Zu oft werden Pressemeldungen der Industrie unverändert publiziert sowie Berichterstattung von Anbietern bezahlt. Zudem bestimmen die Anbieter gemäß ihrem Marketingplan die Themen, die in den Medien behandelt werden. Was für Leser, sprich die Beschäftigten in den Druckereien sowie deren Kunden, wirklich relevant wäre, findet so gut wie keine Beachtung.
Als dient der Nutzen der Fachmedien gar nicht dem Leser, sondern nur dem Anbieter, quasi als durchgängige, selbstverliebteNabelschau und Selbstbeweihräucherung.
Zur Qualität des Fachjournalismus orientiert sich Morten an den bekannten allgemein gültigen „Sieben News Criteria“:
Das ist gut so. Aber m. E. geht es nicht nur um News, sondern um umfassende Berichtsertattung in Form von Analysen, Bewertungen, Kommentaren, Marktszenarien etc. — Sprich alles, was dem Leser erlaubt, Dinge einordnen zu können bzw. Orientierung zu finden.
Hinzu kommt, wie diese Form des massiven Anbieter-Lobbyismus nicht nur die Qualität der Berichterstattung herabsetzt, sondern auch dazu führt, dass eine unabhängige Berichterstattung nicht mehr möglich ist, weil Finanzierungsmodelle fehlen.
Die meisten Fachmedien bestehen aus Gratis-Angeboten für den Leser/User. Das heisst, für den Konsum von Inhalten wird nicht bezahlt. Warum auch, wenn die Inhalte über die Anbieter selbst und ihre PR-Agenturen verfügbar gemacht werden? Bzw. sie nicht die Interessen der Leser treffen…
Fakt ist zudem, dass ein Großteil der Fachpresse-Berichterstattung über Events erfolgt, zu denen die Anbieter die Journalisten einladen und die Reisekosten (oft auch mit Zusatzwünschen) bezahlen. Streng genommen ist dies eine Form der Vorteilsnahme resp. sogar Bestechung, die zum Beispiel vom Axel Springer Verlag als Nummer 1 in Europa schon vor über 10 Jahren stigmatisiert wurde und das Unternehmen seinen Journalisten dies ausdrücklich verboten hat.
„Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit“
Bildung: mediale Elite als Ergebnis des Ausbildungssystems, Mainstream-Journalismus
Selbstverständnis: Vernachlässigung relevanter Themen durch mediale Elite, Prioritätenverlagerung vom journalistischen Selbstverständnis zum notwendigen Broterwerb
Public Relations: externe Einflussnahme, Abnahme der Trennung zwischen Redaktion und Werbung, Uneinigkeit journalistischer Berufsverbände bezüglich ethischer Prinzipien
Digitalisierung: Zunahme der Partizipation von Laien, Aushebelung der Gatekeeper-Funktion durch zunehmende Internetnutzung
Daraus lassen sich drei Kernprobleme für die Qualität journalistischer Arbeit ableiten:
Geld- und Zeitmangel führen zu Qualitätsverlust.
Einschränkungen der Berichterstatterfreiheit und interne sowie externe Einflussnahme beschneiden die journalistische Unabhängigkeit.
Die gesellschaftliche Funktion des Journalisten verliert ihre bisherige Bedeutung.
Fazit
Bezogen auf die Print- und Publishing-Branche inkl. dem Markt der Bedruckstoffe ergibt sich ein m. E. überaus trauriges Bild, das in der Breite keinen Qualitätsjournalismus zuläßt. Tiefgehende, fundiert recherchierte Berichte gibt es kaum; stattdessen mehr oder weniger redigierte Pressetexte, die mitunter dann sogar unter dem Namen des Redaktionsmitglieds publiziert werden.
Die Wertschöpfungsoptionen der meisten Fachmedien sind antiquiert sowie limitiert und klammern Vertriebserlöse zumeist komplett aus. Im Ergebnis erhalten wir Gratismedienangebote mit zumeist gleichlautend-beliebigen, von der Lieferindustrie gesteuerten Inhalten.
Leserinteressen werden nicht evaluiert und kaum berücksichtigt. Ausnahmen bestätgen die Regel, wie zum Beispiel in Deutschland Fachmagazine wie Druck&Medien und Druckmarkt, sowie international die Angebote von Inkish.tv (Videoportal) und Inkish.news (offener Blog und Newsportal) oder aber die Fachbeiträge und Blogs von anerkannten Fachleuten wie Hamilton T. Costa und Rainer Wagner (LATAM), Ludovic Martin (Frankreich) und einigen anderen mehr.
Gerade durch Expertenblogs wird die Meinungsbildung und das Vermitteln aktueller Fachthemen deutlich geprägt. Im Übrigen belegt auch mein Blog Valuetrendradar.com seit dem Jahr 2012, dass relevante Stories ein großes Publikum weltweit erreichen, mit bis dato über 130.000 Nutzern aus mehr als 160 Ländern. Als erster Fachblog im Print-Sektor wurde Valuetrendradar.com 2015 von der Deutschen Bibliothek ISSN-zertifiziert und gilt damit als wissenschaftlich zitiertfähig.
Monday, May 25th, 2020 means a milestone in knowledge transfer in print. And it was a good start to an exciting week. The first day ‘Learn With Us’ went very well. Morten B. Reitoft, CEO/editor of INKISH did a great job!
Selbst mehr als eine Dekade nach dem Aufkommen von Social Media und den damit verbundenen dramatischen Veränderungen in der Kommunikation tut sich insbesondere die Print-Branche schwer mit der neuen, digitalen Art, Geschäftskommunikation per Social Media zu betreiben, um das Go-to-Market zeitgemäß und nachhaltig erfolgreich zu gestalten.
Für die #drupa2020 als globale Leitmesse einer Branche, die global pro Jahr rund 1.000 Milliarden Euro umsetzt, wird es wichtiger denn je, vor, während und nach der Messe wirkungsvoll zu kommunizieren und zu interagieren. Das gilt für alle: Messeveranstalter, Aussteller, Besucher und vor allem für Fachmedien.
Keine Frage: Es ist zwingend, einen eigenen Weg zu finden, um Kunden und Interessenten medial direkt anzusprechen. Und es gibt auch sinnvolle Möglichkeiten. Nur: Es werden teils wirre Thesen vertreten und kolportiert.
Viele folgen dem Prinzip ‚Gewollt, aber nicht gekonnt‘. Gerade auch Print-Fachmedien, die ihre Print-Titel mit Websites ergänzt haben, seit Jahren an Lesern, Reichweite und damit Bedeutung verlieren, und sich daher mit dem gewohnten Redaktionskonzept hilfesuchend auf Social Media stürzen, um auch dort die gleichen Inhalte zu publizieren.
Ähnlich tun es viele Unternehmen, die ihre Pressemitteilungen unverändert an Fachmedien senden, auf ihren Websites selbst publizieren und auf Plattformen wie Twitter, Facebook, XING oder LinkedIn teasern. Dass dies nicht wirken kann, ist evident: die meisten schaffen keinen nennenswerten Response, ihre Botschaften verpuffen.
Richtig oder Falsch? — Einige Tipps
Falsch: Social Media bietet viele Kanäle.
Richtig: Social Media ist ein Überbegriff für zahlreiche spezifische, auf Interaktion ausgerichtete Plattformen der digitalen Kommunikation. Plattformen für Bilder (z.B. Instagram), für Videos (z.B. YouTube oder auch Facebook), für Kurznachrichten (allen voran Twitter), fürs Geschichten erzählen (Blogs via WordPress, Medium u.a.), für Spaß und Unterhaltung (TikTok), für Podcasts (v.a. iTunes)für persönliches Netzwerken (z. B. WhatsApp, Messenger, WeChat) und für B2B-Kommunikation (v.a. LinkedIn). Und last but not least: für kollaboratives Publizieren von Fachinhalten (z.B. für Print durch INKISH.TV und INKISH.News).
Falsch: Social Media lebt von vielen kurzen Meldungen, die gepusht werden, um möglichst viel Reichweite aufzubauen.
Richtig: Jede Art von Inhalt kann individuell, höchst spezifisch und multimedial genutzt werden, um Interaktionen zu erzeugen und Dialoge herzustellen. Fast wie bei einem persönlichen Gespräch.
Falsch: Social Media führt zur Informationsüberflutung.
Richtig: Wer per Social Media lernt, die richtigen Plattformen für seine Absichten auszuwählen, seine „Botschaften“ spezifisch gestaltet, inkl. dem Feedback-Management und der passenden Verschlagwortung, und sich bestens vernetzt, wird nicht Opfer von (sinnloser) Information, sondern deren Gestalter. Nebeneffekt: Kosten entstehen dabei kaum. Und sich kurz zu fassen, auf den Punkt zu kommen, um für sich und seine Inhalte Sympathie zu schaffen, ist ein riesiges Plus!
Falsch: Social Media ist oberflächlich und kurzlebig — Inhalte erleiden das Schicksal von Eintagsfliegen.
Richtig: Die wichtigsten Inhalte, ob beruflich oder privat, finden sich heute und morgen auf Social Media-Plattformen, sind messbar, werden grossteils von Google dauerhaft indiziert und sind stets auffindbar. Zudem ist die Interaktionsbereitschaft der Nutzer maximal hoch, da die Plattformen einfach zu bedienen sind, man sich nicht mit Anwendungstechniken, Updates etc. beschäftigen muss, sondern voll und ganz auf Inhalte fokussieren kann.
Lichtblick
Social Media hat sich bei Innovatoren und Start-ups im Print bereits erfolgreich etabliert. Smarte Anbieter von Fotobuch-Applikationen sowie Spezialanwendungen bei Textil- oder Tapetendruck, Mass Customization, Postkarten, Postern etc. begründen ihr Geschäftsmodell auf Social-Media-Plattformen. Die meisten tun dies für mobile Kommunikation via Smartphone und Tablet.
Zudem lassen sich Social Media-Inhalte und -Aktivitäten in Multichannel-Szenarien einbinden, was allerdings bei Druckereien wie auch bei ihren Lieferanten kaum richtig bewertet bzw. eingesetzt wird. Wie sonst könnte man darauf kommen, Social Media als Erweiterung von überkommenem Direktmarketing und damit als neuen Push-Kanal zur Informationsvervielfältigung dessen zu nutzen?
Fazit
Das Wesentliche ist aus meiner Sicht, auf Dialoge/Konversationen und Interaktionen zu setzen, sowie die Befindlichkeit der Einzelnen auf den unterschiedlichen Plattformen zu evaluieren und darauf einzugehen, was problemlos funktioniert, da Social Media erlaubt, Marktforschung in Echtzeit zu betreiben.
Damit könnte der neuen Maßgabe gedient werden, die das Digitalzeitalter zwingend macht: Nicht was ich kundtun will, ist relevant, sondern das, was ich lernen kann durchs Zuhören, Diskutieren, Durchdenken, Bewerten usw., um daraus kundenorientierte, maßgeschneiderte Angebote zu gestalten.
Ratschläge
Position überdenken — Perspektive wechseln!
Fundamental-Irrtümer unterlassen.
Sich persönlich durch aktive Social-Media-Arbeit kundig machen, um einen klaren Fokus zu finden.
Das Wesen moderner Kommunikation im Digitalzeitalter verinnerlichen: „Interaktion durch Konversation“ in den Mittelpunkt stellen und stringent verfolgen, um sich smart ins Gespräch zu bringen und als attraktiver Partner für Innovation und Transformation zu profilieren.
Nicht mehr den falschen Propheten folgen, sondern lieber eigene Wissensnetzwerke aufbauen.
Angesichts der Tatsache, dass sich im Zuge der Transformation der Print-Branche die bereits enorm große Komplexität noch steigert, z. B. durch Themen wie Künstliche Intelligenz, IoT, Subskritions-Modelle, Blockchain etc., sind kontinuierliche Konversationen in Netzwerken und auf Plattformen zwingend.
Wer das tut, wird schnell angenehm überrascht sein und wandelt sich im besten Fall zum exzellent vernetzten Wissensarbeiter!
Addendum
Ich selbst nutze Social Media von der ersten Stunde an. Und habe einen systematischen Ansatz entwickelt, die für mich relevanten Plattformen zu identifizieren und erfolgreich zu nutzen. Mit meinen Blogs erreiche ich über 150k Profis aus fast 160 Ländern, bin per LinkedIn mit fast 23k Entscheidern direkt im Kontakt, ergänzt durch zusammengefasst rund 10k weitere per LinkedIn, Twitter, Facebook, XING. Zahlose spannende Kontakte und Projekte konnten so generiert werden.
Gerne gebe ich Interessierten weitere Tipps und Hilfestellung.
Hinweis
Für Innovationsinteressierte empehle ich die Lektüre von #hotspotsubscription, meinem neuen Fach-Blog zu digitaler Transformation durch neue Geschäftsmodelle via #subscription. Der Blog kann kostenfrei subskribiert werden!
Die Erstveröffentlichung dieses Beitrags im September 2019 rief ein weltweites Echo hervor. Überwiegend wurde meine Einschätzung geteilt. Diskutiert wurde vor allem, wie und ob Technik-Messen dazu dienen können, die Situation von Druckereien zu stärken oder gar zu verbessern und Zukunftspotenziale zu entfalten. Das Ergebnis: Ja, das gelingt, wenn der Fokus nicht nur auf Ausstellerbedürfnissen liegt, sondern die Interessen und die Lage der Besucher in den Mittelpunkt rückt.
Die Lage im Print-Markt wird vor allem durch die Technik und Innovationsfähigkeit geprägt. Und hier brachte meine jüngste Analyse Erstaunliches zu Tage (siehe: #drupa2020 ante portas: The Renewal of Print). Kein Wunder also, wenn man Bedenken haben muss, da Anschein und Wirklichkeit auseinander driften.
Übrigens: Ein Kritiker merkte an, man solle die drupa nicht schlechtreden, sonst schade man der Printbranche insgesamt. Nun denn, tue ich das? Probleme aufzeigen und Sorgen zu äußern ist m. E. nichts schlechtes, sondern wichtig, um stets besser zu werden. Oder?
Das Menetekel — „Operation gelungen, Patient tot.“
Es wird seit 1977 meine 11. drupa sein, die ich im Juni 2020 besuchen werde. Zunächst als ‚normaler‘ Fachbesucher, dann im Besucherrekordjahr 1990 als Aussteller, später als Journalist und in den letzten Jahren als Analyst und Blogger. — Ganz klar ist, die Dinge wandeln sich. Standen früher Maschinen und Geräte im Fokus, sind es heute Lösungen, Konzepte, Perspektiven und Anwendungsmöglichkeiten.
Der Andrang der Hersteller als Aussteller ist ungebrochen. Messe-Direktorin Sabine Geldermann spricht stolz von einer mit rund 1.800 Ausstellern aus 50 Nationen ausverkauften #drupa2020, inkl. neuer Messehalle 1. Hier hatte 1951 die drupa ihren Erfolgslauf gestartet, als der damalige Heidelberg-Chef Dr. Sternberg die ganze Halle angemietet hatte.
Die Entwicklung bei den Besucherzahlen erfüllt mich aber mit großer Sorge. Klar, die fortschreitende Automatisierung und der Weg Richtung Industrie 4.0 bringen Rationalisierungseffekte mit sich, die Personaleinsparungen ermöglichen.
Quelle: wikipedia
Aber: Seit langem ist es nicht gelungen, neue Zielgruppen für die drupa in nennenswertem Umfang zu begeistern: Menschen, die sich auf breiter Front mit modernen Marketing- und Kommunikationsthemen beschäftigen müssen. Und dabei Print im Fokus haben sollten, es aber immer weniger tun. Woran liegt das wohl? Was läuft in der Kommunikation schief?
Denn, ganz ehrlich, solange ich es miterleben kann, war es im Vorfeld einer drupa noch nie so ruhig. Das kann man nicht nur den Veranstalter und Organisatoren anlasten. Die Fachpresse, früher ein Erfolgsgarant, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen!), findet kaum noch Leser und Unterstützer. Herausragende Fachveranstaltungen, wie die vom f:mp Fachverband Medienproduktioner e.V. initiierte Print Digital Convention haben sich zwar gut entwickelt, sind aber zuletzt im Mai 2019 mit 1.200 Besuchern mager frequentiert gegenüber den zeitgleich stattfindenden Digital-Events wie OMR in Hamburg mit über 50.000 Besuchern oder der Berliner re:publica mit 20.000 Besuchern.
Warum setzt sich die Branche nicht breitenwirksam, konzertiert und öffentlich für ihr Anliegen und vor allem ihre Existenzberechtigung ein? Und bezieht klarer Position, was und wie sich die Dinge im Digitalzeitalter verändert haben.
Noch ist etwas Zeit. Aber ganz rasch muss etwas passieren. Sonst heisst es (wieder mal): „Operation gelungen, Patient tot.“ Und ein unrühmliches Ende zu finden wie die CeBIT, das ist der drupa und der Printbranche nicht zu wünschen.
Im Rahmen meiner Möglichkeiten helfe ich gerne und biete eine Reihe von Möglichkeiten sich hinzu bringen. So beim Expertennetzwerk #Think!Paper, das u.a. von Mondi, GT Trendhouse 42 und Jubels unterstützt wird; oder aber auch mit dem neuen Blog „HotspotSubscription“, der als Thema „Renewal of Print“ besetzt hat, und damit aus dem Stand heraus für hohe Aufmerksamkeit gerade auch ausserhalb der Branche sorgt. Das von mir und Partnern gegründete DigitaldruckForum ist als Brancheninitiative immer noch aktiv und hat via XING über 1.200 Gruppenmitglieder. Last but not least: Mein Blog ValueTrendRadar.com als Kompendium für Kommunikation mit Print hat seit der #drupa2012 über 120.000 Leser aus fast 160 Ländern der Welt gefunden.
Möglichkeiten gibt’s viele. Man muss sie nur ergreifen. In diesem Sinne bin ich weiter optimistisch.
Wie steht es bei Ihnen? Ich freue mich auf Ihre Meinung. Lassen Sie uns in einen aktiven und konstruktiven Dialog treten!
„Heidelberg Assistant ist für mich ein wichtiges und für die Zukunft unverzichtbares Tool im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie.“ — Andre Gaß, Diplom-Informatiker, Mitglied der Geschäftsleitung bei D.O.G. Gmbh, Darmstadt
Prozessmanagement durch digitale Kommunikation schafft in Echtzeit Transparenz bei komplexen Technikabläufen und hebt die industrielle Print-Produktion auf ein neues Level, so lautet die wichtigste Erkenntnis auf dem Praxisgespräch bei D.O.G. GmbH in Darmstadt.
Ziel des Treffens war es, den Heidelberg Assistant als zentrale Plattform für Digitales Management einer hochspezialisierten Druckerei unter die Lupe zu nehmen. Gesprächspartner waren seitens D.O.G.-Geschäftsleitungsmitglied Andre Gaß, der sich als Diplom-Informatiker v. a. mit dem Heidelberg Assistant und der intelligenten Datenanalyse zum Betriebs- und Technikmanagement der Druckerei beschäftigt, sowie seitens Heidelberg Tom Oelsner, Leiter Innovation bei der Heidelberg Digital Unit.
Infobox
Präzision und Zuverlässigkeit auf Basis von Flexibilität und Innovation
D.O.G. GmbH ist ein Familienbetrieb und seit der Gründung im Jahr 1996 spezialisiert auf Kunden aus der deutschen und europäischen pharmazeutischen Industrie sowie Kosmetik und Airline. Das Lösungsangebot umfasst anspruchsvolle Druckprodukte und Dienstleistungen, wie z. B. Packungsbeilagen, Booklets, Piggybacks, Outserts, Faltschachteln, Faltschachtel-Kennzeichnung, Etiketten , Konzeptions- und Beratungsleistungen sowie Logistik und Engineering. Alles bei D.O.G. ist echte Präzisionsarbeit, die durch Audits von Kunden überprüft sind. Gründer und Geschäftsführer Johann Gaß hat den Generationswechsel eingeleitet, um seine Firma den Anforderungen ans Digitalzeitalter bestmöglich gerecht zu werden. Drei seiner Kinder sind an Bord. Produziert wird an zwei Standorten im Westen von Darmstadt. Seit Juni 2018 ist der Heidelberg Assistant bei D.O.G. im Einsatz.
Der Heidelberg Assistant ist eine universelle, Web- Plattform zum digitalen Management aller relevanten Aspekte eines Printbetriebes durch unterschiedliche Nutzer: für die eingesetzte Druckereitechnik (inkl. Performance Messung und Predictive Monitoring), Support, Einkaufen per eShop und Verwaltung. Per Heidelberg-ID und kunden- resp. mitarbeiterspezifischen Dashboard wird sichergestellt, maßgeschneidert auf das System zugreifen zu können und alle spezifischen Komponenten individuell und skalierbar einzubeziehen. Für bestmögliche Konnektivität sowie optimalen Informations- und Wissenstransfer sorgt die Heidelberg Cloud. Nach den Startmärkten Deutschland, Schweiz, USA, Kanada folgte im Juli 2018 derProjektstart in Japan. Andere Länder folgen. Die Plattform ist offen angelegt und kann auch Produkte anderer Hersteller einbeziehen. Die Basisversion steht jedem Kunden kostenfrei zur Verfügung.
„Nach dem Start im Dezember 2017 mit rund 30 Kunden zeigt sich, dass Service-affine, industriell orientierte Kunden mit modernstem Equipment besonders vom Heidelberg Assistant profitieren. Derzeit nutzen schon über 200 Kunden den Assistant, Ende des Jahres werden es 500 sein“, zeigt sich Tom Oelsner zuversichtlich. Maßgabe ist, die Plattform wie auch die Heidelberg Cloud höchsten Sicherheitsstandards folgen zu lassen.
Tom Oelsner sieht gerade in der Zusammenarbeit mit Andre Gaß als IT-Spezialisten optimale Voraussetzungen, den Praxiseinsatz auf Herz und Nieren zu überprüfen und konstant weiterzuentwickeln. Da der Assistant modular aufgebaut ist, lassen sich je nach Bedarf neue Kundenanforderungen als Erweiterungen integrieren. Alle drei Monate wird ein neues Release produktiv gesetzt. „Der Nutzungsgrad ist von Beginn an sehr hoch. Viele Kunden verwenden den Heidelberg Assistant mehrmals wöchentlich, einige sogar täglich“ wie erläutert Tom Oelsner.
Tom Oelsner, Head of Innovation bei der Heidelberg Digital Unit, treibt die Digitalisierung bei Heidelberg und seinen Kunden klug und umsichtig voran. Foto: Andreas Weber
Bei der hohen Nutzungsintensität gebe es kaum Unterschiede in den einzelnen Märkten, die Durchdringung ist in der Schweiz aber am weitesten fortgeschritten: „Für Kunden mit Maschinen mit Heidelberg-Cloud-Anbindung bietet der Assistant das breiteste Anwendungsspektrum.In der Schweiz nutzt bereits ca. 50% dieser Kundengruppe den Assistant, insbesondere auch um Produktivitätssteigerungen zu erreichen oder Ausfallvorhersagen einschätzen zu können.“ Am Gefragtesten sei der Servicestatus, der per Ampelsystem gekennzeichnet übersichtlich einsehbar ist.
Besondere Akzeptanz entsteht durch die persönlichen Anpassungsmöglichkeiten; das reicht bis hin zur Vergabe von eigenen Maschinennamen und Fotos der installierten Maschine inklusive den Druckerei-Mitarbeitern.
Tom Oelsner führt weiter aus: „Wir legen viel Wert darauf, kundenzentriert agieren zu können. D. h. wir ermöglichen unseren Kunden, die Mitarbeiter in ihren jeweiligen Aufgabenstellungen passgenau zu unterstützen. Beispielsweise kann jeder Mitarbeiter die Ereignisse auswählen zu denen er eine Mitteilung per Messenger oder Email erhalten will. “Telefonieren Sie noch oder nutzen Sie schon den Heidelberg Assistant?“ – das muss unsere Fragestellung an Kunden sein – denn die Verfolgung von Serviceprozessen, Ersatzteillieferungen, Ausfallvorhersagen und Produktivität ist jetzt ohne Rückruf 7×24 Stunden für den Kunden nachverfolgbar.
Hoher Nutzen durch digitale Kommunikation und smarte Automatismen
Im Fokus muss bei industriellen Druckereien vor allem das Wartungsmanagement stehen, wie auch Andre Gaß betont. Der Assistant erstellt automatisiert einenWartungskalender, der hilft, unterschiedliche Maschinen optimal in der Produktionsplanung einsetzen zu können. Denn Stillstandszeiten senken die Produktivität und sollten im Prinzip nie ungeplant auftreten. Wichtig ist eine maximale Verfügbarkeit der Produktionssysteme, um v. a. auf Planänderungen durch Terminverschiebungen seitens der Kunden flexibel reagieren zu können. Die Produktivität muss stets maximal ausgelegt sein. .
„Die digitale Kommunikation mit dem Heidelberg Service über das Messagingsystem des Assistant oder auch über eCall-Funktionen [die Maschine meldet und dokumentiert z. B. automatisch Hinweise auf Störungen] entlastet uns erheblich. Es geht nichts verloren und alle Abläufe gestalten sich stets optimal“, erläutert Andre Gaß. Ihm gefällt die klare Struktur, Übersichtlichkeit und Einfachheit in der Bedienung der Plattform.
„Unsere Kernwerte‚ Zuverlässigkeit, Qualitätsorientierung, Flexibilität, Innovation‘finden durch den Assistant eine hundertprozentige Entsprechung, die uns entscheidend hilft, unseren Job im Interesse unserer Kunden bestmöglich auszuführen“, ergänzt Andre Gaß.
Andre Gaß hatte sich im Vorfeld der Neuinstallation einer Heidelberg Speedmaster XL 106-2-P intensiv mit dem Heidelberg Assistant beschäftigt. „Wir gehen bei allem, was wir tun, sehr planmäßig und strukturiert vor, und arbeiten Leistungs- und Qualitätsmäßig stets am obersten Limit. Denn die Kundenanforderungen gerade im Pharma-Bereich sind extrem hoch“. Die Art und Weise, wie Heidelberg seine Premiumtechnik bei Hard- und Software nutzbar und transparent macht, sowie die Einfachheit im Handling findet Andre Gaß sehr beeindruckend.
„Was durch den Assistant nunmehr möglich wird, kommt uns sehr entgegen, gerade weil nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden auf einen hohen Digitalisierungsgrad entscheidend Wert legen. Denn eine unserer Kernaufgabe ist es, unsererseits die bestmöglichen Schnittstellen zu den heterogen Kunden-Systemen zu schaffen“, erläutert Andre Gaß. Aufträge kommen so auf digitalem Weg zur Druckerei und können dann in der Druckerei durchgehend digital gesteuert, überwacht und durch Prozessmanagement ggf. optimiert werden.
Andre Gaß (rechts) im Gespräch mit Tom Oelsner. Foto: Heidelberg.
Für die Zukunft könnte daher wichtig werden, sogar eine Schnittstelle vom Heidelberg Assistant zum ERP-System bei D.O.G. zu schaffen. Tom Oelsner ergänzt: „Eine Systemanbindung bei Störungsmeldungen ist bereits im Test. Hier kann das System des Kunden einen XML-File an den Assistant zur elektronischen Verarbeitung übergeben, ohne dass ein Mitarbeiter ein Formblatt neu ausfüllen muss.“
Doch zunächst gilt es, die vorhanden vielfältigen Möglichkeiten auszuschöpf en. Vor allem auch im Hinblick auf die in der Plattform vorhandenen Zusatzoptionen, gerade im Hinblick auf Performance-Maßnahmen. Der Assistant liefert in der Basis-Version die Kennziffern, zusätzliche detaillierte Analysemöglichkeiten können gesondert vertraglich vereinbart werden.
Die Einbindung des Heidelberg eShop, der exakt auf die Bedarfe seiner Firma zugeschnitten ist, begeistert Andre Gaß: „Wir haben Einkaufslisten vorkonfiguriert und kommen mit wenigen Klicks zur richtigen Bestellung. Das eShop-Angebot stellt den Kontext zu uns her und selektiert die Verbrauchsmaterialien, die wir auch tatsächlich brauchen. Es kann nicht mehr zu Fehlern bei Bestellungen kommen. Schon heute ist der Heidelberg eShop auf eine schnelle Abwicklung ausgelegt.
Laut Tom Oelsner benötigt ein Bestellvorgang mittels Einkaufslisten im Schnitt 70 Sekunden. Zukünftig werden die notwendigen Bestellmengen anhand der Produktionskennziffern vorausschauend berechnet und dem Kunden zur Bestellung empfohlen, so dass keine überschüssigen Bestände in der Druckerei gelagert werden müssen. Abgesehen von einem komplett autonomen Bestellvorgang, wie es ihn in einer späteren Ausbaustufe des Assistant geben wird, könne die Beschaffung durch die Druckerei nicht sicherer erfolgen.
Andre Gaß, von Hause aus Diplom-Informatiker, setzt auf Digitalisierung im Print. Foto: Heidelberg.
Andre Gaß findet die Möglichkeit beim Assistant, sich nicht nur auf Automatisierung zu verlassen, sondern im Bedarfsfall auch persönlich einbringen zu können, äußerst praxisgerecht. Tom Oelsner ergänzt, was er von vielen Kunden zu hören bekam: „Über das Servicesystem kann jede Art von Zusatzdokument wie Texte, Bilder, Video an Heidelberg übermittelt werden, sogar als Sounddatei mit einem Klappergeräusch, das sonst nur schwer erklärbar wäre.“
All das, so Andre Gaß, bedeute ein entscheidendes ‚Mehr an Kommunikation‘ und steigere nachvollziehbar die Geschwindigkeit und Qualität der Störungsbeseitigung. Insbesondere auch die Dokumentation dessen, was sich getan hat, ist ihm wichtig, um dem Management Transparenz zu bieten.
Andre Gaß resümiert: „Der Heidelberg Assistant ist für mich ein wichtiges und für die Zukunft unverzichtbares Tool im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie. Und: Alles was man im Privatleben aus der zeitgemäßen digitalen Kommunikation per Social Media kennt, bietet der Assistant für unsere Geschäftsbelange: Messenger- und Chat-Funktionen, Notification und vieles mehr. Alles wird automatisch in Chroniken erfasst und recherchierbar.“
My Take: Die Zeiten ändern sich. Und das ist gut so!
„Im Print-Geschäft kann im Rahmen einer klugen, von Informatik-Fachwissen getriebenen Digitalisierungsstrategie noch vieles wesentlich optimiert werden. Gerade wenn Technikhersteller wie Heidelberg wie im Falle des Heidelberg Assistant neuartige, skalierbare, interaktive Plattformen schaffen, die von Druckereien in strukturierter, personalisierter und kreativer Form genutzt werden können.
Bei D.O.G. in Darmstadt wird das nicht nur verstanden, sondern aktiv in die neue Geschäftsstrategie integriert und bildet einen wichtigen Baustein im Generationswechsel bei der Unternehmensführung. Das passt umso besser, als D.O.G. auf Basis seiner klar definierten Unternehmenswerte die Marschrichtung auf höchstem Qualitäts- und Präzisions-Level vorgibt.
Digitale Kommunikation über alle Prozessschritte bei der industriellen Printherstellung hinweg ist dabei ein Muss, um die Betriebs- und Endkunden-Belange zeitgemäß gestalten zu können.
Wenn alle notwendigen geschäftlichen Dialoge zwischen Technik-Hersteller und Druckerei-Kunde dermaßen optimal gestaltet werden können, gewinnen alle Seiten, um sich gegenseitig zu befruchten, profitabel zu wachsen und die Geschäftstätigkeiten nachhaltig auszuweiten!“ — Andreas Weber
Über den Autor
Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer.Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Mit seinem Blog www.valuetrendradar.com inspiriert er Leser aus über 150 Ländern der Welt.
Senator h.c. Peter Sommer, Member of the Elanders Board, und Andreas Weber, Head of Value, trafen sich in Waiblingen bei Stuttgart zum Ideenaustausch. Das Ergebnis: Die Geburtsstunde der #Think!Paper-Initiative.
„Wir starten eine Initiative, die die Bedeutung von Print nicht nur im, sondern fürs Digitalzeitalter in den Brennpunkt stellt. Nicht das ‚Was machen wir’ und das ‚Wie machen wir was‘, sondern das ‚Warum bringt Print dauerhaften Erfolg‘ zählt. Es muss um den einzigartigen Nutzen gehen, den professionelle Printproduktionen leisten. Gestern wie auch heute und morgen!“ —Peter Sommer und Andreas Weber
Gipfeltreffen der besonderen Art in Sachen Print & Transformation: Senator h.c. Peter Sommer, Member of the Elanders Board, und Andreas Weber, Head of Value, trafen sich in Waiblingen bei Stuttgart, dem Ort, der wohl in Europa das dynamischste Lösungsangebot für Print bündelt und volumen- sowie ertragsstark aufzeigt, welchen wichtigen Beitrag Print (via Digitaldruck) im Digitalzeitalter leisten kann.
„Es ist schon dramatisch und für mich völlig unverständlich, wie schlecht Print dargestellt wird, gerade von der Print-Branche selbst. Warum eigentlich?“, räsoniert Peter Sommer. Im Gespräch ergaben sich wichtige Ansatzpunkte, die zur Gründung der Think!Paper-Initiative führten. Gleichzeitig stellen die Punkte die zentralen Aspekt der Think!Paper-Aktivitäten dar, die eine konstuktiv-kritische Diskussionsgrundlage bieten.
Bestandsaufnahme
Die Print-Branche verkauft sich unter Wert und blickt viel zu wenig über den Tellerrand. Man bleibt gerne unter sich. Über die Herausforderungen im Digitalzeitalter wird zumeist nur spekuliert. Vieles Positive bleibt dabei im Verborgenen. Chancen, die sich durch Veränderung ergeben, werden verkannt.
Kernthesen
Status quo: Man befeuert mit großer Leidenschaft den selbst errichteten Scheiterhaufen. Dabei ist die Perspektive von Druckereien im Digitalzeitalter weitaus besser als das Image, das die Branche nach innen und außen verkörpert.
Der Irrweg besteht darin, dassDruckereien wie auch Drucksachenbesteller den falschen Propheten folgen.
Klarstellung: Print ist ein perfektioniertes Medium, das Bestand hat, Entwicklungsmöglichkeiten bietet und profitables Neugeschäft ermöglicht.
Denn:
Print stellt eine äußerst werthaltige Kommunikationsform dar — gemacht von Menschen für Menschen!
Durch verbesserte Funktionalität erhöht sich der Nutzen von Print im Digitalzeitalter exponentiell.
Durch Print werden nicht nur Daten vervielfältigt, es lassen sich Texte, Bilder und Spezialeffekte in besonderer, höchst persönlicher Form inszenieren, die Menschen zutiefst berührt.
Print hat in der Kommunikation die nachhaltigste Wirkungskraft und ist insofern gedeihlich einsetzbar.
Print im Marketingmix setzt immer Maßstäbe und schöpft Potenziale in der Kundenbeziehung bestmöglich aus.
Apropos Transformation: Wenn sich etwas ändern muss, dann der Umgang mit Print als Premium-Produkt.
Paradigma: Print war, ist und bleibt unverzichtbarer Impulsgeberder kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen; das haben längst auch ‚Digital Leader’ wie z. B. Google, Amazon, Facebook und Apple erkannt, die Print bestens für sich einzusetzen wissen.
Plädoyer: Print bleibt im Digitalzeitalter der Gewinner, wenn die richtige Balance zwischen dem technisch Sinnvollen und den Bedürfnissen von Menschen hergestellt wird. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Nun gilt es, das Wesentliche klar und verständlich zu kommunizieren! Setzen wir die Schönheit und Vielfalt von Print ins rechte Licht!
Zielsetzungen und Maßnahmen
Wir setzen schnörkellos und zielführend kreative Konversationen in Gang, um anschaulich und vorausschauend effektive Lösungen mit Print für Kommunikationsaufgaben aller Art aufzuzeigen, bei denen Print seine Stärken voll ausspielen kann.
Wir entfachen Begeisterung für innovative und außergewöhnliche Kommunikationslösungen mit Print.
Wir stärken die Geschäftsentwicklung mit Print, indem bis dato wenig zielführend adressierte Marktbereiche, die schnell und bestmöglich von Innovations-Lösungen durch und mit Print profitieren können identifiziert und eingebunden werden.
Wir organisieren Roundtables und VIP-Events sowie Social Media-basierte, interaktive Kommunikation mit Print.
Wir stellen im Rahmen der neuen Think!Paper-Aktivitäten prägnante Ideenpapiere bereit, zum Beispiel über Dossiers, Reports mit Analysen und Handlungsanweisungen für Top-Entscheider in der Wirtschaft.
Wir starten einen globalen Ideen-Wettbewerb.
Wir gründen und leiten das national wie international wirksame, interdisziplinäre Expertenpanel „Think!Team“.
Hinweis
Es haben sich schon einige handverlesene Partner für Think!Paper gefunden, allen voran Mondi Group und GT Trendhouse 42 sowie DRUCKMARKT. Aktuelles dazu in Kürze.
On July 18, 2018 we celebrated the informal Think!Paper Kick-off. Günter Thomas, Founder and Head of GT… https://t.co/mqetRq9MZV
Wir bewerten und profilieren Print sowie seine Apologeten in der Rolle als wirkungsvolle Treiber von Transformation — über alle Branchengrenzen hinweg!
Unsere Mission
Wir beweisen erstmals, dass Print nicht Treibholz im Transformations-Ozean ist (mit Titanic-Effekt), sondern ein Rettungsanker für die ‚Tsunamis in unseren Köpfen‘!
Unsere Alleinstellungsmerkmale
Wir bringen die fähigsten Köpfe zusammen und formieren global ausgerichtete, interdisziplinäre
#Think!Teams.
Wir bauen den besten Knowledge-Pool auf, ausgerichtet auf Interaktion, Diskurse und nachhaltige Konversationen.
Wir stärken das wichtigste Asset jeglichen ‚digitalen‘ Transformations-erfolgs: Die fachlich versierte, spannend inszenierte und werthaltige Kommunikation.
Vorteile für unsere Partner
Wir ermöglichen, neue, marktrelevante Erkenntnisse zu gewinnen, die unsere Partner inspirieren und in ihrer Entwicklung dynamisieren.
Kontakt
Wer sich für die Think!Paper-Initiative interessiert oder sich persönlich engagieren will, sollte mit uns in Kontakt treten:
Photos: Heidelberg / HDU. Collage: Andreas Weber, Frankfurt am Main
“We’re remodeling customer interfaces for Heidelberg and creating a seamless digital ecosystem for its customers.”– Rainer Wiedmann, Head of the Heidelberg Digital Unit (HDU) and Chief Marketing Officer at Heidelberger Druckmaschinen AG.
New digital ecosystem for the print media industry
The new “leading light function” of Heidelberger Druckmaschinen AG heralded by CEO Rainer Hundsdörfer midway through 2017 is increasingly taking shape and making dynamic progress. “The new Heidelberg Digital Unit is boosting the company’s e-commerce business, online presence, and digital marketing expertise,” said member of the Management Board and Chief Digital Officer Dr. Ulrich Hermann just recently.
What exactly does that entail? Rainer Wiedmann discussed this publicly for the first time in an interview for ValueDialog. A successful digital pioneer, Wiedmann took charge of the Heidelberg Digital Unit start-up company (HDU for short) on April 1, 2018 in parallel with his role as the Heidelberg Group’s Chief Marketing Officer. – The interview was conducted by Head of Value Andreas Weber.
Location: Wiesloch-Walldorf, with branches in China, the United States, and Asia
Initial workforce: 50
Objective: To enjoy dynamic growth and establish the number one digital ecosystem in the print sector
Partner: Internet specialist iq!
As CDO on the Heidelberg Management Board, Dr. Ulrich Hermann is a dynamic driving force behind the company’s digital transformation.
Digital business models inspire the customer journey
Mr. Wiedmann, you were already a digital pioneer over 20 years ago when you founded the argonauten group, a multimedia agency that was an immediate success. What has changed since then?
Rainer Wiedmann: Back then, I was already heavily involved in shaping customer interfaces. This approach led by way of marketing innovation to e-commerce. Nowadays, the focus is on end-to-end digital business models. Thanks to IoT (the Internet of Things), machine learning, voice control, and similar innovations, a complete digital customer journey is now possible for the first time – not only sales & marketing, but many other parts of the value chain are being digitized.
So you see this as a linear dynamic development?
Rainer Wiedmann: What I see is an extremely dynamic process. An online presence is no longer the be-all and end-all. Access to customers and interaction with them are the most relevant things. Based on the new approach, an optimum customer interface is essential if digitization is to generate value.
What’s your motivation for treading new ground with HDU in the mechanical engineering sector, of all places?
Rainer Wiedmann: I started out as an engineer and, following my studies at the University of St. Gallen’s Institute of Technology Management, I gained vital experience with a large number of industrial customers. New forms of connectivity are rapidly transforming mechanical engineering, and Heidelberg is extremely well placed to benefit from this development.
How so?
Rainer Wiedmann: Our machines have long been networked. We also have our own global sales and service organization with a portfolio incorporating hardware, software, and consumables.
What’s more, the executive management team at Heidelberg understands exactly what transformation through digitization means, as demonstrated among other things by the new subscription model – a first in the industry. As I see it, all this creates the perfect conditions!
HDU in a nutshell
How is the newly founded HDU positioning itself in this context?
Rainer Wiedmann: Our goal is to design customer interfaces for Heidelberg that create a seamless digital ecosystem for the company’s customers.
What are HDU’s core values?
Rainer Wiedmann: HDU is all about creating added value based on permanence, consistency, and relevance. Its main value lies in getting the maximum number of existing and potential customers to use the Heidelberg offering on a weekly or, better still, daily basis. It’s not simply a case of registering a large number of nominal users in the system, but of having as many active users as possible. As I see it, content, function, coverage, and interaction are the key to success.
Does your new approach with HDU fit in with the Heidelberg culture?
Rainer Wiedmann: On the one hand, the people at Heidelberg come across as being open and innovative. On the other, they like to follow precise rules. In the digital transformation context, however, I feel a more target-driven approach is vital for employees.
What does that achieve?
Rainer Wiedmann: One advantage of HDU that can be transferred to Heidelberg is that in order to achieve specified goals or optimize target achievement, we work as a team on the structure of rules so that we can make adjustments as and when required.
Heidelberg is indisputably strong when it comes to technical innovation. But what about the company’s customers? Are you aware of any reservations about digitization?
Rainer Wiedmann: Given that all kinds of print production have long been based on digital data, our customers are well advanced with the process of digitization, and e-commerce is nothing new to them either. Online printing has created a huge new growth market. Our approach of working closely with customers to offer a comprehensive package providing peace of mind has therefore proved very popular. If you know what needs to be done and the goals are clear, digitization in printing is regarded very much as an opportunity.
Digital print shop processes are one thing, but the go-to-market strategy in the digital age is another matter entirely. I see a weakness here. Am I right?
Rainer Wiedmann: The important thing in my eyes is for Heidelberg to demonstrate the positive effects of digitization as effectively as possible to customers who are in dialog with us. Only personal experience gives a proper impression of how print shops can also put this to good use in their own customer relations.
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Screenshots from the Heidelberg Digital Unit’s new website.
HDU mission statements
“We develop innovative digital sales, marketing, and service solutions for all stages of the customer journey and deliver measurable results with a multidisciplinary team and external partners focused on success.”
“We contribute to the operational excellence of all Heidelberg units by offering a digital, state-of-the-art ecosystem that sets new standards in this area.”
“We don’t shy away from any risk. We rely on our entrepreneurial skills and make unexpected, disruptive decisions that enable us to score points with our customers.”
“We won’t let anything stop us achieving our goals and dreams. Continuously pursuing them and measuring our progress will see us succeed.”
“We embrace the digital age. We enjoy working with people who leave the office happy because everyone has done their best and is proud to be part of the team.”
It’s all about clear goals and measurable successes
HDU started out with 50 staff and is aiming to expand rapidly. What skills do you require?
Rainer Wiedmann: Around 80 percent of our initial team are very experienced and highly skilled in the print market. We’re adding new people who have experience in areas such as e-commerce, digital marketing, and social media.
What’s special about your team?
Rainer Wiedmann: We have the right mix! The mutual respect and common goals of our “mixed” team make us particularly effective. The excellent market position enjoyed by Heidelberg and our geographical proximity to the company are very helpful and motivate us all. We are “Born in Heidelberg” – a statement that perfectly demonstrates our unshakable commitment. It also boosts our credentials as an employer beyond the confines of the sector.
How is HDU’s work being integrated into the Heidelberg Group’s everyday operations? And how is the collaboration going?
Rainer Wiedmann: We’ve gotten off to a very promising start because we actively approach Heidelberg staff, provide them with all the information they need, and listen to what they have to say. We have contacts for the individual Heidelberg business units and access to all the sales units. Our global Growth Hacking Tour has already started. We’re using it to raise the local profile of our portfolio in key markets, offer training on our new tools and software solutions, and introduce e-commerce initiatives that we’ve developed.
Roadmap of the Global Growth Hacking Tour in the startup phase of the HDU. (Photo: screenshot from the HDU website)
Focus on maximum competitiveness and market relevance
Does that effectively mean HDU is offering in-house consulting and agency services at Heidelberg?
Rainer Wiedmann: Yes, but we’re not uniquely a service provider. We offer support with customized tools, efficient campaigns, and in-depth know-how. And we enter into clear target agreements. Our task is to create measurable results and boost e-commerce sales. We focus closely on figures to deliver success. And we achieve results as a team when we generate leads and sales.
What is the response to the Growth Hacking Tour?
Rainer Wiedmann: People are immediately seeing that we’re coming to them with the offer of added value for their day-to-day work and demonstrating a true community spirit. As a subsidiary, we have a clear advantage. We’re creating a trusting relationship from scratch for joint success.
Looking beyond Heidelberg, competitors on the digital printing market are claiming they provide their own digital platforms as ecosystems for print. What can and do you want to do differently or even better?
Rainer Wiedmann: Yes, we have our rivals, but in our segment – commercial and packaging printing – we have the highest market shares and by far the largest installed base. What’s more, we’ve had the world’s largest database for presses for over ten years.
And that means what?
Rainer Wiedmann: It enables us to offer even better functions and optimum access to our entire portfolio along with detailed knowledge of specific customer interests that is always up to date. Our extremely strong service is now helping to expand things again on the operating side.
So does that mean the HDU ecosystem must make it possible, based on the Heidelberg platform, to significantly improve all aspects of performance?
Rainer Wiedmann: We don’t simply want production to run smoothly at print shops. At the end of the day, we’re improving our customers’ competitiveness and market relevance – not just here and there but at all levels as far as possible.
Hand on heart, as a digital expert, what do you say to the boss of a print shop whose customers tell him printing is outdated and they no longer want to use it?
Rainer Wiedmann: Print media will never disappear. In fact, we’re seeing growth in areas such as packaging, labels, and mass customization. Yes, there are shifts from analog to digital – in particular when it comes to company marketing – but new applications will keep on emerging. For me, HDU’s main task in the long term is to unlock this new potential and enable customers to act flexibly, proactively, and sustainably as times change.
How do you personally think HDU will fare in the short, medium, and long term?
Rainer Wiedmann: I’m more than confident.We’re sticking to the vision and mission we formulated for HDU. And we’re measuring our progress, then responding immediately.
– Thank you very much for this interview.
My take on things – a solution of striking simplicity
It’s enough to take your breath away. Heidelberg is putting in an impressive sprint on the home straight, hurtling forward in a completely new guise – the Heidelberg Digital Unit (HDU) – and showing the competition quite clearly who’s in first place when it comes to digital transformation.
It’s official! A traditional company has without doubt completely reinvented itself – in record time –demonstrating the courage to take risks based on its wide-ranging expertise in printing and all things digital. Rather than abandoning much of the previous system, the company is using and optimizing it to benefit from new developments. One important additional aspect: Heidelberg has realized that in the digital age it’s no longer sufficient to aim for success with best-in-class product innovations.
Launching HDU in this form is a real stroke of genius in my opinion. A subsidiary designed as a start-up – fast, flexible, and firmly anchored with an excellent network – it provides new, user-oriented “digital” services for the Group and at the same time becomes a pacesetter with measurable results to make sales, marketing, and services permanently fit for the digital age on a global level. In my eyes, that’s the perfect way to firmly establish highly innovative products and solutions on the market on a lasting basis.
The biggest winners are Heidelberg customers and the market as a whole because, for the first time, they have access to a well thought-out, effective ecosystem in the form of an exponential platform that takes industrialprint production to a whole new level in the digital age and makes it fit for the future. To sum up, this is a real win-win situation – especially for Heidelberg staff, shareholders, and numerous new partners.
Rainer Wiedmanncomes from Stuttgart and is one of Germany’s great digital pioneers. After studying at the universities of Stuttgart and St. Gallen and gaining several years of professional experience, he founded the argonauten group (350 employees at 11 international locations) in 1996, the aquarius group (100 employees based in Munich, Hong Kong, and Shanghai) in 2005, and the iq! group (based in Munich and Palo Alto) in 2014.
The iq! group maintains close links with the new Heidelberg Digital Unit (HDU), which started operating on April 1, 2018 with 50 employees.
HDU is a start-up company and a subsidiary of Heidelberger Druckmaschinen AG, where Wiedmann plays a dual role as Head of HDU and Chief Marketing Officer.
From 1999 to 2003, Wiedmann was President of the Deutscher Multimedia Verband e.V. (now BVDW e.V.). From 2003 to 2004, he was on the board of Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V. in Frankfurt.
About the author
Andreas Weber has been a print expert and internationally renowned business communication analyst, coach, influencer, and networker for over 25 years. His activities focus on transformation for the digital age and include lectures, management briefings, workshops, analyses, reports, and strategic advice. – His blog www.valuetrendradar.com inspires readers from over 140 countries worldwide.
Blicken Sie noch durch? Was ist wichtig im Digitalzeitalter, was weniger, was gar nicht? Unsere wissensbasierten Analysen, Echtzeit-Reports und Netzwerk-Tätigkeiten begeistern Menschen rund um den Globus.
Lassen Sie sich ebenfalls begeistern!
Die Leistungsbereiche der Value Communication AG mit Schwerpunkte im B2B
BRAINWARE: Rent a Brain-Service — Persönliches Coaching durch CEO Andreas Weber als Ratgeber für nachhaltig-gedeihlichen Transformations-Erfolg auf Basis der Smart Communication-Methodik
SOLUTIONS: Projektarbeiten auf Basis von Netzwerk– und Influencer-Arbeiten (rund um den Globus!) für eine ‚nahtlose‘ Konversation — Fokus: Smart Communication Solutions in Kombination aus Wissen und Erkenntnis + Content Telling (and Sharing)+ Messaging + Presentation + Medialization + Interaction
MENTORING: Leitgedanke ist, die Kraft der Transformation dauerhaft nutzen zu können, um Menschen im Innersten zu berühren.
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Erfolgsfaktoren (beyond consulting)
#B2BInfluencer-Programmatik: Wir stellen sicher, das richtige Publikum nahtlos einzubinden, das (disruptive) Innovationen verstehen und nutzen kann. Mit dem Effekt, die Themen unserer Kunden in den richtigen Kontext zu bringen.
#ValuePublishing: Unsere wirkungsstarke, mediale, interaktive Kommunikations-Architektur ist einzigartig. Alles wissenswerte rund um Transformation fürs Digitalzeitalter mit Bezug auf die Werthaltigkeit von Kommunikation — angetrieben von Social Media im Team mit Print!
Referenzen
Wir sind stolz, über 500 Innovationsprojekte erfolgreich zum Ziel geführt zu haben. Wir erreichen die Elite der Innovatoren aus der Kultur- und Kreativ-Wirtschaft. — Unser Kunden kommen aus wichtigen Bereichen der Wirtschaft: Automobil, Handel, Finanzen, Technologie, Maschinenbau, Transport/Logistik, Kultur, Messen, Medien, Werbung, Marketing, Print-Dienstleistung.
„Transformation fürs Digitalzeitalter bedeutet für mich: Auf mehr Menschlichkeit achten. Wir behandeln Kunden stets wie gute Freunde: smart, vertrauensvoll, persönlich-individuell und wirkungsvoll!“
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Kontakt
Value Communication AG Andreas Weber, Head of Value Simsonstr, 6 60385 Frankfurt am Main zeitenwende(at)me.com
HEUREKA! At least I spent some time to re-think my analyst work results based on my 35+ years of business experience. — Conclusion: it shows the beauty of my smart business offerings via Value Communication AG partnering with amazing customers and biz partners around the globe! Happy to get your feedback! —Andreas Weber, Head of Value
Preliminary Note
Do you still have the right perspective? What is important in the digital age, what less, what not? — Our knowledge-based analyzes, real-time reports and network activities inspire decision-makers around the globe.
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SOLUTIONS: Project & Community & Influencer Work (around the globe!) — Focus: Smart Communication as a combination of Knowledge + Content Telling (and Sharing) + Messaging + Presentation + Medialization + Interaction to reach a seamless conversation
MENTORING: Use the power of transformation to hit human needs
Key for success (beyond consulting)
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Providing value adding services & solutions via #ValuePublishing: All about the transformation for the digital age with a deep focus on the real value of communication driven by Social Media + Print
Credentials
We are proud to have successfully implemented more than 500+ innovation projects to date. Our clients come from many important sectors of the economy: automotive, retail/commercial, financial, technology invention, trade shows, publishing, advertising/marketing, printing. — At least we support the cultural & creative industry as the key driver for innovation and transformation in total.
Personal statement
We work beyond the McKinsey’s, Agency Groups and Technology suppliers around the globe. We treat customers as friends — smart, intimate, personal and very effective!
Technologie-Entwicklungen im Print entfesseln die Marken-Kunst des Packaging | Im Fokus: Customer Experience und Mass Customized Marketing
Eine Analyse von Andreas Weber, Head of Value
Apple, Procter & Gamble (P&G), Nestle, Adidas, Chanel, Swarovski und viele andere Top-Marken tun es: Sie definieren sich im Digitalzeitalter verstärkt über High-End-Lösungen an der wichtigsten ‚realen’ Schnittstelle zum Kunden: Der Verpackung.
Jährlich werden weltweit weit mehr als 1.000 Milliarden Euro aufgewendet, um Verpackungen zu konzipieren, gekonnt zu gestalten, zu produzieren und am Point-of-Sales in bestmöglicher Form zu präsentieren. Die talentiertesten kreativen Köpfe werden von Top-Marken eingesetzt, verstärkt auch „Techies“ und Media-Fachleute, um Verpackungen ständig weiter zu entwicklen. Verpackungen werden inzwischen als eigenständiges Medium im Kommunikationsreigen begriffen.
Die Verpackung als Markenbotschafter ist für Marken genauso wichtig wie das Produkt selbst.David Taylor, CEO, Chairman & President von P&G als größtem Werbungtreibenden der Welt, erklärte daher ‚Packaging‘ zur Chefsache und sagte vor kurzem: „Die Verbraucher erwarten von den Marken, denen sie vertrauen, überdurchschnittliche Leistungen und helfen dabei, einige der komplexesten Herausforderungen unserer Welt zu lösen. Unsere globale Reichweite, unser Verständnis der fünf Milliarden Verbraucher, denen wir dienen, und unsere Innovationsfähigkeit geben uns die einzigartige Möglichkeit, einen positiven Unterschied zu machen.“
Laut Taylor gehe P&G noch „bewusster vor, um die Verbraucher zu erfreuen und verantwortungsvollen Konsum zu ermöglichen.“ Er spricht damit nicht nur das Thema „Sustainability“ an (90 % der P&G-Verpackungen sind recyclebar), sondern auch technische Innovationen, die helfen, die sog. „Customer Experience“ zu beflügeln. [Quelle]
P&G stellt bei seinem Internet-Auftritt seine Produkte inkl. Verpackung ins Zentrum – auch auf der Seite für Investoren.
Der „positive Unterschied“: Persönlich, individuell und kundenspezifisch
„You guys could take the lead in mass customization“, brachte es der US-Amerikaner Mark Schaeferauf einer Multichannel-Konferenz Anfang November 2017 in Orlando, Florida, auf den Punkt. Schaefer gehört zu den globalen Top-12 der Marketing-Gurus, ist Pionier im Social Media und ein gefeierter Bestseller-Autor gedruckter Bücher.
Schaefer hatte sich im Detail mit seinem Publikum, die Elite der printkundigen Multichannel-Dienstleister aus aller Welt, und ihrem Innovations- und Leistungsangebot beschäftigt. Neben dem Mass Customization bei Produkten fasziniert ihn die Möglichkeiten des Mass Customized Marketing. Individualisiert gedruckte Verpackungen gehören dabei ins Bild.
Zugleich wurde aber offensichtlich: Es gibt ein Dilemma! Selbst die fortschrittlichsten Multichannel- und Print-Dienstleister sind kaum in der Lage, sich in der fachlichen, öffentlichen Diskussion gegen die puristischen „Only-Online-is-beautiful“-Propheten durchzusetzen. Mark Schaefer empfahl eindringlich, sich auch für Print (und damit v. a. für den Verpackungsdruck) kommunikativ besser in Szene zu setzen.
Info-Box —Boom-Markt Verpackung entfesselt neue Print-Techniken
Rund 60 Prozent der jährlichen, globalen Investments von mehr als 1.000 Milliarden Euro liegen in der Kreation, den IT- und Workflow-Management-Prozessen. 40 Prozent, und damit über 400 Millionen Euro werden aufgewendet, um Verpackungen aller Art inkl. Etiketten und Umverpackungen zu drucken.
Damit wird deutlich, warum die Druck- und Papierbranche mit großer Wucht auf die Innovation durch die aufmerksamkeitsstarke Differenzierung von Verpackungen setzt. Bis dato waren dies vor allem außergewöhnliche Veredelungsmöglichkeiten wie Lacke sowie Metallfarben und speziell für den Verpackungsdruck konzipierte Sonderkonfigurationen von Maschinen und Medien.
Bedruckt und veredelt werden Verpackungen bisher vor allem im Flexo-, Offset-, Tief- und Siebdruckverfahren. Dies trägt den hohen Auflagen sowie Qualitäts- und Kostenanforderungen Rechnung. Gemeinsam decken Flexo- und Offsetdruck aktuell rund zwei Drittel des Weltmarkts für Verpackungsdruck ab.
Der Anteil des Digitaldrucks ist mit weniger als 10 % noch relativ klein, bietet also genug Raum für Wachstum. Dies wird sich mittelfristig durch die Fortschritte bei industriellen digitalen Drucktechniken ändern, denn auch bei den Verpackungen sinken die Auflagen. Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung.
Übrigens: Innovative Verpackungshersteller setzen mittlerweile auf Online-Shops um auf diesem Wege den Kunden und Markeninhabern noch einfacher und schneller die Möglichkeit für individualisierte Verpackungen anzubieten. Ein gelungenes und professionell ansprechendes Beispiel hierfür ist www.designyourpackaging.de (siehe nachfolgend den Screenshot).
Print ist ziemlich digital: Ein Online-Shop für Verpackungsdesign und -druck zeigt alle zeitgemäßen Möglichkeiten auf.
Innovations-Dilemma
Die Zahl der technischen Innovationsmöglichkeiten explodiert. An jedem Tag, praktisch im Minutentakt, werden Markeninhaber wie auch Agenturen mit neuen „digitalen“ Sensationen bombardiert. Die Print-Fraktion gerät dabei ins Hintertreffen. Für mich unverständlich, da man sich im Print-Sektor nicht zu verstecken braucht.
Denn Print ist „High-Tech-at-its-best“. Allerdings hat Print auch den höchsten Erklärungsbedarf und leidet unter zahlreichen Missverständnissen. Es gibt hierzulande auch kaum spannend inszenierte Fachveranstaltungen, bei denen sich Marketing-Fachleute wie auch die unterschiedlichsten Talente der Kreativ- und Agentur-Branche informieren können.
Zumeist begnügt sich die Druckbranche damit, unter sich zu bleiben, Markenvertreter und Agenturen auf die Bühne zu holen, damit sie vor Druckereifachleuten reden, statt sie im Publikum sitzen zu haben. Das sollte und wird sich ändern.
Mein Tipp für Neugierige aus der Agentur- und Marken-Welt
Im naturverbundenen Baiersbronn (Nordschwarzwald) hat die Firma colordruck Baiersbronn eine aus meiner Sicht folgerichtige und gut durchdachte Initiative ergriffen: „printSPIRATION: Think Digital“.
Es geht um Innovationsthemen wie Mass Customization im Kontext mit neuen Gestaltungsmöglichkeiten mit Blick auf Time-to-Market durch höhere Relevanz, Flexibilität und Individualität. Den Auftakt bildet ein Workshop-Tag am 12. Juni 2018.
Andreas Weber ist Gründer und CEO von Value Communication AG. Als Analyst & Berater für Erfolg mit Print im Digitalzeitalter ist er zugleich auch globaler Netzwerker und Publizist. Sein Blog www.valuetrendradar.com inspiriert Nutzer/Leser aus über 130 Ländern.