KunstHoch3 — Wider den Zeitgeist!

Eisenturm K3 Opening 07022014 Key.001

Text sowie Fotos/Bildcollage:
Andreas Weber, Mainz/Frankfurt am Main, 7. Februar 2014

Warum es sich lohnt, diesen Blogpost zu lesen:

1. Kunst = Kommunikation

2. Kommunikation = Kunst

3. Kunstverein Eisenturm K3 = KunstHochDrei

Liebe Freunde erhabener Kunst, liebe Fans des Kunstverein Eisenturm!
Wie kann man eine wichtige, zukunftsweise KEM-Mitgliederversammlung besser krönen, als mit einer wunderbaren Ausstellung von Format. „Kunst Hoch Drei“ bietet ungeahnte Überraschungen. Und begeistert. Nach dem gelungenen Intermezzo von Martin Kosa am letzten Wochenende zur Vorstellung des Fotobuchs „Tokio Translated“ geht es also Schlag auf Schlag. Kunst Hoch Drei – auch kurz K3 genannt, ist ein Format mit kultureller und kreativer Dimension. Der Ideengeber — Dietmar Gross – hatte zusammen mit den Kuratoren im Sinn, Begegnungen herbeizuführen und Mono-Dimensionen zu überwinden, indem jeweils drei Kunstschaffenden Gelegenheit gegeben wird, ihre Arbeit nicht nur zu präsentieren, sondern in den Kontext künstlerischer Schaffenskraft zu stellen.

Ein herzliches Willkommen gilt darum nochmals Irma Hartberg und ihren Assemblagen, Alice Stäglich und ihren Skulpturen sowie Angelika Wende mit ihren Malereien.

K3 bezieht aber auch topografische Dimensionen ein. Drei Räume treffen drei Künstler geht damit einher, aber noch wichtiger die Tatsache, dass K3 ein Bergmassiv im Himalaya meint, den Broad Peak, übersetzt: das ausgedehnte Gipfelgebiet, das zu dem 14 Achttausender dieser Welt gehört. Seine Dimension umfasst in etwa das Areal, das zwischen Mainz, der Gemeinde Heidenrod (hinter Wiesbaden) und Gemünden im Hunsrück, den Wohnorten unserer Künstlerinnen, liegt.

Ein Gipfelpunkt wie K3 liefert einzigartige Ausblicke und Einblicke, indem man im Team mit sich selbst und mit ausgewählten anderen den Aufstieg geschafft hat.

Der Weg der Künstler ist mitunter ein steiniger, nicht selten riskanter. Man muss, wie Alpinisten wissen, stets an sich glauben, durchhalten und darf sein Ziel wie auch sein Umfeld nie aus den Augen verlieren. Natur und Mensch sind ein ungleiches Paar!

Was macht nun die drei Künstlerinnen, deren Werke wir heute bewundern dürfen, aus? Sie bilden keine Seilschaft im klassischen Sinne, haben zuvor auch noch nie im Dreier-Ensemble ausgestellt. Das kann man kaum glauben. Denn wer genau hinsieht, entdeckt zum Beispiel Elemente von Alice Stäglich im Werk von Irma Hartberg. Und umgekehrt. Angelika Wende greift Gedanken der beiden anderen auf und übersetzt sie in furiose, zweidimensionale Kompositionen, die Malerisches und Fotografisches zu Transformationen und Metamorphosen vereinen.

Grund genug für uns, sich auf eine andere, intuitive, erlebnishafte Herangehensweise an die Exponate einzulassen. Gerade so, wie auf einer Expedition, wenn das Vorhersehbare anders eintritt, als man erwartet hat.

Irma Hartberg und ihrer Kunst nähert man sich am besten, so meine Erfahrung gestern, als ich ganz für mich die Ausstellung vorbesichtigen durfte, indem man den Blick zunächst tief in die Exponate „hineinzoomt“. Hier erkennt man die Kunstfertigkeit der Assemblagen am besten, rostige Metallelemente treffen Farbaufträge, selbst wenn die Bildwerke hinter Glas sind. Reliefcharakter mit Dreidimensionalität entsteht. Und ein Feuerwerk an Farbimpressionen, die mitunter geometrisch angelegt sind, aber Gegenständliches abstrahieren. Irma Hartberg, in Kassel geboren, hat zunächst Kunsterziehung / Polytechnik an der FH Darmstadt studiert bevor sie an die Freien Wiesbadener Kunstschule ging, um danach am Hessischen Staatstheater als Theaterplastikerin und an anderer Stelle einige Jahre als Kunsttherapeutin zu arbeiten. Sie hat eine ganze Reihe erfolgreicher Ausstellungen absolviert, in ganz Hessen, in Nord- und Ostdeutschland sowie in Wien. In Mainz war sie mehrfach zu Gast beim KEM in den Kooperationsausstellungen mit der Mainzer Volksbank.

Die Inspirationsquellen für Irma Hartberg sind vielfältig. In ihren Werkzyklen finden sich Anregungen aus der mexikanischen Volkskunst für die Fadenkollagen. Sie sagt selbst: „Diese Bilder versuchen Gefühlszustände wie Schmerz, Hoffnung, Ambivalenz, Geborgenheit in abstrakte Formen zu transformieren. Jedes Bild beschränkt sich auf wenige Farben und lässt Tiefe durch Farbabstufungen entstehen.“ Die Künstlerin steht im Dialog mit der Natur: „Die Natur ist Mitgestalterin, indem sie durch Form und Struktur … die Bildkomposition bestimmt. Natur und Kunst werden hier eins. Hintergründe wachsen mit Naturmaterialien zusammen und werden zu archaischen Gebilden, die von einer ganz eigenen, geheimnisvollen Welt erzählen.“

Die hier gezeigten Assemblagen aus Kiefernholz und Metall mit den Be- und Übermalungen haben für Irma Hartberg eine ganz besondere Bedeutung. Sie nennt dies die „Ästhetik des Zerfalls“ und wertet sie als Zeichen der Vergänglichkeit. Sie lasse den Bildern Zeit, da mitunter das Metall noch reifen muss, bis es die richtige Patina aufweist. Die eingesetzten Materialien hätten „viel zu erzählen“, gerade wenn sie Abfall waren und durch die Kunst wieder ins Leben zurückgeholt werden. Irma Hartbergs Themen sind wie sie sagt durchweg „Verbinden, Zusammenhalten, Getrenntheit überwinden. Und die Zeit. Die Zeit als vierte Dimension ist Thema eines Konzeptpapiers, das Irma Hartberg zu Ausstellung verfasst hat und mir schickte. Ich darf es kurz vortragen:

Zeit – die vierte Dimension

„Zeit an sich ist ein abstrakter Begriff, der sich am besten sichtbar machen lässt an Materialien, die, wenn sie äußeren Einflüssen ausgesetzt sind, sich langsam auflösen.

Hier ist die Zeit die Gestalterin. Am eindrucksvollsten lässt sich dieser Prozess bei Metall oder Eisen beobachten. Ich habe ein Stück Zinkblech, das 30 Jahre in der Erde lag, ausgegraben und wieder ‚zum Leben erweckt‘, indem ich es in eine Assemblage eingebaut habe.

Diese „Ästhetik des Zerfalls“ ist mein Thema. Die lebendigen Spuren der Zersetzung von Materie (auch Kunststoff und Holz) füllen meine Bilder mit Leben. Wie ein Künstler gestaltet der Zerfall durch Verfärbung, Bruchstellen und das Abblättern von alten Lacken. Er ist das Gesetz des Universums und am Ende durch nichts aufzuhalten! Ein Prozess, den wir allzu gerne verdrängen, da auch wir von ihm nicht verschont bleiben.

Die Teile, die ich finde, werden als Müll bezeichnet.

Ich gebe Ihnen ‚ihre Würde‘ zurück (wie es die amerikanische Künstlerin Louise Nevelson formulierte). Ich füge sie neu zusammen und bediene mich dabei der dem Zeitgeist trotzenden ästhetischen Formgebung, die für mich nach wie vor von großer Bedeutung ist.

Irma Hartberg, Februar 2014“

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Foto: Andreas Weber, 6. Februar 2014

Transformation, Zerfall, Metall und Rost kennzeichnen auch das Gestaltungsfeld von Alice Stäglich. In Warschau geboren, hat sie lange schon ihr Atelier im Hunsrück, im Gut Neuhof, mit atemberaubenden historischen Räumlichkeiten, die die Wirkung der Skulpturen bestärken. Ganz wie auch hier im Eisenturm, getreu dem Motto: „Etwas Altes wird etwas Neues“.  —

1980 begann Alice Stäglich ihr Studium der Bildhauerei an der Europäischen Akademie für Bildende Kunst in Trier und Salzburg. Sie gehört dem Berufsverband Bildender Künstler BBK an — wie auch seit 1989 der Künstlergruppe Nahe e.V.. Seit über 10 Jahren stellt sie auf der Mainzer Kunstmesse aus, ebenso wie auf Kunstmessen in Bonn oder München sowie in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Ihre Arbeiten sind in öffentlichen wie in privaten Sammlungen vertreten. Zu nennen sind auch Veröffentlichungen wie „Blaue Sonne“, „Fundstücke“ oder „Das Konzert“.

Dr. Angela Nestler Zapp, Leiterin der Bad Kreuznacher Kunst- und Kulturtage, Museumsdirektorin Schlossparkmuseum und Römerhalle Bad Kreuznach, urteilt wie folgt: “Die Plastiken von Alice Stäglich entstehen aus der Montage verschiedenartiger Fundstücke aus der Alltagskultur, die isoliert von ihrem ehemaligen Umfeld und ihren damit verbundenen Funktionen eine neue Wertigkeit und Bedeutung erhalten.”

Alice Stäglich stellt ihren Arbeiten ein wunderbares Zitat von Marcel Duchamp voran: „Kunst ist eine viel tiefere Sache als der Geschmack einer Zeitepoche, und die Kunst einer Zeitepoche ist nicht der Geschmack dieser Zeitepoche“.

Wer mit diesen Worten im Ohr den Ausstellungsraum betritt, erhält eine andere Vorstellung. Und kann eine quasi metallische Orchestrierung von Musik- oder Konzertdarbietungen erleben. Vertraute Elemente kombinieren sich in neuer Art und Weise. Der originale Notenständer führt eine schwere Last, da das Notenpapier anders als gewohnt nicht aus Papier geformt ist.

Alice Stäglich erweitert das aus der Kunstgeschichte bekannte Repertoire des Object Trouvé, des Fundstücks, und agiert nicht ohne Humor und Ironie. Gerade so, wie ein Picasso, der aus Fahrradsattel und -lenker einen Stierkopf formte. „Ambivalenz und die Lust an der Dechiffrierung der einzelnen Gestaltungselemente machen den Reiz der Rezeption aus“, schreibt die bereits zitierte Dr. Angela Nestler Zapp, die weiter ausführt: „Die Figurationen verblüffen ebenso durch paradoxe Kompositionen von ehemals unvereinbaren Objekten wie durch witzige und ironische Details. Frontalansichtig beziehen sie ihre Wirkung durch die silhouettenartig abstrahierte Umrissform.

Gegenständliches und Abstraktes werden kombiniert, Konstruktivistisches und Surreales miteinander verschränkt. Dafür bleibt jedoch immer die Identität der Fundstücke, die in sparsamen Kompositionen zusammengefügt werden, erhalten. Auf diese Weise werden Relikte unserer Alltagskultur in einen neuen Kontext gesetzt und die Ihnen innewohnenden plastischen Qualitäten vor Augen geführt.“

Die Namensgebung der Werke vereint Musikinstrumente wie auch -gattungen und Musikerberufe. Klaviermädchen, Orgelmann, Schlagzeug, Orgel, Trommel etc. sowie das gekonnt-gemischte Ensemble der Stühle, die zugleich Konzertbesucher darstellen. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Bildwerke, die entstehen.

Meine Damen und Herren, soweit möglich, wenn nicht heute, dann morgen oder ein anderes Mal, schauen Sie bitte, dass sie die Exponate von Alice Stäglich alleine und in Ruhe genießen können. Es liegt auch ein wunderbarer Katalog aus, mit vielen weiterführenden Informationen, der auf dem Umschlag die Farbwelt der Skulpturen nach aussen trägt. Im Katalog sind auch Fotos des Ateliers im Gut Neuhof zusehen, die ad hoc den Wunsch nach einem Besuch bei Alice Stäglich im Hunsrück anregen.

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 Foto: Andreas Weber, 6. Februar 2014

Wie wichtig persönliche und mediale Präsenz ist, das weiss Angelika Wende ganz besonders. Sie hat in Mainz Literaturwissenschaften an der Johannes Gutenberg Universität studiert, war bei Pro7 und ZDF Fernsehmoderatorin und verfügt über eine Ausbildung als Psychologische Beraterin. Sie arbeitet als Freie Journalistin, Autorin, Kuratorin und Kunstschaffende. Übrigens ziert die Einladung zur heutigen Ausstellung im Eisenturm als Profilbild die Facebook-Seite von Angelika Wende… Es kam heute zu viel Interaktion auf Facebook.

Künstlerische Studien unternahm Angelika Wende u.a. bei:

Reinhold Petermann, Bildhauer, Mainz,

Matthias Rüppel, Maler und Bildhauer UdK, Berlin, sowie

Christian Felder, Maler, Mainz.

Auf die Frage: „Warum machst Du Kunst?“ antwortete sie spontan in einem auf  YouTube publizierten Video: „Weil ich nicht anders kann. Ich muss mich ausdrücken!“ [Gemeint, wohl eher: austoben!]. Neben Sprache und der Verschriftlichung von Gedanken sind malerische und fotografische Ausdrucksformen ihr Metier. Den Fotografie-Arbeiten auf ihrer Website hat Angelika Wende ein Zitat von Max Beckmann vorangestellt: „Das Selbst ist das grosse Rätsel.“

Und ihrer Schrift „Die andere in mir – KALi“ stellt sie voran:

„In einer Aprilnacht in die Welt geworfen

Heimat ist in mir selbst

Mein Lebensweg – eine Suche

Meine Sehnsucht – die nach Wissen und Gelassenheit

Mein Motor – Kreativität

Mein Glaube – Liebe …

Malerei:

Ich male, wenn die Worte nicht ausreichen,

um das zu beschreiben was in mir ist …“

Das Neue bewegt sie wie das Alte. Gedanken aus Platons Symposion tauchen auf. „Wir Menschen sind halbierte, die sich nach Ganzheit sehnen“. So sind ihre Bildwerke zu verstehen. Sie erheben nicht den Anspruch, akademisch perfekte Malerei verkörpern zu müssen. Sie sind spontan visualisierte Gefühlsexplosionen, die über das Intellektuelle hinausgehen. Es ist beindruckend zu sehen, wie viel Grosses in ganz kleine Bildformate gepackt werden kann. Anscheinend braucht die Geisteswelt ein Äquivalent auf der Gefühlsebene.

Sich wie Immanuel Kant den Lebensfreuden und -nöten völlig zu entziehen, kann für Angelika Wende wohl kaum vorstellbar sein. Dazu ist sie dem Mensch–Sein, mit allen Höhen und Tiefen seiner Existenz, viel zu sehr verbunden. „Wir werden zu dem, was wir sind…“ findet sich zu ihrem Text- und Bildband „Medea – Metamorphosen“.

Hier heisst es weiter:

„Er ist schwach und sie ist stark. Er nimmt ihre

Stärke, solange sie ihm nützt und hält sie nicht

aus, weil sie ihn kleiner macht in seinen Augen.

Dieser Mann ist klein, zu klein für eine große

Frau.

Warum macht diese starke Frau die

Erfüllung ihrer Sehnsucht an ihm

fest? Ist sie blind, oder im Innersten

so einsam, dass sie im Gefühl

endlich geliebt und gebraucht zu

werden, seine Schwäche übersieht

und verdrängt? Beginnt das Drama Medeas

nicht dort, wo alle menschlichen Dramen beginnen?

In ihr selbst, in ihrer psychischen Struktur.

Und ist das Außen nicht nur der Spiegel dessen,

was der Mensch in sich trägt?

Wir werden zu dem, was wir sind …

[…]

Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist

die vertrauteste und unheimlichste, die unbedingteste

und konfliktreichste – Urgrund unzähliger

Dramen, damals wie heute.

Es ist die Unfähigkeit dem anderen sein Anderssein

zu lassen. Weit ab von Einsicht,

Akzeptanz und friedlicher Koexistenz, wabert

der Kampf der Geschlechter, durchzogen vom

Trieb uns fortzupflanzen. Nicht ohne einander

und schlecht miteinander.“

Soweit Angelika Wende in ihren Medea-Texten, die den Bildwerken sprachlich-codierte Ausdrucksform verleihen. Bild und Text definieren sich gegenseitig, quasi als iterativer Prozess.

Ihr Mentor, der genannte Maler Christian Felder, stellt klar: „Das Werk Angelika Wendes konfrontiert den Betrachter mit einer ungeschönten aber auch zugleich unumstößlich notwendigen Bildwelt. Diese lockt durch ihre Intensität. Wir sehen Figuren. Einzelne, im Paar, im Drei-Mensch-Verhältnis. Gemalt in einem Stil, der sich von der Individualität des abgebildeten Subjekts entfernt und als Stilmittel die Reduktion der Form zu nutzen weiß.“

Und Christian Felder fährt an anderer Stelle fort, unter der Überschrift „Zurückgeworfen auf das Selbst“:

„Angelika Wende ist keine staatlich lizenzierte Künstlerin. Sie hat keinen Abschluss einer Kunsthochschule vorzuweisen. Doch sie hat etwas, das vielen ‚Meisterschülern‘ fehlt: Innere Notwendigkeit. Der Trieb die Ereignisse der Welt malerisch zu verarbeiten, ist tief in ihr verwurzelt.“

Man kann bei den Bildwerken von Angelika Wende von einer „Rauschhaften Empathie“ sprechen. Gerade so, wie wenn man bewusst oder unbewusst den Verstand ausblendet, um seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Doch anders als beim Action Painting oder sonstigen Spontan-Kunstformen, lässt sie über das Gefühl (und Mitgefühl) dem Intellekt freien Lauf. Dies schafft eine Entrücktheit, wie man sie aus der Psychologie kennt: Das Ich drängt über den Rahmen, den Natur und Gesetz uns Menschen auferlegen, hinaus.

Das gemeinhin „Verrückt“ genannte im Wesen von Menschen, die wir als krank bezeichnen, wird ja zu einem „Entrückt“-Sein als Notwendigkeit, um sich der Wirklichkeit aus anderer Perspektive anzunähern.

Christian Felder beschreibt das exakt: „Diese Malerin folgt keinem Programm, sie folgt ihrer Intuition. Intuition als Maxime, das authentische Gefühl aus Erfahrung als Messlatte, die Notwendigkeit bildnerisch zu gestalten. Dies scheinen mir die drei Grundpfeiler ihres Schaffens zu sein. Und fordert uns als Betrachter auf: ‚Lassen wir die Bilder sprechen‘.“

Angelika Wende formuliert ihr Selbst wie folgt:

„Ich reiße die Form auf und reduziere die Figur.
Das Aufgerissene ist Symbol meiner eigenen Zerrissenheit.
Ich spachtle, ich kratze. Ich wische und verwische, ich zerstöre und baue auf.
Ich hinterlasse Narben auf der Leinwand.
Es ist ein immer wieder neues Zerstören des Bildes.
Es hat etwas Verletzendes und etwas Schöpfendes.
Ich mache das, solange bis auf der Leinwand eine fragile Schönheit
zum Vorschein kommt.
Es ist wie Stroh zu Gold spinnen.“

Angelika K3 IMG_8182

Meine Damen und Herren, Stroh zu Gold spinnen, das finde ich bemerkenswert, hier im „Eisen“-Turm. 

Ich wünsche der Ausstellung und den Künstlerinnen den angemessenen Erfolg und die notwendige Aufmerksamkeit vieler Besucher. Das Prinzip „K3“ – Kunst Hoch Drei – lädt wie eingangs gesagt, zum Gipfelsturm ein. Also, dann los!

 

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Ausstellungsungsbesprechung in der Mainzer Allgemeinen Zeitung:

http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/schau-wider-den-zeitgeist-im-eisenturm_13870561.htm

 

Visueller Rundgang per YouTube (Video-Animation)::

 

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