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Fachjournalist Titel

Morten B. Reitoft spricht in einem LinkedIn-Post einen wichtigen Aspekt an: Wie gut ist unsere Fachpresse-Berichterstattung für Print & Publishing (inkl. Papier und Substraten aller Art). Und wem nutzt das bzw. welcher Nutzen entsteht?

— Was denkt Ihr? Kommentare erwünscht! —


Morten auf LinkedIn am 13042023Morten auf Linkedin am 14042023


 

Kritische Analyse von Andreas Weber

 

Mein POV: Ich gebe Morten völlig recht!

Zu oft werden Pressemeldungen der Industrie unverändert publiziert sowie Berichterstattung von Anbietern bezahlt. Zudem bestimmen die Anbieter gemäß ihrem Marketingplan die Themen, die in den Medien behandelt werden. Was für Leser, sprich die Beschäftigten in den Druckereien sowie deren Kunden, wirklich relevant wäre, findet so gut wie keine Beachtung.

Als dient der Nutzen der Fachmedien gar nicht dem Leser, sondern nur dem Anbieter, quasi als durchgängige, selbstverliebte  Nabelschau und Selbstbeweihräucherung.

Zur Qualität des Fachjournalismus orientiert sich Morten an den bekannten allgemein gültigen „Sieben News Criteria“:

„Timeliness · Proximity · Impact · Prominence · Oddity · Relevance · Conflict“

Das ist gut so. Aber m. E. geht es nicht nur um News, sondern um umfassende Berichtsertattung in Form von Analysen, Bewertungen, Kommentaren, Marktszenarien etc. — Sprich alles, was dem Leser erlaubt, Dinge einordnen zu können bzw. Orientierung zu finden.

Hinzu kommt, wie diese Form des massiven Anbieter-Lobbyismus nicht nur die Qualität der Berichterstattung herabsetzt, sondern auch dazu führt, dass eine unabhängige Berichterstattung nicht mehr möglich ist, weil Finanzierungsmodelle fehlen.

Die meisten Fachmedien bestehen aus Gratis-Angeboten für den Leser/User. Das heisst, für den Konsum von Inhalten wird nicht bezahlt. Warum auch, wenn die Inhalte über die Anbieter selbst und ihre PR-Agenturen verfügbar gemacht werden? Bzw. sie nicht die Interessen der Leser treffen…

Fakt ist zudem, dass ein Großteil der Fachpresse-Berichterstattung über Events erfolgt, zu denen die Anbieter die Journalisten einladen und die Reisekosten (oft auch mit Zusatzwünschen) bezahlen. Streng genommen ist dies eine Form der Vorteilsnahme resp. sogar Bestechung, die zum Beispiel vom Axel Springer Verlag als Nummer 1 in Europa schon vor über 10 Jahren stigmatisiert wurde und das Unternehmen seinen Journalisten dies ausdrücklich verboten hat.

„Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit“

Die Deutsche Journalisten Akademie bezieht dazu wie folgt Stellung: Qualitätsjournalismus sei gefordert, gemeint sei damit ein Schlagwort, das die professionelle Redaktion vom Laienjournalismus abgrenzen soll, deren Inhalte meist kostenlos verfügbar sind.

Und weiter: „Die journalistische Berufsethik entspricht den Kriterien für den sogenannten Qualitätsjournalismus“. In Einzelnen wird genannt:

  • Wahrhaftigkeit
  • Sorgfalt bei Recherche und Dokumentation
  • Sachlichkeit bei der Berichterstattung
  • Unparteilichkeit im Konfliktfall
  • Argumentation statt Meinungsinflation
  • Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit
  • Vertraulichkeit

 

Folgende Faktoren können sich auf die Qualität journalistischer Arbeit auswirken:

  • Geld: Personalabbau, geringere Honorare
  • Zeit: Mehrarbeit und Zeitmangel
  • Routinen: zu wenig Recherche, routinierte Themenselektion
  • Recht: Einschränkung journalistischer Freiheit, inkonsequent umgesetztes Akteneinsichtsrecht, geschwächtes Urheberrecht
  • Bildung: mediale Elite als Ergebnis des Ausbildungssystems, Mainstream-Journalismus
  • Selbstverständnis: Vernachlässigung relevanter Themen durch mediale Elite, Prioritätenverlagerung vom journalistischen Selbstverständnis zum notwendigen Broterwerb
  • Public Relations: externe Einflussnahme, Abnahme der Trennung zwischen Redaktion und Werbung, Uneinigkeit journalistischer Berufsverbände bezüglich ethischer Prinzipien
  • Digitalisierung: Zunahme der Partizipation von Laien, Aushebelung der Gatekeeper-Funktion durch zunehmende Internetnutzung

Daraus lassen sich drei Kernprobleme für die Qualität journalistischer Arbeit ableiten:

  1. Geld- und Zeitmangel führen zu Qualitätsverlust.
  2. Einschränkungen der Berichterstatterfreiheit und interne sowie externe Einflussnahme beschneiden die journalistische Unabhängigkeit.
  3. Die gesellschaftliche Funktion des Journalisten verliert ihre bisherige Bedeutung.

Fazit

Bezogen auf die Print- und Publishing-Branche inkl. dem Markt der Bedruckstoffe ergibt sich ein m. E. überaus trauriges Bild, das in der Breite keinen Qualitätsjournalismus zuläßt. Tiefgehende, fundiert recherchierte Berichte gibt es kaum; stattdessen mehr oder weniger redigierte Pressetexte, die mitunter dann sogar unter dem Namen des Redaktionsmitglieds publiziert werden.

Die Wertschöpfungsoptionen der meisten Fachmedien sind antiquiert sowie limitiert und klammern Vertriebserlöse zumeist komplett aus. Im Ergebnis erhalten wir Gratismedienangebote mit zumeist gleichlautend-beliebigen, von der Lieferindustrie gesteuerten Inhalten.

Leserinteressen werden nicht evaluiert und kaum berücksichtigt. Ausnahmen bestätgen die Regel, wie zum Beispiel in Deutschland Fachmagazine wie Druck&Medien und Druckmarkt, sowie international die Angebote von Inkish.tv (Videoportal) und Inkish.news (offener Blog und Newsportal) oder aber die Fachbeiträge und Blogs von anerkannten Fachleuten wie Hamilton T. Costa und Rainer Wagner (LATAM), Ludovic Martin (Frankreich) und einigen anderen mehr.

Gerade durch Expertenblogs wird die Meinungsbildung und das Vermitteln aktueller Fachthemen deutlich geprägt. Im Übrigen belegt auch mein Blog Valuetrendradar.com seit dem Jahr 2012, dass relevante Stories ein großes Publikum weltweit erreichen, mit bis dato über 130.000 Nutzern aus mehr als 160 Ländern. Als erster Fachblog im Print-Sektor wurde Valuetrendradar.com 2015 von der Deutschen Bibliothek ISSN-zertifiziert und gilt damit als wissenschaftlich zitiertfähig. 

 


 

Druckblog Rainer Wagner.png


 

Von Andreas Weber

#Greueltaten — Schauder durchzuckt mich. Es wird mir schwindlig vor Entsetzen. Heute, vor genau fünf Jahren, am 2. Juli 2016, nahmen innerhalb einer kleinen Gruppe meine Frau und ich an einer Führung teil, die eindrücklicher und merk-würdiger nicht sein kann. FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung und Jüdisches Museum hatten dies organisiert.

Es ging in die „Katakomben“ der damals frisch eröffneten EZB Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main. Dort hat man (Gottseidank!) am Fuß bzw. unter der neuen, extraterritorialen Geld-/Finanz- und Machtzentrale eine Gedenkstätte errichtet. Es geht um unterirdische Räume der sog. Großmarkthalle, die von den Nazis genutzt wurden, um viele tausend Frankfurter Juden für die Deportation in die Vernichtungslager im Osten abzufertigen.

Stundenlang auf engstem Raum eingepfercht, schikaniert, gedemütigt, entehrt, gequält und geschunden wurden alle entkleidet, durchsucht, mussten ihre „Steuererklärung“ abgeben, die deutsche Staatsbürgerschaft niederlegen und für 50 Reichsmark das Ticket für den Transport mit der Deutschen Reichsbahn bezahlen, die vor der Tür mit Wagon-Containern bereitstand. BIs zu 100.000 Menschen wurden damals geächtet, aus der Stadt vertrieben, deportiert, umgebracht oder nahmen sich aus Verzweiflung das Leben.

Eine grauenhafte, unverzeihliche Schande. Bei der Eröffnung der EZB mit ihrem Promi-Tamtam war davon keine Rede.

Video: Andreas Weber, © 2021

#thankaprinter key visual AW.001

Von Andreas Weber

Hurra. Endlich. Eine einzigartige Non-Profit-Kampagne geht heute, am Pfingstmontag, dem christlichen Festtag des Heiligen Geists, on air, die es wahrlich in sich hat. Und Nutzen stiftet. Rund um den Globus.

Die Aufforderung zu #thankaprinter ist mehr als nur ein nettes Dankeschön. Es ist großartig, berührend, wachrüttelnd. Und längst überfällig.

Gerade jetzt, in schwierigen Zeiten, wird deutlich, wie sehr wir schätzen und belobigen müssen, was Print für uns alle bedeutet. Und wem wir das zu verdanken haben: Dem Wirken und Werken unendlich vieler Menschen in unzähligen Betrieben, die jeden Tag, jede Stunde, jede Minute rund um den Globus ihr Bestes geben, um allen Menschen Gutes zu tun und so zu ermöglichen, dass wir unser Leben organisieren, im Griff halten und aktiv gestalten können.

Dank an Deborah Corn (Text), Morten B. Reitoft und das INKISH Team (Filmproduktion) sowie den Sprecher Jeff McNeal, die das ermöglicht haben. Und besonderen Dank an alle #PrintLovers auf der ganzen Welt.

 


 

Ideen, Anregungen und Unterstützung willkommen!

Wer Petra Lüftner und mich, Andreas Weber, also das INKISH D-A-CH-Team, unterstützen möchte, das Video für den deutschsprachigen Raum und seine Bedeutung für Print zu adaptieren, melde sich bitte.

 


 

Original video, released globally June 1st., 2020

 

 


 

Original-Transskript des Sprechertextes in englischer Sprache

 

Bildschirmfoto 2020-06-01 um 08.35.15

 


 

 

 

Smart Communication Fresh Air

By Andreas Weber, Head of Sensing

The true “thought leaders” are not the people who are the strongest, richest, or most powerful – nor even the ones who shout the loudest. They are the ‘smart people’, the ones who have internalized the art of smart communication and are able to touch others deep inside with the messages they convey.

In an earlier post – “Print und die Krise (Teil 3): Zuhören, lernen, diskutieren, neu denken und handeln” (Print and the crisis (Part 3) – listening, learning, talking, re-thinking and taking action, available in German only) – I published some thoughts about the nature of thought leadership, used Mark Schaefer as an example of how it can work, and offered some advice. Now it’s time to drill down to what really matters.

 

Sorry – it’s hard work, but it has to be done!

For me, the core question is: How do messages get through to people?

To overcome our communications challenges, it is worthwhile taking time to understand the contemporary principles of thought leadership. It’s all about knowledge transfer and the best possible uptake of knowledge.

The worlds of science and practical management are churning out countless new discoveries. I have sifted out the findings I think are most relevant to our context.

1. First of all, there’s the ‘Factors of well-being involving dimensions and influencing factors’ model, as described by the Israeli-American medical sociologist Aaron Antonovsky. He developed the model of a sense of coherence in the context of salutogenesis. This overarching concept goes beyond medicine alone to embrace other factors and dynamic interactions that help nurture and maintain good health.

In short: Nothing good can come of failing to take this to heart. These findings are basically of use to anyone who is genuinely committed to thought leadership.

 

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2. The MIT-based German economist and researcher, Dr. Otto Scharmer developed the multi-award-winning “Theory U”, which describes the stages of awareness, among other things.

Dr. Scharmer differentiates between three stages that are particularly relevant to our context:

  • Downloading — passive (by osmosis)
  • Seeing — cognitive (begins with active listening)
  • Sensing — open (through empathy)

Prompt: The best form of communication is personal and face-to-face, passing through all three of these stages in a single go and fulfilling what is listed under point 3. Our challenge in these times of physical distance and enforced isolation is to make digital communication as personal as possible.

 


 

3. Leading German neurobiologist and preeminent neuroscientist Dr. Gerald Hüther, Chairman of the Academy for Developing Potential (Akademie für Potentialentfaltung) makes specific reference to this:

  • It’s all about tracking down and implementing future prospects through innovation.
  • The be all and end all of this being the training of our own ability to be attentive.
  • “We have to like things – and most importantly ourselves, too – as they are. Unconditionally.”
  • “Otto Scharmer’s Theory U is also a good way of ensuring we stop seeing and treating other people as objects, and instead meet them as one subject to another.”
  • Setting out along this path leads to new experiences. You discover yourself as a subject again (one that likes to be open and outgoing). However, you also discover that other people you encounter also have their own ideas and goals, and are therefore also subjects.
  • And when both sides enter into an encounter each aware of their own standing as a subject, they both then discover that this encounter and open discussion can give rise to something neither of them had previously thought possible.
  • Such a process can be observed and described from the outside. However, the most decisive aspect of this process does not play out at this visible level of the relationship between the two parties. The decisive aspect occurs inside the two people – invisible to outside observers. They both make a new experience, and this becomes anchored in their minds.
  • If this experience is intense enough, it takes hold as a new inner attitude – both toward the self and toward the other person.
  • For me, it is the development of this changed inner attitude that matters most. If it isn’t created, it doesn’t matter how much you practice what Scharmer preaches – however long and hard you try, you will never achieve a true encounter on that level.
  • Conversely, if you have somehow managed to like and accept yourself again, and therefore no longer worry about opening up to other people, you can enter into a subject-to-subject relationship without needing any instructions on how to do so. You will be able to invite others in, encourage them and inspire them, because not only do you like yourself, you like these others, too, and you find it exciting, enriching and fascinating to discover what potential they have hidden within them, waiting to develop.

Source: Gerald Hüther interview with Daniel Hunziker, October 2019

 


 

MY VIEW

  1. Thought leadership is neither a cliché nor a buzzword, but rather is in line with fundamental scientific findings linked to the sense of coherence, the ability to be attentive and ultimately well-being.
  2. Thought leadership has not come out of the blue. It is based on everything that makes it possible to move people and grab and hold their attention. Rather than reducing others to objects through mass communication and information overload, as has been the norm till now, it uses smart communication to build up and maintain interpersonal relationships on a subject-to-subject level.
  3. In the current crisis, thought leadership from smart people has to prove itself by making good use of digital communication media. From video chats to social media communications, the seeing and sensing is happening through downloading. Wonderful.

 

TIP

I recommend you watch a video of mine on YouTube, which includes a simple checklist that will help you better understand “The Beauty of Smart Communication”: “ValueCheck! How smart communication should be .. (2006-2014)”

 


 

Future Key Visual.001

Thoughts by Andreas Weber

 

#drupa2020 ante portas: Is it enough to focus on the future, inevitably through a lot of promises or even speculation?

The fact is: tomorrow is determined by yesterday. But what about today?

Most struggle with the present, the here and now. — An essential aspect for me. And the explanation why we have to experience the greatest reluctance to invest ever in the #print industry.

#Rethink #StrategiesforToday #ThinkPaper #Confidence

 


 

#drupa2020 ante portas: Reicht es, die Zukunft in den Fokus zu stellen, zwangsläufig durch viele Versprechen oder gar Spekulationen?

Fakt ist: Das Morgen wird durch das Gestern bestimmt. Doch was ist mit dem Heute?

Die meisten hadern mit der Gegenwart, dem Hier und Jetzt. — Für mich ein wesentlicher Aspekt. Und die Erklärung, warum wir in der #Print-Branche die wohl größte Investitionszurückhaltung aller Zeiten verzeichnen müssen.

#Umdenken #StrategienFürsHeute #ThinkPaper #Zuversicht

 


 

 

Gestern. Heute. Morgen. Der Print-Branche tut es gut, sich mit jungen Menschen auseinanderzusetzen. Denn die Generation Smartphone schätzt Print-Innovationen.

Kommentar von Andreas Weber, Head of Value

 

Mit der Premiere des Heidelberg Digital Print Forum 2019 ist auf Anhieb ein wirklicher Überraschung-Coup gelungen. Ambiente, Themen und Programmgestaltung im Wieslocher Print Media Center weichen vom Üblichen ab. Das Auditorium: grossartig, aufgeschlossen, neugierig, aber auch kritisch und wachsam. Mit anderen Worten: Ich habe mich extrem wohlgefühlt — wie die insgesamt über 170 anderen Teilnehmer und Co-Referenten auch.

Alles was ich heute erleben konnte, deckt sich mit meiner Analyse, die ich vorgetragen habe: Print als Medium und Druckereien als Kompetenzpartner profitieren dann, wenn der Nutzen in den Vordergrund gestellt wird. Das begeistert die, die als Kunde/Auftraggeber oder als Mediennutzer persönlich angesprochen, oder besser berührt werden wollen. Drucken kann nicht nur Inhalte vervielfältigen, sondern auf höchstem Niveau höchst individuell inszenieren.

 


 

Fotos: Andreas Weber


 

Ob auf dem Podium oder beim Marktplatz oder den informativen kurzen Fachvorträgen, es hat sich gezeigt, dass die Print-Welt im Wandel ist, aber durchaus zum Schrittmacher im Digitalzeitalter werden kann.

Meiner Auffassung nach: Druckereien brauchen sich nicht zu verstecken. Sie können mutig und pro-aktiv nach vorne gehen, um neue Geschäftsfelder zu erschließen bzw. Bestehendes zu reformieren.

Die moderne Digitaltechnik im Print steht an der Spitze der Medientechnologien. Und erfüllt die Anforderungen um zeitgemäß und zukunftssicher profitabel Geschäft zu machen.

Die Veranstaltung hat aus meiner Sicht nicht nur wichtige Fragestellungen geliefert, sondern auch konkrete, nützliche Ergebnisse, die für die Branche wichtig sind.


 

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Erfolgreiches Team (v.l.n.r.): Matthias Langner, Laura Sturm, Andreas Weber, Laura Breitner, Manuela Gomez, Daniel Szkutnik, Marc Schmitz. Foto: Heidelberg.

Ein Plädoyer für Print aus anderer Perspektive: Andreas Weber beginnt mit seinen Lieblingsbüchern, u.a Designing for Print und Vienna Stories. Foto: Juliette Pickl, Business Development Manager at Mondi Uncoated Fine Paper

 

Aus meiner Sicht als Referent ist folgendes wichtig:

Customization rückt in den Fokus! — Und hilft, den Akzidenzdruck zu reformieren.

Social Media kann ein Eldorado für Print sein! V.a. Facebook, Instagram im B2C und LinkedIn im B2B beflügeln neue Geschäftsmodelle.

Der Nutzen rückt in den Vordergrund. Digitaltechnik im Print ermöglicht das.

Das Marktpotential ist erheblich größer als man denkt und bietet Chancen für profitables Wachstum!


 

Eine von zahlreichen Innovation: Spektakuläre Neon-Bilder im Toner-Digitaldruckdruck

Video: Andreas Weber


Impressionen vom Forum und Statements der Organisatoren und Referenten

 

Video: Heidelberger Druckmaschinen AG/HDU


Alle Charts zum Vortrag von Andreas Weber via SlideShare.net

 

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ThinkPaper Quo Vadis PrintTends.001

Die Druckbranche ist angeblich auf dem Sprung in die Zukunft! Gelingt die Landung?

 

#Think!Paper Edition 2 / Volume 1

Von Andreas Weber, Head of Value, Initiator der Think!Paper-Initiative

Wer sich krampfhaft mit der Zukunft beschäftigt, verliert den Bezug zur Gegenwart!

Prolog

Da kommt vermeintlich Freude auf: „Druck ist die stabilste Währung“, lautet die Erkenntnis vom Print Trend Day 2019, den der Verband Druck & Medientechnik Österreich in Wien organisierte. In bewährter Manier präsentierten Experten Technologie- und Geschäftslösungen von morgen. Die Maßgabe war: Wie macht sich die Druckbranche zukunftsfit? Die Experten sind wie üblich zumeist Vertreter der Lieferindustrie, die auch den Event sponsern. 

Wir lernen: „Die Druckbranche ist [im Schulterschluss von Zulieferern und erfolgreichen Druckereien] bereit für den Sprung in die Zukunft. Die Digitalisierung schafft großartige neue Möglichkeiten, die nun mit vorausschauenden Investitionen und cleverem Marketing ergriffen werden.“

Und auch die „Print Trends zur Zeitenwende“ werden angesprochen: Print-Technologie-Experte Bernd Zipper stellte in Wien klar: „Online, Print, TV, Radio — all das sind Bestandteile des Medienkanons, den wir für unsere Information und Marktwirtschaft dringend benötigen.“

Lichtblick statt nur Ausblick: Heidelbergs Chef Digital Officer Dr. Ulrich Hermann, dynamischer Treiber der digitalen Transformation des Branchenprimus, empfiehlt, sich an den Besten der Branche zu orientieren, um „besser gerüstet für die ständig wachsenden Anforderungen der Kunden“ zu sein. Und er betont: „Print-Medien-Industrie 4.0 bedeutet hochflexible Produktion von individualisierten Druckprojekten, wobei die Druckerei in die digitale Lieferkette des Kunden eingebettet ist“. Das trifft ins Schwarze, kennzeichnet aber die Gegenwart und darf nicht als Zukunftsmusik gedeutet werden.

Gewollt, aber nicht gekonnt?

Warum mäkle ich an einem durchaus ehrenwerten Verbands-Event rum? Nun, er steht symbolisch für eine Vielzahl solcher Events, die mit viel Aufwand für Veranstalter, Redner, Sponsoren und auch fürs Auditorium verbunden sind; und zumeist nicht erfüllen können, was versprochen wird.

Mit Tunnelblick suhlt man sich im eigenen Saft und tauscht sich mit KollegInnen aus, ohne gemeinsam Botschaften zu entwickeln, die Kunden / Nutzer und Prospects von Print-Medien begeistert und ins Gespräch bringen kann. 

Sprich: Es entsteht wenig Nutzen und führt aus meiner Sicht kaum weiter. Denn hinterfragen wir, was eigentlich gemeint sein soll und wie die Gegenwart im Spiegel der sog, Trends aussieht,  kommen wir zu überraschenden Überlegungen, die von Absurdität geprägt sind: 

  • Muss man tatsächlich in die Zukunft ‚springen‘ können oder wollen, zumal diese doch von alleine kommt, selbst wenn man stehen bleibt oder sogar rückwärts läuft?
  • Ist Print tatsächlich eine ‚Währung‘? Wenn ja, was kann man z. B. mit einem exzellent gedrucktem Hochglanz-Prospekt ganz real bezahlen? 
  • Besteht der Medienkanon tatsächlich aus ‚Online, Print, TV und Radio‘? Was ist mit den Boom-Bereichen Blockchain, Streaming, KI, Mobile etc, die bereits im Hier & Jetzt alles auf den Kopf stellen?

Der Schlüssel zum Erfolg: Das Hier & Jetzt begreifen!

Während ich über die digital kolportierten ‚Print Trend Tag 2019’-Resultate sinniere und mich über die Tunnelblick-Mentalität wundere, erfahre ich parallel, was in der Welt tatsächlich wichtiges passiert. Zum Beispiel, dass Amazon quasi aus dem Stand heraus nach Google und Facebook die Nummer 3 im Werbemarkt geworden ist. Mit über 10 Milliarden US-Dollar Umsatz in 2018 und einer gigantischen Wachstumskurve. Das ist fast schon soviel, wie die OTTO Group, die gerade den gedruckten Hauptkatalog beerdigt hat, jährlich an Konzernumsatz erwirtschaften kann. Und weitaus mehr, als die auch international ambitionierten deutschen Großverlage Werbeeinnahmen generieren. So traurig das klingen mag: Print spielt bei dieser Art des profitablen und hochwirksamen Werbegeschäfts keine Rolle.

Ich erfahre auch, dass ein Bollwerk deutscher Finanzkunst wie die Deutsche Bank taumelt und im internationalen Vergleich zum Winzling geworden ist. Im Gegensatz zu N26, einem neuen FinTech-Unternehmen, das Geldgeber begeistert und schon einen Marktwert im mittleren Milliarden-Euro-Bereich verzeichnet. Das meint: Nutzenstiftende Innovation schlägt Tradition. 

Und fast noch spannender erscheint: Ich lerne als neuer Autor und Experte der europaweiten „MoreThanDigital“-Initiative von Benjamin Talin, Zürich, das sich die wissensdurstige Klientel — kleinere und mittlere Unternehmen aller Art, die an Transformation interessiert sind — bis dato mit allem auseinandersetzt, nur nicht mir Print! — Nun, das kann man ‚Zeitenwende‘ nennen, oder?

Meine Empfehlung

Wir sollten uns aktiver, cleverer und ehrlicher mit der Gegenwart auseinandersetzen, die immer Klärwerk und Katalysator für die Zukunft ist. Um die Gegenwart zu begreifen, gehört nämlich, die Vergangenheit richtig einschätzen zu können, um daraus Erkenntnisse für das hier und jetzt zu gewinnen. Damit tut man sich, warum auch immer, in der Print-Branche verdammt schwer. Und über den Tellerrand zu blicken, kann nicht schaden. Aber bitte nicht in der o. g. Form, die Trends verspricht und bisweilen wohlklingend Absurdes liefert.

Mein Resümee

Wer sich krampfhaft mit der Zukunft beschäftigt, verliert den Bezug zur Gegenwart! — Nichts für ungut, sich wie in Wien und anderswo unter Kollegen zu treffen, mag hilfreich sein, ist aber aus meiner Sicht in der geschilderten Form keinesfalls zielführend, um akute Probleme der Gegenwart zu lösen. Ebensowenig wie Zukunftsprognosen, die an anderer Stelle der VDMA als einer der Träger der #drupa2020 Ende des Jahres 2018 publizierte — sinngemäß: auch im Jahr 2040 wird noch gedruckt (!). Das sind für mich wie vieles andere im allzu wirren Trend-Geschehen nichts als teuer erkaufte Nebelkerzen.

Apropos drupa: Irre ich mich oder ist es so still wie nie zuvor um die globale Leitmesse der Print-Medien-Industrie geworden, die doch schon nächstes Jahr stattfinden soll? Schaun wir mal.

Vorher können wir uns bei dem für mich im Jahr 2019 wichtigsten internationalen Event, dem 7. Online Print Symposium (#OPS2019) Anfang April in München, selbst ein Bild machen, ob und welche Trends wirklich relevant ins Feld geführt werden. Und wie sich die Resonanz nach außen entwickelt.


 

Tipp zum Schnuppern

Die Plattform MoreThanDigital zeigt ganz hervorragend, wie man den Wissenstransfer und das Netzwerken rund um Innovation und Transformation im Digitalzeitalter erfolgreich gestaltet. Uns allen aus der Print-Branche ist das Anschauen&Mitmachen sehr zu empfehlen. Die Subskription des Newsletters ist kostenfrei möglich. Die Inhalte sind in deutsch und englisch gefasst.

 

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Über den Autor

Andreas Weber begleitet als Wissensarbeiter/Advisor die Kommunikation mit Medien — geprägt durch eine Vorliebe für Print-Innovationen im Digitalzeitalter. Bis dato hat er über 500 Innovations-/Transformations-Projekten realisiert, diverse Lehraufträge wahrgenommen (u.a an der School of Visual Arts/NYC, Hochschule Liechtenstein, Hochschule RheinMain) und Vorträge in über 30 Ländern gehalten. Sein Blog valuetrendradar.com (ISSN-zertifiziert) inspiriert Entscheider aus mehr als 150 Ländern.

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Aufschlussreich: Praxisgespräch zum Heidelberg Assistant beim Pharma-Dienstleister D.O.G. GmbH in Darmstadt

 

Von Andreas Weber, Head of Value | English Version

 


„Heidelberg Assistant ist für mich ein wichtiges und für die Zukunft unverzichtbares Tool im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie.“ — Andre Gaß, Diplom-Informatiker, Mitglied der Geschäftsleitung bei D.O.G. Gmbh, Darmstadt


Prozessmanagement durch digitale Kommunikation schafft in Echtzeit Transparenz bei komplexen Technikabläufen und hebt die industrielle Print-Produktion auf ein neues Level, so lautet die wichtigste Erkenntnis auf dem Praxisgespräch bei D.O.G. GmbH in Darmstadt. 

Ziel des Treffens war es, den Heidelberg Assistant als zentrale Plattform für Digitales Management einer hochspezialisierten Druckerei unter die Lupe zu nehmen. Gesprächspartner waren seitens D.O.G.-Geschäftsleitungsmitglied Andre Gaß, der sich als Diplom-Informatiker v. a. mit dem Heidelberg Assistant und der intelligenten Datenanalyse zum Betriebs- und Technikmanagement der Druckerei beschäftigt, sowie seitens Heidelberg Tom Oelsner, Leiter Innovation bei der Heidelberg Digital Unit.


Infobox

Präzision und Zuverlässigkeit auf Basis von Flexibilität und Innovation

D.O.G. GmbH ist ein Familienbetrieb und seit der Gründung im Jahr 1996 spezialisiert auf Kunden aus der deutschen und europäischen pharmazeutischen Industrie sowie Kosmetik und Airline. Das Lösungsangebot umfasst anspruchsvolle Druckprodukte und Dienstleistungen, wie z. B. Packungsbeilagen, Booklets, Piggybacks, Outserts, Faltschachteln, Faltschachtel-Kennzeichnung, Etiketten , Konzeptions- und Beratungsleistungen sowie Logistik und Engineering. Alles bei D.O.G. ist echte Präzisionsarbeit, die durch Audits von Kunden überprüft sind. Gründer und Geschäftsführer Johann Gaß hat den Generationswechsel eingeleitet, um seine Firma den Anforderungen ans Digitalzeitalter bestmöglich gerecht zu werden. Drei seiner Kinder sind an Bord. Produziert wird an zwei Standorten im Westen von Darmstadt. Seit Juni 2018 ist der Heidelberg Assistant bei D.O.G. im Einsatz.

Der Heidelberg Assistant ist eine universelle, Web- Plattform zum digitalen Management aller relevanten Aspekte eines Printbetriebes durch unterschiedliche Nutzer: für die eingesetzte Druckereitechnik (inkl. Performance Messung und Predictive Monitoring), Support, Einkaufen per eShop und Verwaltung. Per Heidelberg-ID und kunden- resp. mitarbeiterspezifischen Dashboard wird sichergestellt, maßgeschneidert auf das System zugreifen zu können und alle spezifischen Komponenten individuell und skalierbar einzubeziehen. Für bestmögliche Konnektivität sowie optimalen Informations- und Wissenstransfer sorgt die Heidelberg Cloud. Nach den Startmärkten Deutschland, Schweiz, USA, Kanada folgte im Juli 2018 derProjektstart in Japan. Andere Länder folgen. Die Plattform ist offen angelegt und kann auch Produkte anderer Hersteller einbeziehen. Die Basisversion steht jedem Kunden kostenfrei zur Verfügung.

Siehe auch das Info-Update vom 10. Januar 2019 zum Heidelberg Assistant. 

https://youtu.be/4PntN3yhdo8

Vom Start weg für Kunden nützlich!

„Nach dem Start im Dezember 2017 mit rund 30 Kunden zeigt sich, dass Service-affine, industriell orientierte Kunden mit modernstem Equipment besonders vom Heidelberg Assistant profitieren. Derzeit nutzen schon über 200 Kunden den Assistant, Ende des Jahres werden es 500 sein“, zeigt sich Tom Oelsner zuversichtlich. Maßgabe ist, die Plattform wie auch die Heidelberg Cloud höchsten Sicherheitsstandards folgen zu lassen.

Tom Oelsner sieht gerade in der Zusammenarbeit mit Andre Gaß als IT-Spezialisten optimale Voraussetzungen, den Praxiseinsatz auf Herz und Nieren zu überprüfen und konstant weiterzuentwickeln. Da der Assistant modular aufgebaut ist, lassen sich je nach Bedarf neue Kundenanforderungen als Erweiterungen integrieren. Alle drei Monate wird ein neues Release produktiv gesetzt. „Der Nutzungsgrad ist von Beginn an sehr hoch. Viele Kunden verwenden den Heidelberg Assistant mehrmals wöchentlich, einige sogar täglich“ wie erläutert Tom Oelsner.  

 

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Tom Oelsner, Head of Innovation bei der Heidelberg Digital Unit, treibt die Digitalisierung bei Heidelberg und seinen Kunden klug und umsichtig voran. Foto: Andreas Weber

 

Bei der hohen Nutzungsintensität gebe es kaum Unterschiede in den einzelnen Märkten, die Durchdringung ist in der Schweiz aber am weitesten fortgeschritten: „Für Kunden mit Maschinen mit Heidelberg-Cloud-Anbindung bietet der Assistant das breiteste Anwendungsspektrum. In der Schweiz nutzt bereits ca. 50% dieser Kundengruppe den Assistant, insbesondere auch um Produktivitätssteigerungen zu erreichen oder Ausfallvorhersagen einschätzen zu können.“ Am Gefragtesten sei der Servicestatus, der per Ampelsystem gekennzeichnet übersichtlich einsehbar ist. 

Besondere Akzeptanz entsteht durch die persönlichen Anpassungsmöglichkeiten; das reicht bis hin zur Vergabe von eigenen Maschinennamen und Fotos der installierten Maschine inklusive den Druckerei-Mitarbeitern. 

Tom Oelsner führt weiter aus: „Wir legen viel Wert darauf, kundenzentriert agieren zu können. D. h. wir ermöglichen unseren Kunden, die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Aufgabenstellungen passgenau zu unterstützen. Beispielsweise kann jeder Mitarbeiter die Ereignisse auswählen zu denen er eine Mitteilung per Messenger oder Email erhalten will. “Telefonieren Sie noch oder nutzen Sie schon den Heidelberg Assistant?“ – das muss unsere Fragestellung an Kunden sein – denn die Verfolgung von Serviceprozessen, Ersatzteillieferungen, Ausfallvorhersagen und Produktivität ist jetzt ohne Rückruf 7×24 Stunden für den Kunden nachverfolgbar. 

Hoher Nutzen durch digitale Kommunikation und smarte Automatismen

Im Fokus muss bei industriellen Druckereien vor allem das Wartungsmanagement stehen, wie auch Andre Gaß betont. Der Assistant erstellt automatisiert einen  Wartungskalender, der hilft, unterschiedliche Maschinen optimal in der Produktionsplanung einsetzen zu können. Denn Stillstandszeiten senken die Produktivität und sollten im Prinzip nie ungeplant auftreten. Wichtig ist eine maximale Verfügbarkeit der Produktionssysteme, um v. a. auf Planänderungen durch Terminverschiebungen seitens der Kunden flexibel reagieren zu können. Die Produktivität muss stets maximal ausgelegt sein. .

„Die digitale Kommunikation mit dem Heidelberg Service über das Messagingsystem des Assistant oder auch über eCall-Funktionen [die Maschine meldet und dokumentiert z. B. automatisch Hinweise auf Störungen] entlastet uns erheblich. Es geht nichts verloren und alle Abläufe gestalten sich stets optimal“, erläutert Andre Gaß. Ihm gefällt die klare Struktur, Übersichtlichkeit und Einfachheit in der Bedienung der Plattform. 

„Unsere Kernwerte‚ Zuverlässigkeit, Qualitätsorientierung, Flexibilität, Innovation‘  finden durch den Assistant eine hundertprozentige Entsprechung, die uns entscheidend hilft, unseren Job im Interesse unserer Kunden bestmöglich auszuführen“, ergänzt Andre Gaß.

Andre Gaß hatte sich im Vorfeld der Neuinstallation einer Heidelberg Speedmaster XL 106-2-P intensiv mit dem Heidelberg Assistant beschäftigt. „Wir gehen bei allem, was wir tun, sehr planmäßig und strukturiert vor, und arbeiten Leistungs- und Qualitätsmäßig stets am obersten Limit. Denn die Kundenanforderungen gerade im Pharma-Bereich sind extrem hoch“. Die Art und Weise, wie Heidelberg seine Premiumtechnik bei Hard- und Software nutzbar und transparent macht, sowie die Einfachheit im Handling findet Andre Gaß sehr beeindruckend. 

„Was durch den Assistant nunmehr möglich wird, kommt uns sehr entgegen, gerade weil nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden auf einen hohen Digitalisierungsgrad entscheidend Wert legen. Denn eine unserer Kernaufgabe ist es, unsererseits die bestmöglichen Schnittstellen zu den heterogen Kunden-Systemen zu schaffen“, erläutert Andre Gaß. Aufträge kommen so auf digitalem Weg zur Druckerei und können dann in der Druckerei durchgehend digital gesteuert, überwacht und durch Prozessmanagement ggf. optimiert werden. 

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Andre Gaß (rechts) im Gespräch mit Tom Oelsner. Foto: Heidelberg.

Für die Zukunft könnte daher wichtig werden, sogar eine Schnittstelle vom Heidelberg Assistant zum ERP-System bei D.O.G. zu schaffen. Tom Oelsner ergänzt: „Eine Systemanbindung bei Störungsmeldungen ist bereits im Test. Hier kann das System des Kunden einen XML-File an den Assistant zur elektronischen Verarbeitung übergeben, ohne dass ein Mitarbeiter ein Formblatt neu ausfüllen muss.“

Doch zunächst gilt es, die vorhanden vielfältigen Möglichkeiten auszuschöpf en. Vor allem auch im Hinblick auf die in der Plattform vorhandenen Zusatzoptionen, gerade im Hinblick auf Performance-Maßnahmen. Der Assistant liefert in der Basis-Version die Kennziffern, zusätzliche detaillierte Analysemöglichkeiten können gesondert vertraglich vereinbart werden.

Wichtige Effekte: Schnelligkeit, Fehlervermeidung, Komfortfunktionen

Die Einbindung des Heidelberg eShop, der exakt auf die Bedarfe seiner Firma zugeschnitten ist, begeistert Andre Gaß: „Wir haben Einkaufslisten vorkonfiguriert und kommen mit wenigen Klicks zur richtigen Bestellung. Das eShop-Angebot stellt den Kontext zu uns her und selektiert die Verbrauchsmaterialien, die wir auch tatsächlich brauchen. Es kann nicht mehr zu Fehlern bei Bestellungen kommen. Schon heute ist der Heidelberg eShop auf eine schnelle Abwicklung ausgelegt.

Laut Tom Oelsner benötigt ein Bestellvorgang mittels Einkaufslisten im Schnitt 70 Sekunden. Zukünftig werden die notwendigen Bestellmengen anhand der Produktionskennziffern vorausschauend berechnet und dem Kunden zur Bestellung empfohlen, so dass keine überschüssigen Bestände in der Druckerei gelagert werden müssen. Abgesehen von einem komplett autonomen Bestellvorgang, wie es ihn in einer späteren Ausbaustufe des Assistant geben wird, könne die Beschaffung durch die Druckerei nicht sicherer erfolgen.  

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Andre Gaß, von Hause aus Diplom-Informatiker, setzt auf Digitalisierung im Print. Foto: Heidelberg.

Andre Gaß findet die Möglichkeit beim Assistant, sich nicht nur auf Automatisierung zu verlassen, sondern im Bedarfsfall auch persönlich einbringen zu können, äußerst praxisgerecht. Tom Oelsner ergänzt, was er von vielen Kunden zu hören bekam: „Über das Servicesystem kann jede Art von Zusatzdokument wie Texte, Bilder, Video an Heidelberg übermittelt werden, sogar als Sounddatei mit einem Klappergeräusch, das sonst nur schwer erklärbar wäre.“ 

All das, so Andre Gaß, bedeute ein entscheidendes ‚Mehr an Kommunikation‘ und steigere nachvollziehbar die Geschwindigkeit und Qualität der Störungsbeseitigung. Insbesondere auch die Dokumentation dessen, was sich getan hat, ist ihm wichtig, um dem Management Transparenz zu bieten. 

Andre Gaß resümiert: „Der Heidelberg Assistant ist für mich ein wichtiges und für die Zukunft unverzichtbares Tool im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie. Und: Alles was man im Privatleben aus der zeitgemäßen digitalen Kommunikation per Social Media kennt, bietet der Assistant für unsere Geschäftsbelange: Messenger- und Chat-Funktionen, Notification und vieles mehr. Alles wird automatisch in Chroniken erfasst und recherchierbar.“

 


 

DOG Kompakt


My Take: Die Zeiten ändern sich. Und das ist gut so!

„Im Print-Geschäft kann im Rahmen einer klugen, von Informatik-Fachwissen getriebenen Digitalisierungsstrategie noch vieles wesentlich optimiert werden. Gerade wenn Technikhersteller wie Heidelberg wie im Falle des Heidelberg Assistant neuartige, skalierbare, interaktive Plattformen schaffen, die von Druckereien in strukturierter, personalisierter und kreativer Form genutzt werden können. 

Bei D.O.G. in Darmstadt wird das nicht nur verstanden, sondern aktiv in die neue Geschäftsstrategie integriert und bildet einen wichtigen Baustein im Generationswechsel bei der Unternehmensführung. Das passt umso besser, als D.O.G. auf Basis seiner klar definierten Unternehmenswerte die Marschrichtung auf höchstem Qualitäts- und Präzisions-Level vorgibt. 

Digitale Kommunikation über alle Prozessschritte bei der industriellen Printherstellung hinweg ist dabei ein Muss, um die Betriebs- und Endkunden-Belange zeitgemäß gestalten zu können. 

Wenn alle notwendigen geschäftlichen Dialoge zwischen Technik-Hersteller und Druckerei-Kunde dermaßen optimal gestaltet werden können, gewinnen alle Seiten, um sich gegenseitig zu befruchten, profitabel zu wachsen und die Geschäftstätigkeiten nachhaltig auszuweiten!“ — Andreas Weber


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Über den Autor

Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer. Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Mit seinem Blog www.valuetrendradar.com inspiriert er Leser aus über 150 Ländern der Welt.


 

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When iron stirs emotions: Koenig & Bauer commended for product campaign by Marketing Club Dresden/ Germany. Photo: kba.com

Graphic Repro On-line News to Friday 15 December 2017

Welcome to a roundup of 15 News items, plus Laurel Brunner’s Verdigris environmental Blog, which this week looks at Kodak, as it hopes to become the leading company for sustainability in the graphics industry.

As the year draws to a close the news has also slowed down, so I shall leave you to browse through this week’s headlines which contain an excellent selection of mixed news once again. Of particular note are the leaders on Tuesday with Baldwin Technology having now finalised the acquisition of QuadTech from QuadGraphics; and then on Thursday we have Leonhard Kurz, as it announces ground breaking test results from INGEDE confirming flawless deinkability for the recyclability of KURZ’ foil-decorated papers and boards. Then Sappi on Friday, as it announces plans to significantly increase the production of dissolving wood pulp at its Saiccor and Cloquet Mills in South Africa and North America by 2020.


Mike Hilton's Global News Review 08072016.001

World Premiere: Dr. Ulrich Hermann, Member of the Board and Chief Digital Officer at Heidelberger Druckmaschinen AG, started at 12. December 2017 together with Tom Oelsner, SVP Sales Excellence, the go-to-market campaign for Heidelberg. Read our ValueCheck and ValueDialog report.


The tailender for this week goes to Koenig & Bauer (Monday) for the commendation it received for its current campaign ‘Built for Your Needs. The KBA B2 Presses’ product campaign, at an awards ceremony held at the Marketing Club in Dresden at the end of November.

If you are in the Southern Hemisphere and are due to close for the holidays during the coming week, do take care, stay safe and enjoy your time with your family and friends over the festive season and New Year. Please don’t drink and drive, or text and drive, or even use your cellphone when driving… we need you to stay alive. Have a wonderful Christmas and wish you a very Happy and Prosperous and Successful New Year 2018.

My best wishes and best regards

Mike Hilton


e-News comprises: Headline News – Online Feature Articles – the Verdigris initiative and our drupa Newsroom, all of which can be accessed from the Website Home Page and its Index. We also have News in Review, which provides an overview of the week’s news each weekend.

Headline News

Almost 30,000 news items have now gone online since we launched our Website in September 2001. News for the past 24 months can still be accessed via the Home Page and its continuation pages

Week beginning Mon 11 December – the published date appears in article footline

Monday
When iron stirs emotions at Koenig & Bauer
Koenig & Bauer commended for product campaign ‘Built for Your Needs. The KBA B2 Presses’ at event held in Dresden…

Sun Chemical price increase for Flexible Packaging
High raw materials costs the reason for the increase…

Flint announces price increase for Packaging Inks
Increased, incremental cost escalation forces Flint Group to raise the prices of its Packaging Inks products…

Tuesday
Baldwin Technology acquires QuadTech Inc.
Acquisition creates vision and inspection print technology powerhouse for the commercial, newspaper, labels, packaging, converting and publication gravure industries…

Mimaki to exhibit at PSI 2018 in January
Mimaki to bring a mini promotional product factory to PSI 2018 at Messe Düsseldorf 9 – 11 January

Resource Digital’s Fujifilm Acuity investment pays off
High Wycombe-based wide-format printer impressed with upturn in productivity following Acuity Select HS installation…

Wednesday
Digital transformation of Heidelberg gathers pace

Heidelberg breaking new ground in customer support: Heidelberg Assistant goes into series production…

 

New reader survey suggests print investment opportunities

Vaughan Patterson, product marketing manager for commercial and industrial print at Ricoh SA reports on the recent Two Sides global survey which included South African respondents…

 

Screen Truepress Jet L350UV for Tenovis in Slovenia

Tenovis answers short-run demand and opens up new market opportunities with Screen Truepress Jet L350UV…

Thursday
Kurz cold foil passes deinking test with distinction
Ground breaking test results from INGEDE for the recyclability of foil-decorated paper confirm flawless deinkability…

Streamline Press Leicester chooses ‘Push to Stop’
Streamline seeks ‘world class’ status with Heidelberg investment in ‘Push to Stop’ Speedmaster XL 106-5+L…

Screen and Meccanotecnica to collaborate for books
Companies to collaborate for optimised book finishing using EQUIOS Book Solution with Universe Sewing from Meccanotecnica…

Friday   
Sappi to significantly increase DWP capacity by 2020
Sappi confirms expansion plans for dissolving wood pulp (DWP) capacity at its Saiccor and Cloquet Mills…

FINAT Technical Seminar March 2018, Barcelona
The New World of Labels: FINAT event tackles the technical challenges from 7 – 9 March 2018 in Barcelona…

The first Heidelberg Speedmaster CS 92 in France
Rollin Imprimeur greatly improves cost-efficiency and flexibility with France’s first Speedmaster CS 92…

The lead article from a week last Friday…

Sappi Fashion White grades launched for shopping bags
Unique brand communication with excellent colour reproduction on new grades for shopping bags of the future…

GraphicRepro.Net e-News  (ISSN 1814-2923) is sponsored and made possible by:

Heidelberger Druckmaschinen AG  (Heidelberg), The world’s largest printing press manufacturer for the industry worldwide. Visit the Heidelberg Website for more information.

drupa 2020 (drupa), the international flagship fair of the printing and media industry. Visit the drupa 2020 Website.You can also visit blog.drupa.comfor the latest industry news and developments.

Online Feature articles 2017
Only 49 articles last year – but you will find another eleven Expert Articles and ten drupa ante portas Blogs from Andreas Weber in our drupa Newsroom. There were over 70 in 2015, and over 90 in 2013 and in 2014 which can still be accessed via the Index on the Home Page.

VaueDialogue 2017

Previous…      #InfluenceB2B Transformation for the Digital Age
#InfluenceB2B programme leads from innovation to transformation! By Andreas Weber, Head of Value…

Online Features Nov/Dec Chapter 08

Previous…      Comexi and QuadTech collaborate for flexible packaging
Both companies invest in research, innovation and training to better serve flexible packaging printing with closed-loop colour control…

Future solutions for the ‘growth market of packaging printing’
More than 300 customers from around the world attended the Packaging Day hosted by Heidelberg at its Wiesloch-Walldorf plant in November…

Sappi expands speciality and packaging paper capacity
Sappi to acquire the speciality paper business of Cham Paper Group Holding in Switzerland and Italy…

Verdigris – Environmental Initiative

Laurel Brunner’s weekly Verdigris Blogs 2017

Kodak & Corporate Responsibility
The weekly Verdigris blog by Laurel Brunner – Mon 11 Dec

Previous…      Sustainability Initiatives
The weekly Verdigris blog by Laurel Brunner – Mon 04 Dec

Drupa Newsroom

Our Drupa Newsroom with news from Messe Düsseldorf in 2017 and for Drupa 2016 can be found in the Index. It is divided into Chapters for your convenience…just scroll down to view each Chapter

News from Messe Düsseldorf 2017

Previous…     Intelligent Printing in Focus
All in Print China to be staged at the new International Expo Center in Shanghai from 24 to 28 October 2018

The various Chapters in the drupa Newsroom are highlighted below. When you enter, just scroll down to see and access the complete collection::

drupa daily; drupa Exhibitors’ show + post-show News; drupa pre-show Exhibitor news; post-drupa from Messe Düsseldorf; drupa ante portas Blogs from Andreas Weber; drupa Expert Articles – and more

The Graphic Repro On-line is supported and sponsored by:
Drupa 2020,   Heidelberger Druckmaschinen AG, and  Kemtek Imaging Systems

If you would like to send news for consideration for the Graphic Repro On-line Website (ISSN 1814-2915) or to submit comments, please e-mail Mike Hilton at: graphicrepro.za@gmail.com.

Our Website urls are:
http://www.graphicrepro.co.za
http://www.graphicrepro.net

GraphicRepro.Net e-News (ISSN 1814-2923)  provides weekly updates from the Graphic Repro On-line Website and is  compiled and published by Mike Hilton,graphicrepro.net, PO Box 10 Peterburgskoe Shosse 13/1, 196605 Pushkin 5, St. Petersburg, Russia.  e-mail graphicrepro.za@gmail.com

By Andreas Weber, Internationale Senefelder-Stiftung ISS Advisory Board (inspired by the #Kolloquium)

What makes me excited about #Print? What is annoying?

+ Without the ‘old’ the present and the future would not be possible! The course for the information age was already set around 1800 (from print to chip / via Photolithography).

+ The unbroken fascination and the inexhaustible transformation potential.

+ The passion and creativity of those who understand how to create and thrive on print.

– The widespread failure to adequately depict and make public the print in public consciousness.

– The unimaginative and ignorant, blatant rigor of many manufacturers that supposedly offer innovation.

– A blatant lack of communication expertise that hinders thinking outside the box.


#ValueCheck: Bücher als Skulpturen — dazu der Schriftsteller Christoph Ransmayr: „Anselm Kiefer hat ein leidenschaftliches Verhältnis zu Büchern, besonders zur Literatur, und einige seiner beeindruckendsten Arbeiten etwa mit Ingeborg Bachmann oder Paul Celan verbunden. Seine bleierne Bibliothek schlägt wie nur wenige Werke der bildenden Kunst eine Brücke zu jenem Medium Buch, das uns auf fast magische Weise erlaubt, über Jahrhunderte oder Jahrtausende hinweg in einer Art Gespräch miteinander verbunden zu bleiben.“ #Transformation


#Freitagsgedanken: Was begeistert mich an #Print? Was macht verdrießlich?

+ Ohne das ‚Alte‘ wäre das Heutige und Künftige gar nicht möglich! Die Weichen fürs Informationszeitalter wurden bereits um 1800 gestellt (vom Druck zum Chip).

+ Die ungebrochene Faszination und v. a. das unerschöpfliche Transformationspotential.

+ Die Leidenschaft und Kreativität derer, die Print gedeihlich zu gestalten verstehen und dadurch begeistern können.

– Das breite Versagen, Print im öffentlichen Bewusstsein adäquat darzustellen und erfahrbar zu machen.

– Die Fantasielosigkeit und ignorante, blasierte Rigorosität vieler Hersteller, die angeblich Innovationen bieten.

– Ein eklatanter Mangel an Kommunikations-Fachwissen, der behindert, über den Tellerrand zu blicken.

#Transformation

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