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Zum Bild: Wie lassen sich 100 Ausgaben einer Zeitschrift am Besten auf dem Cover unterbringen? Immer wieder gern genommen wird eine Collage aller bisher erschienenen Titel. Wir fanden das wenig originell und haben dies (ins Heft-Innere) auf Seite 7 verbannt. Stattdessen haben wir alle möglichen Gegenstände zusammengestellt, mit denen wir üblicherweise bei der täglichen Arbeit zu tun haben. Dass da nun auch noch ein Nikolaus erscheint, ist der Jahreszeit geschuldet. Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit.

 

Der DRUCKMARKT ist eine feste Institution geworden. Zurecht! In Deutschland wie auch in der Schweiz. Die jetzt, Mitte Dezember 2015, erscheinende Jubiläumsausgabe mit der Nummer 100, zeigt nach knapp 20 Jahren, wie vital Fachjournalismus über Print mit Print sein kann. Gründer und Chefredakteur Klaus-Peter Nicolay kenne ich seit 1988. Eine lange Zeit. Einst waren wir „Konkurrenten“, die sich stets fachlich ausgetauscht haben. Seitdem und noch immer sind wir Freunde, die sich schätzen. Und die zusammen rund um den Globus ebenso wie an der Mosel oder in der Gutenberg-Stadt Mainz viel Einzigartiges gemeinsam erlebt haben.

Dieses Erleben teilt „Nico“ jetzt mit uns. Und hat ein wunderbares Editorial zu einer grossartigen 100. Ausgabe verfasst. Den inhaltlichen Auftakt der Ausgabe 100 bilden Kommentare von vielen Kollegen aus der Branche, die befragt wurden, und allzu gerne geantwortet haben.

Nico: Wir freuen uns auf die nächsten 100 bis 1.000 Ausgaben von Dir. Vor allem, weil nächstes Jahr wieder drupa in Düsseldorf ist. Und wir viel Neues wiederum gemeinsam schaffen können. Spitze, dass seit einigen Jahren nunmehr Dein jüngster Sohn, Julius, redaktionell mit an Bord ist!

Herzliche Grüße
Dein

Andreas Weber

 

Im Wortlaut: Das Editorial zu Druckmarkt, Ausgabe 100

ZU ALLERERST EIN DANKESCHÖN!

Wer sagt denn, dass alt werden keinen Spaß macht? Der ›Druckmarkt‹ wird 2016 immerhin 20 Jahre und veröffentlicht jetzt seine 100. Ausgabe. Nein, das ist noch kein Alter – und für eine Zeitschrift vielleicht eine Periode, in der man reifer und besser geworden ist oder in der man eine Phase des Fortschritts erreicht hat. Dies wird uns die Freude an den vergangenen und (wer weiß wie viele) noch kommenden Jahren, Wochen und Minuten sicherlich nicht verderben. Wir wissen leider auch nicht, wie viele Minuten oder Stunden Sie Ihrer kostbaren Zeit unseren gedruckten Ausgaben widmen und wie viele Minuten die über 15.000 Leserinnen und Leser, die uns monatlich online besuchen. Dafür jedenfalls ein herzliches Dankeschön.

Zu unserem kleinen Jubiläum – es sind ja schließlich keine 100 Jahre – wollen wir aber keine Rückschau zelebrieren, im nächs ten Jahr auch keine glamouröse Party schmeißen und uns schon gar nicht selbst feiern. Wir haben in dieser Ausgabe schlicht und einfach zum Teil exklusive Nachrichten für Sie zusammengetragen. So, wie wir es immer tun. Denn wir haben uns nie an journalistischen Theorien orientiert, dafür aber an interessanten Themen und Gesprächspartnern.

Seit den ersten Heften versucht der ›Druckmarkt‹ sich unbestechlich und unterhaltsam, zuweilen amüsant bis provokativ, hoffentlich auch anregend mit seinen Leserinnen und Lesern über die Gegenwart und die Zukunft zu verständigen. Dieser Anspruch bleibt. Denn das (für uns schauderhafte) Bild »Den Leser dort abholen, wo er steht«, das Medienleute gerne verwenden, wenn sie ihre Arbeit beschreiben, gilt für uns nicht. Es hieße in der Konsequenz ja auch: Nur das liefern, was bequem ist, nicht aufregt und auch nicht zum Nachdenken anregt, denn ›der Leser‹ (die abstrakte Kreatur) dürfe nicht zu sehr gefordert werden. Wir haben in den vergangenen Jahren genau das Gegenteil erfahren. Eben dass Menschen es durchaus schätzen, wenn ihnen auch einmal etwas zugemutet wird und wenn sich der Inhalt eines Fachmagazins nicht nur in ›Hurra-Meldungen‹ erschöpft.

Was den ›Druckmarkt‹ vielleicht etwas anders macht: Wir misstrauen dem Zeitgeist und dem Mainstream. Das Modisch-Gefällige liegt uns weniger bis gar nicht. Wo alle einer Meinung sind, versuchen wir durch andere Sichtweisen den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Ob uns das immer gelingt, können Sie besser beurteilen als wir selbst. Doch wir sind der festen Überzeugung, dass es bei aller Digitalisierung noch immer traditionelle Werte in unserer Branche gibt, die auch weiterhin Gültigkeit haben werden. Deshalb halten wir uns gerne an den Satz von Willy Brandt: »Wer das Bewahrenswerte bewahren will, muss verändern, was der Erneuerung bedarf.«

Ihre Druckmarkt-Redaktion
Klaus-Peter und Julius Nicolay

 

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Ausgewählte Seiten aus DRUCKMARKT 100. © 2015: Klaus-Peter Nicolay.

 

 

Nico fragt! Ich habe geantwortet!

DRUCKMARKT: Was war für Dich das einschneidende Ereignis in der Branche in den letzten 20 Jahren?

ANDREAS WEBER: Historisch gesehen, geschah das Einschneidende schon vor über 20 Jahren, als DTP und fast nahtlos anschließend der Digitaldruck aufkamen. Motto: Jeder sein eigener Gutenberg.

Das zentrale Erlebnis für mich war, als wir eine fulminante drupa 2012 hatten. Gut für die Brancheninsider, also diejenigen, die übrig geblieben sind (es gab ja fast 100.000 Besucher weniger). Schlecht für die Strahlkraft der Branche: Kunden der Druck- und Papierbrache wären fasziniert gewesen. Doch sie kamen nicht. Man hatte sie (Aussteller-seitig) erst gar nicht eingeladen bzw. so angesprochen, dass sie ihren Vorteil erkannt hätten. Das war fatal. Und hat die Druckbranche als Insel der selbstverliebten Print-Technik-Gläubigen isoliert.

DRUCKMARKT: Was erwartest Du für die Zukunft? Was werden die großen Themen sein?

ANDREAS WEBER: Meine Erwartung? Etwas Altes wird etwas Neues! — Die großen Themen? Es gibt nur ein Thema, dem sich alle anderen fügen müssen: Wie ordnet sich Print im Kommunikationsmix ein? Dieser Mix wird durch Multi-Channel-Szenarien getrieben. Mit dem, was die Branche unter Cross-Media versteht, hat das wenig bis gar nichts zu tun. Sondern es geht darum, wie man nahtlos über die Online-Welt in die reale Welt gelangt. Und umgekehrt. Print erhält hier eine fundamental neue Bedeutung und Wichtigkeit. Dies gilt es zu schärfen, in dem die Expertise zur Wirkung von Printmedien im Digitalzeitalter glaubhaft dargestellt wird.

Wenn das gelingt, dann ist klar: PRINT GEWINNT!

 

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