Archive

Tag Archives: Malerei

 

„Du und ich“ — Die Mainzer Künstlerin Valy geht neue Wege. Und präsentiert ihre Kunst lebensnah in ungewöhnlichem und zauberhaftem Ambiente: Mitten in der Mainzer Altstadt, der Badergasse, im Café dell’Arte. Gerade zwei Häuser von ihrem eigenen (historisch wertvollen) Zuhause entfernt.

Das Ausstellungsthema macht Valy durch einen programmatischen Text anschaulich:

„Du und ich“

Komm und schau,

lass uns sehen und verstehen.

Licht im Dunkel zeigt den Weg

und öffnet den Raum der Klänge.

Temperament wird frei,

ergießt sich überall

mit Hoffnung, Wonne und Freude,

verinnerlicht Zufriedenheit.

VALY, im Herbst 2020

 


 

 

Gezeigt werden zu den Öffnungszeiten (täglich ab 9 Uhr bis ca. 17 Uhr, So. ab 10 Uhr) Werke in Malerei-Mischtechnik sowie Collage-Objekte und Fotografien.

Zur Künstlerin

Valy, mit vollem Namen Valy Wahl, gehört zu den aktivsten und bedeutendsten Künstler*Innen in Mainz, Rheinhessen und der Pfalz. Über Jahrzehnte prägte Sie die Kunst- und Kulturszene in der Landeshauptstadt entscheidend mit, durch ihr kreatives Schaffen und vor allem auch die Lehrtätigkeit als Professorin an der Hochschule Mainz. Sie hatte nicht nur zahlreiche Einzelausstellungen, sondern organisierte selbst viel beachtete Ausstellungsprojekte sowie Initiativen, u. a. zum Erhalt des Frankfurter Hofs und des Römischen Theaters.

Andreas Weber hat in seinem Blog mit mehreren multimedialen Beitragen das Wirken und Schaffen von Valy gewürdigt. Siehe zum Beispiel:

ZWISCHEN: Experiment und Gestalt

Kunstverein Ingelheim: Valy und ihre Bildwesen

Valy — Kunst DurchLeben: Rede zur Werkschau im Mainzer Rathaus am 1. Dezember 2015


Adresse zum Aussstellungsort

Café Dell Arte | Badergasse 18 | 55116 Mainz

http://www.cafedellarte.de

Facebook

 


 

 

This slideshow requires JavaScript.

 


 

 

 

IMG_1292.jpg

Valy Wahl (links), Kurator Andreas Koridass und Renate Ott im Dialog mit dem Publikum.

Von Andreas Weber

Eine fulminante  Ausstellungseröffnung im Rahmen eines Gottesdientes? Das hat es bis dato nur selten gegeben — und schon gar nicht so herausragend inszeniert und alle Teilnehmer nachhaltig inspiriert. Wir Dabeigewesenen sehen jetzt Kunst ganz anders, eingebunden in unseren Alltag, unser Innerstes und das schöpferische Miteinander.

Für mich daher Anlass, einen Bericht der besonderen Art zu erstellen. Ohne viele Worte. Mit ganz vielen Bildern und Video-Impressionen. Anknüpfend an die Vorankündigung hier im Blog.

Ich bin erfüllt mit übergroßem, herzlichen Dank an alle Beteiligten: Valy Wahl mit ihren malerischen Bildwesen, Renate Ott mit ihren Skulpturen; Pfarrerin Sabine Feucht-Münch für ihre herausragende Predigt und Einführung in die Ausstellung; Andreas Koridass für seine engagierte Kurator-Tätigkeit; dem Gospelchor ‚Sound connection‘ unter Leitung von Markus Brückner für seine mitreissenden Darbietungen. Und dem Publikum, der gemeinde für ihr hohes Interesse. — Summa summarum: ZWISCHEN hat den Blick für Menschlichkeit, Kultur, Glaube, Liebe, Hoffnung und vieles mehr erweitert. Gut so!


 

Valy Wahl hatte ad hoc, am Vorabend, weil sie nicht schlafen konnte, eine kurze, zündende und ergreifende Ansprache vorbereitet. Hier neben dem Video der Wortlaut.

„Ich lebe zwischen Wld und Wein.

Also zwischen dem wunderbaren, leider so kranken Wald der Pfalz und der fast gesunden Steppe Rheinhessens.

Zwischen Wald und Wein entstehen Bildwesen — Valy.

Zwischen dem Laub und den Baumstämmen der Buche flutet das Licht, das die Augen erfrischt.

Zwischen den Händen rieselt der rote Sand wie Zimt.

Die Farbe ROT begleitet mich von Kaiserslautern bis Mainz (Rote Teufel des 1. FCK bis zu Mainz 05…)

Jedoch zwischen dem Grün, mit seinen Tiefen des Waldes und dem Grün, mit seinen Höhen der sonnigen Weinstöcke, reifen Früchte der imaginären Kunst.

Zwischen Renate und mir entstehen mit und durch unsere unterschiedlichen Werke gedankliche Gemeinsamkeiten.

Das macht stark!


 

Kurzvideos

‘Chor-Probe’ (1)

 

‘Chor-Probe’ (2)

 

Einführung in die Ausstellung durch Pfarrerin Sabine Feucht-Münch

 


 

Bildimpressionen

 

 


 

Valy Renate IMG_6799

Valy Wahl (links) und Renate Ott im Mainzer Eisenturm. Foto: Andreas Weber

 

Von Andreas Weber, Frankfurt am Main

Twilight Zone ist der Name einer herausragenden Kult-Sendung des US-TV. Die Anthologie-Fernsehserie der 1950er- und 1960er-Jahre mit Mystery- und Science-Fiction-Elementen sowie damals innovativem und wegweisendem Konzept, ist bis heute unerreicht. — Verblüffend: Der Künstler, der als Bühnenbildner visuell Regie führte, ist bis heute nicht bekannt. Ein Mysterium im doppelten Sinn. — Daran anknüpfend, aber das Thema auf eine andere Ebene transformierend, gelingt mit der Ausstellung „ZWISCHEN“ am 8. September 2019 in Mainz-Hechtsheim.

Die Künstlerinnen Valy Wahl und Renate Ott inszenieren ein Thema im besonderen Ambiente (dem Gemeindehaus der Evangelischen Kirche auf der Frankenhöhe in Mainz-Hechtsheim), um auf ihre Weise mit dem Publikum in den Dialog treten zu können. Dieser kann still, meditativ, kontemplativ oder auch diskussionsfreudig geführt werden.

Kurator Andreas Koridass merkt dazu an: „Wenn man zwei so renommierte Mainzer Künstlerinnen, wie Renate Ott und Valy Wahl, in einer Ausstellung zusammen bringen will und Arbeiten mit ihnen dafür auswählt, kann man nicht anders, als ein Thema zu setzen.

„ZWISCHEN“

Nicht zwischen zwei Stühlen und nicht zwischen den Fronten, aber zwischen zwei Positionen!

Eine Bildhauerin und eine Malerin zeigen ihr Können für uns in dieser Präsentation. Wir, die Betrachter, die Besucher können mit der Vorgabe des Titels nun hin und her springen und uns von Zwei- auf Drei-Dimensionalität, von bemalter Leinwand auf ein „starkes“ Material wie Bronze oder Beton konzentrieren.

Das bringt uns in eine Position – nicht „ZWISCHEN“, sondern jeweils vor den Arbeiten, die wir beurteilen und interpretieren.

Aber was uns besser gefällt und welche Arbeit uns mehr gibt – da müssen wir uns vielleicht doch wieder zwischen den Bildern und Plastiken entscheiden.“

 


01-Zwischen Einladung.png

Infobox

Ausstellung mit Malerei (Valy Wahl) und Plastik (Renate Ott)

Besonderheit: Zuvor ab 11 Uhr Gottesdienst für Jung und Alt und „Alle dazwischen“ (die Kinderkirche findet parallel statt) zum 22. Jahrestag der Einweihung des evangelischen Gemeindehauses Frankenhöhe.

12.30 Uhr Ausstellungseröffnung

Die Veranstaltungen werden vom Gospelchor „Sound connection“ begleitet.

Öffnungszeiten: di. 17–19 h, mi. 10–12 h, so. 12–13 h und nach telefonischer Vereinbarung bis 22. September 2019

Evangelische Kirchengemeinde Hechtsheim · Bodenheimer Straße 58 · 55129 Mainz

Telefon: 06131 50 46 59

Email: pfrin.feucht-muench@ekg-hechtsheim.de


 

Intermezzo: Einsichten

Valy Wahl und Renate Ott kennen und schätzen sich seit langem. Es ist daher nicht ihre erste gemeinsame Ausstellung, wie Kunstkenner und -liebhaber in Rhein-Main wissen. Umso spannender, was uns nun dargeboten wird. Valy Wahl, die ihre Werke „Bildwesen“ nennt, kommentiert dies in ihrer wunderbar-einzigartigen Weise wie folgt.

„ZWISCHEN“ So wie: Zwischen den Stühlen. Zwischen Leben und Tod. Wir befinden uns zwischen Leben und Tod.

Ideen und Gedanken dazu liegen zwischen unseren Werken von Renate und mir. Ich hoffe es entsteht eine Kommunikation zwischen unseren Werken und Ihnen als Betrachter.

Der Ort der Kirche verbindet oder vermittelt zwischen Werk und Künstler und zwischen Werk und Betrachter.

Zwischen Menschen gibt es im Moment leider bedauernswerterweise genug Mauern und Grenzen und dazwischen ist Elend und Leid.

Das Wort „zwischen“ ist gleichermaßen positiv wie negativ besetzt. Jedoch zwischen mir und meinen Werken entwickelt sich beim Machen sehr viel Kreativität, die Manches vergessen lassen und deshalb auch Freude und Glück initiiert.

Die Hoffnung ist, dass diese Freude auch auf sie als Betrachter überspringt.

Was passiert zwischen mir, dem Werk, bzw. den Materialien (Papier als glattem Malgrund!) und zwischen der weißen Fläche und dem Farbauftrag und seinen entstehenden Formen? Da entsteht ein unaufhaltsamer Prozess der Gestaltung, zwischen Experiment und Gestalt.

Zwischen den Gefühlen des Unbewussten und dem leitenden Bewussten, entwickelt sich eine Kommunikation zwischen dem Nichts und der bildenden Wertigkeit.

Oft wird wild bewegt zwischen Entscheidung und Verwerfen spontan gehandelt. Ich möchte zwischen den inneren Welten und den äußerlichen Empfindlichkeiten spazieren gehen.

So entstehen Beziehungen zwischen konkreter Form und feinsinniger Struktur. Der Augenblick des Lichts transportiert die Idee.

Zwischen Emotion und Bewusstsein findet eine Balance statt, die entscheidende Bedeutung für die Wertigkeit des künstlerischen Schaffens hat. Das macht den Sinn eines Werkes aus.

Soweit Valy Wahl.

 


 

This slideshow requires JavaScript.

 


 

Renate Ott äußert sich auf vier kurze Fragen, die ich ihr stellte wie folgt, fasst naturwissenschaftlich präzise und schnörkelos, aber aus tiefsten Herzen:

Lieber Andreas,

es freut mich sehr, dass Du für uns beide in Sachen „Ausstellung Hechtsheim“ so aktiv werden willst. Gerne will ich Dir die 4 Fragen so gut ich kann beantworten.

Wie haben wir uns kennen gelernt?

Auf drei Ebenen:

  • durch den Kunstverein Eisenturm
  • durch regelmäßigen Besuch von Vernissagen
  • durch eine gemeinsame Ausstellung im Atelier Layenhof bei den Offenen Ateliers.

Gemeinsames Ziel dieser Zusammenarbeit?

  • Intensivierung der eigenen Arbeit (stärkere Konturen, klarere Strukturen) durch Gegenüberstellung: Synergie-Effekt
  • Anstöße für eine intensivere Auseinandersetzung mit den jeweiligen Kunstwerken des anderen bis zur kritischen Konfrontation
  • Auswirkung auf den Betrachter: Vergleichen oder in Beziehung setzen verschiedener Kunstarten (Malerei .-.Plastik) – Verschiedene Vorgehensweisen auf den Inhalt des Kunstwerkes

Was ist meine Arbeit, worauf kommt es mir an?

Das Werk muss echt und authentisch sein (nicht nachgemacht). Es muss eine Aussage haben, die aber nicht mit der Wahrnehmung des Betrachters übereinstimmen muss. Form und Inhalt / Technik und Essenz müssen einander ergänzen und während des Schaffen zum Ausgleich gebracht werden (Wenn dabei am Ende etwas anderes herauskommt als am Anfang als Idee stand, ist das in Ordnung. Ein ständiges ‚Entbergen‘ eines Geheimnisses, das im individuellen Menschen liegt.

Thema „Zwischen“. Woher kommt der Titel?

Zunächst unmittelbar vom  Kirchenraum als Begegnungsstätte zwischen Himmel und Erde, zwischen Transzendenz und Immanenz Zwei Kunstarten zu präsentieren bedeutet: mit Geist und Verstand wandern

  • Zwischen Malerei und Plastik —  Beziehungen und Differenzen erkunden.
  • Zwischen zwei Ausdrucksformen ihre je eigene Aussagekraft ausloten
  • Zwischen Zweidimensionalität und Dreidimensionalität die Vorstellungskraft erweitern
  • Zwischen verschiedenen Inhalten wählen, die sich in beiden Kunstformen in ihrer Gegensätzlichkeit direkt oder indirekt offerieren (schön – hässlich; Grauen – Hoffen; Traum – Wirklichkeit; Konkretum – Vision…), aber dank des Geistes die Realität transformieren, die als Konstitutivum des Lebens verstanden werden kann.

 


 

Mein Fazit

Es sind Glücksmomente für uns alle, wenn Kunst in dieser Form präsentiert wird. So umfassend, so berührend, so nachhaltig. Und eben nicht nur als „Zwischen-Spiel“ oder gar als ‚Zwischen-Durch‘.

 


02-Zwischen Einladung.png


 

NACHTRAG

Erste Video-Impressionen von Andreas Weber zur Eröffnung der Ausstellung “ZWISCHEN” am 8. September 2019 mit Skulpturen von Renate Ott und Bildwesen von mir. Und das im Kontext mit einem Kirchenraum der ganz besonderen Art. Vor tollem Publikum (jung und alt!), mit einer umwerfenden Predigt der Pfafferin Sabine Feucht-Münch und dem mitreissenden Gospelchor “Sound connection”. Danke auch an Andreas Koridass für seine erfolgreche Arbeit als Kurator.

 

 


 

Guido Ludes Collage IMG_5941.jpg

Guido Ludes in der Ausstellung zu seinem 60. Fotocollage vor einer Detailsicht des Ölgemäldes Berlin: Potsdamer Platz, 2008, aus der Sammlung Schwarz+Weber, Frankfurt am Main

Lieber Guido!

Ein Auge lacht. Ein Auge weint. Heute, am 12. Mai 2019, begehen wir Deinen 70. Geburtstag. Ich rufe Dir im Kreis meiner Familie zu, auch wenn Du nicht mit uns zusammen sein kannst, hier auf der Erde, die Du so liebtest: Herzlichen Glückwunsch! Wir lieben und wir vermissen Dich! Umringt von vielen kreativen Spuren, die Du bei mir zu Hause hinterlassen hast: Briefe, Notizen, Zeichnungen, PolaroidTransforms, Malereien, Grafiken, Experimentaldrucke, Objekte, Bücher und Schriften, Tausende Fotos (von unseren gemeinsamen Reisen und Erlebnissen) und noch mehr wunderbare Erinnerungen. Dein ganzes Wirken und Tun können wir im Detail nachvollziehen. Jeden Tag aufs Neue. Herzlichen Dank dafür. Das ist nicht selbstverständlich und schon gar nicht üblich. Das Außergewöhnliche hat Dich geprägt. Und damit auch uns und unsere Freundschaft.

 

Wilhelm gemalt von Guido

Detail aus dem Porträtbild von Guido Ludes: Wilhelm Weber zum 70. Geburtstag am 20. Juni 1988. Acryl auf Leinwand, 130 x 100 cm.

 

Obgleich wir über unseren gemeinsamen Lehrer Prof. Dr. Hans-Jürgen Imiela und unseren Freund Dr. Otto Martin während des Studiums Bindungen haben: Bewußt erlebt habe ich Dich das erste Mal im Jahr 1984, als Du den Kahnweiler-Preis in Rockenhausen entgegennehmen konntest. Ich war 25 Jahre alt und Du 35. Mein Vater, Prof. h. c. Wilhelm Weber, Kahnweiler-Freund und Schöpfer resp. Mit-Initiator der Stiftung, war auf Dich als aufstrebender Künstler aufmerksam geworden. Über Deine großartigen Zeichnungen im Mainzer Landesmuseum, die Du zur Dokumentation von Sammlungsgegenständen angefertigt hattest, war das Interesse entflammt. Mein Vater — selbst ausgebildeter Maler, Kunsthistoriker, Museumsmann und Ausstellungsmacher aus Leidenschaft — hatte Dich ins Herz geschlossen. Ihm imponierte Deine Stärke als Bildender Künstler ebenso wie als begnadeter Kommunikator und Kunstvermittler. Was ihn veranlasste, Dir als Gymnasiallehrer ein Gutachten zu schreiben, um Dich erfolgreich als Hochschul-Professor in Wiesbaden zu empfehlen. Von 1994 an bis zu Deinem Tode im Jahr 2013 hast Du unzählige Studenten gefordert und gefördert. Für die meisten warst Du der Favorit, wenn es darum ging, das eigene Kreativpotenzial bestmöglich auszuschöpfen und die Abschlussarbeit bei Dir vornehmen zu können. Du hast wie kein anderer den Studierenden erweiterte Möglichkeiten verschafft, Projekte über Drittmittel zu entwickeln, die wiederum außergewöhnlich und vor allem erfolgreich waren. Immer gab es dazu Publikationen, über 60 an der Zahl, im Print wie auch multimedial. Das hat nachhaltige Beziehungen ermöglicht, die weit über das eigentliche Studium hinausgingen. Überhaupt: Du warst ein Grenzgänger, der allzu gerne Grenzen sprengte.

IMG_5918.jpg

Zwei begeistere Maler unter sich: Wilhelm Weber (links) mit einem Blumenstillleben, Paris 1948, Öl auf Holz. Und rechts Guido Ludes mit Berlin, Potsdamer Platz, 2008, Acryl auf Leinwand.

„Hallo Guido“

Unvergessen ist für mich, als wir 2009 gemeinsam in Berlin waren. Unser Berlinbuch war fertig und wir schauten nach Ausstellungsmöglichkeiten. Bei unseren Erkundungen in Berlin Mitte haben wir nicht nur einige Agenturen besucht, die von ‚Ehemaligen‘ / Ludes-Schülern gegründet wurden, sondern wir trafen fast an jeder Ecke Menschen, die Du kanntest. „Hallo Guido — Hallo Herr Ludes“, tönte es viele Male…

Der eigentlich Beginn unserer innigen Freundschaft war ebenfalls außergewöhnlich. Es vollzog sich im Herbst 1998 auf dem Mainzer Wochenmarkt, an einem Samstag-Morgen am Fleischwurst-Stand. „Du musst mich unbedingt mal im Atelier in Finthen besuchen“, schoss es unvermittelt aus Dir raus. Sofort wurde ein Termin vereinbart. Du liebst ja Nägel mit Köpfen… Und der Besuch war in der Tat außergewöhnlich. Denn Du zeigtest mir die Ergebnisse Deines Forschungssemesters, das Dich vor der Jahrtausendwende gezielt für viele Wochen nach NYC führte: Über 400 künstlerische Arbeiten, davon die Mehrzahl in Form der PolaroidTransform-Bilder sowie eine Reihe von Gemälden. Das Hauptwerk „NYC“, signiert und datiert mit „G Ludes 98“, fast monochrom in wuchtigem Rot gehalten, mit einem Format von zwei auf fast drei Meter, durfte ich — im Team mit Gunda — von Dir erwerben, gemeinsam mit zwei weiteren NYC-Malereien. Im Gemälde „NYC“ hast Du über 150 der PolaroidTransforms malerisch verarbeitet. Künstlerisch  perfekt inszeniert, führst Du uns die einzigartige US-Metropole in all ihren Facetten vor Augen. Ein echtes Meisterwerk. So außergewöhnlich wurde New York City und speziell Manhattan selten in Szene gesetzt!

 


IMG_5935.jpg

„Du bist Sehnsucht und Utopia, Paradies und Untergang, schön wie ein Brillant von Tiffany und unheilbar krank.“

Udo Lindenberg über NYC. Aus: Der Detektiv, 1979. Zitat und Foto aus unserem Buch: New York Manhattan Zeitenwende, 1999.


 

Mit Deinem Talent, andere zu begeistern, hast Du Gregor Krisztian, Deinen Freund und Hochschul-Kollegen, als Buchgestalter, und mich als Herausgeber und Kommunikator gewonnen, um Deinen außergewöhnlichen Forschungsbericht zu publizieren. — Viele Übersehen: Du warst als Hochschullehrer v. a. auch Wissenschaftler erster Güte! — Gemeinsam entwickelten wir sofort nach dem Atelierbesuch und einem Treffen mit Gregor die Idee, nicht nur ein außergewöhnliches Buch zu schaffen, sondern eine Serie von Publikationen, Ausstellungen, Musikperformances und Events, die von Europa aus ein engagiertes Publikum in NYC und anderswo begeistern sollte. Startpunkt war der 23. April 1999, Welttag des Buches. Im Orchester-Probenraum des Mainzer Staatstheater stellten wir die Maquetten vor. Der damalige Ministerpräsident Kurt Beck war eigens aus einer laufenden Landtagssitzung gekommen, begrüßte und betonte, dass mit unseren Aktivitäten ein kulturell werthaltiger Beitrag zum transatlantischen Dialog erfolge. Das Publikum war begeistert, in einem Rutsch waren 1.000 Bücher vorbestellt und damit ein Drittel der geplanten Auflage verkauft und das Buchprojekt in bester Ausstattung finanziert. Es folgten die Premiere auf der Buchmesse 1999 mit SWR-Kultur-TV-Bericht sowie am 11. November 1999 der absolute Höhepunkt: Die Vorstellung des Projekts in NYC. Udo van Kampen hatte uns ins ZDF-Studio unweit des Chrysler-Building eingeladen, um vor einer Schar erlesener VIP-Gäste zu präsentieren. Die meisten blieben fast zwei Stunden; außergewöhnlich für NYC, wo die meisten auf Vernissagen und Lesungen bereits beim Erscheinen hektisch auf die Uhr schauen, wie uns alteingesessene New Yorker an diesem, unserem Abend bewundernd mitteilten. Last but not least: Unser Buch, das einen eigenen Bericht wert wäre, wurde 2001 vom DDC Deutscher Designer Club ausgezeichnet.

 

 


Apropos: So ganz ‚nebenbei‘ hattest Du zudem den Musiker und Komponisten Peter Knodt gewonnen, eine außergewöhnliche Komposition in Form von Klangspuren zu schaffen. Peter hatte passend zu Deinem Forschungsprojekt in NYC Töne und Sounds allerorten eingefangen und mit Trompete sowie Countertenor-Gesang vermischt. Es gab mehrfach Aufführungen, auch mit einer eigens entwickelten Tanz-Perfomance.


 

 

Mit Blick auf das neue Jahrtausend entstanden 2000/2001 Posterserien, Wand-, Tisch- und Notebook-Kalender, die vom Bertelsmann Verlag publiziert wurden. Benchmark! — Lieber Guido: Summa summarum, das war Extraklasse und zeigte auf höchstem Niveau Deine Gabe als Künstler, Freund und Organisationstalent, das stets auf andere vertrauen konnte. Und gleichzeitig als Inspirationsquelle für vieles weitere gemeinsame: Ob bei den von Gunda und mir als Gastgeber veranstalteten Kreativ-Workshops auf Sylt, bei unseren gemeinsamen Urlaubsreisen in die Provence und die Bretagne oder aber den zahlreichen Silvester-Kochabenden. Unvergesslich auch unsere Besuche beim gemeinsamen Freund und Bildhauer PI Ledergerber in Burgdorf bei Bern sowie die Winterwanderung durchs zauberhafte Emmental. Du hast im Nachgang die reliefartige, grossformatige Collage ‚Projekt Rekonstruktion EMME’ geschaffen, die den Lauf des Flusses malerisch interpretiert, und mir zum meinem 45. Geburtstag am 3. Januar 2004 gewidmet.

 

 

Und selbst wenn Du fern warst, auf Deiner 1. Expedition in Australien im Herbst 2005, hast Du unmittelbar im Nachgang uns teilhaben lassen mit der Object-Trouvé-Collage ‚Terra Australis‘.

 

 

Das kleinformatige, kraftvoll gearbeitet Aquarell ‚Tunesische Impressionen‘ von 2002 ist ein Kronjuwel unserer Sammlung. Im Übrigen war es nicht nur für mich ein Vergnügen, mit Dir Kunstausstellungen zu besuchen oder Spaziergänge in freier Wildbahn, am besten in Rheinhessen, zu machen. Als kundiger, hochgebildeter, belesener, stets neugieriger  Mensch hattest Du immer etwas zu sagen: Zur Natur, zu Kunst- und Kulturgeschichte, zum Schaffen anderer, zu Politik, Sport, Gesellschaft, Religion… Außerordentlich war Deine Gabe, egal wo  wann und wie mit Menschen aller Couleur ins Gespräch zu kommen. Ganz natürlich, ganz offen, ganz vorurteilsfrei. Es war eine Wonne, mit Dir zu fachsimpeln. Gerade auch bei unserer gemeinsamen Arbeit z. B. für die Hauptjury des Mainzer Kunstpreises Hans-Jürgen Imiela-Gedächstnispreis, zu der unser Freund Dr. Otto Martin in die MVB Mainzer Volksbank geladen hatte.

Lieber Guido: Danke, danke, danke! Du warst stets der Motor und der Ankerpunkt zugleich für das liebevollste Miteinander, das ich mir, das wir uns alle vorstellen können. 

Und Du warst kaum zu stoppen. Viele weitere Projekte folgten: Kunstbücher, die ich herausgab im Team mit Dir und einigen Deiner Student*Innen, u.a. zu Martin Schläpfer und seinem ‚ballettmainz‘. Oder aber „Gestaltungsstrategien der Moderne: Ideenpool und Nachschlage-Werk für kreative Kommunikation“ von Judith Biesenbach. Ein Werk, das viele kreative Köpfe aus der GWA-Agenturszene begeisterte. Nicht zu vergessen: Auch für die Print&Publishing-Industrie hast Du Außergewöhnliches vollbracht. Ich konnte z. B. den Kontakt herstellen mit dem Schriftenhaus Linotype zu Dir und der Hochschule, um beim internationalen Fachkongress der typo:media 2000 in Mainz eine lesenswerte Event-Doku in Buchform zu schaffen; später konntet ihr im Team mit Linotype das 2005 vom DDC prämierte Buch trytype publizieren. Auf der internationalen Fachmesse FESPA 2010 in München konnten wir im Team mit HP einen künstlerischen Experimentaldruck vorstellen, bei dem Du eine PolaroidTransform-Bildcollage aus dem Berlin-Projekt mit einem neuen Inkjet-Verfahren auf Spezialpapier geschaffen hast. All dies und noch viel mehr führten wir mehr als eine Dekade unter dem Label ‚Zeitenwende‘; mein Mainzer Büro im Empirestil diente als Galerie- und Event-Ort. Deine Werke waren stets präsent.

Familienbande

Lieber Guido, soviel wunderbares konnte uns in den Jahren bis zu Deiner plötzlichen, schweren und letztlich tödlichen Erkrankung geschehen. Nach dem Erfolg von New York Manhattan Zeitenwende entstanden weitere Bücher gemeinsam: Mainz Stadtlandschaften II oder Berlin Different View. Jedes für sich ein Kunstwerk, wiederum gestaltet von Gregor. 

Am eindrücklichsten und bewegtesten für mich war es, mit Dir zusammen am 1. und 2. Mai 2009 Deine Heimat zu erkunden. Du hattest mich darum gebeten, mit Dir eine ‚Bruderreise‘ zu unternehmen und alles arrangiert, damit ich Deine Heimat Saar-Pfalz, die ganz nahe meiner Heimat im Saarland liegt, mit Dir erleben kann. Erster Landepunkt von Mainz aus war Trier. Wir atmeten den Hauch von über 2000 Jahren Kulturgeschichte. Und hatten Freude. Der Höhepunkt der Reise: Der Besuch am Grab Deiner Eltern in Saarburg. Du hättest mich glatt am schön gelegeneren Friedhof vorbeifahren lassen! Wenn ich nicht gefragt und insistiert hätte. Du warst, obgleich Dein Vater schon über 25 Jahre verstorben war, Deine Mutter rund 10 Jahre, noch nie dort gewesen! Da das Grab erst nach einer gewissen Suche gefunden wurde, gab es ein Momentum, das mich erschaudern ließ. Keine zehn Meter von mir weg warst Du zuerst fündig geworden. „Ich habs!“, hast Du verhalten gerufen. Und bist sodann minutenlang erstarrt, als ich eilig ankam und erstaunt — mit Blick auf die riesige Doppelgrabplatte aus politiertem Granit — rief: „Deine Eltern heissen ja Maria und Josef!“

 


Intermezzo

Lieber Guido, Du fragtest mich, welchen Künstler, welches Werk ich mit Dir und Deiner Person in Verbindung bringe. Meine Antwort aus heutiger Sicht: Den ‚Pierrot, dit autrefois Gilles’! Das außergewöhnliche Gemälde des französischen Malers Antoine Watteau, den wir beide verehren, und dessen Sinnhaftigkeit schier unermesslich ist. — entstanden wohl 1718/1719, also ziemlich exakt vor 300 Jahren.   

IMG_6010

Foto: Archiv Andreas Weber


 

Deinen Vater hast Du als Despoten gesehen, der Dein Talent, Deinen Freiheitsdrang, Deine Kreativität nicht anerkannte, alles sogar bekämpfte, da er ohne Rücksicht auf Verluste nur seinen Interessen nachgegangen ist. Du hast als Teenager rebelliert und mit ihm gebrochen. Gerade und vielleicht weil Du Rockmusik als Sänger in einer Band zelebriert hast. Zudem gab es nach dem Tod des Vaters Streit mit Deinem Bruder und dadurch im Verlauf auch keinen Kontakt mehr zur Mutter bis zu deren Tod. Und trotz allem zeigtest Du eine unbändige Leidenschaft für Deine Herkunft, Deine Region, Deine Erfahrungen. Dass wir beide Hugenotten als Vorfahren haben sowie Deine Annahme, mein Vater sei für meine Familie auch schwierig zu ertragen gewesen, hat uns aus Deiner Sicht noch enger zusammengeschweisst. Was mich im Nachgang erstaunte: Du hast stets Dinge von Anfang zum Ende gebracht. Nur mit Deinem Vater und seiner Familie konntest Du nicht abschließen. Da hast Du Dich bis zum Schluss entzogen wie das fliehende Pferd. Und hast als Familienvater mit Frau und zwei Söhnen stets gemäß der Leitlinie gehandelt, alles anders zu machen, als es Dein Vater tat. Letztlich hast Du Dein durch Deinen Vater geprägtes Familienbild auf alle übertragen, die Dir lieb und wert waren. Der Sister Sledge-Song „We Are Family“ hat uns sozusagen immer als Grund-Melodie begleitet. Übrigens: Während ich Dir diesen Brief schreibe, höre ich Led Zeppelin und Pink Floyd…

Kreativer Ungehorsam

Lieber Guido, Deine letzte große Einzel-Ausstellung nach der in Ingelheim von 2006 („25 Jahre kreativer Ungehorsam“) hast Du wie für Dich üblich selbst inszeniert. „60 Jahre Guido Ludes – 35 Jahre Mainzer Künstler. Landschaften und Städtebilder“. Ich durfte in der prall gefüllten Mainzer Rathausgalerie am 1. September 2009 eröffnen. Alle waren erstaunt, festzustellen, dass man meinen könnte, Dich und Deine Arbeit zu kennen, aber vom Facettenreichtum und der Innovationskraft Deines Schaffens eines besseren belehrt wird. Die Publikation meines Vortrags erfolgte als Privatdruck 2010 und später dann im meinem Blog, ausgebaut zum Nachruf für Dich: Ich habe Dich darin ‚Meister der Inspiration‘ genannt und dokumentiert, dass Dein Schaffen und Deine künstlerische Manifestation kulturgeschichtlich fest verankert, aber außergewöhnlich ist und bleibt. Tausende Freunde, Blog-Leser, Facebook-Partner, alle zutiefst betroffen, konnten Anfang Januar 2014 Dein Leben und Schaffen Revue passieren lassen. So bist Du zwar von uns gegangen und doch stets präsent. In unserer Erinnerung, in unseren Herzen. In der Provence, unserem temporären Erlebnisparadies der Sinne und Freuden, sagest Du beim Abendessen in unserem Garten zu Gunda und mir: „Es macht mich sehr, sehr traurig, dass wir irgendwann tot sind und uns nicht mehr sehen, sprechen, umarmen können.“ — Heute antworte ich Dir: „Guido ist tot. Lang lebe Guido!“

Lieber Guido, mein Freund, mein Bruder im Geiste! Du warst, bist und bleibst ein Außergewöhnlicher. Es gibt noch soviel über Dich und durch Dich zu entdecken. 

Herzlichst,
Dein
Andreas, auch im Namen von Gunda, meiner Schwester Eva Maria sowie der gesamten Familie Schwarz

 

IMG_5988.jpg

 


 

Postscriptum

PS: Die Kulturverantwortlichen und Kunstschaffenden der Stadt Mainz haben Dich mit zwei Ausstellungen zu Deinem Siebzigsten geehrt. Das ist sehr lobenswert. Aus meiner Sicht wird dabei deutlich, wie schwer es sich manche Leute tun — mit Dir und Deinem künstlerischen Erbe, selbst diejenigen, die Dich kennen und schätzen. Die Ausstellung im Mainzer Rathaus zeigt eine Seite von Dir, die melancholisch betrübt erscheint. Und so gar nicht typisch ist für das, was Dich und Dein Leben ausmachte. Als ich dort war, unterhielten sich zwei Damen, die neugierig vor allem die Mainz-Motive betrachtete. Eine der Damen sagte ehrfürchtig: „Der Künstler muss ein sehr trauriger, vielleicht sogar deprimierter Mensch gewesen sein.“ Dieses Urteil von unbefangenen Besuchern fand ich bemerkenswert sowie auch die Tatsache, dass viele Deiner Hauptwerke und Themen nicht würdig oder pointiert genug vertreten sind. Der NYC-Werkkomplex, Dein Meisterwerk schlechthin, mit der Einheit aus Gemälden, Zeichnungen und den PolaroidTransforms wurde nicht erfahrbar. Letztere fanden sich als Auswahl isoliert im Eisenturm, ohne eben den Bezug zu Deinen Malereien. Das hättest Du selbst als Kurator sicher ganz anders gemacht.

PPS: Es entstand für die Mainzer Ausstellungen auch ein Katalogbuch. Das ist ebenfalls lobenswert, auch wenn aus meiner Sicht ein Werkverzeichnis oder zumindest eine Festschrift angebracht gewesen wäre. Beides fehlt. Der zur Ausstellung erschiene Katalog spaltet Dein Werk auf, das doch eine Einheit ist, und zeigt, dass es in der Rückschau sehr schwierig sein muss, Dich als Künstler, Kunstvermittler und Persönlichkeit richtig einzuschätzen. Das hat weniger mit den inhaltlichen Lücken und Schwachstellen der Publikation zu tun, deren Gestaltung es enorm schwer macht, mit Freude und Leichtigkeit darin zu lesen. Sondern vielmehr damit, dass man Dir mit  selbstverliebter Gestaltung und feuilletonistischer Betrachtungsweise nicht nahe kommt, sondern in die Irre geleitet wird. Schon der Titel: „Die Atemlose Kunst des Guido Ludes“ lässt mich schaudern. Soll das heißen, Dir und Deiner Kunst sei die Luft ausgegangen? Oder raubt es den Betrachtern die Luft zum Atmen? Oder wird sogar auf die Schlager-Dame Helene Fischer und ihren Atemlos-Super-Hit angespielt, der mich vor allem durch Parodien entzückt? — Weiter schaudern lässt nicht folgende Textpassage: „Einfach Eindrücke sammeln, Wind schnuppern, Füße hochlegen, all das ist mit ihm [Guido Ludes] nicht zu machen. Immer hat er ein Projekt im Gepäck.“ — Lieber Guido, Du musst ein Doppel-, Drei-, Vierfach-Leben geführt haben. Denn so kennen wir Dich nicht. Es war immer Entspannung pur mit Dir, Neues zu erkunden und daraus Ideen zu entwicklen. Du hast das sogar von anderen eingefordert. Mit dem Hinweis: „Wer viel arbeitet, hat immer Zeit!“ Vielleicht hast Du andere, die nicht mit Dir auf Augenhöhe sein konnten, vermutlich sogar Deine eigene ‚Guido-Familie‘, durch Deine Fürsorge, Dynamik, Umtriebigkeit, Schnelligkeit, Präzision und Power überfordert und sogar unmündig werden lassen? Ich bin sicher, Du wirst mir diese Frage nicht beantworten. Sondern wirst mir zur De-Eskalation sagen: „Äh, was kostet hier nochmals ein Kubikmeter Mutterboden?“. Und dann wirst Du lachen!

 

IMG_5674

Schatten-Dasein. Bildcollage für Guido zum 70. von Andreas Weber.

Love. Art. Collage

Gesamtansicht und Detail aus dem Gemälde “Love. Art.” von Anna Grau, entstanden Ende des Jahres 2017. Öl auf Leinwand, 120 x 90 cm.

 

Von Andreas Weber

Auftragsarbeiten sind bei der in Berlin lebenden Malerin Anna Grau eher die Ausnahme. Die Malerin gibt sich am liebsten ihre Themen selbst. Weibliche Figuren. In der Natur. Vor subtil ausgewählten Kulissen, im Raum, im und auf dem Wasser, vor monochromem/farbigem Hintergrund. Nur selten ganzfigurig. Stets ausdrucksstark. Anna Grau beherrscht die Kunst, in leisen Tönen komplexe Bildergeschichten zu erzählen. Sie bildet ein Thema nicht nur ab, sie erzählt als Malerin darüber. Ganz intim. Ganz subtil. Mit vollendetem Farbempfinden. Mit Leidenschaft und Einfühlungsvermögen. Mit Sinn für das Wirkliche, das uns in der vermeintlichen Realität verloren geht.

Der Auftragsarbeit “Love. Art.” gingen über zwei Jahre intensive Gespräche und ein wahrer Strom an weitreichenden, tiefgründigen Gedanken im Austausch voraus. Gegenstand war der Gemäldezyklus “Lilith — die Getarnte”, der bis dato sieben Gemälde umfasst, dem noch weitere zwei oder drei Ölbilder folgen werden. Die Bilder bilden zugleich die Basis für ein umfassendes interaktives Projekt zudem bereits erste Publikationen vorliegen. 

 

LOVE.ART

Dem Gemälde “Love. Art.” liegt eine Programmatik zugrunde: Die Kunst zu Lieben. Einfach nicht in Worte zu fassen!”, die malerisch durch das Porträt des Ehepaars Gunda Vera Schwarz und Andreas Weber erfahrbar werden sollte.  


 

Porträtkunst hat eine lange Tradition. Das Ehepaar-Porträt geht in den neuzeitlich-westlichen Kultur im Wesentlichen auf Jan van Eyck (das Arnolfini Doppelbildnis von 1434, Öl auf Holz, 81,8, x 59,7 cm, National Gallery, London) zurück. Fortgeführt von Peter Paul Rubens und Frans Hals entstanden insbesondere im Humanismus individuelle, nicht mehr exemplarhafte Darstellungen, die sich über die Doppelbestimmtheit der Figuren auf sich selbst und auf den Betrachter definieren. Monotonie durch bloße Aufreihungen müssen vermieden werden; zugleich gilt es beim Ehepaar-Bildnis “zwei völlig gleichwertige und selbstständige Menschen verschiedenen Geschlechts porträthaft in einem Bilde zu vereinen, ohne entweder den einen dem anderen überzuordnen oder, bei völliger Gleichordnung beider, den Eindruck der Bildgeschlossenheit oder Porträthaftigkeit (…) zu schädigen.“ [Zitat nach: Schöne, Wolfgang: „Peter Paul Rubens- Geißblattlaube, Ehebildnis des Künstlers mit Isabella Brant“, S. 15; Reclam Verlag: Stuttgart (1956)]. — Letztlich zeigte die Entwicklung in der Malerei (von Albrecht Dürer bis Hyacinthe Rigaud und Jean Auguste Domonique Ingres bis zu Picasso), daß das Wesen der Porträtkunst nicht die Legitimation einer familiären oder dynastischen, repräsentativen Tradition sein kann, sondern durch das Wesen, Wirken und Wertesystem der Dargestellten geprägt ist. Nicht zuletzt deswegen nimmt das Porträt in der Fotografie einen so hohen Stellenwert ein. [Siehe dazu: ‚Mit anderen Augen – Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie‘, im Kunstmuseum Bonn]

 


 

“Love. Art.” als Programmatik

In dieser kulturell hochentwickelten Tradition der Porträtkunst kommt dem Gemälde “Love. Art.” von Anna Grau zweifellos ein angemessen-wichtiger Stellenwert zu. Vor allem durch eine Besonderheit: Das dargestellte Paar muss nicht erst zueinander finden oder gar seine Zuneigung zur Schau stellen; es wendet sich sym­bi­o­tisch an den Betrachter. Mit einer konkreten Botschaft. Die Bildkomposition wirkt einfach, fast plakativ, ist aber feinsinnig ‘ausgeklügelt’: Die Raum-Konstruktion und die  kontrastreiche Farbgebung bewirken, dass die Kulisse sowie das Licht- und Schattenspiel die Wirkungseffekte im Erfassen des dargestellten Ehepaares und seiner Botschaft verstärkt.

Die Figuren sind unterschiedlich akzentuiert. Die seitlich gezeigte Frauenfigur ist dem Betrachter näher — mit dem außergewöhnlichen Profil zieht sie die Blicke auf sich. Die männliche Figur erscheint dem Betrachter zugewandt. Beide halten die namensgebenden Worte in Händen: Love. Art. Liebe und Kunst als Begriffe, die eine mehrfache Bedeutungskombination eingehen. Die Liebe zur Kunst sowie die Liebe durch Kunst führen zu Die Kunst zu Lieben. Einfach nicht in Worte zu fassen!”.

Das Bildformat, das mit 120 cm unterlebensgroß angelegt ist, sowie der Umstand, dass das Paar in einem abgeschlossenen Raum erscheint, schafft Nähe, Intimität und vermeidet Distanz und Unnahbarkeit. Das an und für sich räumlich trennende, durch die Bildkomposition aber tatsächlich verbindende “Zwischenwand-Element” entpuppt sich für Kenner als Skulptur. Von Richard Serra. Aus der Berliner Sammlung Hoffmann, einem einzigartigen Ort, der Kunst und Lebensraum als Einheit erfasst.

 


 

Video-Animation

 

 


 

Love.Art. Text.

 


 

 

01 Anna Grau – Das Buch zu Lilith

 Coverbild des bereits vorliegenden Buches zum Ausstellungsprojekt. Herausgeber: Andreas Weber. Fotos nach den Gemälden von Anna Grau.

 

„Ich male Gefühle!“ — Zur Malerin Anna Grau und ihrem Werk. Gedanken von Andreas Weber.

 

 „Kreative Intelligenz geht einher mit Reflexionsfähigkeit, um zu Erkenntnis zu gelangen. Durch ihren Lilith-Gemäldezyklus und die interaktive Ausstellungskonzeption setzt Anna Grau Maßstäbe. Gut so!“ —Andreas Weber 

 

Die Malerin Anna Grau und Andreas Weber als ihr Mentor und Kurator gestalten gemeinsam das „Lilith“-Projekt.

Vorspiel. Das umfassende bildkünstlerische Engagement von Anna Grau für äußerst wichtige, Zeitgeist-unabhängige und gesellschaftlich-kulturell relevante Themenstellungen in einer besonderen Dimension verdient Anerkennung und Respekt. Zumal Anna Grau als Malerin freischaffend tätig ist. Den im Entstehen befindlichen Lilith-Gemäldezyklus bearbeitet sie in Eigenregie, um unabhängig an den Bildern und ohne überstarken Zeitdruck arbeiten zu können.

Geplant ist eine auf Interaktion ausgelegte Ausstellung des Lilith-Gemäldezyklus mit einer Rahmenprogramm-Inszenierung, die Stimmen anderer Persönlichkeiten aus der Kunstszene, der Forschung, der Wirtschaft, des alltäglichen Lebens umfasst. Ergänzt wird die Ausstellung durch multimediale Präsentationen, etwa zum „Werden“ der jeweiligen Bilder bzw. mit der Darstellung ihrer „digitalen“ Metamorphosen.

 

 

Lilith Thesenpapier

In medias res. Anna Grau lernte ich im November 2015 in Mainz kennen — vor ihrem Gemälde „Meister“, das den 1. Preis beim 26. Mainzer Kunstpreis Eisenturm erhielt. Über 650 Bewerber hatten sich dem gewählten Thema „Kollaps der Moderne?“ im Rahmen einer bundesweiten Ausschreibung gestellt. Die Jury (bestehend aus Kunstwissenschaftlern und vor allem kompetenten Künstlern) hatte unter dieser Vielzahl an Arbeiten das ausdrucksstarke, in seiner Farbgebung herausstechende und dynamisch-expressiv gemalte Werk einstimmig zur Siegerarbeit auserwählt.

In der persönlichen Auseinandersetzung mit Anna Grau als 1. Preisträgerin konnte ich in Mainz von Angesicht zu Angesicht erfahren, was sie empfindet, wenn sie malt. Sie antwortete mir auf die Frage „Was machst Du, wenn Du malst? Denkst Du an Picasso und seine Les Demoiselles D’Avignon?“ kurz und knapp und mit einem versonnenen Lächeln: „Ich male Gefühle!“. 

Dem spontanen Kennlernen in Mainz folgte Ende November 2015 ein weiteres Treffen in Berlin; es entwuchs ein seitdem ständiger Kontakt. In der Reflexion dessen, was Anna Grau in Mainz erlebt hatte – vor allem das Zusammentreffen mit den Mainzer Künstlerinnen Prof. Valy Wahl und Fee Fleck – ergab sich die Idee, ein neues, ambitioniertes Vorhaben in die Tat umzusetzen: Den Gemäldezyklus „Lilith“.

Aufhänger für „Lilith“ war der Bilderzyklus von Fee Fleck „Medea – die Fremde“, das die Künstlerin speziell zur Ausstellung im Landesmuseum Mainz anlässlich ihres 80. Geburtstags im Jahr 2012 geschaffen hatte. Anna Grau war fasziniert, dass eine wesentlich ältere und bedeutendere  Kollegin ihrem eigenen Menschenverständnis so nah kam. Wobei sich Anna Grau in ihrer unendlichen Bescheidenheit nie mit Fee Fleck in eine Reihe sehen würde… — Beide Künstlerinnen haben übrigens am gleichen Tag Geburtstag, wenn auch zwei Generationen auseinander! — Fee Fleck setzt sich als Holocaust-Überlebende gegen das Vergessen ein. Und für die Rolle der Frau im Besonderen. Der damalige Bundespräsident Gauck überreichte Fee Fleck für ihr Engagement, ihre Lebensleistung im Jahr 2012 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.

Beide Künstlerinnen, Fee Fleck wie auch Anna Grau, beziehen in einer von Männern dominierten Kunstszene eine besondere und nach meiner Ansicht herausragende Position: Sie widmen sich den Extremen wie Ausgrenzung, Vernichtung, Unterdrückung ohne jegliche Aggression; vielmehr in einer behutsamen Bestimmtheit und Deutlichkeit, die den Betrachter ins Nachdenken und letztlich zu neuen Erkenntnissen bringt. Mehr kann man nicht erreichen. Anna Grau hat Anfang 2016 begonnen, den Lilith-Bilderzyklus auszugestalten. Bis dato sind sechs (unterschiedlich formatige, bis zu 120 x 180 cm große) Gemälde fertig, acht oder zehn sollen es insgesamt werden. In meinem ValueBlog und über Facebook kann man den Entstehungsprozess verfolgen.

Anna Grau hat selbst dazu einen lesenswerten Text verfasst, der in einem eigenen Buch abgedruckt ist: „Auf den Spuren von Lilith…“

 

 

 

Kerngedanke ist es, „Lilith — die Getarnte!“ in all ihren Facetten lebensnah zu inszenieren. Dies alles bietet aus meiner Sicht einen kompakten Einblick in das bildkünstlerische Schaffen von Anna Grau, das sie von anderen unterscheidet und besonders macht. Die erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen Ausstellung sowie Wettbewerben zeigt, dass Anna Grau nicht nur Aufmerksamkeit findet, sondern auch hohe Wertschätzung.

 


 

Unbekannte Fakten zu Lilith

Aus der Antike gibt es Überlieferungen, die wir beiseite geschoben haben. Das berichten Quellen der altsumerischen wie altbabylonischen Zeit gleichermassen. Auch im Talmud wird aufgegriffen, was in der biblischen Überlieferung und in den Schriften der christlichen Kirche verschwiegen wird:  Der Anfang der Menschheitsgeschichte wurde durch ein Wesen geprägt, das Gutes tut, aber durch seine Überlegenheit Männern Angst einflösste, weil es ihre Macht und ihre Bedeutung in Frage stellte.

Gemeint ist Lilith. In der männlich dominierten Welt wurde sie als Dämon, sogar als Kindsmörderin diffamiert. In der jüdisch-feministischen Theologie wird Lilith im Midrasch als eine Frau dargestellt, die sich nicht Gottes, sondern Adams Herrschaft entzieht und im Gegensatz zu Eva resistent gegen den Teufel und die Verführung zum Bösen ist. Sie symbolisiert die gelehrte, starke und unbeugsame Frau. Parallel wird angemerkt, dass Lilith die Urmutter der Menschheit darstellt und als erste Frau Adams Gott dazu brachte, ihr seinen heiligen Namen zu verraten. Das Wissen um den Namen verlieh ihr unbegrenzte Macht. Lilith verlangte von Gott Flügel, um das Paradies resp. Adam zu verlassen; und sie flog davon. In Lilith sehen einige auch den Gegenentwurf zur biblischen Eva, die wie später Maria als Mutter Gottes in der patriarchalen Tradition stehe.

Detail aus Lilith.8

Anna Grau: Detail aus Lilith.8

Warum ist das auch heutzutage relevant?

Es wäre zu einfach zu sagen, dass es um Emanzipation oder Geschlechterkampf geht. Wobei die Unterdrückung der Frau durch den Mann noch immer in fast allen Kulturkreisen stattfindet. Der ‘Lilithmythos’ steht vielmehr für die Selbständigkeit der Menschen und den (bereits biblischen) Versuch einer Seite, vorwiegend der Männer, mittels einer höheren Autorität andere zu unterdrücken. Sei es mit Gewalt, mit Aggression und Einschüchterung, mit Waffen oder mit Geld und Macht. Das alles, was von Gott so erschaffen scheint, wie es ist, verabscheut Lilith und entzieht sich.

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt? Betrachtet man das, was sich bis heute erhalten und wohl in der Zukunft weiter fortsetzen wird, erkennen wir, dass vieles was wir tun, Traditionen und Gepflogenheiten folgt, die in ihren Wurzeln weder wahr noch ehrenhaft sind. Das Prinzip der Unterdrückung, der Ellbogenmentalität, des Handelns in der richtig geglaubten (aber tatsächlich falschen) Überzeugung und ohne Mitmenschlichkeit setzt sich fort.

 


 

Anna Grau und Andreas Weber im Martin-Gropius-Bau zu Berlin (Nov 2015)

Zur Person: Andreas Weber ist Gründer und Vorstandsvorsitzender der Value Communication AG sowie u.a. Beiratsmitglied des Vorstands des Kunstverein Eisenturm Mainz e.V. KEM, Beiratsmitglied der Internationalen Senefelderstiftung, Offenbach, Lehrbeauftragter der Hochschule RheinMain, Wiesbaden. | LinkedIn: https://de.linkedin.com/in/andreasweber | Blog/ValuePublishing:  https://valuetrendradar.com 

Zu Anna Grau und ihrem Schaffen: http://www.annagrau.de  — Anna Grau und Andreas Weber gestalten gemeinsam das „Lilith“-Projekt.

 

 

 


 

Work in progress

Lilith 7: Zustandsfotos im Atelier (Oktober 2017)

Lilith.7 in progress 2

Lilith 7 Work in Progress 10-2017

 


Lilith 9: Zustandsfoto im Atelier (Januar 2018)

Lilith.9 in Progress

 


 

ValuePublishing ValueArtCom Gisela Ruth.001.jpeg

Fotos/Collage: Andreas Weber, Mainz/Frankfurt am Main.

 

„Hier und anderswo. Malerei und Collage“ lautet der Titel einer Ausstellung der Künstlerin Gisela Ruth, die am Freitag, 23. September, 18 Uhr, im ersten Stock des VG-Rathauses (Foyer) in Bodenheim von Verbandsgemeindebürgermeister Dr. Robert Scheurer eröffnet wurde. Einführende Worte sprach Andreas Weber, Beiratsmitglied im Vorstand des Kunstvereins Eisenturm Mainz. Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 27. Oktober 2016, geöffnet, und zwar mittwochs von 14 bis 19 Uhr, an den übrigen Arbeitstagen von 8 bis 11.30 Uhr. Nachfolgend per ValuePublishing-Exkulsivreport die Eröffnungsrede von Andreas Weber im Wortlaut. Siehe auch die lesenswerte Ausstellungsbesprechung von Jürgen Strickstrock in der Allgemeine Zeitung Mainz vom 26. September 2016.

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

„hier und anderswo“ ist ein gelungener, wunderbarer Ausstellungstitel. Er passt zum Ort Bodenheim und der Region Rheinhessen, in der wir uns befinden. Und er passt zur Künstlerin Gisela Ruth, dies aus Soest in Westfalen stammt und lange hier ansässig ist, und ihrem Werk. Vorweg — da ich nicht weiss, wie es Ihnen ergeht: Es ist die erste Ausstellung, in der ich einen umfangreicheren Einblick in das Schaffen von Gisela Ruth erhalte. Wir beide kennen uns über den Kunstverein Eisenturm Mainz e.V. KEM, dem ich als Mitglied und seit einiger Zeit im Vorstand als Beirat angehöre. Im Rahmen von KEM-Ausstellungen und den Jour Fixe-Veranstaltungen von Dr. Otto Martin lernten wir uns näher kennen. Das neueste, hier gezeigte Werk — Land am Fluss.Zeitreise — eine Collage auf Leinwand im Format 50 auf 50 Zentimeter, war Teil der Mitgliederausstellung „Viva Rheinhessen“, die im Sommer 2016 der Region ein fulminantes Ausstellungs-Denkmal setzte, weit über die 200 Jahre hinaus, die den Bezug zu einer ganzjährigen Jubelfeier mit unzähligen Events herstellt. 80 Künstler stellten ihre persönliche Sicht, ihre Gefühle, ihre Gedanken vor. Gisela Ruth setzte einen ganz besonderen Akzent: In zarten, fasst pastell-tonhaft, sensitiv gehaltenen Farben werden kunstvoll Versatzstücke ineinander verwoben, die handschriftliche Dokumente, Urkunden, Fotos, Personen, Landschaftsimpressionen, Grundrisszeichnungen, Kartografien, Architekturen und Bauelemente, eine Stadtansicht von Mainz sowie Spuren der Neuzeit in Form von Windrädertürmen, die schemenhaft aber unübersehbar auftauchen. Natürlich erscheinen auch Rebstöcke und Weinberge — ganz unten im Bild, quasi als Fundament.

dscf6307a

Gisela Ruth: Land am Fluss.Zeitreise. Collage auf Leinwand, 2016, Format 50 x 50 cm. Foto: Gisela Ruth

 

Gisela Ruth hat als Notiz verfasst: „Gestern und heute und was die auf dem Wiener Kongress 1816 künstlich kreierte Region ausmacht: Geprägt von Wasser und Erde als Lebensspender und Energielieferant; Stadt und Land und seine wechselhafte Geschichte, beginnend mit seinem ersten Regenten Ludwig I.; von den Wassermühlen im Rhein zu den Windrädern auf dem Land als weithin sichtbare technische Errungenschaft; ein von seinem Handwerk und seinem Weinbau geprägter Landstrich.“

In Summe ergibt sich eine äußerst vielschichtiges Bild von Rheinhessen, das zunächst ungewöhnlich, fast disruptiv erscheint. Und das immer vertrauter wird, je detaillierter man das Werk betrachtet. — Hier und anderswo.

Ich muss zugeben: An dieser Stelle empfinde ich zur Künstlerin eine starke, für mich selbst überraschend-erfreuliche Seelenverwandschaft. Das Sehen als wichtigste Instanz der Sinneswahrnehmung bedeutet für mich nicht einfach, fotografisch Abbilder zu speichern, sondern visuell Sinneseindrücke zum Teil meiner eigenen Wirklichkeit werden zu lassen, die vom Erleben geprägt ist.

 

Impressionen vom Eröffnungsabend am 23. September 2016. Fotos: Andreas Weber

 

Noch etwas verbindet Gisela Ruth mit mir, meinem Leben: Der intensive Kontakt und die Freundschaft zu einem leider allzu früh verstorbenen Maler, Professor Guido Ludes, den ich Anfang 2014 in meinem Nachruf als den „Meister der Inspiration“ bezeichnet habe. Gisela Ruth, die seit 1972 über die Fotografie und ab 1984 über das Textildesign mit Studienaufenthalten in Japan und Indonesien zum Zeichnen, Collagieren und Malen gefunden hat, hat zunächst den Abschluss eines juristischen Fachstudiums absolviert und sich zusätzlich auf vielfältige Weise künstlerisch weitergebildet. Durch die Rheinhessen Akademie in Oppenheim kam sie mit Guido Ludes in Kontakt, der sie in experimentellen Drucktechniken und Stillleben anleitete. Das Prägende und Einzigartige, das ihr vermittelt wurde, schildert Gisela Ruth wie folgt: „Sehen mit allen Sinnen und die Kommunikation: Aus dem stillen Kämmerlein raus, den Dialog suchen, sich auseinandersetzen.“

Dies ist ein ebenso probates wie weit gefasstes Leitmotto, dem zur Seite steht, sich einerseits intensiv mit ihren Lehrerpersönlichkeiten auseinanderzusetzen, darunter vor allem die Malerin Susann Gassen, Nikola Jaensch (Zeichnung und Collage), Michael Apitz (Zeichnung) sowie Josua Mattern (Abstraktion und Collage) und Andreas Mattern (Aquarell). Hinzukommt andererseits das Identifizieren und genaue Studieren von weltweit renommierten Künstlerpersönlichkeiten. Gisela Ruth schrieb mir dazu auf meine Frage „Wer oder was hat sie am meisten und nachhaltigsten inspiriert und beeindruckt?“: „Alex Katz: Entgegen des Zeitgeistes entschied er sich für konkrete Malerei und abstrahierte dabei, in dem er Dreidimensionalität in Fläche verwandelt. Mich beeindruckt seine ‚eigenen Sprache‘, die Reduzierung alltäglicher Motive und ihrer gleichzeitigen Erhöhung. In meinen Bildern steht oft Reduktion bis zur Flächigkeit neben räumlichen Passagen. — An Sigmar Polke beeindruckt mich seine Vielseitigkeit. — Edward Hopper: Auch hier die Reduzierung des Dargestellten auf das Wesentliche und seine besondere Sicht auf die amerikanische Lebenswelt fast als Filmkulisse.“ Katz — Polke — Hopper bilden eine aussergewöhnliche Kombination und Inspirationsbasis. Wichtig ist, dass sich Bezüge zu Gisela Ruth aufgebaut haben, die nicht einfach nur formal gestalterischen Aspekten folgen, sondern das Wesen dieser exponierten Menschen versteht und im Rahmen des eigenen Schaffens neu interpretiert.

 

img_0352

Detail aus dem Gemälde von Gisela Huth „Havanna“ von 2015, das eine neue Sichtweise liefert, indem das Alte im Spiegel der Moderne erscheint. Foto: Andreas Weber.

 

Und auf meine Frage „Wie nehmen Sie das aktuelle Kunstgeschehen um Sie herum wahr? Wie wichtig ist die Auseinandersetzung mit KollegInnen und vor allem mit dem Publikum?“ antwortete Gisela Ruth: „Ich nehme das aktuelle Kunstgeschehen heute als sehr lebendig und so vielfältig wahr, wie noch nie, bei den Stilen wie auch den verwendeten Mitteln, ohne dass es eine bestimmte Stilrichtung gibt. ‚Everything goes‘  führt heute zu einem enorm erweiterten Kunstbegriff auch unter Einbeziehung der aktuell möglichen technischen Mittel, wobei Malerei sich trotz aller Möglichkeiten m. E.  gut behaupten kann. Mich im Kunstbetrieb zu bewegen (Galerien, Messen, Ausstellungen, Kunstvereine, Künstlerbücher, Vorlesungen an der Uni Mainz zu aktueller Kunst in Amerika und im nächsten Semester zu aktueller Kunst in China) macht mir großen Spaß und ist für mich eine Bereicherung. Hierbei neue Kontakte zu knüpfen, gute Gespräche zu führen, Erhellendes zu erfahren oder durch Widerspruch des Gesprächspartners mein Denken neu zu formieren — all dies bringt mich künstlerisch weiter.  Für mich ist es wichtig zu erfahren, ob meine Bilder für sich sprechen, ob ein Dialog mit Betrachter und meinen Bildern stattfindet. Daher suche ich das Gespräch mit dem Publikum (was mir nicht immer leicht fällt, da ich eigentlich mehr zurückhaltend bin).“

Meine Damen und Herren, sie bemerken, es äußert sich eine Künstlerin, die nicht nur hochtalentiert sehenswerte und sammlungswürdige Bildwerke erschaffen kann; hier teilt sich auch mit Worten eine Persönlichkeit mit, offen, mit hellwachem Verstand, die sich durch ihre Sinneswahrnehmung und in der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ständig weiterentwickelt. Vermutlich liefert im besten Sinne Neugierde, oder besser: Entdeckungsgeist, einen starken Antrieb. Vor allem für das „hier und anderswo“. Die ausgestellten Werke (fast 20 an der Zahl, die meisten aus den letzten drei Jahren) sind der beste Beleg. Wer schon Gelegenheit hatte, sich umzuschauen, stellt fest, dass hier im Bodenheimer Rathaus visuelle Impressionen ganz unterschiedlicher Art repräsentiert sind. Aus dem „hier und anderswo“. Siehe: „Havanna“, von 2015, das eine neue Sichtweise liefert, indem das Alte im Spiegel der Moderne erscheint. Oder das grandiose Landschaftsbild „Spitzbergen“ von 2016, also jüngst erst entstanden, ein meisterhaftes Werk, das sich aus den Zacken der zerfurchten Berge und den in Gelb, Orange, Rot und Blauschwarz gehaltenen Horizontalen formt, wobei die Grenze zwischen Land und Wasser aufgehoben wird; das Gemälde grenzt sich stilistisch deutlich ab von anderen Gemälden. Gisela Roth versteht es, sich treu zu bleiben und trotz allem für ihre Themen jeweils spezifische Akzente in der Darstellung zu finden. — Dies ist eine ganz eigene Sicht auf einen Ort mit extremer Lage, die uns Menschen bisweilen eher lebensfeindlich vorkommen mag. — Gleichzeit gilt Spitzbergen aber als „sicherster Ort der Welt“.

 

Version 2

Freude über eine sehr gelungene Eröffnung: Petra Schippers, Gisela Ruth, Andreas Weber (v.l.n.r.). Foto: Armin Ruth, Bodenheim

 

Lebensmomente werden erfasst, zum Beispiel durch die Acrylgemälde „Stillstand“ von 2015, „Mit Kerze“ und „Frühstück“, beide von 2016. In diesen Werken kommt Gisela Ruth dem Geist von Edward Hopper sehr nahe. Vereinzelt erscheinen Menschen in einer glatt und kühl wirkenden urbanen Umgebung. Spiegelungen spielen eine grosse Rolle. Ebenso wie bei dem Gemälde „Angekommen“ von 2013, das den Moment erfasst, indem eine weibliche Gestalt aus dem U-Bahnzug aussteigt, eine andere, nicht näher identifizierbare gerade verschwindet. Der Bildtitel ist wie bei allen der ausgestellten Werke knapp gefasst. Präzision gehört zum künstlerischen Geschick der Gisela Ruth. Doch bei „Angekommen“ gibt es ein Momentum der Irritation: Der Bahnsteig kann nicht das Ziel der Ankommenden sein, sondern nur eine Zwischenstation. Unklar bleibt, wohin die Reise, der Weg tatsächlich führt. —Das „hier und anderswo“ kann man erspüren, auf eine „transitorische“ Art und Weise.

Diese einfühlsamen malerischen Momentaufnahmen haben einen Hauch von Melancholie, der aber zugleich durch die Farbgebung kompensiert wird: Dominierend sind Blautöne. Experten für die Symbolik von Farben charakterisieren das Blau wie folgt:

  • Blau gilt als tiefgründige Farbe und schafft eine ruhige, entspannte und stabilisierende Atmosphäre.
  • Blau wird mit vielen positiven Eigenschaften assoziiert: Sympathie, Harmonie, Freundlichkeit, Friedfertigkeit, Zufriedenheit, Heiterkeit, Ausgeglichenheit, Gelassenheit, Frieden und Freundschaft. 
  • Blau ist die Farbe des Vertrauens und der Verläßlichkeit, die Farbe der Intuition und Kommunikation, Ganzheitlichkeit und Verbundenheit, Passivität.
  • Blau ist die Farbe der Ferne, der Weite und der Unendlichkeit: Als Farbe des Himmels steht Blau auch für Ewigkeit und Wahrheit. Helle Blautöne vergrößern Räume und haben eine frische, kühle Wirkung.
  • Blau ist auch die Farbe, die auf Fotos oder Bildern den stärksten Perspektiveffekt erzeugen kann.

Der Renaissance-Künstler Leonardo da Vinci hatte dies als Erster erkannt und seine „Sfumato“ genannte Technik perfektioniert, um naturwissenschaftliche Erkenntnisse malerisch umzusetzen: In der perspektivischen Weitläufigkeit löst sich die Sicht in einen bläulich werden Dunst auf.

Blau ist zudem die Farbe des gespiegelten Wassers, der Stille und Entspannung. Dies wird in Bildmotiven von Gisela Ruth erfahrbar, die das Wasser in unterschiedlichen Zusammenhängen bis hin zu reinen Naturszenen zeigen: „Pool“ von 2007, „Spiegelungen I – IV“ von 2008, „Am Brunnen“ von 2014, „Im Wasser“ von 2014, „Leitgraben“ von 2016, und ganz besonders „Boot am Altrhein“ von 2010 sowie „Im Gespräch“ von 2016 (eine Uferszene mit zwei in sich versunkenen Spaziergängern) strahlen durch die Spiegelungen, zumeist in leichten Wellen oder aufgelöst durch Reflexionen sich spiegelnder Motive wie Bäume, eine ganz besondere Atmosphäre aus.

 

img_2939

Detail aus Gemälde von Gisela Ruth „Im Wasser I“, 2014, Acryl auf Leinwand, Format 50 x 70 Zentimeter

 

Gisela Ruth gelingt es, die Symbolkraft des Blau durch ihre besondere Darstellungsweise der Sujets inhaltlich zu verstärken. Der Betrachter, jedenfalls ergeht es mir so, wird in Gisela Ruths Bildwelten förmlich „barrierefrei“ hineingezogen und gleichzeitig auf Abstand gehalten, um über das, was er/sie erlebt, nachzudenken. 

In der Reihe der Exponate gibt es drei „Ausreißer“, wenn ich das so sagen darf. Zum einen das mit 70 auf 100 cm grossformatige Acrylgemälde „Schattenspiel“ von 2014. Wir sehen eine blonde Frau im Linksprofil, mit geneigtem Kopf und aufgesetztem Arm. Neben ihr erscheint ein Schattenriss, wobei unklar bleibt, ob dies ihr eigener Schatten oder der einer Betrachterin ist, die Frontal quasi ausserhalb des Gemäldes steht. Die Darstellung ist plakativ, fast perspektivlos, mit einer reduzierten Farbigkeit und Akzentuierungen — beinahe dem Prinzip der Valeurmalerei folgend und doch anders: Helldunkelkontraste und feinste Tonwert-Abstufungen innerhalb einer Farbgruppe verbinden die Szenerie mit der psychologischen Befindlichkeit der dargestellten Frau. Je länger man das Gemälde betrachtet, um so deutlicher wird der Drang, dass der Schattenriss so etwas wie die Seele oder der Geist sein könnte, der die Frau verlässt, sich als Teil von ihr separiert. Gisela Ruth schafft es, dass all dies nicht als Bedrohung wirkt, sondern nachdenklich macht, neugierig darauf, sich einzulesen in dieses besondere Motiv. Kunsthistorisch ließen sich eine Reihe von Darstellungen anführen, die in sich versunkene Frauen — meist aus der Mythologie – zeigen; allen voran die Seelenbilder durch Anselm Feuerbachs Iphigenie-Darstellungen. Direkte Parallelen ziehen zu wollen, ist aber meiner Ansicht nach wenig zielführend; es ergeben sich für mich zu viele Abweichungen. Zumal die Darstellungen Gisela Ruths stets im Hier und Jetzt, „hier und anderswo“, verhaftet sind.

Beachtenswert sind zum anderen die beiden kleinformatigen Collagen „Metamorphose“ von 2012 und „Hier ist Leben“ von 2013. Ersteres ist, wie Gisela Ruth sagt, die Umsetzung von Ovids „Apollo und Daphne“ und somit die Geschichte von der Liebe eines Gottes zu einer Nymphe und ihrer Verwandlung in einen Lorbeerbaum. Die zweite Collage versteht sich als Familiengeschichte mit vielen Elementen und persönlichen Ansichten aus der Historie der eigenen Familie. Elemente sind zu entdecken, die in der eingangs beschriebenen, Rheinhessen gewidmeten Collage „Land am Fluss.Zeitreise“ später wieder Verwendung gefunden haben.

Übrigens: Der Begriff Collage leitet sich vom französischen „coller“ — leimen kleben — sowie „colle“ (Leim) ab. Er kennzeichnet eine künstlerische Technik ebenso wie das Kunstwerk an sich. Im Kubismus sprach man daher von „Papier collé“. Verwendet werden beispielsweise Zeitungsausschnitte, Bänder, farbige Papierstücke, Fotografien, die auf einen festen Untergrund (Papier oder Karton) oder Leinwand geleimt und auch übermalt wurden. Im wesentlichen gibt es drei Arten: Collage in Verbindung mit grafischen Elementen; Collage mit Fotocollagetechnik; Collage als „Erinnerung“ mit Fotos, Briefen, Dokumentenauszügen und sonstigen Texten. Das Collage-Prinzip übertrug man auch auf andere Kunstgattungen, zum Beispiel auf die Musik/Akustische Kunst (Klang-, Ton- oder Musikcollagen, auch „Sampling (Musik)“), auf die Literatur und den Film. Eine Übertragung der Collage-Technik auf dreidimensionale Objekte findet in der Assemblage statt.

„Hier und anderswo“. Der Ausstellungstitel fasst in der Reflexion von seit 2006 rund einem dutzend Ausstellungen/Beteiligungen in der ganzen Region bis hin nach Wiesbaden als Leitbegriff zusammen, was für Gisela Ruth ihre eigene, künstlerische Programmatik kennzeichnet; „hier und anderswo“ bildet sozusagen die als Ausstellung inszenierte Collage ihrer künstlerischen Arbeit. Sie hat die Ausstellung gründlich und akribisch vorbereitet. In der Auswahl bestehender Arbeiten und im Schaffen von sechs neuen Werken eigens für die Ausstellung. In chronologischer Folge sind dies: „Im Gespräch“, „Leitgraben“, „Frühstück“, „Mit Kerze“, „Spitzbergen“ und „Land am Fluss.Zeitreise“.

 

Ein seltenes Erlebnis: Ausstellungsbesucher scheinen mit den Bildwelten der Künstlerin zu verschmelzen. Fotos: Andreas Weber.

 

Gisela Ruth gibt dazu selbst in schriftlicher Form Auskunft. Das wichtigste möchte ich zum Schluss meiner Einführungsrede zusammenfassen.

Zunächst darf ich Gisela Ruth zu ihrer Arbeitsweise zitieren: 

„Inspiration finde ich in weitgehend eigenen Fotografien zufällig vorgefundener Motive, mit denen ein flüchtiger Augenblick festgehalten wird, den ich dann künstlerisch durch Aneignung, durch Ausschnitte und Fragmente dieser schon vorhandenen Bildwelten umsetze und somit durch Veränderung der Eindrücke in das Medium Malerei transferiere, gelöst von der direkten Verbindung zur Vorlage.“

„Das lebendige Spiel des Elements ‚Wasser‘ und nicht nur die oft überraschenden Reflexionen der Umgebung auf der Wasseroberfläche sind für mich ein Quell an Impulsen.“

Zum Malprozess äußert sie:

„In einem mehrschichtigen Bildauftrag ergeben sich in tatsächlichen und fiktiven Ebenen Irritationen des Sichtfeldes und verwirrende Bildräume, energieaufgeladene Innenansichten, rätselhaft und von suggestiver Kraft. Die malerisch vorgetäuschten Spiegelungen geben den Blick auf die hinter und vor den Glasflächen liegenden Räume frei, die den Bildern eine überraschende und verwirrende Tiefendimension verleihen. Es finden sich gebrochenen Blicke in meinen Bildern oder ich spiele mit dem Verhältnis von Innen und Außen oder auch Zeit und Raum.“

Und zum Ausstellungsprojekt äußert sich Gisela Ruht wie folgt:

„Der Titel ‚hier und anderswo‘ ist auf zweifache Weise zu verstehen: Einerseits bezieht er sich auf verschiedene Aufenthaltsorte, das „Hier“ in Deutschland, in Rheinhessen; das „Anderswo“ in zum Beispiel Kuba oder Spitzbergen; aber auch umgekehrt: Man befindet sich im Ausland, aber das Zuhause begleitet die inneren Prozesse und prägt damit die Erfahrungen, die man auf einer Reise macht. Gleichzeitig sind damit auch verschiedene andere Dimensionen gemeint: Für das „Hier“ das Nahe oder Vertraute und das „Anderswo“ das Fremde; oder für das „Hier“ das Davor und das „Anderswo“ das Dahinter, das Reale oder Irreale gerade bei den Spiegelungen und Reflexionen.

Was ist „echt“, was sind Spiegelungen? Das ist nicht immer leicht zu beantworten. Der Betrachter wird mitunter verwirrt. (…)  Geometrien werden verkehrt, Dimensionen verändert, Perspektiven ausgedehnt und somit erweitert sich das Dargestellte nicht nur bildlich, sondern auch inhaltlich. (…)

Auch das bedeutet der Titel der Ausstellung: Das Wechselspiel zwischen der [Inspirationsquelle] Fotografie (hier und außen) und dem Malprozess mit seinen Ideen und Gefühlen (anderswo und innen). (…)

Und als Resümee formuliert Gisela Ruth:

„Mich interessiert das allmähliche Malen eines Bildes, Schicht um Schicht, das die Möglichkeit der Überraschung in sich birgt: Die Entdeckung des Zufalls, das Erfinden einer Art und Weise mit einer neuen Malschicht Licht, Tiefe, Raum, Struktur zu bilden, etwas ins Blickfeld zu rücken z. B. durch Schärfe, Kontrastierung oder Reduktion oder etwas verschwinden zu lassen durch Farbangleichung und anderes.“

Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass wir heute gemeinsam die Eröffnung einer außergewöhnlichen Ausstellung mit erstklassigen, subtil und gefühlvoll inszenierten Bildwerken erleben dürfen. Dank an die Organisatoren und Gastgeber, aber vor allem an Sie alle für Ihr Kommen und das Interesse an Kunst und Kultur, das wir mit der Künstlerin Gisela Ruth teilen. „Hier und anderswo!“

 

Gisela Ruth  „Hier und anderswo. Malerei und Collage“ — Die Eröffnung am 23. September 2016 in Bodenheim als Film im Magazinformat!  Fotos/Animation: Andreas Weber

 

 

 

ValuePublishing Mike Hilton News Review 25072016.001

Photo @2016: Andreas Weber, ValuePUBLISHING, Mainz/Germany.

 

Graphic Repro On-line News Review to Friday 22 July 2016

Welcome to this week’s roundup of another 30 selected news articles for the week, plus five new additions to our drupa Newsroom from Elitron, KBA-Flexotecnica, Manroland Sheetfed, and SEI Laser; as well as a new entry in Online Features Downloads from Two Sides, as it publishes the findings of its Global Reach Survey 2016, where you will find the introductory article complete with link to download the complete 15-page findings and report as a PDF.


There will no Verdigris environmental Blog for the next couple of weeks as Laurel Brunner is taking a short break. She will be back during the second half of August. I shall also take a break as news is in very short supply due to the main holiday season in Europe and it has been difficult this past week or so to put together a reasonable selection of good newsworthy stuff each day. As with last week’s key news announcements (Xaar on Monday and Screen Europe on Tuesday) I have drawn on the assistance of Gareth Ward at Print Business UK for two key articles again this week, for the Anton Group and Kodak Inkjet announcement on Wednesday; and then for Xerox and RR Donnelley on Friday, in order to bring you up to date with that.


Other news leaders this week came from HP on Monday, with its plans for Photokina 2016 in Cologne in September. Tuesday was led by Canon Europe as it ships Goloseo children’s books produced at drupa 2016 to South Africa to support the Room to Read Literacy Programme. On Thursday, Two Sides took the lead as it announces availability of its Global Research Survey 2016 in PDF format; and while consumers still value print and paper, there are numerous environmental misunderstandings that persist due to a serious lack of awareness, says Two Sides. Please don’t skip it. The 15-page Report is well worth studying for anyone involved with publishing, print and paper wherever you are.

On Friday, management board chairman and CEO of Heidelberger Druckmaschinen AG, Dr. Gerold Linzbach, announced that he will not renew his contract which runs until August 2017. Following a successful turnaround of the company, he will not seek to extend his contract and aims at pursuing new professional challenges and will continue to serve the company until the end of his contractual term, to enable the Supervisory Board time to find a replacement.


You will find some new sales and installations announcements below from Andi Druk in the Netherlands, as it invests in the first Canon Océ and Müller Martini integrated continuous feed inkjet and digital finishing lines for magazine and book production; and also for Manroland Sheetfed in Brazil with another Roland 700 – both on Monday. On Tuesday, Witherbys in London increases automation and output with a new Speedmaster XL 75-6 and automated Stahlfolder CH 56; Inci.Flex in Italy becomes the first to automate its flexo platemaking process with Esko’s new CDI Crystal 5080 XPS flexo platemaker, debuted at drupa. We also have Toppan Forms, which is now the biggest Kodak Prosper Inkjet customer in the world, as it adds a fifth Prosper Stream Inkjet press – a Prosper 6000C; while German commercial printer Nino-Druck made its first steps into the personalised photo market with Taopix at drupa.

On Wednesday we announced that Anton Group UK will be the first in the world to work with the new Kodak Ultrastream printhead shown in tests at drupa. This was followed by corrugated packaging printer Grupondunova in Catalonia, which becomes the first Spanish company to invest in the Inca Onset X large-format inkjet flatbed press, complete with ClinchTech Robotics. Then we had Park Communications in the UK, which has added a four-clamp Horizon BQ470 PUR perfect binder to deliver cost effective fast turnarounds. Thursday saw IBW Industrial Binding in Belgium increase its investment in Muller Martini kit with a new Diamant MC 60 bookline, and an Alegro perfect binder with extremely short changeover times, to use with the new hard-cover line.

On Friday, to round off the week, we included Xerox with early adopters at drupa 2016 snapping up no less than 120 Xerox Production Inkjet presses, including continuous feed and more. Then we have Seaway Printing in the U.S., which expects a 50 per cent increase in productivity with its new Speedmaster XL 106-4+L from Heidelberg USA. You will find lots of new kit this week if you check out the news announcements carefully. These include Canon SA on Monday as it launches its new imageRUNNER Advance C5500 series, intelligent multifunctional devices aimed at today’s modern working environment. Xitron on Tuesday. KBA-Flexotecnica on Wednesday, as well as SEI Laser. On Thursday, EFI released Packaging Suite 4.0 debuted and shown at drupa; and then we have KBA with the Varijet B1 Xerox-powered digital press (also from Gareth Ward, Print Business); and then Elitron with three new digital cutting machines which were shown at drupa.

On Friday we have Fujifilm with its new processless plate, the Superia ZD, which is UV-compatible and designed for longer runs. Lastly, from Ricoh South Africa with new wide-format multifunction printer which it is aimed at the CAD/GIS and graphics markets in EMEA.

The tailender for this week: On Monday, Manroland Web Systems opened the doors of its new digital web STORE. So, now you have a 24-hour, fast shopping ability on-line.

That’s all until next time.
My best regards,
Mike Hilton

ValuePublishing Mike Hilton News Review 15072016.002


Our e-News comprises:  Headline News – Online Feature Articles – the Verdigris initiative from Digital Dots. Our Drupa and FESPA Newsrooms can be accessed from the Index on our Home Page, as well as News in Review, which provides a weekly overview and listing of all news added to the site. 





Headline News
Over 28,000 news items have now gone online since we launched our Website in September 2001. News for the past 24 months can still be accessed via the Home Page and its continuation news pages

Mon 18 July…   
HP’s new business growth opportunities at Photokina 2016
Photo finishers and professional Photo labs will experience the new HP Indigo 12000 and new applications from the HP Latex 570…

Sun Chemical at GlassTec 2016 in Düsseldorf
Sun Chemical to present its latest SunVetro offerings at GlassTec 2016, taking place at Messe Düsseldorf, from 20 – 23 September…

The new Manroland web STORE opens its digital doors
The time has come: Having been announced over the past two months and having been greeted enthusiastically…

Fully automated digital inkjet for Andi Druk Netherlands
Andi Druk invests in first Canon Océ and Müller Martini integrated continuous feed inkjet for magazine and book production…

Brazilian book publisher achieves goals with Roland 700
Multi Marcas Editoriais Ltda (Editora Construir) promotes education and literacy through innovative books…

Canon’s new imageRUNNER Advance C5500 series
Canon SA launches new flagship, intelligent multifunctional devices for today’s modern working environment…

Tue 19 July…   
Canon Europe and Goloseo support Room to Read
Canon to ship Goloseo children’s books produced at drupa 2016 to South Africa for the Room to Read Literacy Programme…

Xitron begins shipments of USB/SCSI Interface
Replaces obsolete SCSI cards in Trendsetter CTP installations with an economical alternative and provide an extended ROI…

Witherbys invests in Heidelberg automation and productivity
Witherbys in London increases automation and output with new Speedmaster XL 75-6 and automated Stahlfolder CH 56…

Inci.Flex first with Esko’s CDI Crystal 5080 XPS
Gravure quality with flexo plates coming from an integrated unit that simplifies and automates flexo platemaking…

Japan’s first Kodak Prosper 6000C Press for Toppan Forms
Toppan Forms is now the biggest Kodak Prosper customer in the world with a fifth Prosper Stream Inkjet press…

Nino-Druck targets personalised print with Taopix
The German commercial printer made its first steps into the personalised photo market with Taopix at drupa…

Wed 20 July
Anton to become world’s first with new Kodak printhead
Anton Group UK will be the first in the world to work with the new Kodak Ultrastream printhead shown in tests at drupa…

Ricoh SA appoints head of Production Print Business Group
Ricoh South Africa has appointed Frank de Afonseca to head up its Production Printing Business Group…

The new KBA-Flexotecnica NEO XD LR ‘Hybrid’
First fully hybrid extremely innovative machine for all popular flexo technologies drew the crowds at drupa…

SEI Laser: Digital die-cutting and creasing a reality
SEI Laser impressed the industry with the models PaperOne 5000, 3500 and with Packmaster OEM WD at drupa…

Inca Onset X1 with ClinchTech Robotics for Grupondunova
Corrugated packaging pioneer Grupondunova becomes the first Spanish company to invest in the Onset X…

Park further invests in digital department with Horizon buy
Park Communications adds a four-clamp Horizon BQ470 PUR perfect binder to deliver cost effective fast turnarounds…

Thu 21 July…   
Two Sides Global Research Survey 2016 available
Consumers still value print & paper, but numerous environmental misunderstandings persist due to a serious lack of awareness…

EFI releases Packaging Suite 4.0
EFI Packaging Suite 4.0, shown at drupa, offers new value for label, folding carton and flexible packaging converters…

KBA takes the modular approach to inkjet
The Varijet was not shown at Drupa, but is KBA’s pitch for the B1 digital press market has its eyes focused on carton printing…

Elitron’s drupa hat-trick with a focus on automation
Elitron has significantly increased its product range, and chose the drupa stage to launch three new digital cutting solutions…

IBW enters Hardcover Segment with Diamant MC bookline
IBW Industrial Binding in Belgium increases its investment in Muller Martini kit with a new bookline, and a perfect binder…

Drytac Europe announces enhanced Emerytex
An improved textured anti-slip laminating film for indoor and outdoor applications, including floor graphics…

Fri 22 July…   
Dr. Gerold Linzbach to leave Heidelberg in 2017
Management board chairman and CEO, Dr. Gerold Linzbach will not renew his contract which runs until August 2017…

Deal too far as Xerox rebuffs Donnelley’s approach
RR Donnelley believed there was potential in combining with Xerox’s technology, but Xerox found it an offer they could refuse…

Xerox at drupa: More than 120 initial sales successes
Early adopters at drupa 2016 snapped up Xerox Production Inkjet presses, including continuous feed and more…

Seaway adds Speedmaster XL 106 with Inpress Control
Seaway Printing in the U.S., expects a 50 per cent increase in productivity with Speedmaster XL 106-4+L from Heidelberg…

Fujifilm releases the Superia ZD processless plate
Fujifilm announces the addition of new processless plate – Superia ZD – compatible with UV and for longer runs…

Ricoh’s new A1 production printer for CAD/GIS
Ricoh’s new wide-format multifunction production printer aimed at the CAD/GIS and graphic markets in EMEA…

Last lead article from Friday in previous update…  

Last issue’s Friday lead article…
Sappi sustainable packaging solutions at FachPack 2016
Latest innovative sustainable products are designed to minimise the use of fossil-based plastic packaging…

GraphicRepro.Net e-News  (ISSN 1814-2923) is sponsored and made possible by:

Heidelberger Druckmaschinen AG  (Heidelberg), The world’s largest printing press manufacturer for the industry worldwide. Heidelberg customers enjoy the most comprehensive and extensive sales and service network in the industry for JDF compliant workflow, computer-to-plate, sheetfed offset, Web-to-print, digital printing, digital inkjet for labels and packaging, packaging and finishing, all with complementary consumables. Heidelberg has offices in around 170 countries. Visit the Heidelberg Website for more information.

drupa 2016 (drupa), the international flagship fair of the printing and media industry, responds to the challenges of the changing market and provides pioneering solutions for the future. This is highlighted by the new marketing and communication strategy where drupa claims its position as ‘No.1 for Print & Crossmedia Solutions’ with the slogan ‘touch the future’. The issues of ‘package printing’, ‘multichannel’, ‘green printing’, ‘3D printing’, and ‘functional printing’ will become increasingly important to the overall communication strategy. To find out more, visit the drupa 2016 Website.

Online Feature articles 2014 – 2016
There were again well over 70 last year, 90 in 2014, and over 90 in 2013 which can still be accessed via the Index on the Home Page, with prior years’ via Search Archives (option 2).

Downloads 2016 Chapter 01

Two Sides Global Research Survey 2016
Consumers still value print & paper, but environmental misunderstandings persist due to serious lack of awareness…

Technology-related Chapter 02

Previous…   
e-Commerce, automation and cloud for print
The Internet and World Wide Web have opened up new opportunities for printing, but new challenges too. By Simon Eccles…

Online Features Jul/Aug Chapter 06

Previous…   
L’Imprimerie looks back at its waterless printing strategy
The French daily newspaper Le Figaro has grown its business, thanks to waterless printing and the switch to Toray MX10 plates…

Verdigris – Environmental Initiative

Laurel Brunner’s weekly Verdigris Blogs 2016

Most recent…   
Green fashion
The weekly Verdigris blog by Laurel Brunner – Fri 15 July

Technology Guides – from Digital Dots

Technology Guides for Wild Format 2016

Wild Format Technology Is All About You
This is the first in a new series of articles explaining how you can use wide-format digital printing technology to produce…

Into the Great Wide Open
Harvesting the powers of modern wide-format digital printing, it is possible to elicit a nod and a smile from even the most…

Industrial Revolution
Printing has always been an industrial process. Done right, productivity continues to rise and costs to fall. But…

Why ink matters for Wide-Format Digital Printing
Choosing the ink and pigments to use in printing has always been a crucial decision, one that is very much related…

FESPA Newsroom
The FESPA Newsroom can be found via the Index on our Home Page.

FESPA Federation News in 2016

Previous…   
FESPA Mexico 2016 content-rich educational programme
FESPA Mexico educational programme ‘Seek New Horizons in Print’ set to inspire printers from Mexico and Central America..

FESPA to host Digital Textile Conference in Milan
Programme developed with FESPA Italia and leading Italian fashion & textile associations: 30 September 2016…

Drupa Newsroom
Our Drupa Newsroom with news from Messe Düsseldorf and for Drupa 2016 can be found in the Index. It is divided into the following Chapters for your convenience and ease of use… but you must scroll down to view each Chapter when you visit the Newsroom

drupa daily to download as PDFs
These jam-packed drupa daily news issues are ready to read now. You can download each one complete as a PDF…

drupa daily issue No 1 on 31 May 2016
Includes drupa President and Koenig & Bauer chief executive Claus Bolza-Schünemann’s Red Sofa chat with Thomas Fasold…

drupa daily issue No 2 on 1 June 2016
Includes Kodak chief executive Jeff Clarke talking to Darryl Danielli about the business’s evolution and how it’s getting back to its roots…

drupa daily issue No 3 on 2 June 2016
Includes Canon EMEA president and chief executive Rokus van Iperen’s talk with Darryl Danielli about the importance of merging cultures…

drupa daily issue No 4 on 3 June 2016
Includes Landa Digital Printing founder and chairman Benny Landa as he tells Darryl Danielli how he has been retired for 50-plus years…

drupa daily issue No 5 on 4 June 2016
Includes Enrique Lores, HP president of Imaging and Printing talking to Darryl Danielli about growth…

drupa daily issue No 6 on 5 June 2016
Includes Olaf Lorenz, GM of Konica Minolta Business Solutions Europe, as he discusses the KM-C with Darryl Danielli…

drupa daily issue No 7 on 6 June 2016
Includes Jean-Pascal Bobst, chief executive of Swiss manufacturer
Bobst talking to Darryl Danielli about the importance of family…

drupa daily issue No 8 on 7 June 2016
Includes Eijiro Hori, president of post-press kit manufacturer Horizon sharing his thoughts on the importance of partnerships with Darryl Danielli…

drupa daily issue No 9 on 8 June 2016
Includes Massivit chief executive Avner Israeli emphasises to Darryl Danielli that printers should embrace the 3D opportunity sooner rather than later…

drupa daily issue No 10 on 9 June 2016
Includes Marabu chief executive York Boeder talking with Thomas Fasold about digitisation in printing and the strengths of screen printing…

drupa daily issue No 11 on 10 June 2016
Includes Wolfgang Kroplunik, head of business development & Western Europe, Uncoated Fine Paper at Mondi, talking with Thomas Fasold about paper and changing requirements in the digital transformation…

drupa 2016 Exhibitors’ show + post-show News
Latest additions – and counting – can be accessed in our drupa Newsroom.

Elitron’s drupa hat-trick with a focus on automation
Elitron has significantly increased its product range, and chose the drupa stage to launch three new digital cutting solutions…

KBA-Flexotecnica’s new NEO XD LR ‘Hybrid’
First fully hybrid extremely innovative machine for all popular flexo technologies drew the crowds at drupa…

Manroland Sheetfed ‘The Evolution of Print’ at drupa
‘The Evolution of Print’ at the heart of Manroland Sheetfed’s drupa showcase and encapsulating its vision…

They are print: Manroland Sheetfed at drupa
A whole new world of inline print finishes met visitors to the Manroland Sheetfed GmbH stand in Hall 14 at drupa 2016…

SEI Laser digital die-cutting and creasing at drupa
SEI Laser impressed the industry with the models PaperOne 5000, 3500 and with Packmaster OEM WD at drupa…

Previous…   
Agfa Graphics shone with breaking new technologies at drupa
With its strong showcase of offset and wide-format inkjet solutions, Agfa Graphics underlined its commitment to the print industry at drupa 2016…

KAMA: Efficient short run finishing success at drupa
KAMA successfully launched world’s first folder-gluer for short-run folding cartons at drupa 2016…

Manroland Web Systems’ Digital Workflows at drupa
Continuous improvement in performance with perfectly integrated hardware and software is convincing customers worldwide…

Sun and BASF: ‘Packaging for a more sustainable world’
Sun Chemical and BASF present the potential of their latest solvent-free ink solutions to deliver more sustainable flexible packaging…

drupa 2016 News from Exhibitors (now in alphabetical order)
The series of over 240 articles can be accessed in our drupa Newsroom in alphabetical order.

post-drupa 2016 News from Messe Düsseldorf

Previous…   
Decisive impulses for the global print industry at drupa
drupa 2016 was a resounding success with excellent business deals concluded in an outstanding investment climate…

drupa to stick to its proven 4-year cycle
The No. 1 trade fair for print and cross-media solutions to be held in Düsseldorf again from 23 June to 3 July 2020…

drupa ante portas Blogs 2016
Includes the tenth and final article in this series from Andreas Weber in Mainz, Germany…

drupa 2016 Expert Articles – and more
Includes the eleventh and final article in this series from Claus Bolza-Schünemann, CEO and president of Koenig & Bauer (KBA) and drupa president 2016…

Previous…   
E-commerce, automation and cloud for print
Touch the future. Drupa Expert Article No 9 by Simon Eccles, who over the years he has been editor of eight industry publications. Today he writes white papers and technical reports and contributes regular technical features to many publications…

The Graphic Repro On-line Website is supported and sponsored by: 

Antalis South Africa, Canon SA, Screen Europe,  Drupa 2016,  Esko,  FESPA.  Heidelberger Druckmaschinen AG,  HP Graphic So lutions, Kemtek Imaging Systems,  Krause-Biagosch,  Leonhard Kurz Stiftung,   Manroland Web Systems GmbH, Muller Martini AG,  Ricoh Europe,  Sappi LimitedThunderbolt Solutions, and UPM-Kymmene.

If you would like to send news for consideration for the Graphic Repro On-line Website (ISSN 1814-2915) or to submit comments, please e-mail Mike Hilton at: graphicrepro.za@gmail.com.

Our Website urls are:

http://www.graphicrepro.co.za
http://www.graphicrepro.net

GraphicRepro.Net e-News (ISSN 1814-2923)  provides weekly updates from the Graphic Repro On-line Website and is  compiled and published by Mike Hilton, graphicrepro.netPO Box 10 Peterburgskoe Shosse 13/1, 196605 Pushkin 5, St. Petersburg, Russia.  e-mailgraphicrepro.za@gmail.com

This gallery contains 9 photos.

„Wie Wein wird Kunst mit Herz, Sorgfalt und Präzision entwickelt. Der Wein gehört für mich zu den kostbarsten Gaben der Erde und ist eine Erquickung des Herzens“, erläuterte Christina Schickert dem kunstsinnigen Publikum im Eisenturm, das vor der einmaligen Kulisse der fast 80 ausgestellten Rheinhessen-Bildwerken im historischen Ambiente des Mainzer Eisenturm buchstäblich verzaubert wurden.

Read More

#drupa2016 Review Teil 1 Key Visual.001

@ 2016 Foto/Collage: Andreas Weber, Mainz/Frankfurt am Main

Kritische und bewusst streng gehaltene, selektive Analyse von Andreas Weber, Head of Value, im Rückblick auf die famose #drupa2016 — Lesezeit: 10 Minuten. Halbwertzeit min. bis zur #drupa2020 — Die Themengliederung im Überblick:


Vorbemerkung

Andreas Weber ist Gründer und CEO der Value Communication AG sowie des DigitaldruckForum mit Sitz in der Gutenberg-Stadt Mainz. Seine Spezialität: Brainware&Solutions sowie per ValueTrendRadar.com-Blog klare Analysen zur Zukunft von Print im Kommunikationsmix, die er kontinuierlich mit über 100.000 Fachleuen in über 100 Ländern teilt. Auf der #drupa2016 gründete er mit Christian Kopocz die Expertenplattform MUCHcomm.

Im Fokus dieses umfassenden #drupa2016 Review stehen drei wesentliche Überlegungen als Leitlinie, die sich durch meine umfassenden Vor-drupa-2016-Analysen bereits abzeichneten:

  • Was bringt die Branche und den Markt tatsächlich voran?
  • Wie ordnet sich Print in der Big Data-Welt ein?
  • Welche Player/Hidden Champs sind wichtig?

Da sich dieser Sachverhalt nicht trivial erschließen lässt, indem man einfach eine Vielzahl an Neuheiten und Pressemeldungen auflistet, nachfolgend mein Bericht in drei Teilen, der das #drupa2016-Messegeschehen bewertet, plausibel in den Kontext stellt, Hintergründe erläutert und am Beispiel des für mich gelungensten Messeauftritts detailliert erklärt, welche Lösungsansätze Sinn machen. — Stichwort: #unleashprint!

Hinweis: Wer sich für alles bis ins feinste Detail informieren möchte, kann dies im ValueBlog in besonderer Form tun. Unter dem Suchwort: „Mike Hilton’s Global News“ finden sich über 600 Pressemeldungen zu allen relevanten drupa-2016-Neuheiten. — Siehe auch den Vortrag mit dem kompakten #drupa2016 Review auf dem Swiss Publishing Day 2016 in Winterthur vom 30. Juni 2016 via YouTube (Live-Video-Doku) oder via Slideshare (42 Min.-Video plus alle Charts).

 


drupa2016 ValuePublshing Review Social Media Heroes.001


Teil 1 — Die #drupa2016 als Prüfstein für die Kommunikationsfähigkeit der Printbranche

Vorbemerkung

Frage: Warum ist das Thema Kommunikationsfähigkeit wichtig?
Antwort: Weil es in der Printbranche (bei Druckereien wie auch bei deren Lieferanten) riesige Defizite gibt.
Begründung: In der Printbranche ist es üblich, die Geschäfts- wie auch die Fachkommunikation auf die Darstellung dessen, was man tun kann und wie man Produktionsaufgaben löst, hinzuweisen. Und dies zumeist dadurch, dass man das direkte Gespräch sucht. Sinnvoller ist es aber, Kompetenzen, Kundennutzen und -vorteile medial und damit effektiv in den Fokus zu rücken, um Unterscheidungsmerkmale erkennbar und öffentlich zugänglich zu machen. Bedenke: Das Geschäft mit Print ist schon längst kein Produktions-, sondern ein Dienstleistungsgeschäft, das pro-aktiv kommuniziert werden muss, um Dialoge über relevante Fachthemen zu beflügeln! Erfolg bringt, was in der medialen Kommunikation Markt- und Kundenanforderungen ins Zentrum stellt und nicht das eigene Tun!


In medias res

Die #drupa2016 war famos. Ich weiss, wovon ich rede. Es war meine ZEHNTE drupa! Noch nie zuvor konnte man so gut vorbereitet sein (wenn man sich die Zeit nahm), um im Prinzip alles Wesentliche wissen zu können, bevor die #drupa2016 ihre Pforten öffnete. Doch das Detail hat es in sich. In der Rückschau gab es noch nie eine drupa bei der so viele Experten „lost in details“ gingen! Während und vor allem nach der #drupa2016, die von Top-Experten einengend als die „Ink-Jet 2.0“-drupa bezeichnet wurde, stellte sich nämlich heraus, dass entsprechend dem klugen Messe-Konzept von Sabine Geldermann und ihrem drupa-Team alles Mögliche im Fokus stand, aber nicht mehr die Nabelschau der Technik quasi als Maschinen-Bullenprämierung!

„Touch the future“. So lautete das Messe-Motto. Endlich, wirklich endlich war die #drupa2016 thematisch und konzeptionell Meilensteine nach vorne gerückt, um sich der normativen Kraft des Faktischen zu beugen: Am Ende zählen nicht Technik oder die Anwendung (brav in Druck-Muster-Sammlungen präsentiert), sondern der Nutzen daraus. Die Liste der drupa 2016-Highlight-Themen, die Innovationen und neue Wachstumssegmente fokussierten, machte dies im Vorfeld mehr als deutlich: Dem Kernthema „Druck und Papier“ waren die Sektionen Multichannel, 3D Printing, Functional Printing, Packaging und Green Printing als Themengruppen beiseite gestellt. Offenkundig sollte und musste über den Tellerrand geblickt werden. Und das war gut so, um den maximal hohen Erwartungen der Besucher und der Aussteller gerecht werden zu können.

Wie nun aber die #drupa2016 in den Griff bekommen? Man war chancenlos, alle 1.800+ Aussteller in 17 (resp. eigentlich 19) Messehallen zu besuchen. Der Ausweg: Wie noch nie zuvor boten sich durch Google und Social Media (hier besonders: Twitter) eine grandiose Informations-Rundumversorgung! Davon machten leider die Wenigsten auf der drupa 2016 richtig Gebrauch. Am allerwenigsten die über 1.900 Fachjournalisten, darunter einige wichtige Industry Analysts, die aus 74 Ländern angereist waren. Hektisch und fast konfus rannten viele ihren unzähligen Terminen nach, um so viel wie möglich PERSÖNLICH in Augenschein zu nehmen, um anschließend beliebige Aussteller-News zu kolportieren. Dialoge mit Lesern finden über Fachmedien so gut wie nicht statt. Entsprechend lesen sich im Nachgang deren Reports. So manches, was längst vor der drupa 2016 publik war resp. während der drupa Online in Echtzeit Diskussionen prägte — wurde im Nachgang als Entdeckung, Überraschung und/oder bahnbrechende Premiere tituliert. — Puh! — TOTALLY LOST IN DETAILS ?!?

ValuePublishing Mike Hilton News Review 24062016.001

Kurios und mit leichter Verzögerung von fast 1 Woche: Print folgt Twitter! Foto-Collage: Andreas Weber

Man kann nicht wissen, was man nicht weiss!

Aber auch via Online/Social Media wurde es uns allen nicht leicht gemacht. Viele drupa-Aussteller nutzten Twitter gar nicht — oder wenn doch, dann reichlich unprofessionell als weiteren, notwendigen Push-Kanal zur Selbstdarstellung. Das ist für Social Media aber kontraproduktiv. Gerade über Twitter in aller Kürze und z. B. über LinkedIn für mehr Ausführlichkeit können Dialoge in Gang gesetzt werden. Die Folge, wenn dies wie bei der #drupa2016 zumeist unterbleibt: Die Reichweiten blieben trotz allem Bemühen niedrig. Und der Interaktionsgrad war lausig. Erstrecht erzielt man so nicht die Einbindung neuer Zielgruppen, die per Twitter erreichbar und einzubinden wären, selbst wenn sie gar nicht zur drupa gekommen sind. — Die meisten aus der Printbranche denken wohl: Nun ja, Schuster, bleib bei deinen Leisten… Und warum sollten Print-Fachleute auf einmal werthaltig kommunizieren? Es gehe doch ums Drucken und Technik, so hört man land(a)auf, land(a)ab.

Wollte man dieser drupa 2016 Herr werden, musste man Twitter richtig nutzen — d. h. strategisch klar, zielführend und stringent vorgehen — und sich fast im Sekundentakt informiert halten. Wie gesagt, die Messe Düsseldorf hatte mit ihrem Neu-Konzept exzellente Vorarbeit geleistet. Und Social Media via Twitter war das Top-Kommunikationswerkzeug für die Messe Düsseldorf. Ergänzend kommt v. a. die Idee hinzu,die einzelnen Highlight-Themen durch über die Messehallen verteilte Touchpoints zu präsentieren. Dort konnte man aus erster Hand, Aussteller-übergreifend von Experten das Wichtigste zu den wichtigsten Themen erfahren. Die drupa-Social-Media- sowie drupa daily-Teams machten einen guten Job, um die Messebesucher aktuell zu informieren. Alleine die drupa-Apps waren nicht sehr hilfreich. Die hätte man einfach weglassen können.

Bye Bye „Push-PR“ — Twitter kann es besser!

Nur ganz wenige Pressekonferenzen auf der #drupa2016 waren lohnenswert. Vor allem diejenigen, die von Ausstellern ohne PR-Agenturhilfe gestaltet wurden, lieferten gute Inhalte, die für Social Media-Kommunikation tauglich waren! — Twitter entpuppte sich als unverzichtbare Top-Plattform: Und zwar

  • a) als beste Nachrichten- und Interaktionsquelle — zur Erinnerung: auf Twitter tummeln sich die engagierten, kompetenten Fachleute, die an Innovation und qualitativen News/Facts & Meinungen/Kommentierungen in Echtzeit interessiert sind;
  • und b) als hervorragende Analyseplattform. Denn wer als Besucher wie auch als Aussteller auf Zack war, konnte durch Twitter Seismografie-ähnlich erfahren, was gerade die wichtigen Gespächsthemen war, wie Neuheiten ankamen und bewertet wurden, was sich lohnt und was eben nicht. Zugleich kann man im Nachgang bis auf Einzelne runter brechen, wer sich für was interessiert bzw. wer was honorierte. Denn Tweets mit Hashtags sind sozusagen „for ever“ und können außerhalb von Twitter von allen per Google gefunden werden.

Grosse Bedeutung und Wirkung haben sog. Twitterlisten, die sich nach relevanten Hashtags ausrichten und von Twitternutzern geführt werden. Und Analysetools wie z. B. Keyhole sind hilfreich, da sie die wichtigsten Hashtags, Tweets, User/Influencer, geographische Lokalisierungen, Nutzungs-/Device-Ergebnisse sowie Word-Clouds in Echtzeit erfassen und Mehrwerte liefern. So entstand, wenn man weiss wie es geht, zum ersten Mal auf einer drupa mit und durch Twitter ein iterativer Informations-, Bewertungs- und Erkenntnisprozess. Mit dem erstaunlichem Ergebnis: Das, was Fachleute, Journalisten und Analysten zumeist als Top-Themen im Nachgang kolportieren, spielte eigentlich auf Twitter kaum keine Rolle — und wenn, dann eine untergeordnete. (Hinweis: Im Fall meiner Aktivitäten war von besonderem Vorteil, in deutsch und englisch zu kommunizieren sowie den ValueBlog und ValueStorifys einbinden zu können.)

Analysiert man die per Analyse-Tool generierte Word-Cloud zum Hashtag #drupa2016 im Nachgang (bewusst gewählte Post-drupa Stichtag-Zeitpunkte: 18. Juni 2016 bis 20. Juni 2016), so erscheinen als Echo folgende Begriffe als maßgeblich — nachfolgend in Form einer Top-Ten gelistet:

  1. #drupa2016
  2. #BigData
  3. #Print
  4. #Innovation
  5. #Storify (zur Doku/Visualisierung von relevanten Tweets)
  6. #unleashprint (das Canon-Motto)
  7. #cloud
  8. #mail
  9. #digitalcutting
  10. #drupa (viele hatten dies als Hashtag genutzt, statt sinnvollerweise #drupa2016)

Vortrag Andreas Weber Swiss Publishing Days 2016.037


Zwei drupa-Aussteller tauchen im Umfeld der Top-Ten namentlich auf: Heideldruck
(der Börsenkurz-Name der Heidelberger Druckmaschinen AG) sowie Canon — wie gesagt als einziger Aussteller durch sein Twitter-konformes drupa-Motto #unleashprint herausragend, somit exzellent gewählt und positioniert (mehr dazu in Teil 3).

Von „Insidern“ benutzte Hype-Begriffe wie Inkjet/Inkjet-Druck, Workflow, Print 4.0, Digitalisierung u.a.m. tauchen im Top-Ten-Ranking ebenso wenig im öffentlichen Social-Media-Interesse auf, wie z. B. der „größte“ Aussteller, HP, oder der mit den angeblich meisten Besuchern, Landa. Erstaunlicherweise fehlt auch Xerox, obgleich Xerox über das wohl engagierteste und kundigste Social-Media-Team auf der #drupa2016 verfügte. Und mit XMPie verfügt Xerox über eine Weltklasse-Multichannel-Kommunikationslösung, die von Xerox zur #drupa2016 erst gar nicht eingesetzt wurde. Das könnte daran liegen, dass Xerox für die eigene Marketing-Kommunikation den nutzen von XMPie völlig verkennt und/oder mit seiner Corporate-Social-Strategie bis dato  zwar große Reichweite, aber zu wenig Interaktion erzielt.

Viele andere, gleichrangig hoch frequentierte Hashtag-Begriffe zeigen das weite Spektrum, an dem man sich orientieren muss, wenn man das Thema Print künftig weiter entwickeln und bei Kunden populär machen und im Gespräch halten möchte:

  • virtual, strategy, automation, client, multichannel, success, review, geospital sowie gis, interactivevideo, marketing, iIoT (als das industrielle Internet-of-Things) sowie communications, 3d printing und youtube.
  • Als einziger Produktname taucht „clarity“ auf, der die neue, wegweisende Cloud-Lösung von Pitney Bowes bezeichnet. Nebenbei: Als mir bis dato einzig bekannter drupa-Aussteller setzt Pitney Bowes Twitter global als wesentliche Säule des Business Development ein.

Fazit Teil 1

Kommunikation über Print ist wahrhaft eine Kunst. Wer sich auch nach der #drupa2016 über Print adäquat informieren will, muss maximale Online-/Twitter-Kompetenz besitzen. Sonst landet man im Nirwana des Lost in details“-Syndroms und holt aus seinem hohen Messe-Investment viel zu wenig raus! — Übrigens ist es anders als über Twitter/Posten kaum möglich, in Echtzeit das Wichtigste auf den Punkt zu bringen und multimedial durch Text, Foto, Video in einer digitalen und globalen Welt erlebbar zu machen! Dies gelingt vor allem durch ValueStorifys. Siehe: #drupa2016 review — All about the role of print in the communications mix sowie #drupa mc — print re-invented!


Fortsetzung folgt mit Teil 2:
Worauf kam es bei der #drupa2016 wirklich an?


Some insights

Value Publishing About @drupa2016.001

ValuePublishing Storify Review 18062016.001

%d bloggers like this: