerks, das Heidelberg mit weiteren Standorten in Kiel, Ludwigsburg, Weiden und St. Gallen (Schweiz) betreibt. Die über 1.000 Entwicklerinnen und Entwickler arbeiten im gesamten Netzwerk in den Bereichen Drucktechnologie, inklusive Druckvorstufe und Weiterverarbeitung, Steuerungen, Antriebssysteme und Software, inklusive Bedienoberflächen sowie Verbrauchsmaterialien mit Schwerpunkt in der Tintenentwicklung für den Digitaldruck. 

Weit über zwei Drittel von ihnen haben einen Hochschulabschluss oder sind promoviert. Sie verfügen neben dem klassischen Maschinenbau über Schlüsselkompetenzen in den Themen Digitalisierung und Bildverarbeitung, Elektronik- und Softwareentwicklung sowie Verfahrenstechnik und Chemie.

Darüber hinaus arbeiten verschiedene Entwicklungsteams an der Digitalisierung aller Prozesse in Druckereien, dem sogenannten Smart Print Shop, und dem weiteren Ausbau digitaler Geschäftsmodelle, wie z.B. ‚Heidelberg Subscription‘, bei denen Kunden verstärkt für den Nutzen, den ihnen ein System verschafft, bezahlen. Dabei kann die Entwicklung aus dem größten Datenschatz der Branche schöpfen, den Heidelberg seit über einem Jahrzehnt über die mit dem Unternehmen vernetzten Kundensysteme generiert.

 


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Ansichten vom Innenleben des IVZ, das sich an der organischen Struktur einer kleiner Stadt orientiert und rund 1.000 Mitarbeitern neue Formen der Arbeit und Zusammenarbeit bietet, — Fotos: Heidelberg


 

Das Gebäudekonzept zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern bzw. die Teamarbeit so einfach wie möglich zu machen. So gibt es neben persönlichen Arbeitsplätzen nicht fest zugeordnete Büroumgebungen sowie aufgelockerte Sitzmöglichkeiten und sogar Arbeitsmöglichkeiten im Freien zur Förderung der Teamarbeit. Interaktive Monitore ermöglichen digitale Reviews. Ein Bistro und verschiedene Pausenzonen und Kaffeeküchen stehen sowohl den Mitarbeitern als auch Gästen zur Verfügung. Zugleich gibt es zahlreiche Rückzugszonen für ruhiges und ungestörtes Arbeiten.

 


 

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Infobox

Key facts zum IVZ am Heidelberg-Standort Wiesloch

  • Modernstes Entwicklungszentrum der Branche nimmt am Standort Wiesloch-Walldorf den Betrieb auf
  • Industrieller Digitaldruck, Smart Print Shop und digitale Geschäftsmodelle im Fokus
  • Offener Entwicklungprozess passt sich dynamisch an Marktanforderungen an
  • Europäisches Entwicklungsnetzwerk mit Standorten in Wiesloch-Walldorf, Kiel, Ludwigsburg, Weiden und St. Gallen verfügt über einzigartige Branchenexpertise

Fakten und Zahlen: Forschung & Entwicklung bei der Heidelberger Druckmaschinen AG

Europäisches Entwicklungsnetzwerk mit Standorten in Wiesloch-Walldorf (Zentrale), Kiel, Ludwigsburg, Weiden, St. Gallen/ Schweiz

– Unternehmensweit 950 Entwickler in den Bereichen:

– Druckvorstufe, Druck und Druckweiterverarbeitung
– Drucktechnologie (Offset, Digital, Flexo)
– Steuerungen, Antriebssysteme, Bedienoberflächen, Workflow und Messsysteme
– Verbrauchsmaterialien (Tinten)

– 68 Prozent davon haben einen Hochschulabschluss oder sind promoviert

– Aufbau von Schlüsselqualifikationen bei:

  • Digitalisierung und Bildverarbeitung
  • Elektronik- und Softwareentwicklung
  • Verfahrenstechnik und Chemie
  • Maschinenbau (Schnittstellen Maschinensteuerung, numerische Simulation)

– 3.800 lebende Patente

– Verschiedene internationale Entwicklungskooperationen, z.B. mit Fujifilm

Kooperationen mit den wichtigsten Hochschulen und Universitäten der Branche

135 Millionen Euro Budget pro Jahr (ca. fünf Prozent vom Umsatz)



Informationen zum Heidelberg Innovationszentrum am Standort Wiesloch-Walldorf

  • Gesamtinvestitionssumme: rund 50 Millionen Euro
  • 1.020 Arbeitsplätze (Entwicklung und angrenzende Fachbereiche, z.B. Service)
  • 40.000 m² Bruttofläche mit Sozialräumen, Fluren, Mauern, Wege
    • 26.000 m² Bürofläche
    • 14.000 m² Fläche für Labore und den Versuch
  • Bürofläche: bestehend aus 13 Quartieren für jeweils 80 Mitarbeiter, 40 x 40 m,
    Höhe 3,5 m, komplett verglast
  • Hallenhöhe 11,5 m
  • 43 Labore mit ca. 3700 m² Fläche
    • Chemielabore: ca. 750 m² im Bereich Tinte und Inkjet
    • Elektronik-, Optik- und Reinraumlabore: ca:250 m²
    • Mechanik- und Elektroniklabore ca. 2700 m²
  • 7.105m² Fenster: 2.453m² Fassadenfenster + 4.423m² Oberlichter + 229m² Dachfenster
  • Erbaut gemäß Energiestandard KfW 70 und daher sehr gut isoliert
  • Jeder Arbeitsplatz mit 2 x 1GB Datenleitung erfordern insgesamt 80 km IT Verkabelung,
  • 750 kW peak Solaranlage auf dem Dach (Einspeisung in das eigene Netz)
  • Der Umzug der Mitarbeiter vom Standort Heidelberg nach Wiesloch-Walldorf mit 8.000 Kartons und 1.500 PCs benötigte 660 LKW-Fahrten

 

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“After four months using the subscription model, we can safely say we made the right decision!” — Robert Dembinski, Managing Director of Lensing Druck, Dortmund/Germany. — Photo: Heidelberg

 

By Andreas Weber, Head of Value  |  German Version

Can you instantly make a successful printing business even better? You can if you have the courage to try something new. “When I joined Lensing Druck in Dortmund in the fall of 2017, we were planning to invest in new presses. We ended up doing far more than that, though, and it was a good move,” recalls Managing Director Robert Dembinski. 

Lensing Druck had previously focused on maintaining its competitiveness for the benefit of customers, whose main criteria when ordering print products are delivery time and price. “When we heard Heidelberg had something new in the pipeline, we were curious but also somewhat skeptical,” Dembinski explains. “We found it hard to imagine what the subscription model from Heidelberg would involve and weren’t sure it would work,” he adds.

Dembinski studied business management, so the print shop business represents a change of career path. He was actually intending to develop a digital strategy with his colleagues, including new digital offerings to provide customers with a more comprehensive service and open up new business opportunities. The fact that the subscription model from Heidelberg provides new digital tools to transform both production management and business management step by step very much appealed to him and his way of thinking.

Lower costs and higher efficiency

Experts from Heidelberg started by analyzing the actual situation to evaluate the efficiency and productivity of Lensing Druck’s existing presses. This revealed that the assignment of presses needed to be optimized and also that costs were very high, especially for shorter runs. It therefore very quickly became apparent that an increase in efficiency and productivity was both necessary and feasible. The strategy adopted was to skip a generation when replacing the existing presses. A Heidelberg XL-106 9-P-L took over from two older presses – a Heidelberg CD 105-P+L and a KBA Rapida 106 8-P. At the same time, the company switched to the pay-per-use subscription model – including the Prinect Workflow and above all the Heidelberg Performance Plus consulting service – with a view to boosting efficiency and cutting operating costs.

“To be honest, no longer owning a press and being reliant on a single supplier for everything, including consumables, takes some getting used to,” Dembinski admits. “After four months using the subscription model, however, we can safely say we made the right decision! Even in this short space of time, we’ve significantly improved the overall efficiency of our presses and our production volume is already over 20 percent higher than the target level contractually agreed with Heidelberg,” he continues.

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Website screenshot to showcase the full range of elements of the Heidelberg Subscription model. 


 

Assistant ensures absolute transparency

Lensing Druck is impressed by the clear and neat structure of the subscription model from Heidelberg and also its absolute transparency. “As I see it, the Heidelberg Assistant is the key component and the brains behind the entire model. All KPIs can be accessed in real time, as can the service status, industry benchmarks, and much more besides,” Dembinski comments. 

The Heidelberg Assistant is used at various levels in the Lensing Druck hierarchy – from senior management to operations/pressroom managers and purchasing staff. Its webcast function is also utilized for monthly meetings with the Heidelberg team to discuss the project status. This results in further new ideas and optimizations being identified over time, the ultimate aim being not only to meet the joint productivity targets but to exceed them by as large a margin as possible. 

Another important thing in Dembinski’s eyes is that print shop staff have responded very positively to the digital transformation using Heidelberg Subscription. “Switching to the new press has motivated our staff, because it shows we’re committed to print despite a difficult market. Thanks to the data we obtain from the press and the monthly review, we can support our employees in all aspects of their work and enable them to make progress,” he stresses. Various charts showing the monthly data and statistics are also displayed right next to the press for everyone to see.

Robert Dembinski shared with a group of international journalist his passion for Heidelberg Subscription. — Video animation: Andreas Weber. Group photo: Christian Daunke.


“We made the right decision!” 

“After four months using the subscription model, we can safely say we made the right decision!” sums up Dembinski. Heidelberg Subscription enables him to incorporate the presses in Lensing Druck’s own digital strategy. And – crucially – the subscription model makes it easier to develop other applications such as dynamic pricing, dynamic planning and procurement, real-time information for customers, reliable and transparent costings, and predictive monitoring for optimum maintenance processes.

Dembinski is also hoping the digital transformation of the entire company will improve Lensing Druck’s image, especially with customers who have experience in digital marketing. End-to-end digital order processing is an absolute must for such customers. To raise the print shop’s digital profile and coincide with the new digital portfolio, the post of CDO (Chief Digital Officer) was created in September 2018. 


My take: When it works, it really works!

The example of Lensing Druck and Robert Dembinski proves that when something works, it really works! Print has arrived in the digital age and can hold its own – especially if decision-makers and staff at print shops accept, understand, and embrace the digital transformation and ensure its beneficial further development. Being one of the first to use Heidelberg Subscription very quickly paid off for Lensing Druck, and it will have a dynamic and stimulating effect on the company’s future development. What’s more, print specialists, commercially astute business managers, and digital marketing professionals are all impressed. What more do you want? 

 


 

ADDENDUM of 11 July 2019

Subscription contract extended to logistics for consumables

In the summer of 2019, Lensing Druck handed over the management of the entire logistics chain of consumables to Heidelberger Druckmaschinen in order to optimize inventory management significantly.

MORE

 


Link to contact Robert Dembinski

Link for information about Lensing Druck

Link for the latest Heidelberg Subscription news


 

About the author

Andreas Weber has been a print expert and internationally renowned business communication analyst, coach, influencer, and networker for over 25 years. His activities focus on transformation for the digital age and include lectures, management briefings, workshops, analyses, reports, and strategic advice. – His blog www.valuetrendradar.com inspires readers from over 150 countries worldwide.

About ValueBlog IMG_9105

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„Nach vier Monaten Erfahrungen mit Subskription können wir sagen: die Entscheidung war richtig!“ Robert Dembinski, Geschäftsführer Lensing Druck. — Foto: Heidelberg

 

Von Andreas Weber, Head of Value  |  English Version

Kann man ein gut gehendes Druckerei-Geschäft aus dem Stand heraus noch besser machen? Ja, wenn man den Mut zu Neuem hat. „Im Herbst 2017, als ich bei Lensing Druck in Dortmund anfing, stand bei uns auf der Agenda: Wir müssen in neue Druckmaschinen investieren. Daraus wurde sehr viel mehr. Und das war gut so“, erinnert sich Geschäftsführer Robert Dembinski. 

Bis dato stand bei Lensing Druck der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit im Fokus, um Kundenwünsche zu bedienen, die vor allem Zeit und Preis bei ihren Drucksachenbestellungen im Blick haben. „Als wir von Heidelberg hörten, es sei etwas Neues in der Pipeline, waren wir neugierig, aber auch etwas skeptisch“, erläutert Robert Dembinski. „Wir konnten uns ja gar nicht vorstellen, was sich hinter dem Subscription-Angebot von Heidelberg verbirgt. Und ob es funktionieren kann.“

Mit seinem betriebswirtschaftlichen Studium ist Robert Dembinski ein Quereinsteiger im Druckerei-Geschäft. Eigentlich hatte er im Blick, gemeinsam mit seinen Kollegen eine Digitalstrategie zu entwickeln, inklusive neuen Digital-Services, um Kunden umfassender bedienen zu können und neue Geschäftsmöglichkeiten aufzubauen. Dass Heidelberg durch das Subskriptions-Modell neue digitale Tools bereitstellt, um nicht nur das Produktions-, sondern auch das Business Management zu transformieren und dabei schrittweise vorgeht, kam ihm und seiner Denkweise sehr entgegen.

Runter mit den Kosten, hoch mit der Effizienz!

Zunächst wurde durch Heidelberg-Experten eine Ist-Analyse erstellt, um zu evaluieren wie es um die Effizienz und Produktivität der bestehenden Druckmaschinen bei Lensing Druck steht. Das Ergebnis: Die Belegung der Maschinen war nicht optimal; v.a. bei kleineren Auflagen waren die Kosten sehr  hoch. Es wurde daher schnell klar, dass Effizienz- und Produktivitätssteigerung nötig und machbar sind. Der Ansatz war, gegenüber den bestehenden Druckmaschinen eine Maschinen-Generation zu überspringen. Mit der Heidelberg XL-106 9-P-L wurden zwei ältere Maschinen vom Typ Heidelberg CD 105-P+L sowie eine KBA Rapida 106 8-P ersetzt. Zugleich wurde das Geschäftsmodell durch Subskription auf Pay-per-Use umgestellt, inklusive Prinect Workflow und v. a. das Beratungsangebot Heidelberg Performance Plus zur Effizienzsteigerung und Senkung der Betriebskosten.

„Man muss sich ehrlich gesagt schon daran gewöhnen, dass man keine Druckmaschine mehr besitzt und bei allem, auch den Consumables, auf einen einzigen Lieferanten angewiesen ist“, räumt Robert Dembinski ein. Und fährt fort: „Nach vier Monaten Erfahrungen mit Subskription können wir jedoch sagen: die Entscheidung war richtig! Bereits nach dieser kurzen Zeit konnten wir die Gesamteffizienz unserer Maschinen deutlich steigern und liegen bereits jetzt mit dem Produktionsvolumen mehr als 20 Prozent über der mit Heidelberg vertraglich vereinbarten Zielmarke.“


HD Subscription — Struktur

Die Grafik entstammt der Broschüre: Das neue Erfolgsmodell. Heidelberg Subscription. 2018.


 

Absolute Transparenz durch den Assistant

Die klare und saubere Struktur des Subskriptions-Modells von Heidelberg begeistert bei Lensing Druck ebenso wie die absolute Transparenz. Robert Dembinski führt aus: „Für mich ist der Heidelberg Assistant das Herzstück und Gehirn des Ganzen. Alle Kennzahlen sind in Echtzeit abrufbar, ebenso wie Service-Status, Benchmarks im Branchenvergleich und vieles mehr.“ 

Bei Lensing Druck wird der Assistant in verschiedenen Hierarchie-Ebenen genutzt: Für die Geschäfts-, Betriebs- und Drucksaal-Leitung oder auch den Einkauf. Ebenso laufen monatliche Besprechungen zum Projektstatus mit dem Heidelberg-Team über den Assistant via Webcast-Funktionalität. So lassen sich sukzessive weitere neue Ideen oder auch Optimierungen finden, um die gemeinsamen Produktivitätsziele nicht nur erreichen zu können, sondern bestmöglich zu übertreffen. 

Wichtig ist laut Robert Dembinski zudem, dass die Mitarbeiter in der Druckerei die digitale Transformation per Heidelberg Subscription sehr gut aufgenommen haben: „Die Umstellung auf die neue Maschine hat unsere Mitarbeiter motiviert, denn sie zeigt, dass wir trotz eines schwierigen Markts auf Print setzen. Die Daten, die wir von der Maschine erhalten, und die monatliche Überprüfung ermöglichen es uns, unsere Mitarbeiter in allen Bereichen ihrer Arbeit zu unterstützen und weiter zu bringen.“ Die Monatsdaten und Statistiken werden auch für alle zugänglich in verschiedenen Schaubilder direkt neben der Masche ausgehängt.

 


Robert Dembinski stand im Rahmen eines internationalen Pressemeetings bei Lensing Druck in Dortmund-Kley Rede und Antwort. — Filmanimation: Andreas Weber. Gruppenfoto: Christian Daunke.


„Die Entscheidung war richtig!“ 

Für Robert Dembinski steht als Resümee fest: „Nach vier Monaten Erfahrung mit Subskription können wir sagen: Die Entscheidung war richtig!“. Heidelberg Subscription ermöglicht für ihn die Einbeziehung der Druckmaschinen in die eigene digitale Strategie von Lensing Druck. Und — ganz entscheidend — das Subskriptions-Modell erleichtert die Entwicklung anderer Anwendungen wie dynamische Preisfindung, dynamische Planung und Beschaffung, Kundeninformationen in Echtheit, verlässliche und transparente Kalkulationen sowie Predictive Monitoring für optimale Wartungsverläufe.

Zudem erhofft sich Robert Dembinski für Lensing Druck durch die digitale Transformation des ganzen Unternehmens auch ein noch besseres Image bei Kunden, vor allem, wenn diese im digitalen Marketing erfahren sind. Für solche Auftraggeber ist die digital durchgängige Auftragsabwicklung ein absolutes Muss. Um das ‚digitale‘ Profil als Druckerei zu schärfen und mit neuen Digital-Angeboten zu synchronisieren, wurde seit September 2018 die Stelle eines CDO — Chief Digital Officers geschaffen. 


My Take: Wenn’s läuft, dann läuft’s!

Man sieht am Beispiel Lensing Druck und Robert Dembinski: Wenn’s läuft, dann läuft’s! Print ist im Digitalzeitalter angekommen und kann sich behaupten. Vor allem, wenn Druckerei-Entscheider und die Mitarbeiter die digitale Transformation akzeptieren, verstehen, sich aktiv einbringen und nutzbringend weiterentwickeln. Der Einstieg als einer der ersten in Heidelberg Subscription machte sich in kürzester Zeit bezahlt. Und wirkt sich auch auf die künftige Unternehmensentwicklung dynamisch und stimulierend aus. Und: Sowohl Print-Fach-Leute als auch kaufmännisch versierte Betriebswirte sowie echte Digital-Marketing-Profis zeigen sich begeistert. Was will man mehr?

 


Links zu weiteren Informationen

Kontakt zu Robert Dembinski

Infos zu Lensing Druck

Infos zum aktuellen Status quo bei Heidelberg Subscription

 


 

NACHTRAG vom 11. Juli 2019

Subskriptions-Vertrag erweitert um Logistik bei Verbrauchsmaterialien

Lensing Druck übergab im Sommer 2019 das Management der kompletten Logistikkette von Verbrauchmaterialien an Heidelberger Druckmaschinen, um die Bestandverwaltung deutlich zu optimieren.

Quelle

 

 


Stets den Kunden und seine Wünsche im Fokus: Screenshots von der Website von Lensing Druck.

 

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Revealing: Great conversation about the Heidelberg Assistant at the pharmaceutical service provider D.O.G. GmbH in Darmstadt, Germany. Photo: Heidelberg

 

By Andreas Weber, Head of Value | German Version

 


“For me, Heidelberg Assistant is a tool that is very important to our digitization strategy, one that is indispensable for the future.”— Andre Gass, IT specialist and senior executive at D.O.G. GmbH in Darmstadt


 

Managing processes with the aid of digital communications creates transparency in real time for complex technical procedures and takes industrial print production to a whole new level. This was the most important insight gleaned from the follow-up meeting with D.O.G. GmbH in Darmstadt. 

The aim of the meeting was to examine the use of the Heidelberg Assistant as a central digital management platform in a highly specialized print shop. D.O.G. was represented at this meeting by senior executive Andre Gass, who, as a qualified IT specialist, deals primarily with the Heidelberg Assistant and intelligent data analysis for the operational and technical management of the print shop. Tom Oelsner, Head of Innovation at the Heidelberg Digital Unit, also attended the meeting on behalf of Heidelberg.

 


Information box

Precision and reliability based on flexibility and innovation

D.O.G. GmbH is a family business and has specialized in work for customers in the German and European pharmaceutical industry and the cosmetic and airline sectors since it was founded in 1996. The solutions in its portfolio include sophisticated print products and services such as packaging inserts, booklets, standard labels, piggyback labels, outserts, folding cartons, labels for folding cartons, design and consulting services, logistics, and engineering. Everything at D.O.G. is genuine precision work, which is monitored by customers through audits. Founder and Managing Director Johann Gass has ushered in a new era so that his company can meet the requirements of the digital age in the best way possible. Three of his children have also joined the team. D.O.G. runs production operations at two sites in western Darmstadt and has been using the Heidelberg Assistant since June 2018. 

The Heidelberg Assistant is a universal web platform that allows various users to digitally manage all the relevant aspects of a print shop. These aspects include, for instance, the printing technology in use (including performance measurement and predictive monitoring), support, purchasing through an eShop, and administration. The combined use of Heidelberg IDs and customer-/employee-specific dashboards supports personalized access to the system and allows companies to integrate all specific components in a customized and scalable way. The Heidelberg Cloud ensures the best possible connectivity and provides an optimum means of sharing data and knowledge. After being launched initially in Germany, Switzerland, the USA, and Canada, the project was rolled out in Japan in July 2018. And there are more countries to come. The platform has an open design and can even integrate products from other manufacturers. The basic version is available to all customers free of charge.


 

Useful to customers from day one!

“Following the launch with around 30 customers in December 2017, it is clear that industrial customers with an affinity for services and cutting-edge equipment draw particular benefit from the Heidelberg Assistant. Right now, there are already over 200 customers using the Assistant. There’ll be 500 by the end of the year,” Oelsner states confidently. The aim is to make both the platform and Heidelberg Cloud meet the highest security standards.

Oelsner sees his collaboration with IT specialist Andre Gass as the perfect opportunity to put the platform through its paces and make sure it continues to evolve. Thanks to the modular design of the Assistant, new customer requirements can be integrated as add-ons as necessary. A new release goes live every three months. “The capacity utilization is very high right from the start. There are many customers who use the Heidelberg Assistant several times a week, some even daily,” explains Oelsner.

 

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Tom Oelsner, Head of Innovation at Heidelberg Digital Unit, is pushing the digital transformation forward. Photo: Andreas Weber

 

This high intensity of use appears to be rather consistent across the individual markets, although market penetration has progressed furthest in Switzerland: “The Assistant offers the widest range of applications for customers with machines connected to the Heidelberg Cloud. In Switzerland, around 50 percent of this customer group already uses the Assistant, mainly to boost productivity and get advance warning of potential failures.” The feature in highest demand appears to be the service status, which, thanks to its traffic-light system, can be checked at a glance. 

The ability to customize the platform makes it particularly appealing to users – this even includes assigning names to machines and photos of installed machines and print shop employees. 

Oelsner explains: “It’s really important to us that we can put the customer at the very heart of what we do. That means we make it possible for our customers to give their staff exactly the support they need for their respective tasks. For instance, employees can select the events for which they would like to receive a messenger or email notification. “Do you still use the telephone or do you use the Heidelberg Assistant?” That has to be the question we ask customers – because they can now track service processes, spare part deliveries, predicted failures, and productivity 24/7 without having to make a single call. 

The many benefits of digital communication and smart automation

Managing maintenance operations has to be a key focal point for industrial print shops, as Gass is well aware. The Assistant automatically generates a maintenance calendar, which helps customers find the best way to incorporate various machines into production planning. After all, downtimes lower productivity and so, in principle, should not occur unless scheduled. Maximizing the availability of production systems is important, first and foremost, in giving print shops the flexibility they need when plans change because the customer has moved a deadline. Workflows must always be designed to achieve maximum productivity. 

“Digital communication with Heidelberg Service, either through the Assistant’s messaging system or the eCall functions [for instance, the machine automatically reports and documents signs of faults], really takes a lot of weight off our shoulders. Nothing gets lost, and all processes are always running at optimum level,” Gass explains. He appreciates the platform’s clear structure, transparency, and user-friendliness. 

“Our core values of reliability, commitment to quality, flexibility, and innovation are fully reflected in the Assistant, which helps us considerably when it comes to doing the best possible job in the interest of our customers,” adds Gass.

Gass worked very closely with the Heidelberg Assistant while preparing for the installation of a new Heidelberg Speedmaster XL 106-2-P. “We take a very methodical and structured approach to everything we do, and always push ourselves to the limit when it comes to performance and quality. This is because customer requirements, particularly in the pharmaceutical industry, are extremely high.” Gass has been very impressed by the way Heidelberg makes the premium technology of its hardware and software both transparent and simple to use. 

“We’re really benefiting from everything the Assistant is making possible because reaching a high level of digitization is very much a priority, not just for us but also for our customers. This is because one of our core missions is to create the best possible interfaces to our customers’ highly diverse systems,” explains Gass. Orders are sent to the print shop digitally and can then be managed and monitored on an entirely digital basis and optimized using process management where appropriate. 

 

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Andre Gass (left) and Tom Oelsner enjoyed their conversation. Photo: Heidelberg

 

As a result, it may become necessary to create an interface between the Heidelberg Assistant and the ERP system at D.O.G. for future use. Oelsner adds: “A system connection is already being tested for error messages. This allows the customer’s system to send an XML file to the Assistant for electronic processing without an employee having to fill out a new form.”

However, it is important to make full use of the wide range of options already available first, primarily with regard to the platform’s add-on options, and particularly those relating to performance measures. The basic version of the Assistant provides the customer with KPIs. Additional options for more detailed analysis can be agreed in a separate contract.

Important outcomes: Speed, error prevention, convenience functions

Gass has been impressed by the integration of the Heidelberg eShop, which is tailored to the specific needs of his company: “We have preconfigured shopping lists, and it only takes a few clicks to put together the right order. The eShop range adapts to our requirements and selects the consumables we actually need. Incorrect orders are now a thing of the past. Even today, the Heidelberg eShop is already designed to work fast.

According to Oelsner, it takes an average of 70 seconds to place an order using shopping lists. In the future, the necessary order volumes will be calculated on a predictive basis using key data from production and the customer will be advised on when to place an order, so that no surplus stock has to be stored in the print shop.

With the exception of a completely autonomous ordering process, which will be available in future configurations of the Assistant, the print shop could not have chosen a more dependable procurement system. 

 

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Andre Gass, IT specialist and senior executive at D.O.G. GmbH in Darmstadt puts digitization in the focus to strengthen the printing business.

 

There is another feature of the Assistant that Gass finds particularly practical – users can intervene if necessary, and are not solely reliant on automation. Oelsner goes on to discuss the feedback he’s gotten from many customers: “All kinds of additional documents, such as text, images and video, can be sent to Heidelberg using the service system, even an audio file of a rattling sound, which would be difficult to explain otherwise.” 

For Gass, this represents a significant improvement to communication and a noticeable increase in the speed and quality of troubleshooting. He also believes it is important the system documents what it does, so as to create transparency for the management team. 

Gass summarizes his experience with the Assistant: “For me, Heidelberg Assistant is a tool that is very important to our digitization strategy, one that is indispensable for the future. What’s more, everything we’re familiar with in terms of modern digital communication through social media in our private lives is also offered by the Assistant for our business matters: Messenger and chat functions, notifications, and much more. Everything is recorded automatically in timelines and can be researched later on.”

 


 

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Screenshot from D.O.G.’s website. 

 


 

My take – times are changing. And that’s perfect!

In the print business, there is still a lot that can be done much better as part of a smart digitization strategy driven by IT expertise. This is particularly true when tech manufacturers, like Heidelberg in the case of the Heidelberg Assistant, create innovative, scalable and interactive platforms that print shops can use in structured, personalized and creative ways. 

At D.O.G. in Darmstadt, they aren’t just aware of this – they’re actively integrating it into their new business strategy, making it an important part of this new era in the company’s management. This is all the more fitting, as D.O.G. aims for the highest level of quality and precision based on its clearly defined company values. 

Digital communication at every step in the industrial print manufacturing process is a must if you want to take a modern approach to business operations and the concerns of end customers. 

If all necessary business communication between the tech manufacturer and the customer in the printing industry can be optimized to such a degree, then everyone wins – with mutual benefits, profitable growth and sustainable development in business activities! —Andreas Weber

 


 

About the author

Andreas Weber has been a print expert and internationally renowned business communication analyst, coach, influencer, and networker for over 25 years. His activities focus on transformation for the digital age and include lectures, management briefings, workshops, analyses, reports, and strategic advice. – His blog www.valuetrendradar.com inspires readers from over 150 countries worldwide.

About ValueBlog IMG_9105


 

ValueCheck Transformation Paradox.001

“I think of Germany [4.0] at night,
then I’m about to sleep,
I can not close my eyes
and my hot tears are flowing.”
From: Heinrich Heine, night thoughts

„Denk ich an Deutschland [4.0] in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht,
ich kann nicht mehr die Augen schließen,
und meine heißen Tränen fließen.“
—Aus: Heinrich Heine, Nachtgedanken


 

By Andreas Weber, Head of Value | German Version

It happened last week. The CEO and the CFO of a long-established mechanical engineering company presented the annual balance sheet figures at the annual press conference in the financial metropolis of Frankfurt am Main, Germany.

Everything fine. And everything on schedule! After all, they delivered precisely what was promised a year ago. Unfavorable: Currency fluctuations that can not be influenced result in a slight decline in total sales and corresponding pre-tax profits.

Nevertheless, the board can stick to the good forecasts. Significant growth through transformation by at least 500 million euros in the next four years (that is, sales grow from around 2.5 billion euros to 3 billion euros) with significantly increasing returns. The company has been successfully restructured and is not only fit and stable, but also a global leader in digital transformation beyond its own market segment.

But: Already on the eve of the press conference, the share price began to decline and slipped significantly in the following week. The main reason: massive short selling, so the bet on speculation on falling share prices. The market capitalization thus dropped in value by a three-digit million amount.

Another negative effect: the business press as well as analysts can not deal in the right way with “digital transformation”. At least, they don’t get it! — In the late reports it comes to glaring errors resp. misjudgments and above all to the omission of the really important topics! — For example: “Quite unambitious: weak outlook puts pressure on Heidelberger Druck shares”. Or: ”Heidelberg disappoint investors” … — Phew! Understand that, who wants!

Granted, the topic “transformation” is highly complex. And requires that one understands: transformation is not a goal, but a state. The goal is: massive, sometimes disruptive change in the overall business philosophy. Not an easy task. And certainly not that it is possible to manage on-the-fly! — The CFO rightly explained calmly: “If you are in a hurry, you have to go slowly!”

Speaking of philosophy, Plato pointed out in his ancient teachings that everything acquired under duress can not find a foothold in the mind. In other words, the teacher can not teach if the student is not ready to learn. (This momentum was probably underestimated by the CEO and CFO when they held the press conference and, unfortunately, was not the basis of their communication strategy.)

The success of transformation in the digital age depends crucially on the will and the discipline to take the time to learn and practice, so that new experiences form new insights. This learning involves learning about oneself. Transformation requires self-knowledge.

Conclusion

An annual press conference as a lesson! Germany 4.0 fails in the fundamental understanding of the ‘digital transformation’. Not at the will of the apologists.

 


 

About the author

Andreas Weber has been a print expert and internationally renowned business communication analyst, coach, influencer, and networker for over 25 years. His activities focus on transformation forthe digital age and include lectures, management briefings, workshops, analyses, reports, and strategic advice. – His blog www.valuetrendradar.com inspires readers from over 140 countries worldwide.

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ValueCheck Transformation Paradox.001

„Denk ich an Deutschland [4.0] in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht,
ich kann nicht mehr die Augen schließen,
und meine heißen Tränen fließen.“
Aus: Heinrich Heine, Nachtgedanken

 


Von Andreas Weber, Head of Value | English Version

 

Letzte Woche passiert. Ich war Augen- und Ohrenzeuge. CEO und CFO eines Traditionsunternehmens aus dem Maschinenbau präsentieren in der Finanzmetropole Frankfurt am Main die Jahresbilanzzahlen. 

Alles tiptop. Und alles im Plan! Denn das, was man vor Jahresfrist in Aussicht stellte, ist exakt so vollzogen worden. Manko: V. a. durch nicht zu beeinflussende Währungsschwankungen sind der Gesamtumsatz und entsprechend der Vor-Steuergewinn leicht rückläufig. 

An den guten Prognosen kann der Vorstand aber festhalten. Deutliches Wachstum durch Transformation um mindestens 500 Millionen Euro in vier Jahren (das heisst: Umsatz wächst von rund 2,5 Milliarden Euro auf 3 Milliarden Euro) bei deutlich steigender Rendite. Das Unternehmen wurde erfolgreich grundlegend neu aufgestellt und zeigt sich nicht nur fit und stabil, sondern über den eigenen Marktbereich hinaus global führend im Bereich der ‚Digitalen Transformation‘.

Aber: Bereits am Vortag der Bilanzpressekonferenz begann der Aktienkurs zu sinken und rutschte in der nachfolgenden Woche deutlich ab. Der Hauptgrund: Massive Leerverkäufe, also die Wette zur Spekulation auf sinkende Kurse. Die Marktkapitalisierung sank damit im Wert um einen dreistelligen Millionenbetrag.

Weiterer Negativeffekt: Die Wirtschaftspresse wie auch Analysten können mit „Digitaler Transformation“ nichts rechtes anfangen. In den Nachberichten kommt es zu eklatanten Fehlern resp. Fehleinschätzungen und vor allem zum Weglassen des eigentlich Wichtigen! Tenor: „Recht unambitioniert: Lascher Ausblick setzt Heidelberger Druck-Aktie unter Druck“. Heidelberg enttäusche Anleger… — Puh! Verstehe das, wer will!

Zugegeben: Das Thema „Transformation“ ist hoch komplex. Und bedingt, dass man versteht: Transformation ist kein Ziel, sondern ein Zustand. Das Ziel lautet: Massive, bisweilen disruptive Veränderung der gesamten Geschäftsphilosophie. Kein leichtes Unterfangen. Und schon gar keines, dass sich von Heute auf Morgen bewältigen lässt. — Zurecht erklärte der CFO ruhig und gelassen: „Wer es eilig hat, muss langsam gehen!“

Apropos Philosophie: Plato wies in seiner antiken Lehre darauf hin, dass alles, was unter Zwang erworben wird, keinen Halt im Geist findet; oder anders ausgedrückt: Der Lehrer kann nicht lehren, wenn der Schüler nicht bereit ist zu lernen. (Dieses Momentum hatten CEO und CFO wohl unterschätzt, als sie die Bilanzpressekonferenz abhielten, und fatalerweise nicht zur Grundlage ihrer Kommunikationsstrategie gemacht.)

Der Erfolg von Transformation im Digitalzeitalter hängt maßgeblich vom Willen und der Disziplin ab, sich die Zeit zu nehmen, um zu lernen und zu üben, damit sich aus neuen Erfahrungen neue Erkenntnisse formen. Dieses Lernen beinhaltet das Lernen über sich selbst. Transformation erfordert Selbsterkenntnis.

Fazit

Eine Bilanzpressekonferenz als Lehrstück! Deutschland 4.0 scheitert bei der ‘Digitalen Transformation’ am grundlegenden Verständnis. Nicht am Willen der Apologeten.

 


 

Über den Autor

Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer. Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Mit seinem Blog www.valuetrendradar.com inspiriert er Leser aus über 140 Ländern der Welt.

 

About ValueBlog IMG_9105

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Photos: Heidelberg / HDU. Collage: Andreas Weber, Frankfurt am Main

 

“We’re remodeling customer interfaces for Heidelberg and creating a seamless digital ecosystem for its customers.” Rainer Wiedmann, Head of the Heidelberg Digital Unit (HDU) and Chief Marketing Officer at Heidelberger Druckmaschinen AG.

German Version


New digital ecosystem for the print media industry

The new “leading light function” of Heidelberger Druckmaschinen AG heralded by CEO Rainer Hundsdörfer midway through 2017 is increasingly taking shape and making dynamic progress. “The new Heidelberg Digital Unit is boosting the company’s e-commerce business, online presence, and digital marketing expertise,” said member of the Management Board and Chief Digital Officer Dr. Ulrich Hermann just recently.

What exactly does that entail? Rainer Wiedmann discussed this publicly for the first time in an interview for ValueDialog. A successful digital pioneer, Wiedmann took charge of the Heidelberg Digital Unit start-up company (HDU for short) on April 1, 2018 in parallel with his role as the Heidelberg Group’s Chief Marketing Officer. – The interview was conducted by Head of Value Andreas Weber.

 

Info box

About the new Heidelberg Digital Unit (HDU)

 

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Website: https://hdu.heidelberg.com

Location: Wiesloch-Walldorf, with branches in China, the United States, and Asia

Initial workforce: 50

Objective: To enjoy dynamic growth and establish the number one digital ecosystem in the print sector

Partner: Internet specialist iq!

 

As CDO on the Heidelberg Management Board, Dr. Ulrich Hermann is a dynamic driving force behind the company’s digital transformation. 

 


 

Digital business models inspire the customer journey

Mr. Wiedmann, you were already a digital pioneer over 20 years ago when you founded the argonauten group, a multimedia agency that was an immediate success. What has changed since then?

Rainer Wiedmann: Back then, I was already heavily involved in shaping customer interfaces. This approach led by way of marketing innovation to e-commerce. Nowadays, the focus is on end-to-end digital business models. Thanks to IoT (the Internet of Things), machine learning, voice control, and similar innovations, a complete digital customer journey is now possible for the first time – not only sales & marketing, but many other parts of the value chain are being digitized. 

So you see this as a linear dynamic development?

Rainer Wiedmann: What I see is an extremely dynamic process. An online presence is no longer the be-all and end-all. Access to customers and interaction with them are the most relevant things. Based on the new approach, an optimum customer interface is essential if digitization is to generate value. 

What’s your motivation for treading new ground with HDU in the mechanical engineering sector, of all places?

Rainer Wiedmann: I started out as an engineer and, following my studies at the University of St. Gallen’s Institute of Technology Management, I gained vital experience with a large number of industrial customers. New forms of connectivity are rapidly transforming mechanical engineering, and Heidelberg is extremely well placed to benefit from this development. 

How so?

Rainer Wiedmann: Our machines have long been networked. We also have our own global sales and service organization with a portfolio incorporating hardware, software, and consumables. 

What’s more, the executive management team at Heidelberg understands exactly what transformation through digitization means, as demonstrated among other things by the new subscription model – a first in the industry. As I see it, all this creates the perfect conditions!  


 

HDU in a nutshell

 

How is the newly founded HDU positioning itself in this context?

Rainer Wiedmann: Our goal is to design customer interfaces for Heidelberg that create a seamless digital ecosystem for the company’s customers.

What are HDU’s core values?

Rainer Wiedmann: HDU is all about creating added value based on permanence, consistency, and relevance. Its main value lies in getting the maximum number of existing and potential customers to use the Heidelberg offering on a weekly or, better still, daily basis. It’s not simply a case of registering a large number of nominal users in the system, but of having as many active users as possible. As I see it, content, function, coverage, and interaction are the key to success.

Does your new approach with HDU fit in with the Heidelberg culture?

Rainer Wiedmann: On the one hand, the people at Heidelberg come across as being open and innovative. On the other, they like to follow precise rules. In the digital transformation context, however, I feel a more target-driven approach is vital for employees.

What does that achieve?

Rainer Wiedmann: One advantage of HDU that can be transferred to Heidelberg is that in order to achieve specified goals or optimize target achievement, we work as a team on the structure of rules so that we can make adjustments as and when required.

Heidelberg is indisputably strong when it comes to technical innovation. But what about the company’s customers? Are you aware of any reservations about digitization?

Rainer Wiedmann: Given that all kinds of print production have long been based on digital data, our customers are well advanced with the process of digitization, and e-commerce is nothing new to them either. Online printing has created a huge new growth market. Our approach of working closely with customers to offer a comprehensive package providing peace of mind has therefore proved very popular. If you know what needs to be done and the goals are clear, digitization in printing is regarded very much as an opportunity.

Digital print shop processes are one thing, but the go-to-market strategy in the digital age is another matter entirely. I see a weakness here. Am I right?

Rainer Wiedmann: The important thing in my eyes is for Heidelberg to demonstrate the positive effects of digitization as effectively as possible to customers who are in dialog with us. Only personal experience gives a proper impression of how print shops can also put this to good use in their own customer relations.


 

 

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Screenshots from the Heidelberg Digital Unit’s new website.


HDU mission statements

“We develop innovative digital sales, marketing, and service solutions for all stages of the customer journey and deliver measurable results with a multidisciplinary team and external partners focused on success.”

“We contribute to the operational excellence of all Heidelberg units by offering a digital, state-of-the-art ecosystem that sets new standards in this area.”

“We don’t shy away from any risk. We rely on our entrepreneurial skills and make unexpected, disruptive decisions that enable us to score points with our customers.”

“We won’t let anything stop us achieving our goals and dreams. Continuously pursuing them and measuring our progress will see us succeed.”

“We embrace the digital age. We enjoy working with people who leave the office happy because everyone has done their best and is proud to be part of the team.”


 

It’s all about clear goals and measurable successes

HDU started out with 50 staff and is aiming to expand rapidly. What skills do you require?

Rainer Wiedmann: Around 80 percent of our initial team are very experienced and highly skilled in the print market. We’re adding new people who have experience in areas such as e-commerce, digital marketing, and social media. 

What’s special about your team?

Rainer Wiedmann: We have the right mix! The mutual respect and common goals of our “mixed” team make us particularly effective. The excellent market position enjoyed by Heidelberg and our geographical proximity to the company are very helpful and motivate us all. We are “Born in Heidelberg” – a statement that perfectly demonstrates our unshakable commitment. It also boosts our credentials as an employer beyond the confines of the sector.

How is HDU’s work being integrated into the Heidelberg Group’s everyday operations? And how is the collaboration going?

Rainer Wiedmann: We’ve gotten off to a very promising start because we actively approach Heidelberg staff, provide them with all the information they need, and listen to what they have to say. We have contacts for the individual Heidelberg business units and access to all the sales units. Our global Growth Hacking Tour has already started. We’re using it to raise the local profile of our portfolio in key markets, offer training on our new tools and software solutions, and introduce e-commerce initiatives that we’ve developed.

 

HDU Growth Hacking Tour 2018

Roadmap of the Global Growth Hacking Tour in the startup phase of the HDU. (Photo: screenshot from the HDU website)

 


Focus on maximum competitiveness and market relevance

Does that effectively mean HDU is offering in-house consulting and agency services at Heidelberg? 

Rainer Wiedmann: Yes, but we’re not uniquely a service provider. We offer support with customized tools, efficient campaigns, and in-depth know-how. And we enter into clear target agreements. Our task is to create measurable results and boost e-commerce sales. We focus closely on figures to deliver success. And we achieve results as a team when we generate leads and sales. 

What is the response to the Growth Hacking Tour? 

Rainer Wiedmann: People are immediately seeing that we’re coming to them with the offer of added value for their day-to-day work and demonstrating a true community spirit. As a subsidiary, we have a clear advantage. We’re creating a trusting relationship from scratch for joint success.

Looking beyond Heidelberg, competitors on the digital printing market are claiming they provide their own digital platforms as ecosystems for print. What can and do you want to do differently or even better?

Rainer Wiedmann: Yes, we have our rivals, but in our segment – commercial and packaging printing – we have the highest market shares and by far the largest installed base. What’s more, we’ve had the world’s largest database for presses for over ten years. 

And that means what?

Rainer Wiedmann: It enables us to offer even better functions and optimum access to our entire portfolio along with detailed knowledge of specific customer interests that is always up to date. Our extremely strong service is now helping to expand things again on the operating side.

So does that mean the HDU ecosystem must make it possible, based on the Heidelberg platform, to significantly improve all aspects of performance?

Rainer Wiedmann: We don’t simply want production to run smoothly at print shops. At the end of the day, we’re improving our customers’ competitiveness and market relevance – not just here and there but at all levels as far as possible. 

Hand on heart, as a digital expert, what do you say to the boss of a print shop whose customers tell him printing is outdated and they no longer want to use it?

Rainer Wiedmann: Print media will never disappear. In fact, we’re seeing growth in areas such as packaging, labels, and mass customization. Yes, there are shifts from analog to digital – in particular when it comes to company marketing – but new applications will keep on emerging. For me, HDU’s main task in the long term is to unlock this new potential and enable customers to act flexibly, proactively, and sustainably as times change.

How do you personally think HDU will fare in the short, medium, and long term?

Rainer Wiedmann: I’m more than confident. We’re sticking to the vision and mission we formulated for HDU. And we’re measuring our progress, then responding immediately.

– Thank you very much for this interview. 

 


 

My take on things – a solution of striking simplicity

It’s enough to take your breath away. Heidelberg is putting in an impressive sprint on the home straight, hurtling forward in a completely new guise – the Heidelberg Digital Unit (HDU) – and showing the competition quite clearly who’s in first place when it comes to digital transformation. 

It’s official! A traditional company has without doubt completely reinvented itself – in record time –demonstrating the courage to take risks based on its wide-ranging expertise in printing and all things digital. Rather than abandoning much of the previous system, the company is using and optimizing it to benefit from new developments. One important additional aspect: Heidelberg has realized that in the digital age it’s no longer sufficient to aim for success with best-in-class product innovations.

Launching HDU in this form is a real stroke of genius in my opinion. A subsidiary designed as a start-up – fast, flexible, and firmly anchored with an excellent network – it provides new, user-oriented “digital” services for the Group and at the same time becomes a pacesetter with measurable results to make sales, marketing, and services permanently fit for the digital age on a global level. In my eyes, that’s the perfect way to firmly establish highly innovative products and solutions on the market on a lasting basis.

The biggest winners are Heidelberg customers and the market as a whole because, for the first time, they have access to a well thought-out, effective ecosystem in the form of an exponential platform that takes industrialprint production to a whole new level in the digital age and makes it fit for the future. To sum up, this is a real win-win situation – especially for Heidelberg staff, shareholders, and numerous new partners. 

The “crux of the ‘digital’ transformation problem” I identified in my #ValueCheck is thus soon set to be resolved!

 


 

Rainer Wiedmann

 

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Rainer Wiedmann comes from Stuttgart and is one of Germany’s great digital pioneers. After studying at the universities of Stuttgart and St. Gallen and gaining several years of professional experience, he founded the argonauten group (350 employees at 11 international locations) in 1996, the aquarius group (100 employees based in Munich, Hong Kong, and Shanghai) in 2005, and the iq! group (based in Munich and Palo Alto) in 2014.

The iq! group maintains close links with the new Heidelberg Digital Unit (HDU), which started operating on April 1, 2018 with 50 employees.

HDU is a start-up company and a subsidiary of Heidelberger Druckmaschinen AG, where Wiedmann plays a dual role as Head of HDU and Chief Marketing Officer. 

From 1999 to 2003, Wiedmann was President of the Deutscher Multimedia Verband e.V. (now BVDW e.V.). From 2003 to 2004, he was on the board of Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V. in Frankfurt.

 


About the author

Andreas Weber has been a print expert and internationally renowned business communication analyst, coach, influencer, and networker for over 25 years. His activities focus on transformation for the digital age and include lectures, management briefings, workshops, analyses, reports, and strategic advice. – His blog www.valuetrendradar.com inspires readers from over 140 countries worldwide.

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ValueCheck Inkjet Printing.001

Von Andreas Weber, Head of Value 

 

Prolog

Mein nun auch im ValueBlog publizierter Beitrag zu Inkjet-Printing war redaktioneller Teil einer erfolgreichen Premiere in der Schweiz! Zur 25-Jahrfeier bietet Herausgeber Martin Spaar mit seinem Team die erste, komplett individualisiert im Inkjet-Druck hergestellte Ausgabe. 

 


 

Wir stehen also an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter der gedruckten Kommunikation. Denn was Individualisierung bringt und bewirken kann, erleben wir täglich im Web und speziell in den sozialen Netzwerken. Diese digitale Raffinesse verbunden mit der physischen Schlagkraft des Gedruckten hat ein riesiges Potenzial. —Martin Spaar 

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Zur Online-Ausgabe des gedruckten Magazins gehts per Klick!


 

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von Herstellerseite den Druckereien versprochen wird: Inkjet-Printing ist das Maß aller Dinge und eröffnet neue Märkte und Profite. Stimmt das? Ja und Nein. 

Ja, weil das Inkjet-Verfahren nicht mehr nur auf das Bedrucken von Papier oder Karton abzielt und damit über Nutzungsmöglichkeiten im klassischen Druck hinausführt. Sogar das Bedrucken dreidimensionaler Gegenstände ist möglich, wie z. B. Heidelberger Druckmaschinen und Xerox mit neuen Systemen wirkungsvoll beweisen.

Nein, weil damit einher geht, dass es schlicht nicht stimmt zu behaupten, man könne mit Inkjet-Printing den Offsetdruck ablösen oder aus dem Stand heraus ganz neue Anwendungsbereiche für die Druckbranche erschließen.

Genau hinschauen und abwägen, ist zwingend notwendig, um einen Tanz ums Goldene Kalb zu vermeiden. Hier eine Auswahl meiner aktuellen Beobachtungen: 

  1. Inkjet-Printing für den professionellen, hochproduktiven Druck ist relativ neu. Erfolgreiche Anwender in der Druckbranche lassen sich bis dato mit wenigen Fingern abzählen. Bei allen war der Schlüssel zum Erfolg nicht der Fokus auf die Drucktechnik, sondern auf die Pre-Media-Prozesse sowie das Finishing/die Verarbeitung inklusive Logistik/Distribution. Bestes Beispiel: Peter Sommer und Elanders Germany in Waiblingen. (Siehe Lesetipp unten)
  2. Hohe Inkjet-Druck-Volumen, auf die sich Hersteller gerne berufen, laufen seit langem im Transaktionsdruck, da man hier IT-Kompetenz mit Automation der Verarbeitung und Distribution nahtlos gestalten kann. (Übrigens der Grund, warum ein Big-Player wie Pitney Bowes in das Vermarkten von Digitaldrucktechnik eingestiegen ist).
  3. Es werden von den Herstellern mit Inkjet-Printing fokussiert neue Kundengruppen ausserhalb der Druckbranche und des Transaktionsdruck angesprochen. Canon Europa ist der Vorreiter, in dem es im Zuge der Reorganisation nach der drupa 2016 einen neuen Geschäftsbereich gegründet hat: Die Canon Graphic & Communications Group führt u. a. die Kreativwirtschaft sowie zahllose Branchen wie Architekten, Handwerker etc. mit neuen Systemen ans Inkjet-Drucken heran.
  4. Seit der drupa 2016 zeigt sich, dass die Inkjet-Revolution bei den Herstellern ihre Kinder frisst. HP genügt sich selbst (und optimiert statt innoviert). Landa kommt nicht von der Stelle. Bobst hat eine Kehrtwende vollzogen und mit Gründung der Mouvent AG die Neukonzeption für Inkjet-Printing durch eine clevere Cluster-Technik und anderes mehr vollzogen. Und Heidelberg hat im Team mit Fujifilm durch Primefire eine neue bahnbrechende Plattform für Hochqualitäts-Inkjet-Printing entwickelt, die im anspruchsvollen Verpackungsmarkt für Aufsehen und Anerkennung sorgt. 
  5. Traditionsunternehmen wie die Durst Group haben sich neu aufgestellt: Mit der P5-Philosophie wird alles darauf ausgerichtet und optimiert, was die Leistung und Verfügbarkeit der Drucksysteme maximiert sowie eine beispiellose Flexibilität in der Medien- und Auftragsabwicklung zulässt. Übrigens waren die Durst-Innovationen ein Highlight auf dem Online Print Symposium 2018 in München. 
  6. Es haben sich ganz neue Anbieter still und leise in Stellung gebracht, die mit neuen Systemarchitekturen individuell konfigurierbare, modulare Inkjet-Printing-Produkutionsanlagen ermöglichen, wie zum Beispiel die Firma Cadis Engineering aus Hamburg zeigt. Cadis kann z. B. HTML-Daten drucken und verzichtet aufs Rippen.
  7. Der eigentliche Gewinner bei Inkjet-Printing ist derzeit ein Hidden Champ: Der Bücherdruck. Xerox Europe zeigte dies eindrucksvoll Ende März im Team mit Book on Demand GmbH in Hamburg beim #Books2018 Event. Eine riesige, automatisierte Druckfabrik erzeugt in Echtzeit bis zu 25.000 Book-for-One-Produkte pro Tag. Wachstumstreiber sind die Impika-Inkjet-Drucksysteme von Xerox mit ausgeklügelter Hunkeler- und Müller-Martini-Technik zur Verarbeitung. Der Clou: Eine neue Impika-Tinte, die ungestrichene Papiere problemlos und bestens bedrucken kann.
  8. Last but not least: Wenn von massiver Substitution gesprochen werden kann, dann ersetzen Inkjet-Printing-System (Bogen wie Rolle) am ehesten bestehende Toner-Digitaldrucksysteme.

Fazit: Beim Inkjet-Printing wird und muss sich noch viel tun. Wir stehen erst am Anfang. Und müssen neu Denken lernen, um nicht in die Innovationsfalle zu tappen: Indem wir fälschlicherweise davon ausgehen, Inkjet-Printing sei primär dazu da, das was wir ohnehin im Druck tun können, zu verbessern.

Es geht daher weniger ums ‚schneller, besser, billiger‘, es geht vielmehr ums ‚neu, zeitgemäß und anders‘, um die komplexen Kommunikations-Herausforderungen des Digitalzeitalters zu meistern. — Think different!

 


Zum Autor

Andreas Weber ist Gründer und CEO von Value Communication AG. Als Analyst & Berater für Erfolg mit Print im Digitalzeitalter ist er zugleich auch globaler Netzwerker und Publizist. Sein Blog www.valuetrendradar.com inspiriert Nutzer/Leser aus über 130 Ländern.


 

Lesetipp: Peter Sommer im ValueCheck

Peter Sommer, Digitaldruck- und Inkjet-Pionier, Elanders Group: „Das Elanders-Konzept ist nicht auf eine bestimmte Drucktechnik fixiert. Die zentrale Frage ist immer, was mit einem Produkt erreicht werden soll und wie es zum Empfänger kommt. Die Integration in die Supply-Chain beginnt bei der Beratung der Kunden und hört bei der maßgeschneiderten Logistik auf.“

ValueCheck Peter Sommer Elanders ENG.001