Koenig & Bauer hat sich ohne Zweifel zu einem der branchenübergreifenden Vordenker bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen entwickelt. Grundlage der kundenorientierten Services um das Produkt herum sind Leistungsdaten der Maschinen und deren Logfiles.
Vielleicht hatte sich der Maschinenbauer bisher zu sehr auf seine Maschinen konzentriert und zu wenig über die vermeintlichen Randthemen gesprochen. Doch zwischen dem 16. und 21. Mai wurden in Radebeul, dem Sitz der Sheetfed-Division, kundenzentrierte Angebote, basierend auf Lösungen zur digitalen Transformation sowie weiterentwickelte und neue datenbasierte Services gezeigt, die sowohl die Erfordernisse und Wünsche von Akzidenz-Druckbetrieben als auch von Verpackungsdruckern erfüllen.
Für uns und die über 1.100 Druckfachleute aus 40 Ländern ein völlig neues Erlebnis, wie die Prozessabläufe in den Unternehmen durch die digitale Transformation verschlankt und optimiert werden können. Damit hat Koenig & Bauer ein Jahr vor der drupa 2020 ein ganz deutliches Zeichen gesetzt. Und das nicht nur für den Bogendruck, sondern übergreifend für alle Druckverfahren.
Hinweis: Der Beitrag erschien in modifizierter Form in der Print-Ausgabe 3-2019 von BEYONDPRINT unplugged.
Print & Mobile sind ein Spitzenteam aus Sicht von Koenig & Bauer.
Willkommen: Koenig & Bauer 4.0
Um Drucksachen in einer vorhersehbare Qualität termingerecht zu produzieren,müssen die Produktionsmethoden erstens industriellen Charakter haben und zweitens weitestgehend bedienerunabhängig sein. Dies ist beileibe keine neue Forderung,sondern seit einigen Jahren bereits Teil der Philosophie zeitgemäßer Workflow- und Print-Konzepte.
Das Fachwissen aus Vorstufe, Druck und Finishing ist längst Teil vieler Maschinenfunktionen geworden oder in Software übergegangen. War das Wissen um das Anordnen der Seiten einer Druckform früher das bestgehütete Geheimnis von Buchbindern oder Sachbearbeitern, sind die Ausschießschemata heute bei Software und Maschinen hinterlegt. Zudem haben Rechner die Aufgaben vieler Mitarbeiter übernommen, der Mensch ist zum Manager autonomer Arbeitsabläufe geworden, trifft prinzipielle Entscheidungen, überlässt die Ausführung aber der Soft- und Hardware in den Maschinen. Das hat in begrenztem Umfang Züge von Künstlicher Intelligenz (KI) angenommen.
Weit bevor das Schlagwort Industrie 4.0 die Runde machte, nannte man derart gesteuerte Prozesse Computer Integrated Manufacturing (CIM). In einigen Industrien also schon vor Jahrzehnten üblich, zweifeln inzwischen auch in der Druckindustrie immer weniger daran, dass weitestgehend „mannlos“ gesetzt, gedruckt oder weiterverarbeitet werden kann. Und selbst Skeptiker müssen eingestehen, dass Maschinenführer zu Tastaturbedienern geworden sind, die nur noch dann eingreifen müssen, wenn wirklich etwas schief läuft. Das prozessgesteuerte, autonome Drucken ist inzwischen bei weit über 500 Druckereien weltweit zum Standard geworden und nahezu automatische Vorstufen-Workflows gehören längst zum Alltag.
Foto: Andreas Weber
Die Druckmaschine hat das Sagen
Wer sich jetzt überrascht zeigt, hat das letzte Jahrzehnt schlicht und einfach verschlafen! Die Automatisierung kam weder über Nacht, noch plötzlich, sondern fand Schritt für Schritt Eingang in die Drucktechnik – weit bevor wir Begriffe wie Industrie 4.0 oder Print 4.0 in unseren Wortschatz aufgenommen haben.
Ein geradezu wegweisender Schritt war der Heidelberg-Leitstand Prinect Press Center mit der Funktion Intellistart, der zur drupa 2008 vorgestellt wurde. Hier fand eine Interaktion des Bedieners mit der Druckmaschine in der Form statt, dass die Druckmaschine erstmals das Sagen hatte. Bis dato bediente der Drucker seine Maschine.
Nunmehr führte Intellistart den Bediener durch die Auftragsvorbereitung und gab für jeden Auftragswechsel eine Liste an Arbeitsschritten vor. Dabei wurde der Automatisierungsgrad der Maschine weitestgehend ausgeschöpft, indem einige Arbeitsschritte von der Druckmaschine gleichzeitig abgearbeitet wurden. So ließ sich die Anzahl der nötigen Bedienschritte um bis zu 70% senken und die Einrichtezeit verkürzen.
Damit erhielt aber nicht nur der Bediener einen umfassenden Überblick über Maschinen-, Auftrags- und Messdaten, zugleich wurde der Druckprozess insgesamt transparenter und Heidelberg bediente sich (mit Zustimmung seiner Kunden) dieser Daten. Darauf wurde zunächst der Remote Service aufgebaut, deckt inzwischen aber fast alles ab, was das Internet of Things (IoT) heute leisten kann. Denn da Druckmaschinen mit einer ausgefeilten Sensorik ausgestattet und mit dem Internet verknüpft sind (etwa 3.000 Sensoren einer Speedmaster liefern permanent Daten an eine Cloud), kann der Zustand und Arbeitsablauf der Maschinen permanent überwacht werden, um zum Beispiel auf einen drohenden Störfall reagieren zu können – auch schon, bevor er eintritt.
In einem Expertengespräch informierten Stefan Segger (Koenig & Bauer Digital & Webfed), Dr. Peter Lechner (Koenig & Bauer Flexotecnica), Franc Freixes (Koenig & Bauer Iberica), Markus Müller (Koenig & Bauer Coding) und Pinar Kucukaras (Koenig & Bauer Duran) über ihre aktuellen Technologielösungen für den Verpackungsdruck. Foto: Koenig & Bauer
360-Grad-Sicht
Auch Koenig & Bauer ist schon seit 1995 in der Lage, Daten von Maschinen auszuwerten und darauf basierend Services anzuwenden. Doch diese Art von Datenaustausch ist längst keine Einbahnstraße mehr, sondern Teil der Kommunikation zwischen Anwendern und Lieferanten, die sich in Zukunft noch weitaus stärker verändern und ein neues Kundenerlebnis entstehen lassen wird.
„Die 360-Grad-Sicht sorgt dafür, dass Drucker über die Leistungsdaten ihrer Maschinen profitabler werden können. Digitalisierung und Vernetzung spiegeln heute die Erwartungshaltung der Anwender wider. Sie wollen wissen, wie sie besser und erfolgreicher werden können. Es ist die Aufgabe der Hersteller, Angebote rund um das Kernprodukt Druckmaschine zu schaffen, mit denen sie diese Erwartungen erfüllen können“, sagtThomas Göcke, Head of Digitalization & Marketing bei Koenig & Bauer Sheetfed.
Die Druckmaschinenhersteller sammeln also enorme Datenmengen aus Sensoren, Maschinenlogs und Remote-Plattformen. Intelligente Analysen lassen aus den Datenströmen (Big Data) wichtige Informationen werden, die durch das frühzeitige Erkennen von beispielsweise Fehlfunktionen zur Risikominimierung führen können. Durch Big Data können zudem weitere Kundennutzen identifiziert werden, die über die bekannten, sich aber stetig verändernden Bedürfnisse hinausgehen.
Foto: Andreas Weber
Trends, Muster, Zusammenhänge
So können mithilfe der Daten Effizienzsteigerungen und Qualitätsverbesserungen in der Produktion und in den Produkten erreicht werden. Denn aus der Häufigkeit bestimmter Fehler lassen sich auch Rückschlüsse auf die Konstruktion der Maschinen ziehen und können zu einer gezielten Neu- oder Weiterentwicklung der Maschine in der Konstruktion führen. Möglicherweise wäre ein Zusatzmodul an der Maschine des Kunden hilfreich und könnte via Nachrüstung ein Problem beheben etc.
„Um herauszufinden, welche Trends, Muster und Zusammenhänge in den Daten zu finden sind und wie diese für neue und sinnvolle Anwendungen eingesetzt werden können, führen wir jede einzelne Meldung der Maschine wie etwa ‘Druck an’, ‘Maschinenleistung’, ’Farbverbrauch’, ‘Stopper’ und vieles mehr zusammen. Aus einigen Milliarden Einzelinformationen überführen Algorithmen die Daten in für uns erkennbare Jobs. So liegen in unserer Datenbank etwa 22 Millionen unterschiedliche Druckjobs“, erläutert Wilfried Schumacher-Wirges, KEB Automation KG und bis Mai 2019 Spezialist IoT Solutions bei Heidelberg.
Die Spreu vom Weizen trennen
„Dabei gilt es, große Mengen an Daten zu erfassen und mit hoher Performance und Präzision auszuwerten“, erläutert Thomas Göcke und verwendet einen Begriff, der zunächst einmal für Staunen sorgt: Künstliche Ignoranz. Gemeint ist damit, dass „sich aus den gewaltigen Datenströmen das normale Verhalten von den Gesamtdaten trennen lässt.“
Schließlich liefert eine ausgewachsene Rapida täglich so um die 20.000 Datensätze, bei denen für die Analysen eigentlich nur diejenigen interessant sind, die von der Norm abweichen. „Mit Artificial Ignorance bleiben Daten übrig, die auf unnormales Verhalten der Maschinen hinweisen. Ungewöhnliche Ereignisse, die zu einer Störung führen, sind somit erlern- und erkennbar. Verbindet man das Wissen aus Data Science, nutzt Algorithmen und Künstliche Intelligenz mit dem Know-how von Servicetechnikern und Ingenieuren, gelingt es, Ausfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit vorherzusagen“, erläutert Göcke
Presenting the award-winning Rapida LiveApps live during our #KoenigAndBauer40 show. For press control, monitoring and maintenance (ErgoTronicApp), inventory management and consumables tracking (ProductionApp) – transform the way you work #RapidaLiveApps#digitalizationpic.twitter.com/X1nkR3qKCo
Aus solchen Erkenntnissen sowie dem Dialog zwischen Kunden und Maschinenbauer sind Anwendungen wie das autonome Drucken, die derzeit ultimative Stufe der vollautomatisierten Druckproduktion, erst möglich geworden und beeinflussen die Weiterentwicklungen. Das Konzept Push-to-Stop und die Bedienerführung Intellistart 2 bei Heidelberg sowie ErgoTronic AutoRun bei Koenig & Bauer ermöglichen den voll automatisierten und nahezu bedienerlosen Auftragswechsel – vom letzten Gutbogen eines Auftrags bis zum Start einer neuen Produktion.
Um autonomes Drucken zu realisieren, sind jedoch bestimme Voraussetzungen notwendig: Alle Rüstprozesse müssen automatisiert und die Maschinen mit Inline-Farbmessung ausgestattet sein. Die Maschine übernimmt den Auftragswechsel ohne Bedienereingriff, startet selbsttätig die Neuproduktion und entscheidet ebenfalls autonom, wann die vordefinierten Qualitätsparameter erreicht sind. Hierzu kommen weitere Software-Module zum Einsatz.
Was dem Drucker noch bleibt, ist das Überwachen des Prozesses, das Einstecken der Druckplatten in die automatischen Plattenwechsler und gegebenenfalls ein Wechsel der Papierstapel.
Zurzeit ist ein autonomer Druckprozess sicher nicht für alle Anwendungen sinnvoll und realisierbar, aber bei Auftragsfolgen mit gleichen Parametern bezüglich Bedruckstoff und Farbbelegung, wie es beispielsweise bei Sammelformen, Signatur- oder Sprach-Wechseln vorkommt, ist autonomes Drucken eine interessante Produktionsvariante im Akzidenz- wie auch Verpackungsdruck.
Thomas Göcke, Leiter Marketing & CRM von Koenig & Bauer Sheetfed, stellte den IoT-basierten Serviceprozess vor. Foto: Koenig & Bauer.
IoT-basierter Serviceprozess
„Vielen Druckereien geht es aber gar nicht so sehr um autonomes Drucken, sondern um höchste Verfügbarkeit der Maschinen. Deshalb werden wir weiter optimieren, um auf Kundenseite eine höhere Produktivität zu erzielen. Je größer die Datenbasis ist und je ausgefeilter die Analysealgorithmen sind, desto verlässlicher gestaltet sich die Vorhersage“, ist Thomas Göcke überzeugt.
Koenig & Bauer entwickelte hierzu einen IoT-basierten Serviceprozess. Dieser erkennt Fehler und deren Ursachen an der Rapida-Maschine bereits vor dem Auftreten und analysiert sie automatisch. Der Service-Manager hat einen vollständigen Überblick über den Fall und die Maschine. Auf dieser Basis plant er die Fernwartung und eventuelle Serviceeinsätze. Der Techniker vor Ort behebt den Fehler im Rahmen von vorab geplanten Einsätzen, bevor es zu einem Maschinenausfall kommt.
Der Anwender profitiert von zuverlässiger Produktion und Leistungssteigerungen. Mit seiner ServiceApp hat der Service-Techniker Zugriff auf die Maschinen- und Service-Historie und kann seinen Service-Report direkt auf seinem mobilen Endgerät unterschreiben.
Thomas Göcke erläutert die fulminante ‘Digital Roadmap’ von Koenig & Bauer. Foto: Koenig & Bauer.
Künstliche Intelligenz als Top-Thema in Wirtschaft und Gesellschaft — und neuerdings in der deutscher Politik auch für Dorothee Bär, die Staatsministerin für Digitalisierung im Berliner Bundeskanzleramt. — Foto: Medientage München. Bildcollage: Andreas Weber.
Der High-Tech-Konzern Xerox geht bei ‚Künstliche Intelligenz‘ (KI) mit seiner Denkfabrik und Entwicklungsschmiede PARC im kalifornischen Palo Alto neue Wege. Schon im nächsten Jahr soll eine KI-Software-Architektur marktreif sein, mit der Unternehmen automatisch Angebote und zukünftig auch Dokumente aller Art erstellen können. Das Ganze ist so brandaktuell, dass es noch keinen offiziellen Produkt-Namen dafür gibt.
„Derzeit sind wir in der Beta-Phase und setzen unsere neue KI-Lösung auch innerhalb des eigenen Konzerns in den USA, Kanada und dem Vereinigten Königreich ein“, erläuterteElisabeth Rochman, Director of Innovation, Strategy and Communication bei Xerox in London.
Im Fokus: Wissensarbeiter
Zielpersonen zur automatischen Dokumenten-Erstellung mit KI sind für Xerox primär Wissensarbeiter in allen Bereichen von Industrieunternehmen, Regierungsstellen und Organisationen. „Wir gehen nunmehr über das Scannen und Weiterleiten von Dokumenten und über andere ConnectKey-Funktionalitäten der Xerox Workplace Assistants, weit hinaus — die Basis zum Erfolg bieten sich durch modernste Deep Learning-Technologien“, so Rochman weiter.
Wichtig sei es, Wissensarbeiter maximal produktiv werden zu lassen, damit diese ihre wichtigen Aufgaben in komplexen Umgebungen bestmöglich bewerkstelligen können. Kritisch für Wissensarbeiter sei vor allem, über den Tellerrand blicken zu können und in komplexen und großen Organisationen zusätzliche Informationen identifizieren zu können, die für die eigene Arbeit wichtig sein können.
Bei dieser Mammut-Aufgabe kann sich Xerox auf eine 30-jährige Expertise von PARC in natürlicher Sprachverarbeitung stützen und ist dabei eine Vorreiterrolle bei „Natural Language Generation“ zu übernehmen. Xerox beherrscht bereits automatische Übersetzungen und Sprach-Eingabesysteme für Wissensarbeiter, sowie zukünftig auch Dialogsysteme z.B. für Außendienstarbeiter beim Reparatureinsatz.
Infobox zu Künstliche Intelligenz (KI)
KI im täglichen Einsatz am Beispiel von Apple mit Siri. Foto: Mashable
Dem direkten oder indirekten Zusammentreffen mit Künstlicher Intelligenz (KI) — englisch: Artifical Intelligence (AI) — kann sich niemand mehr entziehen. Geschäftlich wie auch privat — ob Industrie 4.0, Medizintechnik, Pflege, Smartphone, autonomes Auto, smarter Fernseher oder im Games-Sektor, wir alle nutzen KI bzw. profitieren davon.
KI ist aber keineswegs eine neue Erfindung. Seit den 1950er Jahren wird daran geforscht. Ausgangspunkt ist weniger eine ‚denkende Maschine‘ als vielmehr grundsätzlich Programme, die selbstständig eine Aufgabe erledigen können, für die normalerweise menschliche Intelligenz notwendig wäre. Dank inzwischen hoher Rechenleistungen wie durch IBM Watson kann die KI das schneller erledigen als ein Mensch. Primär geht es um die Automatisierung intelligenten Verhaltens und maschinelles Lernen. Neben US-Firmen ist die stärkste treibende Kraft China, mit Investitionen der Staatsregierung von mehr als 50 Milliarden US-Dollar. Die deutsche Bundesregierung will gerade mal 300 Millionen Euro bereitstellen.
Sehr einfach greifbar wird KI in unserem Alltag z. B. per Amazon Polly — ein Text-to-Speech-Service, der Texte aller Art in realistische Sprachausgabe verwandelt, sodass sich sprechende Anwendungen und ganz neue Kategorien sprachfähiger Produkte in dutzenden Sprachen mit einer Vielzahl lebensechter Stimmen entwickeln lassen, sowie bei Chatbots und den diversen Sprachassistenten von Google, Apple, Amazon und anderen.
The Big Shift
„Das Besondere und Neue bei KI — wir nennen das ‚The Big Shift‘ — ist, dass wir keine Bereichsexperten mehr brauchen um die Regeln zu schreiben, stattdessen brauchen wir viele Datenpunkte und Machine Learning-Algorithmen, die selbst die Regeln aus den Datensätzen ableiten“, sagt Rochman. Kreativität, Intuition und instinktmäßig richtiges Handeln in Kombination mit Deep-Learning seien wichtig, wenn es um die Akzeptanz und Interaktion von Maschinen und Menschen geht. Zur Nutzung der Xerox-KI-Lösung bedarf es laut Rochman keines besonderen Lernaufwandes mehr: „Nutzer haben jederzeit die volle Kontrolle und Oberhoheit. Unsere KI-Software-Architektur ist so ausgelegt, dass individuell definiert wird, welcher Grad der Intensität am sinnvollsten ist“.
KI wird dadurch der wohl wichtigste Zweig der modernen und künftigen Informatik. Vier Kernfelder werden adressiert und vernetzt: Komplexe Aufgaben, Lernfähigkeit, Emotionalisierung und soziale Interaktion. Das Ziel: Die Welt radikal vereinfachen, indem sich eine intelligente Schnittstelle zu allem bietet.
Die Xerox/PARC-Sichtweise lautet dabei: Künstliche Intelligenz kann lernen, Annahmen treffen, sich anpassen und auf unvorhersehbares Verhalten reagieren und somit mit dem Nutzer jeweils die beste Entscheidung treffen und dies quasi in Echtzeit. Dabei werden Emotionen des Nutzers wahrgenommen und berücksichtigt diese in der Interaktion. In diesem Sinne versteht sich die Xerox-KI-Architektur als ein verständiger und glaubhafter Interaktionspartner, um mit den Menschen zu kommunizieren und voneinander zu lernen.
Bei PARC-Entwicklungen folgt alles bereits seit dem Jahr 2002 dem Open-Innovation-Prinzip. Hinsichtlich KI bedeutet das, die Mensch-Maschine-Kollaboration bestmöglich durch ‚human-centered innovation services‘ zu gestalten. Insofern darf laut Rochman eine Xerox-KI-Lösung keinesfalls als undurchsichtige Black-Box gesehen werden. Vielmehr stehe für Xerox die allzeitige Transparenz im Vordergrund, um größtmögliches Vertrauen aufzubauen und nachhaltig aufrecht zu erhalten.
Idealerweise kann dies z. B. dadurch geschehen, dass Algorithmen sich selbst erklären. Oder plakativ formuliert: KI kann genutzt werden, um KI bestmöglich zu gestalten und menschengerecht werden zu lassen.
PARC-Forscher arbeiten entsprechend daran, eine gemeinsame Basis zwischen Mensch und KI zu schaffen. „Mit traditioneller KI, bei der alles nach vorbestimmten, festen Regeln erfolgen muss, hat unsere Entwicklung weniger zu tun. Daher ist KI bei Xerox nicht als Produkt, sondern als Service zu verstehen“, stellt Rochman klar. Und ergänzt: „Unsere KI-Architektur vermag dem Menschen, seinen Gewohnheiten und seinem Denken zu folgen, um als qualifizierter Lösungs- und Service-Partner zu dienen.“
Wesentlich ist zudem die Flexibilität und Simplizität beim Interfacing durch Connectors, um vielfältig Schnittstellen zu schaffen. Der Treibstoff für KI sind relevante, hochwertige Daten und ihre Vernetzung. Hier ist bei Xerox noch nicht entschieden, ob man das Interfacing selbst oder über Dritte anbietet.
My Take: Auf zu neuen Ufern! Denn KI ist Kopfsache!
Mit der neuen KI-Lösung hat Xerox die Chance, sich selbst neu zu erfinden und Wissensarbeit auf ein neues Level zu heben. Letztendlich muss man an den reinen Anbietern von Sprachassistenz-Diensten vorbeiziehen, um ganz vorne mitspielen zu können. Das kann gelingen, wenn man es bei Xerox schafft, vorhandene Kunden- und Netzwerkstrukturen zu nutzen, um KI in die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche einzubinden.
Gerade für die digitale Transformation der Kernmärkte von Xerox — Business Communication und der Professional Print-Sektor — bildet KI den Schlüsselfaktor. Mithilfe und im Dialog mit KI automatisch generierte Daten, die in Echtzeit digital gedruckt werden können, müssen keine kühne Vision bleiben, sondern sollten alsbald Realität werden. Bis dahin mag es vielleicht als ein weiter oder steiniger Weg erscheinen, den Xerox aber aus meiner Sicht nicht scheuen sollte. Kreativität stellt nicht nur eine wichtige Facette von KI dar, sondern wird auch zum Treiber des künftigen Vermarktungserfolgs bei Xerox.
Zur Person
Die Französin Elisabeth Rochman studierte Information Systems and Networking an der French Engineering School, Ecole Polytechnique Femine. Sie kann seit über 20 Jahren auf eine erfolgreiche Industriekarriere bei Starts-ups wie auch in Konzernen wie HP und Hewlett Packard Enterprises zurückblicken. Im Februar 2018 wurde sie mit Sitz in London von Xerox berufen als Director of Innovation, Strategy and Communication. In Zusammenarbeit mit PARC (Palo Alto Research Center), innovativen Universitäten und Start-ups arbeitet sie an Xerox Intelligent Work-Produkten und Dienstleistungen, die von Artificial Intelligence unterstützt werden.
Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Blogger und Transformer.Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice. — Mit seinem Blog www.valuetrendradar.com inspiriert er Leser aus über 150 Ländern der Welt.
Revealing: Great conversation about the Heidelberg Assistant at the pharmaceutical service provider D.O.G. GmbH in Darmstadt, Germany. Photo: Heidelberg
“For me, Heidelberg Assistant is a tool that is very important to our digitization strategy, one that is indispensable for the future.”— Andre Gass, IT specialist and senior executive at D.O.G. GmbH in Darmstadt
Managing processes with the aid of digital communications creates transparency in real time for complex technical procedures and takes industrial print production to a whole new level. This was the most important insight gleaned from the follow-up meeting with D.O.G. GmbH in Darmstadt.
The aim of the meeting was to examine the use of the Heidelberg Assistant as a central digital management platform in a highly specialized print shop. D.O.G. was represented at this meeting by senior executive Andre Gass, who, as a qualified IT specialist, deals primarily with the Heidelberg Assistant and intelligent data analysis for the operational and technical management of the print shop. Tom Oelsner, Head of Innovation at the Heidelberg Digital Unit, also attended the meeting on behalf of Heidelberg.
Information box
Precision and reliability based on flexibility and innovation
D.O.G. GmbH is a family business and has specialized in work for customers in the German and European pharmaceutical industry and the cosmetic and airline sectors since it was founded in 1996. The solutions in its portfolio include sophisticated print products and services such as packaging inserts, booklets, standard labels, piggyback labels, outserts, folding cartons, labels for folding cartons, design and consulting services, logistics, and engineering. Everything at D.O.G. is genuine precision work, which is monitored by customers through audits. Founder and Managing Director Johann Gass has ushered in a new era so that his company can meet the requirements of the digital age in the best way possible. Three of his children have also joined the team. D.O.G. runs production operations at two sites in western Darmstadt and has been using the Heidelberg Assistant since June 2018.
The Heidelberg Assistant is a universal web platform that allows various users to digitally manage all the relevant aspects of a print shop. These aspects include, for instance, the printing technology in use (including performance measurement and predictive monitoring), support, purchasing through an eShop, and administration. The combined use of Heidelberg IDs and customer-/employee-specific dashboards supports personalized access to the system and allows companies to integrate all specific components in a customized and scalable way. The Heidelberg Cloud ensures the best possible connectivity and provides an optimum means of sharing data and knowledge. After being launched initially in Germany, Switzerland, the USA, and Canada, the project was rolled out in Japan in July 2018. And there are more countries to come. The platform has an open design and can even integrate products from other manufacturers. The basic version is available to all customers free of charge.
Useful to customers from day one!
“Following the launch with around 30 customers in December 2017, it is clear that industrial customers with an affinity for services and cutting-edge equipment draw particular benefit from the Heidelberg Assistant. Right now, there are already over 200 customers using the Assistant. There’ll be 500 by the end of the year,” Oelsner states confidently. The aim is to make both the platform and Heidelberg Cloud meet the highest security standards.
Oelsner sees his collaboration with IT specialist Andre Gass as the perfect opportunity to put the platform through its paces and make sure it continues to evolve. Thanks to the modular design of the Assistant, new customer requirements can be integrated as add-ons as necessary. A new release goes live every three months. “The capacity utilization is very high right from the start. There are many customers who use the Heidelberg Assistant several times a week, some even daily,” explains Oelsner.
Tom Oelsner, Head of Innovation at Heidelberg Digital Unit, is pushing the digital transformation forward. Photo: Andreas Weber
This high intensity of use appears to be rather consistent across the individual markets, although market penetration has progressed furthest in Switzerland: “The Assistant offers the widest range of applications for customers with machines connected to the Heidelberg Cloud. In Switzerland, around 50 percent of this customer group already uses the Assistant, mainly to boost productivity and get advance warning of potential failures.” The feature in highest demand appears to be the service status, which, thanks to its traffic-light system, can be checked at a glance.
The ability to customize the platform makes it particularly appealing to users – this even includes assigning names to machines and photos of installed machines and print shop employees.
Oelsner explains: “It’s really important to us that we can put the customer at the very heart of what we do. That means we make it possible for our customers to give their staff exactly the support they need for their respective tasks. For instance, employees can select the events for which they would like to receive a messenger or email notification. “Do you still use the telephone or do you use the Heidelberg Assistant?” That has to be the question we ask customers – because they can now track service processes, spare part deliveries, predicted failures, and productivity 24/7 without having to make a single call.
The many benefits of digital communication and smart automation
Managing maintenance operations has to be a key focal point for industrial print shops, as Gass is well aware. The Assistant automatically generates a maintenance calendar, which helps customers find the best way to incorporate various machines into production planning. After all, downtimes lower productivity and so, in principle, should not occur unless scheduled. Maximizing the availability of production systems is important, first and foremost, in giving print shops the flexibility they need when plans change because the customer has moved a deadline. Workflows must always be designed to achieve maximum productivity.
“Digital communication with Heidelberg Service, either through the Assistant’s messaging system or the eCall functions [for instance, the machine automatically reports and documents signs of faults], really takes a lot of weight off our shoulders. Nothing gets lost, and all processes are always running at optimum level,” Gass explains. He appreciates the platform’s clear structure, transparency, and user-friendliness.
“Our core values of reliability, commitment to quality, flexibility, and innovation are fully reflected in the Assistant, which helps us considerably when it comes to doing the best possible job in the interest of our customers,” adds Gass.
Gass worked very closely with the Heidelberg Assistant while preparing for the installation of a new Heidelberg Speedmaster XL 106-2-P. “We take a very methodical and structured approach to everything we do, and always push ourselves to the limit when it comes to performance and quality. This is because customer requirements, particularly in the pharmaceutical industry, are extremely high.” Gass has been very impressed by the way Heidelberg makes the premium technology of its hardware and software both transparent and simple to use.
“We’re really benefiting from everything the Assistant is making possible because reaching a high level of digitization is very much a priority, not just for us but also for our customers. This is because one of our core missions is to create the best possible interfaces to our customers’ highly diverse systems,” explains Gass. Orders are sent to the print shop digitally and can then be managed and monitored on an entirely digital basis and optimized using process management where appropriate.
Andre Gass (left) and Tom Oelsner enjoyed their conversation. Photo: Heidelberg
As a result, it may become necessary to create an interface between the Heidelberg Assistant and the ERP system at D.O.G. for future use. Oelsner adds: “A system connection is already being tested for error messages. This allows the customer’s system to send an XML file to the Assistant for electronic processing without an employee having to fill out a new form.”
However, it is important to make full use of the wide range of options already available first, primarily with regard to the platform’s add-on options, and particularly those relating to performance measures. The basic version of the Assistant provides the customer with KPIs. Additional options for more detailed analysis can be agreed in a separate contract.
Important outcomes: Speed, error prevention, convenience functions
Gass has been impressed by the integration of the Heidelberg eShop, which is tailored to the specific needs of his company: “We have preconfigured shopping lists, and it only takes a few clicks to put together the right order. The eShop range adapts to our requirements and selects the consumables we actually need. Incorrect orders are now a thing of the past. Even today, the Heidelberg eShop is already designed to work fast.
According to Oelsner, it takes an average of 70 seconds to place an order using shopping lists. In the future, the necessary order volumes will be calculated on a predictive basis using key data from production and the customer will be advised on when to place an order, so that no surplus stock has to be stored in the print shop.
With the exception of a completely autonomous ordering process, which will be available in future configurations of the Assistant, the print shop could not have chosen a more dependable procurement system.
Andre Gass, IT specialist and senior executive at D.O.G. GmbH in Darmstadt puts digitization in the focus to strengthen the printing business.
There is another feature of the Assistant that Gass finds particularly practical – users can intervene if necessary, and are not solely reliant on automation. Oelsner goes on to discuss the feedback he’s gotten from many customers: “All kinds of additional documents, such as text, images and video, can be sent to Heidelberg using the service system, even an audio file of a rattling sound, which would be difficult to explain otherwise.”
For Gass, this represents a significant improvement to communication and a noticeable increase in the speed and quality of troubleshooting. He also believes it is important the system documents what it does, so as to create transparency for the management team.
Gass summarizes his experience with the Assistant: “For me, Heidelberg Assistant is a tool that is very important to our digitization strategy, one that is indispensable for the future. What’s more, everything we’re familiar with in terms of modern digital communication through social media in our private lives is also offered by the Assistant for our business matters: Messenger and chat functions, notifications, and much more. Everything is recorded automatically in timelines and can be researched later on.”
Screenshot from D.O.G.’s website.
My take – times are changing. And that’s perfect!
In the print business, there is still a lot that can be done much better as part of a smart digitization strategy driven by IT expertise. This is particularly true when tech manufacturers, like Heidelberg in the case of the Heidelberg Assistant, create innovative, scalable and interactive platforms that print shops can use in structured, personalized and creative ways.
At D.O.G. in Darmstadt, they aren’t just aware of this – they’re actively integrating it into their new business strategy, making it an important part of this new era in the company’s management. This is all the more fitting, as D.O.G. aims for the highest level of quality and precision based on its clearly defined company values.
Digital communication at every step in the industrial print manufacturing process is a must if you want to take a modern approach to business operations and the concerns of end customers.
If all necessary business communication between the tech manufacturer and the customer in the printing industry can be optimized to such a degree, then everyone wins – with mutual benefits, profitable growth and sustainable development in business activities! —Andreas Weber
About the author
Andreas Weber has been a print expert and internationally renowned business communication analyst, coach, influencer, and networker for over 25 years. His activities focus on transformation for the digital age and include lectures, management briefings, workshops, analyses, reports, and strategic advice. – His blog www.valuetrendradar.com inspires readers from over 150 countries worldwide.
„Im Digitalzeitalter mit seinen neuen, netzwerk- und plattform-basierten Ökonomiemodellen muss alles in Echtzeit passieren, transparent werden und sich der kontinuierlichen Steigerung des Kundennutzen unterordnen.“ — Prof. h. c. Dr. Ulrich Hermann
Interview und Analyse von Andreas Weber, Head of Value | English Version
Erfolg im Print kommt nicht von alleine. Sondern nur durch neues Denken und Handeln! So kann man auf einen Nenner bringen, worum es Chief Digital Officer Prof. h. c. Dr. Ulrich Hermann, seit November 2016 Mitglied im Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG, bei seiner Arbeit geht. Im Exklusiv-Gespräch erklärt er die Prinzipien der ‚Subscription Economy‘, die bei Heidelberg nunmehr fest etabliert wird und aus dem Stand heraus Erfolge zeigen soll.
Dies führt Heidelberg als Branchenprimus und seine vorwiegend industriell ausgerichteten Kunden auf das nächste Level der Transformation. Für die Print-Branche ist das ein Novum und eine Herausforderung zugleich, da die Leistungen von Druckereien erstmals individuell bewertet und abgerechnet werden. Die üblichen Abrechnungswege durch Verkauf von Equipment zu Festpreisen im Offsetdruck oder Click-Charge-Modelle im Digitaldruck werden durch Subscription überholt. Das bietet Vorteile.
Info-Box: Was bedeutet ‚Subscription‘?
Die Subscription Economy korreliert mit dem fundamentalen Wandel eines auf Individualisierung ausgerichtetem Kauf- und Verbraucherverhalten im B2C wie immer stärker auch im B2B. Langfristige und flexible Kundenbeziehungen und der kontinuierliche Kundennutzen stehen im Fokus, nicht mehr der Erwerb und Besitz von Produkten. Die resultierenden technischen und organisatorischen Anforderungen sind hoch. In der Druckbranche sind solche Lösungen partiell schon bekannt durch singuläre Software-as-a-Service-Lösungen. Wichtige Parameter sind Automatisierung und Skalierbarkeit, komplexe Datenmodelle, veränderte Rechnungslegung bis hin zu Analytics. Von entscheidender Bedeutung ist es, kontinuierlich Aufschluss über die Kundenzufriedenheit und v.a. die Art und Weise der Nutzung von Produkten oder Services zu erhalten, da sie es Unternehmen erlauben, die Dienste individueller zu gestalten, um Wachstum für Lieferant und Kunde gleichermaßen zu ermöglichen. Studien belegen, dass in den USA als dem Mutterland der Digitalisierung die Subscription Economy schon weit entwickelt ist und in den letzten 10 Jahren bereits rund 800 Milliarden US-Dollar an Wertschöpfung erzielte. —aw
Worum es geht
Die Subskriptions-Ökonomie könnte auch in unserer Branche das große Thema werden — in den USA bereits wirtschaftlich extrem erfolgreich, bei uns bis dato noch kaum beachtet. Was ändert sich dadurch?
Dr. Ulrich Hermann: Der Begriff ‚Subscription‘ steht für ein neues Modell der Wertschöpfung durch konsequente Nutzen-Zentrierung. Es bedeutet primär das Ende der produktzentrischen Orientierung von Firmen, die ihre Wertschöpfung nicht am Nutzen des Kunden ausmacht, sondern aus dem Produktentstehungsprozess ableitet.
In dieser am Produkt und seiner Vermarktung ausgerichteten analogen Welt ist das Unternehmen bestrebt, so bald wie möglich den Aufwand, den sie für Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Bereitstellung hatte, an die Kunden weiter zu berechnen. Ob die Kunden auf ihre Kosten kommen ist hier nur eine Frage, die für den Wiederhol-Kauf relevant ist. Also vertagt wird.
Worauf kommt es also bei ‚Subscription‘ speziell drauf an?
Es kommt auf eine dauerhafte Kundenbeziehung an; diese entsteht sicher für Service-Dienstleitungen „um das Produkt herum“, nicht aber für den eigentlichen Produktwert. Produktzentrierung passte bestens in die analoge Welt und prägte über 100 Jahre das Industriezeitalter, weil die Nutzung und die damit einhergehende Wertschöpfung beim Kunden eben nur schwer messbar waren.
In einer Digitalökonomie ist das nicht mehr zeitgemäß, da hier über die Nutzungsdaten verfügt und durch neue Geschäftsmodelle der Nutzwert, nicht der Produktwert in den Vordergrund gestellt wird. Dies wollen und können wir bei Heidelberg als erster Anbieter für Druckereien gezielt im Markt etablieren.
Worin liegen die Vorteile von Nutzen-Zentrierung bzw. die Nachteile der Produktzentrierung?
Wie gesagt, im Digitalzeitalter mit seinen Plattformen können Anbieter Daten aller Akteure sammeln, profilieren und analysieren mit dem Ziel, den Kundennutzen nachhaltig und dauerhaft zu erhöhen und damit werthaltige Loyalitäten beim Kunden zu schaffen. Folglich muss alles Handeln sich daran orientieren und für alle Beteiligten in Echtzeit transparent sein. Durch die Produktzentrierung geht verloren, umfassend und zeitnah zu wissen, was Kunden mit dem Produkt wann genau wie machen. Ein Momentum, das übrigens querbeet viele Arbeits- und Lebensbereiche betrifft…
… können Sie Beispiele nennen?
Es fängt beim Lesen eines Buches oder Magazins an, oder damit, wann Kunden Produktionsmittel an- und ausschalten, warum sie im Auto sitzen und wohin sie fahren. Der Hersteller/Lieferant weiß darüber in der Regel nichts über die Produktverwendung. Die Folge ist, dass mit hohem Aufwand durch Befragungen und Analysen eine Antizipation der Nutzung erfolgen muss, um in langen Zyklen recht mühselig Verbesserungen vornehmen zu können.
Innovationen unterlagen in der analogen Zeit daher längeren und wegen der damit verbundenen Risiken in der Regel schrittweisen Innovationszyklen, was zur Folge hatte, dass der Anteil der Zeit, mit der sich analoge Firmen um die Optimierung der internen Wertschöpfung bemühen, unverhältnismäßig hoch war. Es ist nur offensichtlich, dass in dieser Welt auch der Preis nicht die Nutzung des Produktes durch den Kunden reflektiert, sondern eher der Deckung von Material und Produktionsaufwand.
Ein Meilenstein auf dem Weg, die digitale Transformation und letztlich das Subscription-Programm realisieren zu können: Die Markteinführung des Heidelberg Assistant im Dezember 2017, die Dr. Ulrich Hermann persönlich per Youtube-Video erläuterte.
Worauf es ankommt
Wie geht die Umstellung auf Nutzen-Orientierung von statten?
Wenn man den Aspekt rund um das Nutzen-Stiften als Kerngedanken ins Zentrum der Betriebswirtschaft einer Firma stellt, kommt man zu völlig anderen Vorgehensweisen. Man will wissen, wofür zahlt mein Kunde, während er die zur Verfügung gestellten Produkte nutzt. Disruptive Geschäftsmodelle der digitalen Welt bauen exakt darauf auf: Das Nutzungsverhalten wird zum Maß aller Dinge — getragen durch die User Experience und die Customer Journey.
Wird das in der Print-Branche auch schon richtig verstanden? Schließlich reden fast alle mittlerweile über Kundenorientierung.
Unterschätzt wird von Technik-Anbieter-Seite aus oftmals, dass allein die Kundenzentrierung als Vorbedingung der Nutzen-Orientierung eine umfassende Transformation der Organisation erfordert. Von der Denkweise und Kultur bis zur Produktentstehung, alles verändert sich. Die digitale Messbarkeit der Nutzung von Produkten und Services rückt in den Mittelpunkt der Wertschöpfung. Sämtliche Geschäftsaktivitäten müssen darauf abgestimmt sein.
Valide, langfristig erhobene Datenanalysen bei installierten Maschinen und Systemen helfen dabei Benchmarks mit Vergleichsgruppen aufzubauen, damit Ziel- und Führungsgrößen für die optimale Nutzung abzuleiten. Solche Daten erheben wir bei Heidelberg seit der Einführung der Remote Service-Technologie bereits seit dem Jahr 2004 und sind für uns die Basis für die Einführung von Subscription.
Bezogen auf die Print-Industrie heißt das: Es genügt also nicht, digitale Prozesse und Verfahren nur in die Fertigung von Print-Produkten einfließen zu lassen?
Genau. In der digitalen Ökonomie dreht sich der Wettbewerb nicht ums Produkt, sondern vor allem um die Ausgestaltung des relevanten Nutzererlebnisses — im neudeutschen eben „User-Experience“ genannt. Ich zeige gerne ein Bild, dass das Straßengeschehen von Manhattan als Herzstück von New York City zeigt. Bis vor 10 Jahren war es noch geprägt von den Taxis, den Yellow Cabs; heute von dunklen Limousinen.
Das eigentliche Produkt ist vergleichbar, nur eben schwarz und nicht gelb: Ein Auto mit Fahrer und Fahrgast eben — und von außen betrachtet nicht auf Anhieb als digitales Produkt erkennbar. Der Unterschied liegt aber im Nutzen-Erlebnis: Es ist viel einfacher mit Uber ein Taxi zu bestellen, auszuwählen, zu bezahlen, zu fahren und mit Bewertungen die Qualität des Geschäftsmodelles selbst zu beeinflussen.
Als Fahrgast fühlt man sich ernstgenommen, irgendwie als Partner, nicht als Gefangener hinter einer Plexiglasscheibe. Es geht also nicht mehr um das reine Leistungs- oder Produktangebot, sondern um die Customer Journey und die neue, smarte Art der Produktnutzung.
Was heißt das konkret, bezogen auf Heidelberg und seine Kunden?
Die Subscription-Economy bietet in unserem Kontext die Chance, darüber nachzudenken, wie wir unser Geschäft grundlegend verändern müssen. Indem wir nicht mehr nur Maschinen und Services verkaufen, also den Produktwert abrechnen, sondern neue Modelle finden, die Nutzung und die daraus resultierenden positiven Effekte zu bewerten.
Auch im Marketing geht Heidelberg neue Wege. Wie der Image-Film zu Heidelberg Subscription zeigt.
Wie es funktioniert
Wie muss man sich Subscription bei Heidelberg im Detail vorstellen?
Vor über einem Jahr haben wir einen Veränderungs-Prozess angestoßen. Wir haben uns zuerst folgende Fragen gestellt. Worin liegt das größte Gewinnpotential für unseren Kunden? Aus dem Besitz von günstiger Druckkapazität oder aus seiner optimalen Auslastung? Wenn unsere Kunden erst Mehrwert aus der maximalen Maschinenauslastung, oder anders ausgedrückt: der optimierten Nutzung einer abgestimmten Kombination aus einer Vielzahl von Einzelprodukten, wie Maschine, Verbrauchsgüter, Service und Software ziehen, warum soll der Kunde uns nicht genau erst für diesen Mehrwert zahlen und nicht bereits schon für die Einzelkomponenten?
Und wie sie sind Sie vorgegangen, um auf diese zentralen Fragen Antworten zu finden?
Aus verschiedensten Disziplinen wie Finanzierung, Service, Produktentwicklung, Vertrieb, Marketing/Produktmarketing wurde ein Team gebildet, um ein Geschäftsmodell zu finden, in dem Heidelberg nicht die Einzelprodukte dem Kunden verkauft, sondern die Nutzung eines auf den individuellen Kunden optimierten Gesamtsystems anbietet. — Bereits im Dezember 2017 konnten wir mit dem Faltschachtel-Hersteller FK Führter Kartonagen aus der WEIG-Unternehmensgruppe den ersten umfangreichen Subskriptionsvertrag abschließen. Weitere Abschlüsse sind in trockenen Tüchern. Und das Interesse im Markt wächst erheblich weiter.
Sind Druckereien da nicht skeptisch? Viele Drucker hadern ja auch mit den im Digitaldruck zwangsläufig üblichen Click-Charge-Modellen.
Die im Markt üblichen Click-Charge-Modelle haben einen Nachteil: Sie reflektieren die Marktpreise der Anbieter von Digitaldruckmaschinen und orientieren sich eben nicht an den wirklichen Kosten pro gedruckte Seite des Kunden seiner laufenden Offset-Printproduktion. Es gibt auch keine Benchmarks für Produktivitätsziele, und so weiter. In unserem Modell rechnen wir ebenfalls pro gedruckte Seite mit der sogenannten „Impression Charge“ ab.
Was ist unter „Impression Charge“ zu verstehen?
Dieser Preis pro Seite reflektiert das Potential einer verbesserten Auslastung innerhalb der Vertragslaufzeit, setzt aber voraus, dass der Kunde ein erfolgreiches Geschäftsmodell hat, mit dem er nachhaltig wächst. Subscription in unserem Angebot ist eben eine echte Performance-Partnerschaft. Sollte Heidelberg innerhalb der Vertragslaufzeit die Potentiale nicht heben, dann können sowohl der Kunde als auch wir nicht die volle Margenerwartung realisieren. Das ist der Unterschied zur Click Charge.
Die üblichen Digitaldruck-Click-Charges orientieren sich an den Kosten der Digitaldruckmaschinen-Hersteller und ihrer Gewinnerwartung, nicht an den Vergleichskosten des Kunden. Sie stellen ein produktorientiertes Pricing dar, das vom Kunden, der Druckerei, nicht kontrolliert werden kann und auch nicht seine tatsächliche Kostenstruktur reflektiert. Digitaldruck ist daher kein digitales Geschäftsmodell.
Hinzu kommt: Ist die Auslastung schwankend oder nicht ausreichend vorhanden, werden Click-Charges schnell ruinös.
Was ist demnach entscheidend, um Kosten-Abrechnungs-Modelle kundengerecht zu gestalten?
Druckereien wollen ihre Kosten selbstbestimmt managen können. Aus gutem Grund. Der Druckbetrieb war Jahrhunderte lang stets handwerklich orientiert, mit vom Menschen kontrollierter Qualität; erst in jüngster Zeit wurde begonnen, das Geschäft durch die Automatisierung von Produktionsprozessen mithilfe von Standards zu industrialisieren. Beim Handwerker stehen das Ergebnis einer individuellen Leistung mit seiner besonderen Note sowie die Kundennähe im Fokus. Entsprechend waren Druckergebnisse bisweilen komplett unterschiedlich in Qualität und Preis.
Ein erstes Erklärung-Video zu Heidelberg Subscription (in englischer Sprache).
Was es bringt
Was wir durch die industrielle Produktion anders als bei ‚Handwerk‘?
Durch die industrielle Produktion auf Basis von Standards sind Ergebnisse weitgehend gleich. Nur der Grad der Automatisierung schafft noch Unterschiede durch die Produktion und definiert das drucktechnische sowie das betriebswirtschaftliche Ergebnis.
Um ihre Leistung differenzieren zu können, müssen Druckereien daher erheblich in die eigene, zunehmend digitale Kundenbeziehung investieren. Digitales Marketing, Internetpräsenz und die Digitalisierung der Bestellwege der Print-Besteller wird extrem wichtig. Das eigene Investment in den Drucksaal mag alter Tradition folgen, schafft aber kaum noch Möglichkeiten zu differenzieren und lenkt von der eigentlichen Aufgabe eines Druckunternehmers in der digitalen Zeit ab: nämlich Kunden zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund fällt eine Umorientierung hin zu Subscription nicht nur leicht, sondern macht absolut Sinn.
Wie definiert sich eine Ergebnis-orientierte Bezahlung?
Durch eine von uns durchgeführte, umfassende Analyse des Druckbetriebes werden alle Kosten bewertet: für Personal, Verbrauchsmaterialien, Stillstandszeiten, Plattenwechsel, Makulatur, Abschreibungen und vieles mehr. Wir nutzen dazu unsere erfahrenen, auf die Performance orientierten Consultants. Am Ende lässt sich aus dieser Gesamtsicht ein für jeweiligen Betrieb tatsächlicher Herstellungs-Seitenpreis ermitteln.
Zudem nutzen wir unsere Performance Daten aus mehr als zehntausend angeschlossenen Maschinen, um Führungsgrößen zu entwickeln. Auf dieser Datenbasis können wir dann dem Kunden ein Angebot machen, diesen Preis im Rahmen eines Subskriptionsvertrages zu unterbieten, weil wir wissen, wie sich dieser Betrieb weiter optimieren lässt.
Welche Kriterien greifen für die Subscription?
Subscription fußt bei uns auf Basis folgender Überlegung bzw. Maßgabe:
Der Heidelberg-Kunde muss ein Steigerungspotential seiner OEE [Overall Equipment Effectiveness] haben, die bei den allermeisten der Kunden im Schnitt zwischen 30 % und 40 % liegt.
Der Heidelberg-Kunde muss signifikantes Wachstum in seinen Auftragsvolumen anstreben, weil er sich auf Produkt-Innovationen und auf Kundenakquisition konzentriert.
Kunden, die in Betracht kommen, bieten wir einen attraktiveren Preis auf Basis von Überlegungen sowie der Vorwegnahme, die OEE um definierte Werte zu steigern, beispielsweise also von 35 % auf 45 %. Wir verkaufen dadurch Produktivitätsvorteile und helfen dem Kunden dabei, diese zu erreichen bzw. zu übertreffen. Es liegt in der Verantwortung von Heidelberg, das Gesamtsystem dementsprechend einzurichten.. Wir übernehmen damit die Garantie, dass sich unser Preis-Premium für das bessere und produktivere Gesamtsystem nicht nur rechnet, sondern vom Kunden geschlagen wird.
Wie reagieren interessierte Kunden auf diesen neuen Ansatz?
Viele Kunden sind begeistert. Denn sie haben es dann mit Heidelberg als einem Lieferanten zu tun, der nicht am Anfang sein Geld für höhere Qualität verlangt und, wenn die Maschine steht, sogar noch Servicekosten berechnet, sondern der alles dafür tut, dass die Performance die vereinbarte Zielmarke übersteigt und sich die Qualität für den Kunden rechnet!
Heidelberg geht also ins Risiko bzw. wird Erfolgsgarant?
Ja und nein. Ja, denn im Subscriptionsvertrag mit dem Kunden ist es Heidelbergs eigenes Interesse, dass die Maschine läuft, dass Software-Updates durchgeführt werden, der Einsatz von Verbrauchsmaterialien optimiert wird, und alles zu tun, um Leistungssteigerungen zu realisieren. Nein, da wir unsere Subscriptionskunden schließlich als Partner sorgfältig auswählen. Die Kunden müssen vor allem eines gemeinsam haben: Ihr unternehmerischer Fokus gilt dem Wachstum und der Produktinnovation im Markt und ihr Geschäftsmodell zeigt, dass Sie weiter wachsen können.
Diese Analyse war ja schon immer wichtig für uns als Hersteller. So wollen wir ja mit den erfolgreichen Kunden mitwachsen. Das stand aber im traditionellen Geschäft nicht im Vordergrund, sofern der Kunde die Maschine bezahlen kann! Wir sprechen hier über eine exzellente, neue Dimension der Partnerschaft. Wir diskutieren dabei nicht mehr, ob unsere Maschinen, Services oder Materialien günstiger oder teurer sind als beim Wettbewerb. Alles regelt sich über die gemeinsam festgelegten Performance-Ziele mit den errechneten Seitenpreisen als Orientierung.
Ein weiteres wichtiges Element für Subscription basiert auf autonomem Drucken gemäß dem auf der drupa 2016 vorgestellten Push-to-Stop-Prinzip. — Siehe unseren ValueCheck und Praxisbericht.
Wie es sich rechnet
Wie legen Sie die Kosten mittels eines Subskriptions-Vertrags fest?
Das erfolgt individuell je nach Kunde und seinen Möglichkeiten. Beispielsweise kommt für den Kunden, der sein Geschäft erweitern möchte, eine Heidelberg Speedmaster XL 106 in Betracht. Der Kunde leistet dann eine Upfront-Zahlung, die nur einen kleineren Teil des Gesamtwertes ausmacht, den er bei Kauf hätte zahlen müssen, zzgl. eines monatlichen Fix-Betrages, der sich spezifisch nach der Seitenpreis-Berechnung des vereinbarten Seitenvolumens, das gedruckt werden soll und das unter der durchschnittlichen Seitenproduktion des Kunden liegt, ergibt. Erst wenn das Seitenvolumen die vereinbarte Zielmarke überschreitet, werden zusätzliche Impression-Charges berechnet.
Passt sich das Subscription-Angebot auf die Kunden an?
Wesentlich und einzigartig ist, dass wir das Ganze äußerst individuell gestalten können. Beispielsweise wird bei einem Betrieb, der wenig Produktivitätssteigerung erwarten kann, weil seine OEE aufgrund exzellenter industrieller Fertigkeit sowieso schon hoch ist, die Upfront-Zahlung entsprechend justiert, ebenso wie der monatliche Fix-Betrag, der zu zahlen ist. Oder: Bei Kunden mit hohen Performance-Steigerungspotenzialen und dynamischen Steigerungs-Möglichkeiten beim Auftragseingang legen wir mehr Fokus auf die Variabilität der Zahlungen.
Unser Subscription-Programm befreit den Kunden von der Investitionslast im Drucksaal und der Problematik, die ihm zur Verfügung stehende Technik voll zu nutzen und selbst auf Stand zu halten.
Warum sollen sich Kunden ausschließlich an Heidelberg binden?
Wenn sich ein Kunde für das konventionelle Modell entscheidet, steht er in weit aus komplexeren Abhängigkeiten. Mit dem Kauf der Maschine legt er sich für einen großen Teil des Investments fest und steht häufig in Abhängigkeit von der Bank. Der vermeintlichen Freiheit, Verbrauchsgüter selbst zusammenzustellen und die insgesamt angebotenen Features selbst zu optimieren, stehen immer höhere Aufwände gegenüber und die gesamten Einzelbeziehungen mit den Lieferanten stehen den Gewinnzielen des Druckbetriebes diametral entgegen…
… das heisst doch, dass der klassische Weg der Anschaffung im Konzert mit vielen Anbieten Probleme bringt, oder?
Jeder versucht, die Kosten auf den anderen abzuwälzen. Ich halte hier die Abhängigkeiten mit Blick auf den eigentlichen Zweck, ein Papier zu bedrucken, in Summe für erheblich grösser als einen langfristigen Subscriptions-Vertrag mit einem Hersteller einzugehen, in dem erstmalig Gewinninteressen gleichgeschaltet sind. Ein Heidelberg Subscription-Vertrag wird auf eine Laufzeit von fünf Jahren ausgelegt. Innerhalb der Laufzeit gehen wir stets immer von Zuwächsen bei der OEE aus. Zum Beispiel: Steigern wir das Seitenvolumen von 35 Mio. Seiten pro Jahr auf 55 Mio., entspricht das einem OEE-Zuwachs von rund 35 % auf 60%. Was das für den Gewinn des Kunden bedeutet, erschließt sich von selbst.
Heidelberg übernimmt damit die Finanzierung der Herstellkosten für die Produktionsmittel?
Das Equipment gehört Heidelberg und ist in unserer Bilanz bzw. der unserer Finanzierungspartner enthalten. Das deckt sich mit den Vorstellungen derjenigen Kunden von uns, die zum einen ihrerseits die digitale Transformation, sprich die Wende zur automatisierten Druckfabrik und zur digitalen Kundenbeziehung, bewerkstelligen. Unser Subscription-Modell beinhaltet, stets den höchst erreichbaren Automatisierungsgrad beizubehalten, ohne sich um Technik-Updates, Neuinvestitionen und deren Finanzierung kümmern zu müssen.
Zum anderen wollen diese Kunden ihre Kundenbeziehungen ebenfalls durch die Digitalisierung stärken. Die Go-to-Market-Befähigung wird durch digitale Kompetenzen auf breiter Ebene extrem aufgewertet.
Wie sich das Go-to-Market verändert
Das heißt, ein wesentlicher ‚Neben’-Effekt der Subscription liegt darin, die Go-to-Market-Befähigung ihrer Kunden zu beflügeln, weil Ressourcen bei Druckereien frei werden?
Jede Neuerung, die Druckereien vornehmen, erfordert bis dato ungeheure Anstrengungen. Nicht nur, um dies technisch solide zu gestalten, sondern vor allem um Preise durchzusetzen, wenn Produkte aufwändiger und damit noch wirkungsvoller werden sollen. Die einseitige Konzentration des Druckbetriebes auf die Produktion und die Vernachlässigung des Kundenwertes in einer digitalen Kundenbeziehung rächt sich auch für die heute noch extrem erfolgreichen Betriebe.
Seine Ressourcen auf die Weiterentwicklung der vom Druckbetrieb dargebotenen Customer Journey zu konzentrieren und sich nicht mehr im Technischen oder Administrativen zu verlieren, ist der beste Weg, immer auf der Höhe der Zeit sein zu können, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Mit anderen Worten, Sie verschieben also den Geschäftsfokus Ihrer Kunden?
Unsere wachstumsstarken Kunden sind alles exzellente Unternehmer, deren Fokus immer dort ist, wo Geld fließt, um ihre Investitionen zu schützen. Wenn wir sie nicht mehr zwingen, sich vor allem mit dem Kauf und der Pflege von kapitalintensiven Produktionsmitteln beschäftigen zu müssen, profitiert die Kundenorientierung ganz erheblich. Der absolute Kundenfokus als Kernelement der digitalen Ökonomie ist immer das beste Prinzip für prosperierendes Geschäft. Das gilt für uns genauso wie für unsere Kunden.
Bei Subscription übernimmt Heidelberg die Finanzierung. Stellt Sie das vor neue, schwierige Herausforderungen?
Ein börsennotiertes und in Fragen der Kundenfinanzierung erfahrenes Unternehmen wie Heidelberg ist prädestiniert für neue Wege bei der Finanzierung. Wir haben sogar eine Banklizenz. Das Beste für unsere Investoren sind immer Cash-stabile Verträge mit ausgewählten, wachstumsfähigen und innovationsstarken Kunden.
Dies stellen wir beim Subscription-Programm mit seinen garantierten monatlichen Zahlungen sicher. Zumal wir die Verträge bündeln und außerhalb über einen Finanzpartner „traden“ können. Das ist für Geldgeber viel attraktiver als mit einzelnen Druckbetreiben Abschlüsse verhandeln zu müssen. Wir bieten durch die gründliche Selektion und Bewertung ein ausgeglichenes Risiko durch eine breitgestreute Subskriptionsbasis.
Zu guter letzt: Wie schnell wollen und können Sie mit Subscription im Markt wachsen?
Die Nachfrage ist sehr groß. Wir lassen uns aber Zeit, nehmen ausgewählte ‚Early Adopters‘ unter Vertrag. Dieses Geschäftsjahr wollen wir mit 10 Verträgen Erfahrungen sammeln und ein solides Fundament legen, um das Angebot allmählich breit im Markt zu verankern.
Bereits im Dezember 2017 konnte Heidelberg mit dem Faltschachtel-Hersteller FK Führter Kartonagen aus der WEIG-Unternehmensgruppe den ersten umfangreichen Subskriptionsvertrag abschließen. Foto: Heidelberg
Auf den Punkt gebracht
Wie lautet Ihr Fazit?
Wir leben in einer spannenden Zeit mit völlig neuen Chancen für uns und unsere Kunden. Die Digitalökonomie bietet hierfür völlig neue Denkmuster. Die Transparenz der Nutzung des Leistungsangebotes in der digitalen Geschäftsbeziehung führt zur Konzentration auf das wirklich Wertschöpfende…
… und das heisst letztlich?
Die Transparenz, die wir ermöglichen, führt zu einer fairen Geschäftsbeziehung der Akteure — aber verlangt auch nach einer hohen Verantwortung aller Akteure, letztlich zum Schutz ihrer Freiheiten. Mit der Verantwortung rückt das Wertesystem der Geschäftspartner mehr in den Vordergrund. In unserer digitalen Strategie nimmt das Wertesystem von Heidelberg eine besonders starke Rolle ein und ist die eigentliche Konstante in unserer langen Industriegeschichte. Wir haben diese Verantwortung für Heidelberg als Partner der Druckindustrie neu formuliert mit: Zuhören, Inspirieren und Liefern. Es gibt fast keine bessere Wertebasis für ein digitales Geschäftsmodell.
Danke für das Gespräch, das sehr aufschlussreich ist und zeigt, welche Komplexität dahinter steckt, den digitalen Wandel zu meistern.
Nachtrag
Print ist SPITZE! Und führend bei Industrie 4.0. — Sehenswerter Filmbeitrag vom #swr im Rahmen der Sendereihe “Made in Südwest” vom 26.4.2018 über Heidelberger Druckmaschinen AG beleuchtet eindrücklich, was in der Traditionsbranche Drucken heute auf Welt-Niveau möglich ist. — “Einfach mal die Augen aufmachen und hingucken! Es wird weiter gedruckt werden.” Markus Zielbauer, Produktionsmeister bei Heidelberg, Halle 6 (Speedmaster)
#ValueCheck: Heidelberg Subscription als neues Ökonomie-System
Warum das Subskriptions-Modell von Heidelberg nicht nur Sinn macht sondern eine kluge Notwendigkeit darstellt, um Wachstum durch Innovation sicherzustellen
STATUS QUO
Das Print-Produktions-Volumen (PPV) bleibt stabil mit rund 410 Milliarden Euro weltweit pro Jahr.
Die Zahl der Druckereien nimmt aber ab, ebenso wie die Zahl der Druckwerke in den Betrieben („Print-Units“) aufgrund von besseren Maschinenleistungen.
Die OEE (Overall-Equipment-Effectiveness) kann selbst bei kleiner werdenden Druckauflagenhöhen durch Automatisierung bei industriell ausgerichteten Betrieben gesteigert werden.
Steigerungsraten können von heute 30% auf 70% in 10 Jahren mehr als verdoppelt werden
Da sich das PPV nicht verdoppeln wird, sinkt zwangsläufig die Zahl der verkaufbaren Druckwerke deutlich (bis zu 50%).
Die Wertschöpfung muss sich also bei Heidelberg verlagern, um nicht in einem kleiner werdenden Maschinenmarkt nur noch durch Verdrängung oder durch Marktanteile-Abjagen vom Wettbewerb überlebensfähig zu sein.
MASSNAHMEN
In den Fokus rückt Heidelberg als ‚Gesamtsystem‘ mit seiner umfassenden Print-Kompetenz und der seit 2004 durch Predictive Monitoring für den Service aufgebauten Datenbasis bezüglich der konstanten Analyse und Verbesserung der installierten Produktionsmittel. Derzeit über zehntausend Heidelberg-Druckmaschinen werden konstant analysiert.
Heidelberg kümmert sich beim Subskriptionsmodell vollständig um die optimale Nutzung der installierten Technik in der Druckerei.
EFFEKTE
Das Risiko für Innovationen wird nicht nur drastisch gesenkt, sondern verteilt.
Kapitalintensive Investitionen in Produktionsmittel belasten nicht mehr die Bilanzen der Druckereien, sondern die Kunden werden von Heidelberg unterstützt bzw. die Investitionen gebündelt zu guten Konditionen mit Finanzpartnern umgesetzt.
Dies hat unmittelbar positive Auswirkungen auf industriell ausgerichtete Heidelberg-Kunden, da das Mehr an Flexibilität und die Nutzungsvariabilität enormen Freiraum bieten, um sich optimal auf die Vermarktung der gesteigerten Leistung zu fokussieren und das Wachstum der Druckerei zu beschleunigen.
In der konstanten Nutzungssteigerung liegt kurz-, mittel und langfristig die Steigerung der Profitabilität.
Durch das Subscription-Programm bieten sich für Heidelberg und seine Kunden nicht nur lineare, sondern exponentielle Wachstumsmöglichkeiten.
Foto: Heidelberg
Zur Person
Seit November 2016 ist Prof. h. c. Dr. Ulrich Hermann Mitglied des Vorstands der Heidelberger Druckmaschinen AG und gleichzeitig Chief Digital Officer. Im August 2017 wurde er als ausgewiesener Experte im Bereich der digitalen Transformation von Unternehmen von der Allensbach Hochschule Konstanz zum Honorarprofessor berufen.
1966 in Köln geboren, studierte er an der RWTH, Aachen und am Massachusetts Institute of Technology M.I.T., Cambridge U.S.A. und schloss als Diplom-Ingenieur Maschinenbau ab.
1996 erfolgte die Promotion an der Hochschule St. Gallen im Bereich Betriebswirtschaftslehre, 1998 wurde er zum Geschäftsführer Bertelsmann Springer Science and Business Media Schweiz AG und 2002 zum Geschäftsführer Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformation ernannt.
2005 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung Wolters Kluwer Germany Holding und wurde 2010 Bereichsvorstand der Wolters Kluwer N. V. Region Central Europe.
Über den Autor: Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Andreas Weber als international renommierter Business Communication Analyst, Coach, Influencer und Transformer. Seine Aktivitäten fokussieren sich auf ‚Transformation for the Digital Age’ via Vorträgen, Management Briefings, Workshops, Analysen & Reports, Strategic Advice.
When iron stirs emotions: Koenig & Bauer commended for product campaign by Marketing Club Dresden/ Germany. Photo: kba.com
Graphic Repro On-line News to Friday 15 December 2017
Welcome to a roundup of 15 News items, plus Laurel Brunner’s Verdigris environmental Blog, which this week looks at Kodak, as it hopes to become the leading company for sustainability in the graphics industry.
As the year draws to a close the news has also slowed down, so I shall leave you to browse through this week’s headlines which contain an excellent selection of mixed news once again. Of particular note are the leaders on Tuesday with Baldwin Technology having now finalised the acquisition of QuadTech from QuadGraphics; and then on Thursday we have Leonhard Kurz, as it announces ground breaking test results from INGEDE confirming flawless deinkability for the recyclability of KURZ’ foil-decorated papers and boards. Then Sappi on Friday, as it announces plans to significantly increase the production of dissolving wood pulp at its Saiccor and Cloquet Mills in South Africa and North America by 2020.
World Premiere: Dr. Ulrich Hermann, Member of the Board and Chief Digital Officer at Heidelberger Druckmaschinen AG, started at 12. December 2017 together with Tom Oelsner, SVP Sales Excellence, the go-to-market campaign for Heidelberg. Read our ValueCheck and ValueDialog report.
The tailender for this week goes to Koenig & Bauer (Monday) for the commendation it received for its current campaign ‘Built for Your Needs. The KBA B2 Presses’ product campaign, at an awards ceremony held at the Marketing Club in Dresden at the end of November.
If you are in the Southern Hemisphere and are due to close for the holidays during the coming week, do take care, stay safe and enjoy your time with your family and friends over the festive season and New Year. Please don’t drink and drive, or text and drive, or even use your cellphone when driving… we need you to stay alive. Have a wonderful Christmas and wish you a very Happy and Prosperous and Successful New Year 2018.
My best wishes and best regards
Mike Hilton
e-News comprises: Headline News – Online Feature Articles – the Verdigris initiative and our drupa Newsroom, all of which can be accessed from the Website Home Page and its Index. We also have News in Review, which provides an overview of the week’s news each weekend.
Headline News
Almost 30,000 news items have now gone online since we launched our Website in September 2001. News for the past 24 months can still be accessed via the Home Page and its continuation pages
Week beginning Mon 11 December – the published date appears in article footline
Tuesday Baldwin Technology acquires QuadTech Inc.
Acquisition creates vision and inspection print technology powerhouse for the commercial, newspaper, labels, packaging, converting and publication gravure industries…
Vaughan Patterson, product marketing manager for commercial and industrial print at Ricoh SA reports on the recent Two Sides global survey which included South African respondents…
drupa 2020 (drupa), the international flagship fair of the printing and media industry. Visit the drupa 2020 Website.You can also visit blog.drupa.comfor the latest industry news and developments.
Online Feature articles 2017
Only 49 articles last year – but you will find another eleven Expert Articles and ten drupa ante portas Blogs from Andreas Weber in our drupa Newsroom. There were over 70 in 2015, and over 90 in 2013 and in 2014 which can still be accessed via the Index on the Home Page.
Our Drupa Newsroom with news from Messe Düsseldorf in 2017 and for Drupa 2016 can be found in the Index. It is divided into Chapters for your convenience…just scroll down to view each Chapter
The various Chapters in the drupa Newsroom are highlighted below. When you enter, just scroll down to see and access the complete collection::
drupa daily; drupa Exhibitors’ show + post-show News; drupa pre-show Exhibitor news; post-drupa from Messe Düsseldorf; drupa ante portas Blogs from Andreas Weber; drupa Expert Articles – and more
If you would like to send news for consideration for the Graphic Repro On-line Website (ISSN 1814-2915) or to submit comments, please e-mail Mike Hilton at: graphicrepro.za@gmail.com.
GraphicRepro.Net e-News (ISSN 1814-2923) provides weekly updates from the Graphic Repro On-line Website and is compiled and published by Mike Hilton,graphicrepro.net, PO Box 10 Peterburgskoe Shosse 13/1, 196605 Pushkin 5, St. Petersburg, Russia. e-mail graphicrepro.za@gmail.com
Heidelberg, MPS in Obersulm and the publisher of turi2 edition selected the most important media persons in Germany for a unique, masscustomized cover page for a printed magazine. In total a number of 1,241. All together delivered as “pixels” a complete portrait of each single candidate printed on Primefire106. — One of those media VIPs was Andreas Weber, Head of Value, Frankfurt am Main/Germany.
Graphic Repro On-line News to Friday 24 November 2017
Welcome to a roundup of just 16 articles at the end of a quiet week for news, which tapered out almost completely by Friday. You’ll also find Laurel Brunner’s Verdigris Blog discussing the increasingly difficult problems encountered in successful paper recycling, as inks and coatings continue to change quite rapidly in their formulations and content. Rather like chasing moving goal posts.
Key news this week includes a more than £2-million pound spend by Taylor Bloxham of Leicester, UK on a new highly-spec’d Rapida 106 from Koenig & Bauer on Tuesday; while on Wednesday Wrap Cube became the first UK company to use 3M’s 780mC Reflective Wrapping Film, supplied by Spandex (you must see the photographs to appreciate why this gets a mention); and on Thursday,
Heidelberg celebrated the world premiere of the Primefire 106 with packaging printers from all over Europe at MPS-WestRock in Obersulm near Heilbronn, Germany at the beginning of November; and Scodix announces the start of its commercial roll-out of the E106 Digital Enhancement Press at an Open House, from 4 – 6 December at Gundlach Packaging Group’s facility in Oerlinghausen, Germany.
See as well the real-time report by Andreas Weber: “Value Check: Very well done — World Premiere of Heidelberg Primefire106 at MPS Multi Packaging Solutions in Germany”
To end the week on a high note, we had just one article from InPrint on Friday announcing that last week’s show in Munich ended with positive results. The next InPrint will take place in Milan at the end of 2018, before returning to Munich at the end of 2019.
That’s it until next time. There’s more to explore if you check out the headlines carefully, including the British Book Design and Production Awards winners on Monday; and some sound advice from Charl Vogel at Ricoh South Africa on Tuesday.
My best regards
Mike Hilton
e-News comprises: Headline News – Online Feature Articles – the Verdigris initiative and our drupa Newsroom, all of which can be accessed from the Website Home Page and its Index. We also have News in Review, which provides an overview of the week’s news each weekend.
Headline News
Almost 30,000 news items have now gone online since we launched our Website in September 2001. News for the past 24 months can still be accessed via the Home Page and its continuation pages
Week beginning Mon 20 November – the published date appears in article footline
Tuesday How some commercial printers get hamstrung over new kit
Some commercial printers who invest in new production equipment don’t necessarily get the returns they reasonably expect says Charl Vogel, head of Commercial and Industrial print at Ricoh SA…
Label Academy publishes new industry textbooks
The Label Academy has extended its book series with the publication of two new reference books, ‘Shrink Sleeve Technology’ and ‘Label Markets and Applications’…
Thursday World premiere of Heidelberg Primefire 106 at MPS
Heidelberg celebrates the world premiere of the Primefire 106 with packaging printers from all over Europe at MPS-WestRock in Obersulm near Heilbronn, Germany at the beginning of November…
Scodix E106 press available from December 2017
Scodix starts commercial roll-out of its E106 Digital Enhancement Press at an Open House from 4 – 6 December at Gundlach Packaging Group’s facility in Oerlinghausen, Germany…
drupa 2020 (drupa), the international flagship fair of the printing and media industry. Visit the drupa 2020 Website. You can also visit blog.drupa.com for the latest industry news and developments.
Online Feature articles 2017
Only 49 articles last year – but you will find another eleven Expert Articles and ten drupa ante portas Blogs from Andreas Weber in our drupa Newsroom. There were over 70 in 2015, and over 90 in 2013 and in 2014 which can still be accessed via the Index on the Home Page.
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Ergebnisse im Expertencheck: Push-to-Stop-Tour Ende Oktober 2016 mit namhaften Experten aus Europa und den USA bei Lokay Druck, Darmstadt, Druckerei Pruskil, Ingolstadt, und Aumüller Druck, Regensburg belegt, das drupa-Innovationen von Heideldruck nicht nur Praxis-tauglich sind, sondern aus dem Stand heraus die Wertschöpfung im Print vervielfachen. —Siehe zu Push-to-Stop den ValueDialog mit Rainer Wolf, Leiter Produktmanagement Sheedfed bei Heideldruck “Quantensprung durch Digitalisierung im Offsetdruck” mit allenTechnik-Aspekten, Funktionsweisen und Nutzen der neuen Automatisierungslösungen.
Von Andreas Weber, Head of Value
Wenn’s läuft, dann läuft’s. Zur drupa 2016 vorgestellt, jetzt bereits in der Praxis bewährt: Die intelligente, automatisierte Maschinentechnik katapultiert die industrielle Printmedienherstellung auf eine nie dagewesene Leistungsebene. “Print ist ein Daten-getriebenes Geschäft. Wir haben Datenmengen von über 20 Terrabytes im direkten Zugriff”, so Thomas Kerndl, Technischer Leiter der Druckerei Pruskil in Ingolstadt. Das braucht es auch; bei Pruskil müssen in der Spitze bis zu 400 Druckplatten pro Stunde den Maschinenpark füttern, damit die Kapazitäten mit vollautomatisiertem Auftragswechsel ausgeschöpft werden können. Damit dies gelingt, hatte man auf der drupa 2016 die neueste Heideldruck Speedmaster XL 106 (eine Achtfarben Wendemaschine) inklusive umfangreicher Software gekauft und im September 2016 in Betrieb genommen. Gefertigt werden in Top-Qualität sowohl Klein- als auch Großauflagen für Markenunternehmen sowie speziell für den Automobilbereich. Mein Eindruck: Seit man bei Pruskil in nur vier Wochen die Push-to-Stop-Philosophie umgesetzt hat, ist der Drucker an der Maschine quasi zum ‘coolen DJ’ im Sinne des Data Jockey geworden, der während der Print-Produktion Regie führt. Vermeidbaren Stress hat er nicht mehr, eher die Helfer, die wieselflink Druckplatten an der Maschine platzieren müssen.
Wallscreen wird zum Cockpit.
Thomas Fleckenstein, Lokay Druck
Cool! Vegane Drucksachen!
Push-to-Stop bei Pruskil
Thomas Kerndl, Pruskil
Christian Aumüller erläutert Wege zur Arbeitsoptimierung
Druckplatten-Roboter bei Aumüller
Druckplatten-Roboter bei Aumüller
Eine riesige Wallscreen-Konsole macht den gesamten Auftrags- und Herstellungsprozess transparent. Wobei die Druckmaschine den Prozess eigenständig kontrolliert und die optimale Produktionsweise berechnet. Und dies nicht nur bei einem Auftrag, sondern bei gleichzeitig bis zu 30 Aufträgen in Serie. Sprich: Während nach Druckwalzenreinigung und automatischem Plattenwechsel (bei Jobs im PSO-Standards in unter drei Minuten!) bei weniger als 100 Anlaufbögen High-Speed mit 18.000 Bogen pro Stunde produziert wird, kann der Drucker die nächsten Aufträge sichten respektive in Echtzeit prüfen und sicherstellen, dass er die Maschine am Laufen hält.
“Die per intelligenter Software gesteuerte Druckmaschine trifft die besseren Entscheidungen”, betont Thomas Fleckenstein, Geschäftsführer sowie Head of Marketing bei Lokay Druck. Autonomes Drucken sei nicht nur Mittel zum Zweck, um maximale Effizienz in der Produktion zu erreichen, sondern biete neue Chancen für neue Märkte und Anwendungen. Vor fast 10 Jahren war Lokay die erste testierte “umweltfreundliche Druckerei Deutschlands” und hat sich nachhaltig auf Premium-Niveau etabliert. Heute ist man einer der ersten als neuartiger Betriebstypus: Dem “Smart Print Shop”. Kleine und mittlere Auflagen in Echtzeit zu fertigen, ermöglicht durch Automation neue Leistungsangebote. “Wir bieten neuerdings sogar vegane Printprodukte!”, so Fleckenstein. Das kommt bei der auf Nachhaltigkeit und Umwelt bedachten Klientel von Lokay sowie Neukunden sehr gut an.
Push-to-Stop mit Leidenschaft: Christian Aumüller setzt auf Technik-Innovation im Einklang mit Lean Management und hoher Unternehmenskultur. Foto: Andreas Weber, Mainz
Smartes Print benötigt die smarte Organisation
Beim Traditionsunternehmen Aumüller Druck stehen nicht nur relevante technische Innovationen im Fokus, sondern auch Lean Management und eine auf Mitarbeiter, Partner und Kunden ausgerichtete Firmenkultur. Langjährige Partner sind die führende Online-Druckerei Flyeralarm sowie Heideldruck. Gemeinsam entwickelt man Anwendungslösungen, die helfen, die Produktivität enorm auszuweiten. Neben dem Drucksaal ist die Weiterverarbeitung hochautomatisiert, um den gigantischen Output des Dtuckmaschinenparks bei Aumüller ohne Stau zu Endprodukten verarbeiten zu können.
Beachtenswert: Roboterisierung (wie beim Stapeln der bis zu 1.500 Druckplatten pro Tag) und Automatisierung dienen primär nicht dazu, Mitarbeiter überflüssig zu machen oder Kosten zu sparen, sondern die “Touchpoints”, sprich die Zahl der manuellen Eingriffe in den Arbeits- und Prozessabläufen zu reduzieren. Christian Aumüller, der mit seinem Bruder Stefan die Geschäfte leitet, betont, dass man eine eigene Methodik/Systematik etabliert habe, wie man Technologie-Innovation optimal und somit wirkungsvoll in alle Prozessschritte einbindet. Motto: Das beste Design der Schnittstellen Mensch-Maschine-Abläufe entscheidet über den Gesamterfolg und den Maximalen Nutzen für Kunden.
Bei Aumüller fanden bereits vor einem Jahr, Ende 2015, erste Feldtest im Rahmen des Push-to-Stop statt; immer in Verbindung mit aktuellen Produktionsaufgaben. Die Erkenntnisse sind von Heideldruck aufgenommen und berücksichtigt worden. Sonst wäre eine solche umfassende “Rundum-Erneuerung” des Bogenoffsetdrucks nicht in so kurzer Zeit praxisreif gewesen. Christian Aumüller betonte, dass durch den Push-to-Stop-Feldtest neue Optionen identifiziert werden konnten, die sich den Technik-Profis in Entwicklung und Produktmanagement bei Heideldruck unter “Labor-Bedingungen” nicht offenbaren konnten. Dazu Christian Aumüller: “Wir sind stolz darauf, die Automation im Print so weit voranzubringen, um unsere Produktionsleistung nochmals deutlich zu erhöhen. Und das nicht nur bei Grossauflagen, sondern auch bei den wichtiger werdenden Kleinauflagen.”
Und ganz ‘nebenbei’: Aumüller hat den Digitaldruck für On-Demand-Druck von Kleinauflagen in seiner Branchenbedeutung entmystifiziert. “Bei Auftragsserien von rund fünf Jobs mit einer Auflage von nur 200 Druckbögen unterschreiten wir mit unserer auf Push-to-Stop ausgerichteten Speedmaster-Offsetdruck-Technik die Möglichkeiten im Digitaldruck bezüglich der Kosten und steigern die Geschwindigkeit! Und gleichzeitig nutzen wir die enormen Vorteile des autonomen Druckens für hohe und große Auflagen.”
Fazit: Autonomes Drucken im Sinne von Push-to-Stop ist erfolgreich etabliert und wird sich weiter entwicklen. Den individuellen Vorteilen und Nutzungsmöglichkeiten bei Druckereien eröffnen sich neue Dimensionen. Verkauft werden nicht mehr Druckkapazitäten, sondern Kunden bieten sich einzigartige High-Speed- und High-Quality-Services in Echtzeit, die den Wert von Print steigern und für die Anforderungen im Digitalzeitalter fit machen.
Fotos: Heideldruck. Bildcollage: Andreas Weber, Mainz/Frankfurt arm Main
Wenn der Leitstand einer großformatigen Heidelberg-Druckmaschine nutzbar ist wie ein smartes iPhone, sollte man genauer Hinschauen. Erstmals wurde der intuitiven Bedienerführung eine intelligente Automation der Maschine zur Seite gestellt. Die Maßgabe bei der Produktentwicklung: Höchste Qualität, maximale Produktivität und Wirtschaftlichkeit stärken kleine wie auch große Druckereien, die sich analytisch, organisatorisch und operativ Vorteile sichern.
Rainer Wolf, Leiter Produktmanagement Sheetfed bei Heidelberger Druckmaschinen AG (kurz: Heideldruck), gibt Einblicke in die „Runderneuerung“ des Offsetdrucks, um ein perfektes Zusammenspiel von Menschen, Maschinen, Materialien und Prozessen zu nutzen, damit perfekte Ergebnisse auf Knopfdruck möglich sind.
Heideldruck zeigte auf der drupa 2016 den Offsetdruck „runderneuert“ und ganz im Zeichen der Digitalisierung. Was ist darunter generell zu verstehen?
Rainer Wolf: Zunächst, nicht nur unsere Produkte, das ganze Unternehmen Heidelberg hat sich erfolgreich neu aufgestellt. Unter dem Motto Simply Smart haben wir auf der drupa 2016 gezeigt, wie digitale Integration konkreten Mehrwert bringt und wie der Smart Print Shop der Zukunft aussieht. Digitalisierung, Automatisierung, Flexibilisierung und Marktorientierung greifen ineinander. Wir sind überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen, da wir Innovationen aus der Digitalwelt, wie Big Data, Cloud-Services, eShops, Automatisierungs-Tools etc., integriert haben und damit die Industrialisierung im Druck auf ein neues Level heben. Das größte Überraschungs-Momentum können wir im Offsetdruck erzielen, der allgemein als „gesättigter, reifer Markt“, geprägt durch „analoge“ Technologien angesehen wird. Aber: Das ist mitnichten so!
Warum?
Rainer Wolf: „Analog“ ist im Offsetdruck kaum noch etwas. Intelligente, digitale Echtzeit-Analysen zur Produktivitäts- und Produktionssteuerung werden eingesetzt, ebenso wie ein neues Konzept für den Maschinen-Leitstand, der per Multitouch-Bedienung fast schon wie ein iPhone agiert, inklusive Widgets und Apps, die über die Vernetzungsplattform Prinect nutzbar sind. Die Philosophie, die wir dabei zugrunde legen, nennen wir „Push-to-Stop“ — ein ganzheitlicher, integrierter Ansatz zur digitalen Vernetzung und automatisierten Produktion, der kleinen wie großen Druckereien erlaubt, ihre Leistungen als Smart Print Shop durch autonomes und navigiertes Drucken zeitgemäß zu etablieren.
Wie wurde das bei den Kunden aufgenommen?
Rainer Wolf: Unser Neuansatz wird sehr gut aufgenommen. Es gibt keinerlei negatives Feedback, das unsere Push to Stop-Philosophie in Frage stellt. Im Gegenteil: Push to Stop ist nunmehr ein fester Bestandteil in der Kommunikation mit unseren Kunden und wird seit der drupa 2016 aktiv nachgefragt. Und das, obwohl Push to Stop kein Produkt ist, sondern eine Philosophie oder eine Art neues Denken darstellt, um Geschäfts- und Produktionsprozesse signifikant zu verbessern. Auf dieser Basis wird nach Lösungen gesucht. Wir stellen insgesamt fest, dass gerade auch in den Schwellenländern („Emerging Markets“) wie Indien oder China hohes Interesse für die Digitalisierung im Offsetdruck besteht, also nicht nur in der westlichen Welt.
Was muss konkret verbessert werden? Welcher Situation sind Ihre Kunden ausgesetzt?
Rainer Wolf: Zum Einen: Wir sehen einen klaren Trend zu kleineren Auflagen, das heisst die Jobwechselrate pro Stunde/Schicht steigt erheblich. Zum Anderen: Druckereien stehen seit Jahren unter erheblichem Kostendruck und kämpfen gegen einen stetigen Preisverfall an. Aufwendungen für Papier, Energie, Verbrauchsmaterialen etc. steigen aber kontinuierlich. Es gilt also weiter an der Kostenschraube zu drehen und über smart integrierte Lösungen die Produktionskosten weiter zu senken.
Was bedeutet das für Ihre Kunden und für Heideldruck?
Rainer Wolf: Wir setzen am Punkt „Kostendruck“ und schnelle Rüstzeiten an und haben durch unsere Push to Stop-Konzept und Analysen große Verbesserungs-Potenziale identifiziert. Um Verbesserungen zu erreichen, genügt es nicht mehr, Prozessschritte isoliert zu betrachten, sondern ganzheitlich im Sinne relevanter Standardisierungsmöglichkeiten vorzugehen. Der Fokus liegt darauf, automatisiert zu produzieren, um dadurch falsche Entscheidungen zu verhindern oder Störmechanismen auszuschalten. Ganz wichtig ist es, mit Kunden exakt zu analysieren, wie die Zahl der „Touchpoints“, also der manuellen Eingriffe bei der Auftragsumsetzung reduziert werden kann. HöhereEffektivität entsteht nicht nur durch modernste Technik, sondern durch das optimierte Zusammenspiel von Mensch und Maschine.
Wie ermittelt man die Effektivität eines Druckereibetriebs?
Rainer Wolf: Das Maß aller Dinge ist die Höhe des Outputs und des damit verbundenen Aufwands. Für Druckereien als Hochleistungs-Produktionsbetriebe ist die „Overall Equipment Effectivness“ (kurz: OEE) eine wichtige Kennzahl. Das heisst, zu messen und zu bewerten, was eine Druckmaschine tatsächlich produziert. Mit der Speedmaster XL 106 sind theoretisch bei Rund-um-die-Uhr-365-Tage-Betrieb knapp 160 Millionen Druckbogen pro Jahr zu produzieren [das entspricht 1,44 Milliarden, bei einer Wendemaschine 2,88 Milliarden DIN A 4-Druckseiten]. In der Praxis erreichen in Westeuropa die Speedmaster XL-Kunden im Schnitt „nur“ rund ca. 40 Millionen Bogen pro Jahr. Das ist nur ein Viertel des Möglichen. Der Grund: Im Gesamtablauf der Auftragsbearbeitung und Produktion (inklusive pre-media) gibt es zu viele Reibungsverluste und Abstimmungsproleme, die beseitigt werden müssen. Mit Push to Stop zielen wir darauf ab, einen Teil der nicht genutzten 75 Prozent zu adressieren und einen OEE-Faktor von 50 Prozent zu erreichen. Das ist eine Verdoppelung zum heutigen Schnitt. Und das geht, wie uns heute bereits einige wenige Druckereien vormachen. Sie erreichen schon 70 bis sogar 90 Millionen Bogen pro Jahr. Damit steigt die Profitabilität ganz erheblich, da wesentlich mehr zu geringeren Kosten hergestellt werden kann.
Neue Tools und Techniken sind demnach wichtig. Aber es braucht mehr. Was genau?
Rainer Wolf: Es bedarf exakter Analysen aller Abläufe gekoppelt mit Praxiserfahrung. Durch die Digitalisierung sind die Möglichkeiten breitgefächert. Es braucht also ein klares, kundenspezifisches Setzen von Prioritäten. Und: Wir konnten erstklassige Praktiker für unsere Teams gewinnen, die alle Abläufe und Prozesse bei Kunden analysieren und mit unseren technischen Lösungsmöglichkeiten abgleichen.
Und was machen diese Experten aus der Praxis anders?
Rainer Wolf: Sie kehren die Betrachtungsweise um, und prüfen die tatsächlichen Abläufe und bewerten dann, wie Technik am besten unterstützen kann. — Ausgangspunkt ist die Analyse der Durchgängigkeit sämtlicher Abläufe in einem Betrieb, um zu ermitteln, wieviele Touchpoints es bis dato gibt und welche eliminiert werden müssen/können. Durch den richtigen Einsatz unserer Tools sowie aufeinander abgestimmte Materialien wie Papier, Farbe und andere Verbrauchsmaterialien können zum Beispiel Rüstzeiten von nur 2 Minuten bei 60 Anlaufbögen realisiert werden. Das sind echte Spitzenwerte! — Hinterfragt wird zudem: Wie sehen reibungslose Freigabeprozesse für den Druck aus? — Oder bezogen auf die Vorstufe: In welcher sinnvollen Reihenfolge kommen die Druckplatten an die Maschine? Im Ergebnis gelingt es uns, dass Kunden auch bei kleineren Auflagen und bis zu fünf oder gar zehn Auftragswechseln pro Stunde ihre Speedmaster mit Vollgas fahren können.
Quelle: Heideldruck
Quelle: Heideldruck
Was heisst das für die Zukunft?
Rainer Wolf: In den letzten zehn Jahren hat sich die Produktivität bei unseren Kunden in etwa verdoppelt. In den kommenden 10 Jahren können unsere Kunden ihre Produktivität nochmals verdoppeln und dadurch ihre Konkurrenzfähigkeit nachhaltig ausbauen. Einzelne innovative Firmen, v. a. aus dem Online-Print-Sektor, können das heute schon. In Summe bieten sich aber auch Chancen für Firmen, die sich auf Nischenmärkte spezialisieren, denn auch in der Nische zahlt sich Produktivität aus.
Richtig verstanden, leitet die Digitalisierung im Offsetdruck einen Paradigmenwechsel in der Branche ein. Gibt es aus Ihrer Sicht Hürden, die zu nehmen sind?
Rainer Wolf: DieIndustrialisierung im Druck kann durch die Digitalisierung erst richtig beginnen. Entsprechend muss auf der Führungsebene die Auseinandersetzung unserer Kunden mit Änderungen im Markt stark ausgeprägt sein. Die Dynamik vor allem in den dem Druck vorgelagerten Prozessen ist unglaublich hoch. Nicht nur die Produktionsweise, auch die Art und Weise, wie Druckaufträge entstehen, ändert sich. Die spannende Frage lautet dann: Wer ist am Ende der richtige Druckpartner? Unsere Push to Stop-Philosophie hilft entscheidend. Denn wie gesagt, sind zunächst keine hohen Technik-Investitionen notwendig, sondern gründliches Nachdenken, Analysieren und Vernetzen (via Prinect). Keiner kann auf der grünen Wiese alles neu aufbauen. Vielmehr gilt es, ein exaktes Zielbild zu formulieren — und anzufangen, sich konsequent mit Prozess- und Ablaufoptimierungen zu beschäftigen, um Kapazitäten besser zu nutzen. Dies weniger im Sinne von kontinuierlichen Verbesserungen, denn dadurch werden nur Teilprozesse optimiert. Mit Push to Stop gelingt es größere Schritte zu machen, beinahe im Sinne eines Quantensprungs.
Digitalisierung wird zur Chefsache. Wie steht es um die Mitarbeiter?
Rainer Wolf: Es ist natürlich sehr wichtig, die Mitarbeiter mitzunehmen und ihnen die Angst vor den anstehenden Veränderungen zu nehmen. Die Erwartungshaltung ist, durch die Digitalisierung mehr Output bei weniger Aufwand zu schaffen. Push to Stop hilft den Mitarbeitern, das Mehr an Leistung zu bewältigen. Die autonome, intelligente Maschine weiss exakt und auf Abruf, wie am Effektivsten gearbeitet wird. Die Rolle des Druckers verändert sich — er bedient die Maschine immer weniger aktiv, sondern überwacht die Produktion, stellt die Qualität sicher und sorgt dafür, dass die Anlage störungsfrei produzieren kann. Daran muss man sich gewöhnen. Für uns bei Heidelberg heißt das: Wir müssen dafür sorgen, daß der Drucker dieses hohe Leistungsniveau nachhaltig erreichen und sich auf die Maschine mit ihren Assistenzsystemen verlassen kann.
Last but not least: Was ist für sie persönlich das aufregendste/wichtigste an den Heidelberg-Neuheiten für den Offsetdruckmarkt?
Rainer Wolf: Gute Frage! Das Push to Stop-Konzept ist einzigartig, steht also ganz oben und gibt strategisch die Leitlinie vor. Bezogen auf die Technik ist Hycolor Multidrive einer meiner Favoriten; denn dadurch können dir technisch viele Prozesse simultan ausführen und sind speziell bei aufwändigen Rüstvorgängen wesentlich schneller. Es braucht beispielsweise gerade einmal 2,5 Minuten für Gummituch-, Druckzylinder- und Farbwalzenwaschen dank Hycolor Multidrive.
Mein absolutes Highlight ist aber Intellistart 2, die Software, die Push to Stop an die Druckmaschine bringt. Erstmalig können mehrere Folgeaufträge bereits während der laufenden Produktion vorbereitet und freigegeben werden. Zusätzlich werden beim Auftragswechsel Prozesse automatisch gestartet, die dann selbstständig ablaufen. Intellistart 2 organisiert das alles automatisch und der Drucker bekommt am Wallscreen XL sogar ein Zeitstrahldiagramm angezeigt, an dem er genau sieht, welche Prozesse gerade ablaufen, was er manuell machen muss und wie lange es dauert bis die Produktion startet. So gesehen ist Intellistart 2 ein Volltreffer zur richtigen Zeit, um den ersten Schritt ins Push to Stop-Zeitalter zu machen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Zur Person
Rainer Wolf, Leiter Produktmanagement Sheetfed bei Heidelberger Druckmaschinen AG.
Der diplomierte Drucktechnik-Ingenieur Rainer Wolf hat das Drucken von der Pike auf gelernt. Der Ausbildung und Arbeit als Offsetdrucker folgten von 1994 bis 1998 das Studium an der Fachhochschule für Druck in Stuttgart sowie eine Geschäftsführungs-Assistenz-Position in einer renommierten süddeutschen Druckerei. Seit dem Jahr 2000 ist Rainer Wolf im Produktmanagement der Heidelberger Druckmaschinen AG mit verschiedenen Aufgaben betreut. Market Intelligence wie auch die Leitung Produktlinienstrategie sind wichtige Stationen. 2014 wurde er Mitglied des Board of Directors der Heidelberg Graphic Equipment Shanghai (HGES). Im April 2015 wurde er zum Leiter Produktmanagement Sheetfed bestellt.
Ausgewählte Quellen für weitere Infos/Grafiken/Videos:
Graphic Repro On-line News Review to Friday 16 September 2016
Welcome to another roundup of 27 news articles posted during the past week, plus one new addition to Online Features from KBA in Nuremberg, with a new long perfector with coating and nine inking units at L/M/B Louko, which scooped this year’s ‘Top Innovator of 2016’ award in Germany.
Then we have Laurel Brunner back with her latest Verdigris environmental Blog, which this week looks at Plastic Dreams. Following which is Nessan Cleary’s very latest Wild Format Technology Guide which explains the basics of the printhead – the heart of an inkjet printer and directly responsible for placing each individual drop of ink on the substrate. This is the ninth article in this new series from by Laurel Brunner, Nessan Cleary, Sonja Angere and Paul Lindström at Digital Dots. All of which can be downloaded as PDFs, with almost 40 still to follow over the coming ten months or so.
On Monday we also announced the first in a new series from Andreas Weber at ValuePublishing entitled ValueTrendAnalysis: Transformation – ‘Beam me up Scotty’. The article is an overture to a series of trend letters and trend studies produced by ValuePublishing together with Muchcommunication.
Our news this week again comprises a completely mixed bag. We have tried to carry all of the current and imminent show-related articles for you which include announcements regarding Photokina in Cologne; from Labelexpo Americas and SGIA Expo which took place last week you will find announcements from EFI, Cerm, Ultimate, Durst, HP, Agfa, Presstek and Xeikon; then we have the agenda for the Inkjet Conference 2016 taking place in Neuss from 4 – 6 October; followed by ProImage, Scodix, KBA, Goss and Presstek at Graph Expo 2016, which opens this coming weekend.
Leading the news on Tuesday: Esko announced more than 120 free online training sessions to be available in a choice of five languages to help Esko’s global customers get the most out of their new software. You’ll find all the details in the article below with links to be able to register.
News leaders this week included Wallpaper Magazine with HP Indigo on Monday teaming up to create 220,000 unique posters for the publication’s 20th anniversary this month. On Wednesday we had HP Inc announce its acquisition of Samsung’s Printer Business, with the aim of disrupting the copier segment by reinventing and replacing service-intensive copiers with superior multifunction printing technology.
Recent sales and installations successes began on Monday with Manroland Sheetfed at Dongguan Xincai Packaging in China; Tuesday saw Heidelberg at Newnorth Print in the UK with the very latest Stahlfolder KH 82 combination model with Palamides delivery; then Esko in Brazil with the milestone 3000th CDI – a CDI Spark 5080 for trade house Clicheria Blumenau – its fifth Esko CDI.
Among the various articles you will find quite a bit of new kit, including EFI with an enhanced Jetrion for labels; Mimaki with new wide-format inkjet direct sublimation for textiles, combining printing and heating for colour fixation into a single footprint; also HP with a new Latex Printer series at SGIA on Friday.
My tailender for the week from Tuesday’s headlines is the Blog Post relating to the K-Show (the world’s number one event for plastics and rubber) from 19 – 26 October in Düsseldorf: by Chris Winczewski at X-Rite Pantone. Not exactly printing as such, but extremely interesting and related – since X-Rite and Pantone and colour control are so closely related to our own industry, and the K-Show is becoming more relevant as production boundaries become blurred in our fast changing world.
That’s it until next time.
My best regards,
Mike Hilton
Registration inkjet conference 2016: theijc.com
Registration inkjet conference 2016: theijc.com
Our e-News comprises: Headline News – Online Feature Articles – the Verdigris initiative and Wild Format Technology Guides from Digital Dots, as well as our Drupa and FESPA Newsrooms which can be accessed from the Index on our Home Page. We also have News in Review, which provides a weekly overview and listing of all news added to the site.
Headline News
Over 28,000 news items have now gone online since we launched our Website in September 2001. News for the past 24 months can still be accessed via the Home Page and its continuation news page
Wed 14 September… HP to acquire Samsung’s Printer Business
Aim is to disrupt copier segment, and to reinvent and replace service-intensive copiers with superior multifunction printing technology…
Cerm at Labelexpo Americas 2016
Inspiration and Collaboration will be a central theme for Cerm at Labelexpo Americas in Rosemont, from 13 – 15 September…
GraphicRepro.Net e-News (ISSN 1814-2923)is sponsored and made possible by:
Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg), The world’s largest printing press manufacturer for the industry worldwide. Heidelberg customers enjoy the most comprehensive and extensive sales and service network in the industry for JDF compliant workflow, computer-to-plate, sheetfed offset, Web-to-print, digital printing, digital inkjet for labels and packaging, packaging and finishing, all with complementary consumables. Heidelberg has offices in around 170 countries. Visit the Heidelberg Website for more information.
drupa 2020 (drupa), the international flagship fair of the printing and media industry, responds to the challenges of the changing market and provides pioneering solutions for the future. This is highlighted by the new marketing and communication strategy where drupa claims its position as ‘No.1 for Print & Crossmedia Solutions’ with the slogan ‘touch the future’. The issues of ‘package printing’, ‘multichannel’, ‘green printing’, ‘3D printing’, and ‘functional printing’ will become increasingly important to the overall communication strategy. To find out more, visit the drupa 2020 Website.
Online Feature articles 2014 – 2016
Only 35 so far this year, with well over 70 last year, and over 90 in 2013 and in 2014 which can still be accessed via the Index on the Home Page, with prior years in our Archives.
Technology Guides for Wild Format 2016
This is the brand new series for 2016 – 2017 of new guides. The first four can be found in this special section on the Website, listed in the Index on the Home Page. All have PDFs for downloading.
Latest No 9…The basics of printheads
In many respects the printhead is the heart of an inkjet printer, directly responsible for placing each individual drop of ink on the substrate. By Nessan Cleary
5… Where Do You Start your Wild Format Project?
The range of what’s possible with digital inkjet technology just keeps on growing. There are so many production options to choose from… By Laurel Brunner
6… Wide format Inkjet Basics
Wide format printing has grown at an astronomical rate over the past decade, mainly because it can cope with a growing range of applications. By Nessan Cleary
7… To Judge a Book by Its Cover
Despite the old proverb, humans are prone to judge their fellow man by first impressions, so appearances are important. By Sonja Angerer
8… Workflow Basics for Wide Format Projects
While the creative part of a printing project involving wide, or very, very wide-format production should be unrestrained and ‘wild’ (allowing yourself to think out-of-the-box). By Paul Lindström
FESPA Newsroom
The FESPA Newsroom can be found via the Index on our Home Page.
Drupa Newsroom Our Drupa Newsroom with news from Messe Düsseldorf and for Drupa 2016 can be found in the Index. It is divided into the following Chapters for your convenience and ease of use… but you must scroll down to view each Chapter when you visit the Newsroom…
drupa daily to download as PDFs
These eleven jam-packed drupa daily news issues are ready to read now. They contain hundreds of superb articles, interviews, features and news. You can download each one complete as a PDF…
drupa 2016 Exhibitors’ at show + post-show News
Latest additions of 86 in total are now in alphabetical order can be accessed in our drupa Newsroom.
drupa 2016 News from Exhibitors (now in alphabetical order)
The series of over 240 pre-show articles can be accessed in our drupa Newsroom in alphabetical order.
drupa ante portas Blogs 2016
Includes the tenth and final article in this series from Andreas Weber in Mainz, Germany…
drupa 2016 Expert Articles – and more
Includes the eleventh and final article in this series from Claus Bolza-Schünemann, CEO and president of Koenig & Bauer (KBA) and drupa president 2016…
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If you would like to send news for consideration for the Graphic Repro On-line Website (ISSN 1814-2915) or to submit comments, please e-mail Mike Hilton at: graphicrepro.za@gmail.com.
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One of the top exhibitors: Leonhard Kurz at Luxe Pack in Monaco from 21 – 23 September
Graphic Repro On-line News Review to Friday 09 September 2016
Welcome to another roundup of news articles posted during the past week. You will find quite a nice selection below, including upcoming appearances at various events led by Leonhard Kurz atLuxe Pack in Monaco from 21 – 23 September (on Monday); Sun Chemical at K 2016 in Düsseldorf from 19 – 26 September (Tuesday); Toray at WAN-IFRA’s World Publishing Expo in Vienna from 10 – 12 October; EFI at Graph Expo in Orlando from 24 – 26 September; and then Industrial Inkjet (Konica Minolta) at Labelexpo Americas in Rosemont from 13 – 16 September (all on Wednesday). Then we have Fujifilm at InPrint 2016 in Milan, from 15 – 17 November; and Spandex at the Print Show from 11 – 13 October at the NEC, Birmingham (on Thursday); and finally AVT and HP Indigo with advanced integration to be shown live for the first time at Labelexpo Americas 2016 (leading the news on Friday).
One article in Online Features not to be missed this week came from Canon South Africa, highlighting the benefits of the South African Disabled Golf Association’s First Swing programme for disabled children, and showcased in action at the Zwartkop Country Club near Pretoria. Please don’t skip it. The four latest Wild Format Technology Guides are also complete, with links below. A key software announcement this week from Esko on Monday, with a new clean-sheet design of ArtPro+ which brings fresh innovation to packaging design and prepress with its native PDF editor. On Thursday you will find the latest additions to the new high performance Select flatbed inkjet series from Fujifilm; while on Friday, FFEI introduces both an extended colour gamut and linerless label production for its hybrid Graphium press, enabling converters to address new sectors digitally.
Of particular interest on an environmental note this week on Wednesday, is Brunel Print which claims to be the first UK printer to make all its production carbon neutral without customers incurring a charge for it. This article is by Gareth Ward at the Print Business. I thought those with an environmental interest ought to see it. This was followed by UPM and leading the news on Thursday, as it retains its industry leader position in the Dow Jones Sustainability Europe Index for the fifth time in a row. Major sales and installations this week began on Tuesday with Sexton Printing, which expects a 40 per cent increase in productivity with its new Speedmaster XL 75-5+L from Heidelberg; from Healeys, as it meets increased demand for A4 property brochures with an investment in a Horizon landscape bookletmaker; and from York Repro-Graphic as it turns to Asahi’s AWP flexographic plates for fixed colour palette printing – all three are based in the UK. On Wednesday, KBA North America announced a flood of orders and installations for East Coast printing companies; while on Friday to finish the week in style, Fine Print UK is taking the LE-UV route with its latest £1m high-specification Speedmaster XL 75-5 LE-UV investment; while Rotolito Lombarda group has expanded its digital production capabilities with a new HP Indigo 12000 Digital Press in Milan, Italy; KBA announced a large-format Rapida 164 with coater and triple delivery extensi on for Printcenter Eesti in Maardu, Estonia; and lastly: Kase Printing in North America is set to install an automated Stahlfolder TH 82 6/6/4 (debuted at drupa) to complement its two existing Heidelberg Speedmaster XL 105 presses. There’s a lot more if you scroll down carefully including what SPGPrints is doing in Kufstein, Austria; but as my tailender for this week: Xeikon announced on Friday that it has promoted Filip Weymans who previously served as director segment marketing Labels & Packaging, to vice president marketing at Xeikon. Congratulations Filip on a nice reward for all the effort and hard work.
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Headline News
Over 28,000 news items have now gone online since we launched our Website in September 2001. News for the past 24 months can still be accessed via the Home Page and its continuation news page
Mon 05 September… Leonhard Kurz at Luxe Pack Monaco 2016
Packaging trends and a host of ideas for current and future product finishing innovations, 21 – 23 September…
EFI announces new DFE for Konica Minolta
New EFI Fiery Digital Front End provides higher performance for Konica Minolta bizhub press 1052e and bizhub press 1250e/P…
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Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg), The world’s largest printing press manufacturer for the industry worldwide. Heidelberg customers enjoy the most comprehensive and extensive sales and service network in the industry for JDF compliant workflow, computer-to-plate, sheetfed offset, Web-to-print, digital printing, digital inkjet for labels and packaging, packaging and finishing, all with complementary consumables. Heidelberg has offices in around 170 countries. Visit the Heidelberg Website for more information.
drupa 2016 (drupa), the international flagship fair of the printing and media industry, responds to the challenges of the changing market and provides pioneering solutions for the future. This is highlighted by the new marketing and communication strategy where drupa claims its position as ‘No.1 for Print & Crossmedia Solutions’ with the slogan ‘touch the future’. The issues of ‘package printing’, ‘multichannel’, ‘green printing’, ‘3D printing’, and ‘functional printing’ will become increasingly important to the overall communication strategy. To find out more, visit the drupa 2016 Website.
Online Feature articles 2014 – 2016
There were again well over 70 last year, 90 in 2014, and over 90 in 2013 which can still be accessed via the Index on the Home Page, with prior years’ via Search Archives (option 2).
Downloads 2016 Chapter 01
Two Sides Global Research Survey 2016
Consumers still value print & paper, but environmental misunderstandings persist due to serious lack of awareness…
Technology-related Chapter 02
Online Features Sep/Oct Chapter 07
First Swing sponsored by Canon South Africa
The benefits of the South African Disabled Golf Association’s First Swing programme for disabled children, showcased in action at Zwartkop Country Club…
Technology Guides for Wild Format 2016
This is the brand new series for 2016 – 2017 of new guides. The first four can be found in this special section on the Website, listed in the Index on the Home Page. All have PDFs for downloading.
5…Where Do You Start your Wild Format Project?
The range of what’s possible with digital inkjet technology just keeps on growing. There are so many production options to choose from… By Laurel Brunner
6…Wide format Inkjet Basics
Wide format printing has grown at an astronomical rate over the past decade, mainly because it can cope with a growing range of applications. By Nessan Cleary
7…To Judge a Book by Its Cover
Despite the old proverb, humans are prone to judge their fellow man by first impressions, so appearances are important. By Sonja Angerer
8…Workflow Basics for Wide Format Projects
While the creative part of a printing project involving wide, or very, very wide-format production should be unrestrained and ‘wild’ (allowing yourself to think out-of-the-box). By Paul Lindström
FESPA Newsroom
The FESPA Newsroom can be found via the Index on our Home Page.
Drupa Newsroom Our Drupa Newsroom with news from Messe Düsseldorf and for Drupa 2016 can be found in the Index. It is divided into the following Chapters for your convenience and ease of use… but you must scroll down to view each Chapter when you visit the Newsroom…
drupa daily to download as PDFs
These eleven jam-packed drupa daily news issues are ready to read now. They contain hundreds of superb articles, interviews, features and news. You can download each one complete as a PDF…
drupa 2016 Exhibitors’ at show + post-show News
Latest additions of 86 in total are now in alphabetical order can be accessed in our drupa Newsroom.
drupa 2016 News from Exhibitors (now in alphabetical order)
The series of over 240 pre-show articles can be accessed in our drupa Newsroom in alphabetical order.
drupa ante portas Blogs 2016
Includes the tenth and final article in this series from Andreas Weber in Mainz, Germany…
drupa 2016 Expert Articles – and more
Includes the eleventh and final article in this series from Claus Bolza-Schünemann, CEO and president of Koenig & Bauer (KBA) and drupa president 2016…
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